Volltext Seite (XML)
' ' (UNIVERSITTSN •Für dieWissenseliaft, die dem SozalismusdteaM) UNIVERSITATSZEITUNC 25 ORGAN DER SED KREISLEITUNG KARL MARX UNIVERSITÄT LEIPZIG 12. 6. 1969 13. JAHRGANG 15 PFENNIG Bezirksdelegiertenkonferenz der SED orlentierte auf Erhöhung der Kampfkraft der Partei und Nutzung aller Potenzen für ein höheres Entwicklungstempo Der von Genossen Paul Fröhlich, Mitglied des Politbüros und Erster Sekretär der SED-Bezirksleitung, gegebene Rechenschaftsbericht und die Diskussionsbeiträge der Bezirksdelegiertenkonferenz der SED am ver- gangenen Wochenende dokumentierten das erfolgreiche Voranschreiten der ‘Bezirksparteiorganisation seit dem VII. Parteitag und orientierten darauf, tiäÖ dfe vo‘m 9. und "10. Plenum sowie im Brief des Politbüros an die Grundorganisationen gesetzten höheren Maßstäbe das Niveau der Arbeit bei der Verwirklichung der Parteibeschlüsse . bestimmen müssen. Eine ausführliche Passage des . Berichts, die wir nebenstehend abdrucken, war speziell den Aufgaben der Karl-Marx-Universität gewid met (umfassende Auszüge aus dem Bericht, siehe LVZ vom 8. Juni). In der Diskussion sprach auch Prof. Dr. Gerhard Winkler, Prorektor der Karl-Marx-Universität. Am Sonntag wählte die Konferenz die Mitglieder und Kandidaten der neuen Bezirksleitung der SED, unter ihnen vier Angehörige der Karl-Marx-Universität. Mit einer Ehrenparade legten 1000 Jugendliche - unter ihnen Hunderte FDJ-Mitglieder der Karl-Marx- Universität - ein Treuebekenntnis zur Partei der Arbeiterklasse und ihrer Politik ab. Foto rechts: Ausschnitt aus dem Präsidium der Bezirks delegiertenkonferenz während des Rechenschaftsberichtes - ganz rechts Prof. Albert Norden, Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK, in der 2. Reihe 2. von links Prof. Dr. Ernst Werner, Rektor der Karl- Marx-Universität — Foto links: Ehrenparade der Jugendlichen des Bezirkes. Fotos: zb Die Delegierten wählten zum Mitglied der SED-Bezirksleitung Prof. Dr. agr. habil. Gerhard WINKLER, Prorektor zu Kandidaten der SED-Bezirksleitung Werner DORDAN, 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Dr. rer. nat. Horst SCHUMANN, stellv. Direktor der Sektion Mathe matik Dr. phil. habil. Gerhard WOL ¬ TER, Direktor der.Sektion Marxis mus-Leninismus. Genosse Prof. Dr. Gerhard Wink ler, Prorektor unserer Universität, sprach in seinem Diskussionsbeitrag über die Bedeutung der Prognosear beit für den Weltstand von morgen und den Fortschritt von übermorgen. Er unterstrich, daß beides nur er reichbar ist, wenn wir prognostisch wissenschaftliche Führungstätigkeit als zielstrebige systematische poli tisch-ideologische Führungstätigkeit auffassen. Am Beispiel der Sektio nen Chemie, Physik und Mathema tik zeigte er die Möglichkeiten auf, die wir uns schaffen, indem wir alle Mitarbeiter. und Studenten als Mit- Streiter für den Sozialismus gewin nen, wobei dem sozialistischen Wett bewerb in und zwischen den Sektio nen eine außerordentliche Rolle zu kommt. Prorektor Prof. Winkler schilderte der Konferenz ehe Anstrengungen,, die an der Karl-Marx-Universität unternommen werden,um 'Weltspil zenleisturigen nicht; nur in der For schung, sondern auch in' Erziehung , und, Ausbildung, besonders im. na- turwissenschaftlichen Bereich und auf dem Gebiet der marxistisch-le ninistischen Organisationswissen- schaften . zu . erzielen. Die gemein same Arbeit von Praxis und Uni versität bei der: Herausbildung sozia- listischer Führungskader bezeichnete er als Prinzip unserer sozialistischen Universität. Hohe Anforderungen an die Wissenschaft Aus dem Rechenschaftsbericht der SED-Bezirksleitung Die Wissenschafts- und Bildungspolitik der Partei stellt uns vielfältige neue Aufgaben Es geht vor allem um die Er höhung der Produktivität der geistig-schöpferischen Tätigkeit, um eine höhere Effektivität der wissenschaftlich-technischen Arbeit. Auch in unserem Bezirk bewährt sich die Herstellung der Einheit von wissenschaftlicher Forschung, Automatisierung der Produktionsprozesse und Entwicklung des sozialistischen Bil dungssystems von den Akademie-Instituten und Hochschulen bis zur allgemeinbildenden Oberschule. Jetzt geht es darum, diese Ergebnisse so auszubauen, daß wir bei wichtigen struk turbestimmenden Erzeugnissen und’ Prozessen Leistungen vollbringen, die das Höchstniveaumitbestimmen. An der Karl-Marx-Universität, an den anderen Hochschulen und in den Instituten der Deutschen Akademie der Wissen schaften sind die Kräfte und Mittel in der Forschung auf die Entwicklung der sozialistischen Großforschung in enger Ver flechtung mit dem Forschungspotential der Großbetriebe und Kombinate zu konzentrieren. Das erfordert die Ausarbeitung gemeinsamer Prognosen und gemeinsamer Zielfunktionen, die Höchstleistungen sichern und auf deren Grundlage die Kon zentration der Kräfte organisiert werden kann. Die radikale Verkürzung der Forschungs- und Entwicklungs« Zeiten und die effektive ökonomische Nutzung der wissen schaftlichen Ergebnisse sind von wesentlicher Bedeutung. Die Herausbildung großer Forschungskollektive ist eine der Grund bedingungen für die Verwirklichung dieser Aufgaben. Die Einbeziehung der Hochschul- und Akademieforschung in den volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozeß, wie sie sich bei der Karl-Marx-Universität in der Sektion Physik bezüglich der Hochfrequenz-Spektroskopie, in der Sektion Chemie bei der Entwicklung von Aufzeichnungsmaterialien schon abzu zeichnen beginnt, wirft neue Fragen der Leitung der Ko operationsketten von der Forschung über die Produktion bis zum Absatz auf. Die Karl-Marx-Universität besitzt in diesem Prozeß eine bei sonders große Bedeutung. In keinem Bereich des Hochschulwesens, das gilt vor allem für die Karl-Marx-Universität, darf die Tatsache ignoriert werdeni daß die 3. Hochschulreform tief die Arbeits- und Lebens weise aller Professoren und Studenten berührt und alle Auf gaben nur erfolgreich gelöst werden können, wenn alle Pro fessoren, wissenschaftlichen Mitarbeiter, Studenten, Arbeiter und Angestellten ständig von deren Richtigkeit und Notwen digkeit überzeugt werden. Die Kreisleitung der Partei und die Genossen im Jugendverband sollten verstärkt darauf hinarbei ten, alle Studenten in die Durchführung der Hochschulreform einzubeziehen und gemeinsam mit ihnen an der Neugestal tung des Inhalts und der Methoden der Ausbildung und Erd Ziehung arbeiten. Die neuen Leitungsgremien der Karl-Marx-Universität, der Gesellschaftliche Rat, der Wissenschaftliche Rat, die Räte der Sektionen müssen ihren Einfluß auf die Ausarbeitung und Durchsetzung moderner und effektiver Methoden und Orga nisationsformen der Lehre und Forschung weiter verstärken. Da bei ist der weiteren Entwicklung der sozialistischen Demokratie besondere Aufmerksamkeit zu widmen. In der Karl-Marx-Universität, die auch ein Zentrum der Ge sellschaftswissenschaften der DDR ist, tragen die Sektionen Marxistisch-leninistische Philosophie/Wissenschaftlicher Sozia lismus und Marxismus-Leninismus eine besondere Verantwor tung für die weitere Entwicklung und Verbreitung unserer Weltanschauung, für den Kampf gegen alle Erscheinungen der bürgerlichen und revisionistischen Ideologie. Es kommt jetzt darauf an, daß die Parteiorganisationen in allen gesell schaftswissenschaftlichen Sektionen gründlich den engen Zu sammenhang zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft — wie durch das 10. Plenum dargestellt - in den Mittelpunkt ihrer Erziehungsarbeit stellen. Sofort nach dem 10. Plenum führte' die Sektionsparteileitung mit allen leitenden Genossen zwei theoretische Seminare durch — über Probleme der ökonomischen Entwicklung in In dustrie und Landwirtschaft beim Aufbau des Sozialismus sowie zum Fragenkomplex Arbeiterklasse und Intelligenz und über die Problema tik des Referates von Kurt Hager. In den APO-Versammlungen wurde auch der Brief des Politbüros an die Grundorganisationen verlesen und - soweit sie nach der Kreisdelegier tenkonferenz stattfanden — die Er- Eebnisse der Konferenz durch die De legierten der einzelnen Bereiche gründlich ausgewertet. Die Thematik der theoretischen Se- minare ergab sich aus Analysen einiger Publikationen von Genossen der Sektion, an denen zu spüren war, daß es manchmal schwerfiel, die Behandlung der ideologischen Ent wicklung mit den sehr konkreten Problemen der gegenwärtigen öko- nomischen Phase zu verbinden — beispielsweise den Fragen der Ko operation'; sowie aus Erscheinungen der „Inkonsequenz in der täglichen Praktischen Arbeit, was die führende Rolle der Arbeiterklasse bei der Ge staltung des entwickelten gesell- schattlichen Systems des Sozialismus betrifft. Ergebnis all dieser Beratungen ist die Erkenntnis, daß die Größe der Aufgaben ein enges Zusammenwir- Theoretische Seminare und gründliche Diskussionen GO Philosophie/WS wertet 10. Plenum und Brief des Politbüros aus ken aller Kräfte der Sektion unter Führung der Partei verlangt und dar überhinaus auch eine effektive Zu sammenarbeit mit anderen gesell- schaftswissenschaftlichen Einrichtun gen, insbesondere mit der Sektion Marxismus-Leninismus und dem Franz-Mehring-Institut. sowie den ML-Lehrer ausbildenden 'Sektionen. Die Diskussion der der Sektion aus den Parteibeschlüssen und daraus abgeleiteten Maßnahmen des Mini sterrats erwachsenen Aufgaben zeig te, daß . noch nicht alle Genossen der Sektion, erkennen, wie es möglich sein wird diese umfangreichen Auf träge effektiv und auf hohem Ni veau zu bewältigen. Genosse Dr. Helmut Seidel,' Sekretär • der Grund organisation, erklärte uns in diesem Zusammenhang, daß die' Parteilei tung außerordentliches Gewicht auf die Qualifizierung aller Genossen le gen werde, auf die.schnelle Entwick lung höchstklassiger, Nachwuchska der. Auf die Verbesserung der Zu sammenarbeit zwischen (Wissen schaftlern und Studenten wies. Ge nosse Seidel besonders nachdrücklich hin, weil sie sowohl’der besseren Er ziehung und Ausbildung der Studen ten ■ als auch der" Bewältigung der. Forschungsaufgaben diene. . Dabei legt die. Parteileitung Wert darauf, daß in einer- fruchtbaren Zusam menarbeit sowohl Tendenzen; schul meisterlichen Verhaltens . einiger Wissenschaftler .beseitigt als. auch Er scheinungen bei einer Reihe von Stu denten überwunden werden, die er kennen lassen, daß sie hohe Anforde rungen nicht im gleichen Maße an sich selbst .wie andere stellen. Die Auswertung des 10. Plenums, der Kreis- und Bezirksdelegierten konferenz und des Briefes steht im- Zusammenhang mit den von der Parteileitung gesetzten ideologischen Schwerpunkten auch in den Mitglie derversammlungen im Juni im Mit telpunkt. In allen Kollektiven der Sektion wird außerdem kritisch ge prüft, wo nach dem 10. Plenum Kor rekturen notwendig, sind, um auf hö herem Niveau an . der Erforschung der Entwicklungsgesetze der, Gesell- schalt mitzuwirken. Delegierte zum 2. Frauenkongreß der DDR Dr. Hildegard MÜLLER, Dozentin an der Sektion Biowissenschatten (links), und Dr. Ilse WOLF, Direktorin für Weite Bildung (rechts), vertreten die Karl-Marx-Universität auf dem gegenwärtig tagenden 2. Frauen- kongreß kar DDR. Fotos: HFBS (Hartwich)