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liehe Satz — wie es dieRegel ist — schnel les Tempo (Vivace) anschlägt. Während jene Einleitung den Anschein erweckt, als würden wir von dem Tondichter in die Ge filde des Friedens und der Eintracht ge führt, zeigt uns das Vivace den eigent lichen Charakter der Musik. Sie ist von einem Rhythmus bestimmt, der sehr stark an Tanz erinnert. Hören Sic nur, wie das Vivace beginnt: Drei Takte lang der gleiche Ton, als wollte Beetho ven sagen: nicht auf eine Melodie kommt es mir an, sondern auf den Rhythmus,ich will tanzen und ihr solltmit mir tanzen,im starken Rhythmus meiner Musik. Wenn dann das eigentliche Thema des ersten Satzes erklingt, ist es, als gebe sich Beet hoven ganz der Lebensfreude hin. Aber wir merken bald, daß diese Lustigkeit et was gemacht ist, daß sie zu grell ist, um ganz echt zu sein. Wir hören, wie die Linie des Themas, das den ganzen Satz be herrscht (cs fehlt das eigentliche zweite Thema), unterbrochen wird, wie düstere' Moll-Akkorde auftauchen, wie plötzlich der heitere Fluß stockt, als sei der Mensch schon müde der Freude. O ja, er ist sehr müde, hört euch nur den zweiten Satz an, wie das traurig voranschreitet, ein To-