Volltext Seite (XML)
30 schmerzloses Ende. Am 1. März trugen ihn Bergleute des Stein kohlenwerkes Zauckerode in ihrer schönen alten Paradeuniform zur letzten Ruhe auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden; seine alte Werksfahne senkte sich über seinem Grabe. Pfarrer Stephan von der Joharmiskirche sprach über das Wort „Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben". Der Direktor des Steinkohlenwerkes Zauckerode, Oberbergrat Kretschmer, gab einen tief empfundenen Nachruf über des Heimgegangenen Wirken für sein Werk, Bergdirektor Lerche sprach namens der Burschenschaft „Glückauf" und der Kameradschaft „Theodor Körner". Melodien aus dem „Bergmannsgruß" schlossen die denkwürdige, zu Herzen gehende Feier, bei der noch einmal die Beliebtheit und Wert schätzung des Verblichenen sichtbaren Ausdruck fand. (Mitgeteilt von Kustos Dr.-Jng. Walther Fischer fGr. 19 los in Dresden auf Grund eines eigenhändigen Lebenslaufes des Heim gegangenen, seiner Mitteilung „Aus meinem Leben" in „Augustiner- Blätter" Jg. 10, l933, S. 11 — 14, eines Nachrufs aus der Feder des Bergdirekwrs i. R. Bk. Heinsius von Mayenburg in Teplitz in den „Blättern der Bergakademie Freiberg" Nr. 22, 1940 und nach Angaben der Tochter, Frau verw. Finanzgerichtspräsident Gertrud Hager in Dresden-A., Silbermannstraße 1, I.) St. 649S. 13. Walter Helbig, Studien rat am Staatsgymnasium zu Chemnitz, wurde am 27. September 1884 im Erzgebirgsstädtchen Sayda als Sohn des Justizbeamten Ernst Helbig und seiner Ehefrau Auguste geb. Erler ge boren. Unter sorgsamster Pflege seilens der Eltern wuchs er hier zu einem kräftigen Gebirgsjungen heran, in dessen Herz und Gemüt von Kind heit an der Sinn für die Natur und die Liebe für die Gebirgsheimat ge pflanzt wurde. Infolge Versetzung seines Vaters an das Amtsgericht Grimma besuchte er dann die dortige Realschule, das Progymnasium und von Ostern 1899—1905 die Fürsten- und Landesschule. Ernstes Streben hatte in ihm den Entschluß reifen lassen, sich einst dem Dienste des höheren Schul wesens zu widmen. Daher begann er nach abgelegter Reifeprüfung Ostern 1905 in Greifswald seine Studien der Geschichte, der Ger manistik und der lateinischen Sprache. An freien Tagen sollte aber