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UINIVERSITATSZEITUNC 12 ORGAN DER SED KREISLEITUNG KARL MARX UNIVERSITÄT (UNIVERSITÄTS) Pür die Wissenschaft die dem Soz »» LEIPZIG 13. 3. 1969 13. JAHRGANG 15 PFENNIG Von dem Erreichten ausgehend die neuen Ziele ansteuern Im Mittelpunkt, der sorgfältig vorbe reiteten und konzentriert und in feier licher Atmosphäre durchgeführten Wahlversammlung der Parteigruppe „Deutsche Geschichte", an der Werner Dordan, 1. Sekretär der SED- Kreisleitung, teilnahm, standen die Weiterführung • der 3. Hochschulreform und die' würdige Vorbereitung des 20. Jahretages der DDR. Im Rechenschaftsbericht der Partei leitung wurden sachlich und kritisch der politisch-ideologische Reifeprozeß der Parteigruppe und ihre aktive Teil nahme .an der Durchführung der Hoch schulreform, der erreichte Stand bei der Ausbildung und Erziehung der Studen ten und die Lösung der Forschungsauf gaben. eingeschätzt. Es war deutlich spürbar, daß die Genossen sich nicht mit den erzielten Erfolgen zufrieden geben, sondern — ausgehend vom Staatsratsbeschluß-Entwurf und dem Programm der Karl-Marx-Universität — hohe Anforderungen an die eigenen Leistungen stellen. Es wurde klar her- ausgearbeitet, daß es darauf ankommt. Höchstleistungen in Forschung, Lehre und Erziehung ’ zu vollbringen. Die klassenmäßige Erziehung der Studen ten, der im gegenwärtigen Stadium der verschärften Auseinandersetzung zwi schen Sozialismus und Kapitalismus immer entscheidendere Bedeutung zu kömmt, kann nur verbessert werden,, wenn die Genossen ihre marxistisch- leninistische Bildung systematisch er weitern und, vertiefen, wenn , sie, stets mit einem einheitlichen, klassen mäßigen Standpunkt, auftreten, und die politisch-ideologische Auseinanderset zung sowohl in der Parteigruppe als auch über deren Rahmen hinaus akti vieren. /. Ausgehend davon, daß das’ Kern stück der Parteiarbeit die politisch- ideologische Arbeit' mit den Menschen ist, wurde festgelegt, 'wie die Qualität dieser Arbeit sein muß. Dabei wurde deutlich, daß die politisch-ideologische Erziehung junger Sozialisten nicht auf Lehrveranstaltungen- und Betreuer reduziert werden darf, sondern daß dazu alle Möglichkeiten des. Studien prozesses und d FDJ genutzt werden müssen. Einhellig wurde — ausgehend von der kritischen Einschätzung der bisher geleisteten Forschungsarbeit — betont.' daß die Sicherung der forschungs bezogenen Lehre die Intensivierung der Forschungsarbeit vor allem auf dem Gebiet der Geschichte der deut schen Arbeiterbewegung voraussetzt. Zur Lösung der' Aufgaben des For schungsschwerpunkts Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung müssen deshalb alle Potenzen der gesamten Sek tion entwickelt und genutzt werden. Zur Vorbereitung des 20. Jahres tages der DDR wurden die Verpflich tungen übernommen: die propagandi stische Vorbereitung dieses bedeut samen Jubiläums zu unterstützen, der SED-Bezirksleitung bei der Erarbei tung einer Lichtbildreihe zur Ge schichte der Leipziger Arbeiterbewe gung zu helfen, mit ganzer Kraft zur Ausarbeitung und Präzisierung des Ausbildungsmodells Lehrer des Marxis mus-Leninismus beizutragen und das Rohmänuskript zum Leben und Wir ken Thomas Müntzers fertigzustellen. Im Ergebnis der . Diskussion wurde festgelegt, daß die Aufgaben der Par teigruppe bis zum 20. Jahrestag der DDR so zu gestalten sind, daß konkrete und abrechenbare Aufgaben fixiert werden, um so, auf hohem Niveau, die weitere Parteiarbeit zu gestalten. . Genosse Dordan ging in seinen Aus führungen davon aus, daß die Be schlüsse des VII. Parteitages, der 9. Ta gung des ZK der SED und der Staats- ratsbeschluß-Entwurf hohe Maßstäbe und Anforderungen an die Parteiarbeit stellen. Er betonte, daß die parteiliche, sachliche und kritische Atmosphäre der Wahlversammlung eine gute Grundlage dafür darstellt, Höchstleistungen in Forschung. Lehre und Ausbildung zu erzielen. Er forderte, daß trotz aller im Rechenschaftsbericht und in der Dis kussion verzeichneten Fortschritte noch klarer die Dimensionen und Anforde rungen an die Arbeit der Wissen schaftler herausgearbeitet werden müs sen, wie das Genosse Paul Fröhlich, Erster Sekretär der SED-Bezirkslei tung, auf dem Konzil ausführte. Des halb sind im Vorwärtsschreiten viele herkömmliche Methoden der Arbeit und der Leitung zu überwinden. Weiterhin gab er den Genossen wert volle Anregungen für die Verbesserung der klassenmäßigen Erziehung der Stu denten und der Forschung. Dabei hob er hervor, daß die Wissenschaftler mit ihrer Arbeit Itineingestellt sind in die weltweite Auseinandersetzung zwi schen Sozialismus und Kapitalismus, die zugunsten des Sozialismus zu ent scheiden sie mithelfen müssen. Einen Beitrag zur allseitigen Stär kung der DDR zu leisten, unterstrich Genosse Dordan, heißt für Historiker vor allem auch, ständig zur Entlarvung der aggressiven und revanchistischen Bonner Politik beizutragen, deren sicht barer Ausdruck auch die Wahl des Bundespräsidenten in Westberlin war, mit der sich die westdeutschen Macht- haber vor aller Welt als Friedensstörer entlarvten. Alles in allem widerspiegelte diese Wahlversammlung, wie die Kampfkraft der Partei gewachsen ist, wie die Ge nossen mit großem Verantwortungs bewußtsein an die Lösung der vor ihnen stehenden Aufgaben herangehen und wie die führende Rolle der Partei auch in diesem Bereich allseitig ver- wirklicht wird. Stomatologen und WB Am 3. Februar wurde am Messestand der VVB Medizin, Labor- und Wägetechnik zwischen der Klinik und Polikli nik für Chirurgische Stomatologie und Kiefer-Gesichts- Chirurgie der Karl-Marx-Universität und der VVB ein Vertrag durch den Generaldirektor Hertel und OMR Prof. Dr. Dr, Bethmann, Direktor der Klinik, sowie Oberärztin Dr. Hlubna-Daum feierlich unterzeichnet. Die Rahmenvereinbarung wurde entsprechend den Grundsätzen der 3. Hochschulreform abgeschlossen und be inhaltet die planmäßige Gestaltung einer Zusammenarbeit, die darauf ausgerichtet ist, die wissenschaftliche Zusam menarbeit zu koordinieren und unmittelbare Verbindun gen. so z. B. die Übernahme der stomatologischen Be treuung aller Mitarbeiter der VVB. zu organisieren. Be sonderer Wert wurde bei dem Vertragsabschluß darauf ge legt, die Ausbildung der FDJ-Studenten durch Hospitatio nen, wissenschaftliche Mitarbeit und Arbeitseinsätze in den der VVB unterstellten Betrieben zu ergänzen. Die VVB übernimmt ferner die organisierte Führung von Studenten während der Messen in Leipzig. Die FDJ-Leitung Stomatologie wird auf Grund dieser Vereinbarungen den Abschluß von Patenschaftsverträgen zwischen Brigaden der VVB und FDJ-Gruppen der 5 Stu dienjahre Medizin—Stomatologie mit dem Hauptziel einer gegenseitigen * ideologischen Weiterbildung organisieren. Unser Bild: Frau Oberarzt Dr. Hlubna-Daum (4. v. I.) am. stomatologischen Behandlungsplatz „Centrie“, der Messegold erhielt. Foto: Zimmermann Leipzig als Gastgeber der international hochgeachteten Industriemesse und Heimat stadt unserer Karl-Marx-Universität bietet un seren Universitätsangehörigen ausgezeichnete Möglichkeiten, unmittelbar ihre Leistungen mit Weltstandserzeugnissen der internationalen Industrie und - auf der gerade beendeten Messe besonders augenscheinlich - hervor ragenden Exponaten der sozialistischen Wirt schaft der DDR zu vergleichen. Walter Ulbrichts Besuche an der Spitze der Politbüro-Mitglieder bei bedeutenden Ausstel lern unserer Republik endeten mit dem wohl wichtigsten Fazit, daß durch konsequente Ver wirklichung der Beschlüsse von Partei und Re gierung, dank einer klugen prognostischen Ar beit und wissenschaftlichen Führungstätigkeit die Werktätigen unserer Republik eine ganze Reihe Spitzenleistungen, die jedem Welt standsvergleich standhalten, auf entscheiden den Gebieten präsentieren können. Denken wir an die Datenfernübertragung Leipzig- Moskau-Leipzig, eine Glanzleistung von so- w'jetischen und DDR-Spezialisten. Das Bei spiel unterstreicht nachdrücklich, welch große Perspektive aus der engen Gemeinschafts arbeit mit der Sowjetunion für uns erwächst. Sie ist der fruchtbarste Boden für Spitzenlei stungen. Denken wir an die Leistungen der elektro nischen Industrie, des wissenschaftlichen Ge rätebaus, des Transportwesens usw. Leipziger Messe - Spitzenleistungen und die Karl-Marx-Universität Pionier- und Spitzenleistungen auf profil bestimmenden Gebieten in Forschung, Ausbil dung und Erziehung will auch die Karl-Marx- Universität bringen. Sie sind wesentliches Kri terium, die Wissenschaft zur Hauptproduktiv kraft im gesellschaftlichen System des Sozia lismus zu entwickeln. Insofern dürfte uns die Leipziger Messe mit den aufsehenerregenden Erfolgen der DDR-Industrie auch Anlaß zum Einschätzen des gegenwärtigen Standes an der Universität sein. Denn der heute an der Uni versität geschaffene Vorlauf ist Grundlage der. internationalen Erfolge unserer sozialistischen Wirtschaft von morgen. Sieht man sich die bis zum 20. Jdhrestag geplanten Spitzenleistungen der Sektionen an, so finden sich durchaus eine Reihe guter Bei spiele. Wir verweisen auf die Modelle des vierjährigen Studiums der Chemiker, Physiker, Mathematiker und ML-Lehrer; die Erarbeitung programmierter und teilprogrammierter Lehr methoden und -materialien sowie wichtige ge sellschaftswissenschaftliche Publikationen bei spielsweise der Sektion Philosophie/Wissen- schaftlicher Sozialismus, der Sprachwissen- schaftler und Völkerrechtler werden aufmerk sam registriert. Auch im naturwissenschaft lichen Bereich liegen einzelne beachtenswerte Verpflichtungen der Sektionen Biowissenschaf ten, Chemie, Physik, Mathematik und des me dizinischen Bereichs vor. Von diesen Beispielen ausgehend, gilt es, in tensiv und auf einen hohen Nutzeffekt ausge richtet, die Bemühungen um Spitzenleistungen zu forcieren. Inzwischen dürften auch einige Maßstäbe deutlicher geworden sein. Wirkliche Spitzenleistungen müssen am Welthöchststand orientiert, sein, dazu muß man ihn natürlich kennen. Sie sind dadurch gekennzeichnet, daß sie unseren Hauptprofillinien und Forschungs schwerpunkten entsprechen. Denn hinter Pio nier- und Spitzenleistungen soll ein maxima ler Beitrag zur Stärkung unserer Republik, zur Entfaltung des gesamtgesellschaftlichen Systems des Sozialismus stehen. Vorausset zung dafür sind bedingungslose Konzentration auf einige entscheidende Schwerpunkte und die Bildung große- Kollektive durch die ver stärkte Integration verschiedener Disziplinen. Die daraus resultierenden hohen Anforderun- den ergeben sich aus der Klassenkampfsitua tion, aus der Fragestellung: Wir oder sie? Es gilt also, bei allen Mitgliedern des Universi tätskollektivs Verständnis und Schlußfolgerun gen für das politische Grundanliegen unseres Strebens nach Höchstleistungen zu erreichen. Im Klassenkampf heißt es nicht etwa nur wissenschaftliche Erkenntnis gegen wissen- schaftliche Erkenntnis, sondern Sozialismus gegen Imperialismus. Wer seine Arbeit in die sen umfassenden Rahmen einordnet, ihre Be deutung begreifen lernt, wird die notwendig hohen Maßstäbe an alle Leistungen legen. Eine vorrangige Aufgabe bleibt demzufolge die politisch-ideologische Arbeit mit allen Uni- versitätsangehörigen, um den Boden für die bewußte Verwirklichung der großen Vorhaben zu bereiten. Diese Probleme gehören in die gegenwärtig stattfindenden Wahlversammlungen aller Par teigruppen. Der Kampf um Spitzenleistungen zur allseitigen Stärkung der DDR ist ein Bonner Provokateure bloßgestellt Großmannssucht ist ein schlechter Ratgeber. Die herrschenden Kreise der Bundesrepublik wollten durch eine abenteuerliche Wahldemonstration die Anerkennung von „Rechten“ auf West berlin erreichen und damit einen hand festen Ausgangspunkt für die Revision der Ergebnisse des zweiten Weltkrieges schaffen. Mit einem provozierenden Schritt wollten sie politische Pluspunkte für ihre Strategie sammeln - und sie haben sie verloren. Die Welt erlebte das jämmerliche Schauspiel, daß sich über 1000 Wahl- männer und ein Bundeskanzler auf dem Luftweg unter Zuhilfenahme amerika nischer Flugzeuge nach Westberlin ein schlichen. Die Weltöffentlichkeit konstatierte, daß die Bonner Regenten, wie Befra gungen in verschiedenen Bundeslän dern ergaben, gegen die bessere Ein sicht von mindestens 80 Prozent der eigenen Bevölkerung handelten. Die Weltöffentlichkeit und die West berliner und westdeutsche Bevölkerung sahen, daß Bonn kaltschnäuzig prak tische Entspannungsangebote der DDR in den Wind schlägt und durch unver- ontwortliche Aktionen ernste Komplika tionen heraufbeschwört. Das entschiedene Auftreten der DDR und der Sowjetunion hat die friedensgefährdende Expansionsstra tegie Bonns bloßgestellt und seine Anmaßungen zunichte gemacht: Weit mehr Menschen in aller Welt als bisher haben begriffen, daß Westber lin kein Land der Bundesrepublik ist und es nie sein wird. Wiederum erwies sich, daß jeder Schritt Bonns zur Ver wirklichung seiner Pläne in die Sack gasse führt, da er auf die geschlossene Widerstandsfront der sozialistischen Länder stößt, und daß im übrigen nichts uns an der planmäßigen, ver antwortungsbewußten Weiterführung unserer Arbeit zur Verwirklichung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus zu hindern vermag. Die Welt kann die westdeutsche Oligarchie nicht vor Dummheiten bewahren, doch sie sieht Bonn nach jeder seiner Aktio nen mit schärferen Augen und bekommt seine gemeingefährlichen Eskapaden immer mehr satt. Leidtragende des Bonner Abenteurer tums waren einmal mehr die Westber liner. Statt normale Beziehungen zu seiner Umwelt zu entwickeln, hat sich Westberlin mit täglich 8 Millionen Bon ner D-Mark die Entscheidungsfreiheit abkaufen und als „Pfahl im Fleisch des Kommunismus" mißbrauchen lassen. Die Hörigkeit Bonn gegenüber hat Westberlin politisch und wirtschaftlich auf die schiefe Ebene gebracht. Es ist höchste Zeit, daß sich die Westberliner um eine sichere Grundlage für die Zu kunft ihres Gemeinwesens kümmern. Die DDR ist ihnen mehr als genug ent gegengekommen! Prof. H. Bruhn Hauptanliegen der Parteiarbeit der Universi tät. Kampfaufträge mit abrechenbaren Vor gaben zur politisch-ideologischen Vorbereitung und Realisierung von Spitzenleistungen muß jede Parteileitung an alle Genossen vergeben. Dabei sollte schonungslos offen und kritisch vorgegangen werden, wie es die Klassen- kampfsituation erfordert. Leipziger Messe - friedlicher Handel, West berlin - Provokation und Herausforderung der Völker, zwei Ereignisse der vergangenen Wo che, symptomatisch für zwei Systeme. An uns Wissenschaftlern, Studenten, Arbeitern und An gestellten der Karl-Marx-Universität liegt es in hohem Maße, dem System des Friedens, des Fortschritts, des Sozialismus zum Sieg zu ver helfen. Indem wir unsere Verantwortung mit dem Einsatz aller Kräfte zur Erreichung von Spitzenleistungen wahrnehmen, leisten wir unseren Beitrag zur Stärkung des gesellschaft lichen Systems des Sozialismus in der DDR, bereiten wir den Provokateuren des westdeut schen Imperialismus, die sich mit ihrem völ kerrechtswidrigen Akt von Westberlin selbst entlarvten, empfindliche Niederlagen. (Günter Vogel)