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9S riesigen Schätzen, die noch zu entdecken wären Ursprüng lich Ksiand das Lager au« 20 Leuten In einer Woche sind 4000 Goldgräber zusammengrströmt, und von allen Seiten eilen ständig neue Scharen herzu Wer irgend kann, mietet sich ein Automobil, da« ihn aus« Schnellste zu dem neuen Dorado führt; 1000 M werden sür die Verleihung eine« solchen auf einen Tag gefordert und bezahlt. Der Preis der Anteile ist in kürzester Frist von 100 auf 14000 M gestiegen Natürlich sind die Preise für die Nahrungsmittel, die nicht fo schnell herbeigeschafst werden können, in gleichem Maße gestiegen, und auch die Händler, die Vorräte in da« Lager bringen konnten, haben in kurzer Zeit ein Vermögen verdient. Die vor handenen Wohnungen werden für fabelhafte Preise ver mietet, aber die meisten Goldsucher müssen im Freien oder unter Segelleinwand schlafen. Alle Einrichtungen sind äußerst primitiv. Ein warme« Bab ist ein Luxus, für den die Goldgräber 15 M. zu zahlen haben Wie immer an den Stätten, wo die Leute über 'Nacht große Reichtümer erwerben können, stellen sich auch die berufs mäßigen Spieler und Bauernfänger aus allen Teilen des Westens ein, und es entwickelt sich genau dasselbe wüste Treiben wie in den anderen Goldgräbeistädten in ihrer ersten Blütezeit. Schon jetzt sind ein Dutzend große Spielhöllen im Betrieb. In einem ZirkuSzelt hat der „Dreikarten - Charly", der in früheren glücklichen Tagen m der Goldstadt Creedeal '4 Mill M verdient und ein Ohr verloren hat, eine Spielhölle mit zehn Roulettetischen er öffnet, an denen bereits Riesensummen von unerfahrenen Neulingen verloren worden sind. Auch die berühmten „Desperados", die keinem Goldlager fehlen dürfen, sind in Manhattan zur Stelle, und so sind bösartige Schießereien an der Tagesordnung Die anständigen Einwohner suchen sich vorläufig vergeblich dieser unerwünschten Ein dringlinge zu erwehren; sie wollen eine Wachabteilung gründen, die mit größter Schärfe gegen die schlechten Elemente vorgehen soll Nach den vorliegenden Berichten wird das Gold mit nur geringer Mühe in freiem Zu stande gewonnen. ' über das abnorme Winterwetter, das gegen wärtig in ganz Europa herrscht, teilt ein englischer Meteorologe einige interessante Beobachtungen mit Wie bei uns, so strahlte auch in England in diesen Tagen die Helle Sonne, und die Temperatur war von der ge wöhnlichen Januarkälte weit entfernt. „Auch im Süden Englands vergißt man ganz, wie der Schnee aussieht, und die Weihnachtskarten mit Schnee- und Eisbildern waren in diesem Jahre ganz deplaciert. Aus Biarritz kommen Klagen über große Hitze; in Montreux ist das Wetter schmutzig, feucht und warm wie im April. Der Vesuv ist übrigens wieder tätig und läßt drei Lava- ströme ausfließen In der Schweiz ist das Wetter so warm, daß der Schnee verschwunden ist, während aus Wien von Staubstürmen und Erdbeben berichtet wird. Anderseits beklagen sich die Reisenden in Ägypten über kaltes Wetter, dessen Temperatur niedriger ist als seit 25 Jahren. Zu gleicher Zeit wird aus Australien be richtet, daß die Sommersaison durch ganz ungewöhnlich strenge Kälteperioden empfindlich gestört worden ist. Das Eintreten von Staubstürmen in Österreich — wahrscheinlich haben sic auch weiter südlich stattgefunden — weist daraus hin, daß ganz Südeuropa von einer atmosphärischen Be wegung getroffen worden ist, welche die warme Luft und den Staub der Sahara hergeführt hat. Zweifellos besteht auch zwischen der östlichen und westlichen Halb kugel ein Zusammenhang in den Bedingungen des Wetters; sie verhalten sich immer entgegengesetzt. * Die Indianer aus dem KriegSpfade. Aus New Uork wird berichtet: Eine große Bcweguna herrscht gegenwärtig unter den Winnebagoindianern im NebraSka- Rescrvatgedict, die durch die Erwartung eines indiani schen „Messias", der im Frühling kommen und die ver haßten Weißen ins Meer treiben soll, in Aufregung ver setzt werden. Die Indianer tanzen den „Mescal", einen wilden Geistertanz, und sie nehmen dabei eine so drohende Haltung an, daß man den Tanz durch Patrouillen ver boten hat Es handelt sich augenscheinlich um eine Wiederbelebung des großen Aufstands von 1890, wo dieselben aufgeregten Tänze erbitterte Angriffe auf weiße Ansiedler einleiteten. Tie Winnebagos sind wegen der Haltung der Regierung in Sachen der Landansiedelungen und Lebensmittel empört. Die Anstifter und Leiter beim „Mescal" behaupten, der indianische „Messias" habe sich ihnen wiederholt offenbart und allen roten Stämmen befohlen, sich zusammenzutun und gegen die weißen Ein dringlinge auf den Kriegspfad zu ziehen. Eine Anzahl von ihnen hat auch das Reservatgebiet verlaffen und zieht in kleinen Banden im Lande umher, um den „Messias" zu suchen, der in Gestalt eines Büffelochsen erscheinen soll. Tagesereignisse. * Berlin. In den Höchster Farbwerken hat eine Kesselexplosion stattgefunden, wobei ein Arbeiter getötet wurde. * Altona. Der Gemeindevorsteher Ellerbrock in Suelldorf stach aus Unvorsichtigkeit seinem Knecht mit der Heugabel ins Auge. Der Knecht war sofort tot. * Aibling Ein Bauer wurde verhaftet, weil er mit seiner jetzt 20jährigen Tochter seit Jahren ein sträfliche« Verhältnis unterhalten hatte. ' Wien. Der Kaffenbeamte Dworschak, der in folge Nervenleiden» lebensüberdrüssig war, verletzte seinen 2'zjährigen Sohn tödlich und tötete sich dann durch einen Revolverschuß in die rechte Schläfe. * Budapest. Im Dorfe Bilke im Komitat Pereg kam cs gelegentlich einer Richterwahl zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen einer Volksmenge und Gen darmerie. Sechs Bauern und zwei Gendarmen wurden getötet, zwei Gendarmen verwundet. Nach dem Schauplatze des Konflikts ist Militär entsandt worden. — In den Komitaten Neutra und Bars wurde ein ziemlich heftiger Erdstoß verspürt, der vier Sekunden dauerte. Der Schaden ist unbedeutend. Gesun-Heitspkege. Über die heilsame Wirkung deS Lebertran» In erster Reihe aus diesem Gebiete stehen die RbachitiS, die sog. englische Krankheit und die Skrophulose mit den sie fast immer begleitenden Drüsenanschwellungen Tie Wirkung des Lebertran- in der Rhachiti» wird hauptsächlich dem wohl tätigen Einflüsse der in dem öle enthaltenen PhoSphorsäure und deS kalke- aus das Knochengewebe zugeschrteben. Die günstige Wirkung des Lebertran- in der Skrophulose wird dagegen dem Iodgehalte desselben beigemessen. Außerordent lich großen Erfolg erzielt man durch den Gebrauch deS Leber trans auch bei Drüsen-, Hals- und Lungenkrankheiten, Haul- ausschlägen, bei Erkältung, Husten und Stickhusten, sowie zur Stärkung nach überstandenen Krankheiten, Fieber, Influenza und bei vielen Kinderkrankheiten rc. Die Verwendung de» Lebertran- bei mageren, zarten Personen mit schwachen Knochen und blasser Gesichtsfarbe, die tuberkulös ver dächtig erscheinen, oder denen man eine besondere Dieposilion zur Erkrankung an Tuberkulose zuzuschreiben geneigt ist, hat sehr schöne Ersolge auszuweisen Bei trockenem chronischen Husten, der besonder- während des Wechsel- Ler Jahreszeiten hestigec wird, ist der Gebrauch des Lebertran», aber immer nur unter der Voraussetzung, daß er gut vertragen wird, von der wohltätigsten Wtikung, Aber leider besitzt der gewöhnliche Lebertran für die Mehrzahl der Menschen sehr unangenehme Nebenwirkungen, Lie sich sowohl bet Kindern, sowie bei Erwachsenen in der Erregung von Aus stößen und Übrtbefinden und Reizerscheinunqen im Magen offenbaren. Da- Forschen nach der Ursache der Nachteile dr- Lebertran-, namentlich aber der Ursache der Erregung de» AusstoßenS, del übelbesinden- und der Reizerscheinungen im Magen hat zu der Entdeckung geführt, daß in dem gewöhn- lichen Lebertran zwei unbeständige Fettsäuren (sogenannte Hydroxqljäurrn) vorhanden sind und daß diese der Verände rung unlerworsenen Fettsäuren da- Ausstößen und die Reiz- erscheinungen im Magen bewirken. — Nunmehr ist r» der chemischen Forschung gelungen, durch ein sinnreiche- Ver fahren den Lebertran von den die schädlichen Nebenwirkungen veranlassenden unbeständigen Fettsäuren zu befreien. — Der so rektifizierte Lrbertr n kommt unter der Bezeichnung „Lofotia" in den Handel Au- dem „Losotin" wiederum wird in Verbindung mit Hühnereiern und Zucker da- .Ossin" (Eierleberlran) hergestellt. Beide Lebertranpräparate werden von Kindern und Erwachsenen gern und dauernd genommen. Beide Präparate find von durchaus gutem, in nichts an den gewöhnlichen Lebertran erinnernden Geschmack Dieselben werden auch von schwächsten Magen leicht vertragen und von Kindern und Erwachsenen gern und dauernd genommen. Staatliche elektrische Güterzuführungs- anlage in Deuben. Im Plauenschen Grunde wird in diesen Tagen eine vom Staate erbaute, elektrisch betriebene Gülertransportbahn er öffnet, über die einiges Nähere zu erfahren unsere Leser inter essieren dürfte. Die Anlage hat ihren Ausgangspunkt in Deuben, steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem für die Straßenbahnlinie Plauen—HainSberg bereit- vor einigen Jahren errichteten Bahnhos und ist bestimmt, unter Benutzung von Straßengleisea die Überführung von Güterwagen der Staatsbahnen nach größeren industriellen Anlagen zu ver mitteln Die Güterwagen werden zunächst aus dem von Potschappel ausgehenden Industriegleis der StaatSbahn, da» z B. auch die Siemenssche Glasfabrik versorgt, mit Dampf lokomotiven zugesühn, auf einer besonderen Gleisanlage im Straßcnbahnhof zu Deuben abgesetzt und von da au- zur Bewegung aus den Straßen gleisen aus Überschiebewagen (Tafelwagen mit normalspurigem Gleisstück) gerollt. Diese Wagen sind sehr niedrige meterspurige Betriebsmittel, die je einen Güterwagen der Hauptbahn zu besördern vermögen und im wesentlichen au- einem Rahmen mit zwei zweiachsigen Drehgestellen bestehen Die Räder der Haupibahnwagen stehen hierbei nur 0,4 w über den Straßenbahnschienen. Bei dem nur geringen Eigengewicht von etwa 8,6 t haben die überschiebewagen eine Tragfähigkeit von 28 t. Drei oder vier dieser Wagen, mit Güterwagen beladen und untereinander mit Kuppelstangen verbunden), bilden einen Transportzug, der mittels elektrischer Lokomotive sortbewegt und den angeschlossenen Fabriken zugesührt wird. Jede solche elektrische, für oberirdische Stromzusührung eingerichtete Loko motive, deren zwei vorhanden sind, Hal 65 Pferdestärken nornale Leistung, ein Eigengewicht von 18 t und kann sich vermöge ihrer gedrungenen Bauart, ebenso wie die übcrschiede- wagen, durch die engsten Gleisbögen bis herab zu 13 m Halbmesser anstandslos hindurchbewegen Ihre Geschwindig keit auf den Straßen- und Zweiggleisen braucht nur eine gc ringe zu sein und jedenfalls 10 Km in der Stunde nicht zu überschreiten Vorläufig sind die Fabrikgrundstücke der Firmen Eger und Sohre in Deuben an die Anlage angeschlosscn worden. Die zunächst zu erwartende Jahresförderung wird etwa 3000 Wagen betragen, wofür an Betriebsmitteln außer den beiden elektrischen Lokomotiven acht überschiebewagen beschafft worden sind Tie Besördcrung von Einzelstückgütern ist zu nächst nicht in Aussicht genommen. Tas Schienennrtz der Güterbahn besteht außer der in die Plauen-Hainsberger Straßenbahn auf 3,7 km Länge mit eingelegten mctcrspurigen Gleisanlage aus einem etwa 500 m langen Gleis aus der staatlichen Poisentalstraße und Anschluß gleisen von zusammen 700 m Länge Tie Kosten für die Anschlußgleise haben die angescklossenen Fabrikunlernehmungen zu tragen, während die Kosten für den Hauplstrang aus den beiden Staatsstraßen der StaatsfiskuS übernommen hat Die Anlage ist von der Staal-bahnverwaliung erbaut worden; die unmittelbare Betriebssührung geschieht im An schluß an den Betrieb der staackichen Straßenbahn Plauen— HainSberg durch die Direktion der städtischen Straßenbahn; der Strom wird dem Gemeindeverbandselektrizitätswerkc Deuben entnommen. Die Oberleitung des Betriebs und die Fürsorge sür die Wciterentwickelung der Anlage liegt mit in den Händen des Regierungskommissars sür elektrische Bahnen. Die Anlage ist in besonderem Maße geeignet, die Jn- dustrietätigkeit des Plauenschen Grunde» förderlich zu beein flussen, uns man darf aus der erfreulichen Entwickelung ähnlicher Unternehmungen in Meißen, Forst i. L, sowie im Rheingebict auf eine günstige Entwickelung auch dieser gemein nützigen Anlage schließen Sport. * Am gestrigen Dienstag war Nennungsschlnß sür die drei großen Rennen des Dresdner Rennvereins Es erhielten das Ehrenpreis-Handicap, ausgestattet mit einem Ehrenpreis und garantiert 7000 M., zu lausen am 16, April über 1500 m. 35 Unterschriften Für das Große Dresdner Jagd-Rennen, zu lausen am 10. Juni über 4500 m mit einem Ehrenpreis und garantiert 12 000 M gingen 62 Unterschriften ein und sür das Dresdner Jugend Rennen, zu lausen am 2. September über 1200 m, Preis 12 000 M., sind 3S Unterschriften stehen geblieben Im Ehrenpreis-Handicap sind Lem Sieger 5000 M., im Großen Dresdner Jagd-Rennen und im Dresdner Jugend-Rennen je 8000 M. gesichert. * Paris Die mit der Auswahl einer Rennstrecke be auftragte Kommission des französischen Automobilklubs hat sich für das im Jahre 1906 abzuhaltende Rennen für die Sart hestrecke entschieden Tas Rennen wird in zwei Tagen abgehalien werden Als Tagesleistung werden 600 Kw jn Aussicht genommen Dolkswirlschaft. " Dresdner Börsenbericht vom 17 Januar Berlin meldete auch Henle wieder sehr stille Haltung. Nur sür Amerikaner bestand lebhafteres Interesse bei festeren Kursen. Man notierte in Berlin: Kredit 211,25, Deutsche Bank 241,90, Dresdner Bank 165, Laurahütle 245, Bochumer 244,60, Dortmunder 93,50. An der hiesigen Börse war die Stimmung heute auf säst allen Gebieten luftlos Nur einzelne Brauereiwerte begegneten etwa- animierterer Nachfrage. Wir verzeichnen nachstehende Umsätze: Deutsche Fonds handelte man wieder zu nur wenig veränderten Kursen In aus ländischen Fonds waren die Umsätze heute unbedeutend. Auch Bankaktien zeigten sich beute nur um Bruchteile verändert. Sächsische Bodenkrcdit offerierte man vergeblich zu 146,25 — 0,65 Diskontbank erzielten 114,50 (^- '4 »„). Transportwerte: Elbschiffahrt erholten sich um 4 Für Sächsische Straßenbahn bot man 2 "g mehr Papier- rc. Fabriken: Leykam-Iosephsihaler stellten sich um 1 niedriger, ebenso Nicderschlemacr Bangesellschastcn: Eine Kleinig keit Bank sür Bauten erzielten 106,50 (— >4 , Dresdner Baugesellschast gaben >4 mehr Maichincn- fabriken: Zimmermann stellten sich 2 niedriger, Hille um 1', ^>, Paschen um fz "y, Gebler um 1,10 "g und Schubert u Salzer um 2 Eschebach erzielten da gegen 1 "h und Phönizia 1'4 mehr als gestern. Elek ¬ trische Unternehmungen blieben gejchästSlo». Von Näh Maschinen und Fahrradaktien notierten Wanderer weitere 3"„ niedriger, Herkules dagegen 2^, höher Sonstiges gut preir- haltend Brauereien: Höcherlbräu büßten 1,10 <H, ein Leb hafte- Interesse bestand sür Hosbrauhaus I (-1-2^ , Henninger (-l- 2<^) und Schöfferhoff (-f- 2 sh). Porzellan- rc. Fabriken wiesen keine Kur-veränderungan auf. Aktien ver schiedener Unternehmungen: Fritz Schulz fielen um 3 Dittersdorfer um weitere 4'4 sonstige- saft gänzlich un verändert. * Berliner Börsenbericht vom 17 Januar. Dir Börse begann bei geringer Unternehmungslust in nicht ein heitlicher Kursbewegung. Teilweise erheblich schwächer lagen Hütten und Bergwerksaktien, so Dortmunder und Harpener Banken besserten sich bald nach Beginn Russische Fonds stellten sich H bester Fonds gut gehalten Im späteren Verlaus griff eine allgemeine Festigkeit Platz Insbesondere stiegen Eisen und Kohlenakrien aus Rückkäufe der TageS- spekulatton; nur Dortmunder schwächer Tägliches Geld wesentlich seichter: 4'4 und darunter. Die Srehandlung bot Geld bi» zum 20 März zu 4'4 an. Später keine Veränderung aus irgendeinem Umfaygebirt, nur Kanada besser (176). Russen von 1902 anziehend (83,75), Privat diskont 4 und Geld. * Die Aktionäre der Sächsischen Diskontbank werden durch Bekanntmachung im Inseratenteil der vorliegenden Nummer ausgefordert, ihre Aktien zum Umtausch in neue Aktien des Dresdner Bankvereins in der Zeit vom 20. d. M. bis spätestens 20 April d I. an der Effektenkaste des Dresdner Bankvereins einzureichen Der Umtausch ge schieht in der Weise, daß für je S0'>0 M Sächsische Diskont- bank-Akiien einschließlich Dividendenschein für 1905 je 8000 M. neue Aktien des Dresdner Bankvereins mit Dividendenderechti- gung vom 1. Januar 1906 gewählt werden; außerdem wird bei Bewirkung des Umtauschs eine Zahlung von 6 auf jede Diskontbank Aktie zur Abfindung ihrer Ansprüche aus die Dividende des Geschäftsjahr- 1905 geleistet Soweit ein» gereichte Aktien nicht 8000 M. oder das Bielsache von 3000 M. darstellen, werden die überschießenden Spitzen mit anderen Aktienbeträgen zu 3000 M zusammcngelegt und die auf diese Spitzen entfallenden Dresdner Bankvereins Aktien zum Börsenpreis, in Ermangelung eines solchen durch öffent liche Versteigerung für Rechnung der betreffenden Aktionäre verkauft. Ergeben die Spitzen der ringereichten Aktien nicht das Vielfache von 3000 M, so sind diese aus den Beträgen der nicht eingereichten Aktien auf diese Summe zu erhöhen. Aktien der Sächsischen Diskontbank, die nicht spätestens am 20 April 1906 eingereicht worden sind, )werden für kraftlos erklärt. Die aus die für kraftlos erklärten Aktien entfallenden neuen Aktien des Dresdner Bankverein» werden durch den Dresdner Bankverein ebenfalls für Rechnung der Beteiligten, wie weiter oben angegeben, verkauft. Ter Dresdner Bank verein ist bereit, bei der An-gleichung von Spitzen in Säch sischen Diskontbank-Aktien etwaige besondere Wünsche nach Möglichkeit zu berücksichtigen. " Bertin. Ter Vorstand der Gewerkschaft Hercynia beruft eine außerordentliche Gewcrlcnvcrsammlung aus den 10 Februar nach Berlin ein, um über die Berstaatlichungs- offerte Beschluß zu sassen. Gleichzeitig hat der Vorstand ein stimmig beschlossen, den Gewerken die Annahme der Offerte zu empfehlen. Alsbald nach dieser Gewerkenversammlung wird die Regierung dem Landtage eine entsprechende Gesetzes- Vorlage zugehen lassen. — An der gestrigen Börse stiegen die Kuxe von Hcrcynia bis 30 300 M. Auch andere Kali- werte waren lebhaft gefragt und teilweise, wie Teutschland, Teutonia rc., beträchtlich Höber. Die im offiziellen Kassaverkehrc gehandelten Aktien von Aschersleben und Westeregeln aber waren heute aus Gewinnverkäuse um 4 >4, bez. 2 niedriger. * Berlin. Im Schoße der Verwaltung der Dort munder Union wird gegenwärtig eine neue Kapital beschaffung erwogen, die durch die verschiedenen Neuanlagen und Betnebserweilcrungen motiviert ist Eine Entscheidung darüber, in welcher Form die Kapitolsbelchaffung erfolgen soll, ist zur Stunde noch nicht getroffen, doch ist die Ausgabe von neuen Vorzugsaktien wahrscheinlich Die Schätzung der neuen Emission auf 6 Mill M dürfte sich jedoch al- zu hoch erweisen Das Aktienkapital beträgt gegenwärtig 36 Mill M, wovon 25,2 Mill M Aktien Lit. 6 und 10,8 Mill M Vor zugsaktien Lit. v. Dortmund Vom Rheinisch Westfälischen Kuxen markt. Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeschäft ) Die Ungewißheit über den Au-gang der Marvkkokonfcrcnz war auch in der abgelausenen Woche ein Bcunruhigungsmoment sür der. Wertpapiermarkt Jn Kohlenkuxcn waren die Um sätze begrenzt, da das Publikum keine Neigung zur Ver- giößerung der bestehenden Verpflichtungen zeigte Tie Kurse bröckelten infolgedessen ab und nur sür König Ludwig und Gras Schwerin waren bei 29500 M bzw 11300 M käuser am Markte. In Mittelwerten beschränkte sich der Verkehr aus Umsätze in Tremonia, Alle Haase, Altcndors und Freie Vogel u. Unverhofft, die zu ungefähr letzten Preisen ihre Besitzer wechselten. Größeres Juteresse zeigte sich sür die Kuxe von Charlotte, die ihren Kurs um etwa 200 M. ausbesscrn konnten aus Mitteilungen, daß der Verkauf der Gewerkschaft demnächst perfekt werden könne. Wesentlich niedriger blieben nur Trier und Auguste Viktoria angeboren, deren Kurse sich um 200 M. bzw. 600 M. unter den vorwöchentlichen Preisen bewegten. Aus dem Kaliluxenmarkte vollzog sich das Geschäft sür Ausbeutcwerle so lange in ruhigen Bahnen, bis in den Abendstunden nach der Montagsbörse das Vcrstaatlichungs- angebot aus die Gewerkschaft Hcrcynia bekannt wurde, und nicht allein eine stürmische Bewegung sür diese Kuxe, sondern sür fast sämtliche übrigen AuSbculewertc hervorrief. Hercnnia selbst sprangen von 28000 M bis 30000 M. und blieben auch nach Belanntwerden des Angebotes gesragt. Obwohl die nächsten Folgen dieses Vorgehens der Ltaalorcgicrung sich noch nicht übersehen lassen, nahm die Unternehmung sofort umfangreiche Käufe in allen übrigen Ausbeutewerten vor, so daß die Kurse in wenigen Stunden um 500 M. bis 8oo M anzogen, während sich bei Schluß des Berichts w cder eine merkliche Ernüchterung und ein leichtes Abflauen der Kurse zeigt. Tie Umsätze erstreckten sich vornehmlich aus Alexandershall, Hohcnzollcrn, Burbach, Wilhelm-Hall, Glückaus Sondershausen und eine Anzahl anderer Werte. Von den schachtbauendcn Werten hielten Tcutschland Iustenberg wiederum die Führung und wurden in großen Posten bis 4000 M be zahlt, da das Antreficn des Salzlagers im Schachte unmittel bar bevorstehcn soll. Im Anschluß daran konnten auch Hansa Silberberg bis 3300 M. anziehen, ebenso wurden Günthershall bis 4100 M. und Siegfried I bis 4150 M bezahlt Schwächer lagen Schieserkaute bei 2200 M.. da in weiteren Kreisen die Ansicht besteht, daß die erforderlichen Mehrausgaben sür den Schachtbau doch eine größere Summe als bisher angenommen, beanspruchen wird. Auch Zentrum konnten nach Bekannt werden der Tagesordnung der demnächstigcn Generalversamm lung ihren höchsten Kurs nicht behaupten, während Immen rode sich leidlich aus ihrem letzten Stande hielten Ter Aktien markt mar mehrfachen Schwankungen untcrworsen. Vorüber gehend gewannen Teutonia-Aktien 20 "o, verloren indes bei Bcrichtsfchluß hiervon wieder 8 Taneben konnten Tcutsche Kaliwerke, Neu-Bleicherode und Krügershall Aktien ihren Kurs leicht ausbesscrn. Bohranteilc waren vernachlässigt. Nur in Bergfrci und Dortmund sanden Umsätze statt Die freund liche Stimmung ans dem Erzkuxenmarkte hielt bei ruhigem Geschäft an. Wildberg konnten vorübergehend ihren Kurs bis 2800 M. erhöhen, schwächten sich aber schließlich bis 2700 M. ab. Concordia, Henriette und Apselbaumerzug verkehrten zu unveränderten Preisen, während Eiserner Union und Freier Gründer Bcrgwcrksvercin bei 1300 M vergeblich gesragt waren. Ausfallend groß war das Angebot bei Fernie, die 300 M. gegen ihren letzten Kurs cinbüßlen. Berlin, 17. Januar. (Getretdebericht.) Weizen per Mai 191,50 M, per Juli 193,50 M. per September —M Matt Roggen per Mai 176,56 M., per Juli 176,56 M., ver September —M. Matt. Haser per Mai 165,50 M., per Juli 167,50 M. Ansangs behauptet, später schnell ermattend Mai- amerikanischer mix per Mai 131,25 M.. per Juli —,— M schwach. Rüböl per Mai 53,20 M, per Oktober 54,30 M. Schwächer. Weizen- m-bl —, - M Roggenmehl —,— M Volt »wirtschaftliche Drahtnachrichten. Kiel, 17 Januar Die Verwaltung der Kieler Bank beschloß, der Generalversammlung die Verleitung einer Divi dende von 7 vorzufchlagen Gchiffönachrichten. W o e r m a n n - Linie, Hamburg (Mitgetetlt von A L Mende, Reise- und Spedition-bureau, Bankstraße 3 : »Ernst Woermann", aus der Au-reise 18. Januar in Teneriffe angek, »Larl Woermann" auf der Au-reise 15 Ion. trr Kotonou angek.. ,HaoS Woermann" aus der Hri»reise 15 Jan. von Southampton abgeg .Eleonore Woermann^ auf der Heimreise 18 Ian. in Sekonbi äuget. NorddeutfchrrLloyd 16 Januar («eueralverrrrruug in Dresden: Fr Bremermann Prager Straß» 4» ) .Prinz Sigismund", nach Kobe 14 Jan 10 Uhr vorm. in Hongkong angek .Prinzeß Irene" gestern 2Ubr nachm. von Gibraltar abgeg .Erlangen" gestern in Oporto angek .Seydlitz' gestern in Adelaide angek .Friedrich der Große" gestern von Suez abgeg .Rhein" heule in Bremerhaven angek .Main" gestern Ltzard passten. .Norderney" und .Halle" heule in Antwerpen angek .Kaffel" heute Dover passiert. .Prinz Heinrich" heute in Genua angek ,Er- iangen heute von Oporto (LeixoeS) abgeg. .Marburg" heute von Funchal abgeg .Darmstadt" heute von Antwerpen abgeg .Schleswig" gestern 10 Uhr nachm in Marseille angek Hamburg-Amerika-Linie. .Silvia" 15 Jan von Nagasaki abgeg. .Rugia" 16 Jan. in Wladiwostok angek. .Dalmatia" 14. Jon in Maranham angek .Batavia" 15 Jan mittags 12 Uhr in New Bork angek „Sicilia" 15 Jan. in New Orleans angek .Nicomedia", .BriS» gavia" und .Alesia" 16. Jan von Bokohoma ab-»g. „Prinz O-kar" 15 Jan. nachm. 4 Uhr von New Pork über Neapel nach Genua abgeg .Prinzessin Victoria Luise" 15. Jan nachm 1 Uhr von New Bork nach West indien abgeg. .Segovia" 15. Jan. in Antwerpen angek. .Prinz Adalbert" 14. Jan. abend- 7 Uhr von Neapel nach New Bork abgeg .St Thomas" 14. Jan. in Galvestou angek .Granada" 14 Jan nachm 8 Ubr von Boston nach Baltimore abgeg .Savoia", nach Westindien. 15 Jan. nachm 2 Uhr von Havre abgeg „Albingia", von Mexiko und Havanna, 15. Jan. morgens 11 Uhr von Coruna abgeg SehtuswärLigkeiteu Dresdens. K Gemäldegalerie (Zwinger). DienStag». DonnerSlagS, Freitag- 10—3, Sonn- und Feiertag- 11—2 frei, Mittwvch», Sonnabend-10—8 Uhr 50 Ps.; Montag- 10—2 Uhr 1,50 M K Kupserstichkabinett (Zwinger). DienStag-und Freitag-, abend- von 6 -7 Uhr frei K mathematisch-physikal. Salon (Zwinger) Wochen tag- 9—12 Uhr 50 Ps Sonnabend», Sonn- und Feier tag» geschloffen. K. zool. u anthrop.-rthnogr Musruhn(Zwinger) Sonn- und Feiertag», Montag», Donnerstag» 11—1, Mittwoch-, Sonnabends 1—8 frei. K mineralog -geolog u prähist. Museum (Zwinger). Montag-, Dienstags, Donner-tag-, Freitag- 9—1, Mitt woch- 2—4, Sonn- und Feiertags 11-1 Uhr frei. K Grüne- Gewölbe (K Residenzschloß pt.) Wochentag- 10—1 Uhr. Führungen von I—6 Personen 9 M, jede Per son mehr 1,50 Ps K Münz-Kabinett (K Residenzschloß pt ). DienStag» und Freitag» von 10—1 Uhr sür Studien frei K htstor. Museum (Rüstkammer) oud Gewehrgalerie (Johanneum I) Wochentag» (außer Montag») 10-2 Uhr 50 Pf. Sonn- und Feiertag- 11—2 Uhr 25 Ps. Schüler 10 Ps Montags I M. 50 Ps K. Skulpturenfammluug (Albertinum) Wochentags von 9 -8, Sonu- u Feiertags von 11—2 Uhr frei, Sonnabend» geschloffen K Porzellan- und Gesäßsammlung (Johanneum ft) Wochentag» (außer Sonnabends) 10—2 Uhr 50 Ps., Sonu- und Feiertag» 11—2 Uhr 25 Ps Sonnabend- 1 M. 50 Ps. K Porzellanviederlagr, Schloßstraße 86, geöffnet von früh 8 bi- abend- 7 Uhr Wochentag- K öffentliche Bibliothek (Japan. PalatS). Montag- bi» Freitag- 9 2 und 4—6 Uhr, Sonnabend- 9—2 Uhr, für Studien frei. Führungen von 12—1 Uhr jede Person 50 Pf. Bestellkasten in den Buchhandlungen von Arnold u Burdach K Arsenalsammlung (Albenstadt, König-Platz 1). Bi» 81. März geschloffen K Sächsische Armee-Sammlung (Albertstadt - Dresden Marienallce). DienStag» und Donner-tag» von 10 bis 1 Uhr, Soun- und Feiertag» von 11—2 Uhr Eintritt «nur für Erwachsene) frei Zoologischer Garten Offen von früh bi- abend» letzte Lrahl-Nachrichten. Berlin, 17. Januar, 10 Uhr vormittag» Der Zu stand des Staatsministers Frhrn v. Richthofen hat sich in der vergangenen Nacht erheblich verschlimmert. Gegen 6 Uhr morgens traten Zeichen akuter Herz schwäche ein, so daß höchste Lebensgefahr besteht. Pensa, 17. Januar. Der Kommandeur des 78. In fanterieregiments, Generalleutnant Lissowski, wurde am 15 Januar auf der Straße durch drei Revolverschüsse getötet Der Mörder entkam London, 17 Januar Nach den bis heute früh 6 Uhr vorliegenden Wahlergebnissen sind gewählt 164 Liberale, 24 Vertreter der Arbeiterpartei und 52 Unionisten. Die Liberalen haben bisher 65 und die Arbeiterpartei 21 Sitze gewonnen. St. Petersburg, 17. Januar Aus Tiflis wird ge meldet: Die Grusinische Geistlichkeit hat sich sür die Un abhängigkeit und Selbständigkeit der Grusinischen Kirche entschieden und beschlossen, am 27. Januar die Bezie hungen zum Synod abzubrechen Wie die „St. Peters burger Telegraphen-Agentur" hierzu bemerkt, fehlen an zuständiger Stelle in St Petersburg Nachrichten über diesen Vorgang. » Irkutsk, 17 Januar Der Bahnverkehr ist noch nicht geregelt. Schnellzüge verkehren nicht. Die Zahl der Militärzüge ist auf drei täglich beschränkt. Samara, 17 Januar. Infolge einer Explosion ist hier eine Bombensabrik entdeckt worden. Nach Schluß des Blattes eingetroffen: , Berlin, 17. Januar Reichstag Anträge betreffend die Anwcsenheitsgelder und die freie Eisenbahnfahrt der Reichstagsabgeordneten Abg Kirsch (Z) erinnert an die früheren Beschlüsse des Reichstags über denselben Gegenstand im Jahre 1903, wo sich der Reichskanzler persönlich verhältnismäßig entgegenkommend äußerte. Berlin, 17. Januar. Se Majestät der Kaiser als Souverän und Oberhaupt des hohen Ordens vom Schwarzen Adler hat beschlossen, am 18 Januar mit den anwesenden kapitelsähigen Rittern im Schlosse zu Berlin die Investitur des Prinzen August Wilhelm von Preußen, deS Herzogs von Sachsen-Coburg, des Oberstkämmerers Fürsten zu Solms-Baruth, des Admirals v. Hollmann, des Grafen Emil Friedrich Schlitz genannt v Görtz, des Staatsministers Grafen v. PosadowSky, deS StaatS- ministers v. Budde, des Oberstmarschall» Fürsten zu Fürstenberg, des Botschafter« a. D. Grafen v. AlvenS- leben vorzunehmcn und ein Kapitel abzuhalten. Wien, 17 Januar. Da» Abgeordnetenhaus tritt am 3o Januar wieder zusammen. Nom, 17 Januar Heute ist hier ein Handels vertrag zwischen Italien und Bulgarien unterzeichnet worden, der an die Stelle des provisorischen Handels abkommens vom Jahre 1897 tritt. Versailles, 17. Januar '42 Uhr nachmittags Falliere« übernimmt den Vorsitz im Kongreß und wird von der überwiegenden Mehrheit stürmisch begrüßt Algeciras, 17. Januar. Jn der gestrigen Sitzung der Konferenz wurde auf Vorschlag deS Herzogs von Almodooar beschlossen, als ersten Punkt die Frage der Konterbande zu beraten und die nächste Sitzung abzu halten, sobald die verschiedenen Vorschläge über dies« Frage gedruckt vorliegen würden