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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 13.1969
- Erscheinungsdatum
- 1969
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 39-2-77
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Leipzig
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Leipzig
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- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196900006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19690000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19690000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Saxonica
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 13.1969
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 09.01.1969 1
- Ausgabe Nr. 3, 16.01.1969 1
- Ausgabe Nr. 4, 23.01.1969 1
- Ausgabe Nr. 5, 31.01.1969, Sonderausgabe 1
- Ausgabe Nr. 6, 03.02.1969 1
- Ausgabe Nr. 7, 06.02.1969 1
- Ausgabe Nr. 8, 10.02.1969 -
- Ausgabe Nr. 9, 20.02.1969 1
- Ausgabe Nr. 10, 27.02.1969 1
- Ausgabe Nr. 11, 06.03.1969 1
- Ausgabe Nr. 12, 13.03.1969 1
- Ausgabe Nr. 13, 20.03.1969 1
- Ausgabe Nr. 14, 27.03.1969 1
- Ausgabe Nr. 15, 03.04.1969 1
- Ausgabe Nr. 16, 10.04.1969 1
- Ausgabe Nr. 17, 17.04.1969 1
- Ausgabe Nr. 18, 24.04.1969 1
- Ausgabe Nr. 19, 08.05.1969 1
- Ausgabe Nr. 20/21, 15.05.1969 1
- Ausgabe Nr. 22, 22.05.1969 1
- Ausgabe Nr. 23/24, 05.06.1969 1
- Ausgabe Nr. 25, 12.06.1969 1
- Ausgabe Nr. 26, 19.06.1969 1
- Ausgabe Nr. 27, 26.06.1969 1
- Ausgabe Nr. 28, 03.07.1969 1
- Ausgabe Nr. 29, 10.07.1969 1
- Ausgabe Nr. 30, 24.07.1969 1
- Ausgabe Nr. 31, 31.07.1969 1
- Ausgabe Nr. 32, 04.09.1969 1
- Ausgabe Nr. 33/35, 18.09.1969 1
- Ausgabe Nr. 36, 25.09.1969 1
- Ausgabe Nr. 37/38, 02.10.1969 1
- Ausgabe Nr. 39/40, 16.10.1969 1
- Ausgabe Nr. 41, 23.10.1969 1
- Ausgabe Nr. 42, 30.10.1969 1
- Ausgabe Nr. 43, 06.11.1969 1
- Ausgabe Nr. 44, 13.11.1969 1
- Ausgabe Nr. 45, 20.11.1969 1
- Ausgabe Nr. 46, 27.11.1969 1
- Ausgabe Nr. 47, 04.12.1969 1
- Ausgabe Nr. 48, 11.12.1969 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 18.12.1969 1
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Band 13.1969
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Die Kur-Marx-Universität hat die Aufgabe, für den gesamten Bereich des Hoch- und Fachschulwesens der DDR das Zentrum für die Aus- und Weiterbildung von Diplomlehrern für Marxismus-Leninismus in den Richtungen marxistisch-leninistische Philosophie, marxistisch-leninistische Politische Ökonomie, wissenschaftlicher Sozialis mus und Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung aufzubauen. Die Diplomlehrer für Marxismus-Leninismus müssen fähig sein, die Weltanschauung der revolutionären Arbeiterklasse schöpferisch zu vermitteln und politisch-ideologische Führungsfunktio nen im Staatsapparat und in gesellschaftlichen Organisationen auszuüben. Auf Grund ihrer zentralen Stellung im System der Gesellschaftswissenschaften kommt der Sektion Marxistisch-leninistische Philosophie/Wissenschaftlicher Sozialis mus eine besondere Bedeutung an der Karl-Marx-Universität zu. Sie ist zu einer Modelisektion zu entwickeln, in der ein Beispiel für die komplexe Lösung der Auf gaben in Forschung sowie Aus- und Weiterbildung geschaffen wird. Unter Federführung der Sektion Marxistisch-leninistische Philosophie/Wissenschaft- 'lieber Sozialismus ist ein auf vier Jahre basierender einheitlicher Ausbildungsplan für alle Diplomlehrer für Marxismus-Leninismus zu erarbeiten und ab Herbst 1969 einzu- fühlen Es ist zu gewährleisten, daß - der Marxismus-Leninismus als geschlossenes System, als Einheit von Theorie und Praxis und entsprechend dem neuesten Erkenntnisstand als streitbare Wissenschaft vermittelt wird; dabei sind besonders die Werke von Marx, Engels und Lenin und die Beschlüsse und Dokumente der SED zu studieren sowie die Erfahrungen der KPdSU, die Ergebnisse der Sowjetwissenschaft auszuwerten; — das wissenschaftlich-produktive Studium und die Praxisverbindung dazu beitragen, schöpferisches Denken und sozialistische Verhaltensweisen zu entwickeln; das schließt die Einheit, Aneignung und Anwendung des Marxismus-Leninismus ein und erfordert moderne Lehr- und Studienmethoden. Weil alle an einem Strang zogen, ent stand ein Qualitätserzeugnis Über das neue Modell der Erziehung und Ausbildung von Ml-Lehrern Die oben zitierten Aufgaben stehen im Programm der Karl-Marx-Universität, das auf dem 2. Konzil der Universität am 17. Februar dieses Jahres angenommen wurde. UZ informierte sich in einem aus führlichen Gespräch mit Genossen Dr. Kurt Schneider, stellvertretender Sektionsdirektor für Erziehung, Aus- und Weiterbildung, und Parteisekretär Dr. Helmut Seidel von der Sektion Philo sophie/Wissenschaftlicher Sozialismus über die Arbeit und ihre Ergebnisse am Aus- bildungsmodell für Lehrer des Marxis mus-Leninismus. Nach monatelanger angestrengter Arbeit, in deren Verlauf sich die Mitglieder der beteiligten Sektionen Philosophie/WS, Politische Ökonomie/MLO, Geschichte, Pädagogik/Psychologie, Marxismus-Leni nismus und des Franz-Mehring-Instituts zu echter sozialistischer Gemeinschafts arbeit zusammenfanden, wurde zu Beginn des Studienjahres ein wissenschaftliches Modell für die ML-Lehrer-Ausbildung fertiggestellt. Unsere Gesprächspartner betonten, daß die Periode der Erarbeitung dieses außerordentlich notwendigen Mo dells in vielfältiger Hinsicht sehr frucht bar und vorwärtsweisend war. Konstruktive intersektioneile Gemeinschaftsarbeit Die Feststellung bezieht sich einmal auf die konstruktive intersektioneile Ge meinschaftsarbeit als Grundlage eines aus gewogenen und von allen Seiten durch dachten Ausbildungsmodells. Zum zweiten sind die Kollektive der einzelnen Sek tionen an dieser Schwerpunktaufgabe der 3. Hochschulreform bedeutend gewachsen. Verantwortungsgefühl und schöpferische Initiative bewiesen zahlreiche Wissen schaftler und Studenten durch ihre Mit arbeit. Parteiorganisation, staatliche Lei tung, FDJ und Gewerkschaft zogen und ziehen besonders auch jetzt in der Phase der Verwirklichung an einem Strang, stimmen Aufgaben und Einsatz der Kräfte klug aufeinander ab. Gerade in der vor Monaten noch zersplitterten, keineswegs einheitlich vorgehenden Sektion Philo sophie/WS hat die Ausarbeitung des Mo dells in hohem Maße zum Zusammen wachsen, zur Überwindung von Grenzen und Vorurteilen beigetragen. Schon diese wenigen Andeutungen zeu gen davon, daß die Lösung wichtiger und oft recht komplizierter Aufgaben der 3. Hochschulreform echte Bewährungs situationen darstellen, daß dort große Po tenzen freigelegt werden, entscheidende Schritte zur neuen Qualität in der Partei arbeit, der Führungs- und Leitungstätig keit, der FDJ-Arbeit und intersektionellen Gemeinschaftsarbeit großer Kollektive gegangen werden. Mit der Erarbeitung des Modells für die Ausbildung und Erziehung von ML- Lehrern wurde eine Voraussetzung für die Erfüllung des Politbürobeschlusses über die weitere Entwicklung der marxistisch- leninistischen Gesellschaftswissenschaften: geschaffen, in dem es heißt: „Der Perspek tivplan 1971—75, mit dem ein neuer Ab schnitt in unserer Wirtschafts- und Wis senschaftspolitik beginnt, erfordert von den Gesellschaftswissenschaften in Forschung, Ausbildung und Erziehung einen notwendi gen Vorlauf zu sichern“. Die Genossen sind sich einig darüber, daß die erfolg reiche Erarbeitung des Ausbildungsmodells Maßstäbe setzt für die weitere Arbeit der Sektion. Modell entspricht Systemcharakter des Marxismus-Leninismus Bisher wurden die ML-Lehrerstudenten der vier Gebiete Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Politische Ökonomie, marxistisch-leninistische Philosophie und wissenschaftlicher Sozialismus zwar theo retisch mit allen vier Disziplinen des Marxismus-Leninismus vertraut gemacht, in der Praxis sah es aber so aus, daß alle Teilgebiete isoliert — demzufolge vieles doppelt, manches gar nicht — und oft über spezialisiert in der eigenen Disziplin des jeweiligen Bereiches gelehrt wurden. Kurz gesagt, die notwendige Einheit des Ge samtsystems des Marxismus-Leninismus war nicht in der unserer fortgeschrittenen Entwicklung adäquaten Weise gewahrt. Des weiteren wurde bisher nicht eindeutig auf die Ausbildung von ML-Lehrern als Propagandisten des Marxismus-Leninis mus orientiert, wie es in den neuesten Do kumenten der Partei gefordert wird. Im vorliegenden Modell sind diese bei den grundlegenden Punkte eindeutig ent sprechend den Beschlüssen unserer Partei und der prognostischen Entwicklung kon zipiert. So ist im Absolventenbild ganz klar ausgesprochen, daß Studenten aller vier Disziplinen als Lehrer, als Propagan disten des ML abschließen. Dank der engen Gemeinschaftsarbeit aller ausbildenden Sektionen garantiert das neue Modell das Studium des ML als System. Sämtliche Lehrveranstaltungen, das Selbststudium, die Praktika usw. sind aufeinander ab gestimmt, das Studium ■ ist rationell, weil es keinerlei unnütze Doppelarbeit gibt, weil sämtliche wichtige Werke der Klassiker und die Dokumente der Partei umfassend und tiefgründig studiert werden. Die gesamte Ausbildung ist vom 1. bis zum letzten Tag aufeinander abgestimmt, für jedes einzelne Fach wurde ausgewiesen, was, in welcher Zeit und mit welcher Zielstellung zu stu dieren ist. Selbstverständlich sind die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Par tei und der einzelnen Fachdisziplinen be rücksichtigt, so z. B. die Ergebnisse der Konferenz der kommunistischen und Ar beiterparteien, so beginnt die ökonomische Ausbildung mit der Politischen Ökonomie des Sozialismus u. a. Nebenbei bemerkt, bringt die Verkür zung der Studienzeit auf vier Jahre' bei wesentlich erhöhtem Ausbildungsniveau allein in der Sektion Philosphie/WS einen jährlichen volkswirtschaftlichen Nutzen von einer halben Million Mark. Diese Frage steht sicher nicht an erster Stelle, weist jedoch auf Möglichkeiten der Universität zur ökonomischen Stärkung der DDR hin. Neue Lehrveranstaltungen und Praktika Auf einige inhaltliche Schwerpunkte und neue Ausbildungselemente des Modells wollen wir kurz hinweisen. Bisher auf keinem Programm standen sieben völlig neu konzipierte Lehrveranstaltungen. So wird den neu an die Universität kommen den Studenten in den ersten fünf Monaten eine „Einführung in den Marxismus-Leni nismus“ gegeben, mit dem Ziel, den Stu denten eine Gesamtvorstellung von Wesen, System und Funktion des Marxismus zu vermitteln. Wichtigster Akzent dieser in Vorlesung und Seminar aufgeteilten Lehr veranstaltung liegt auf der Vermittlung des in sich geschlossenen Systems des Marxismus-Leninismus, damit bei den Stu denten die Grundüberzeugung festigend, daß der Kampf um die Einheit und Ge schlossenheit des Marxismus-Leninismus zu führen ist. Sie soll dem gründlichen Verständnis und der Einordnung der vier Bestandteile des Marxismus-Leninsimus dienen. Neu eingeführt wurde für die nicht historischen Bereiche das wöchentliche Seminar im 2. Abschnitt des 1. Studien jahres „Grundprobleme der Geschichte der KPdSU und der internationalen Arbeiter bewegung“, die Lehrveranstaltung „Die Lehre von der marxistisch-leninistischen Partei“ (über ein Jahr im Fachstudium der Lehrer für Wissenschaftlichen Sozialismus), „Grundfragen der sozialistischen Militär politik“ (2. Abschnitt des 1. Studien jahres), „Probleme der Kulturpolitik der SED“ (1. Abschnitt des 4. Studienjahres), „Aktuelle Probleme der Klassenauseinan dersetzung zwischen Sozialismus und Im perialismus“ (2. Abschnitt des 4. Studien jahres) und „Marxistisch-leninistische Or ganisationswissenschaft“ (Politökonomen im gesamten Grundstudium, alle anderen Einführung des 2. Abschnitts, 2. Studien jahr). Sie alle tragen den wachsenden poli tisch-ideologischen, wissenschaftlichen und geistig-kulturellen Anforderungen an künf tige Propagandisten Rechnung. Wesentlich umgestaltet sind auch die Praktika. Beibehalten wurde die bereits bewährte Form der propagandistischen Tä tigkeit als Zirkelleiter im FDJ-Schuljahr an anderen Sektionen unserer Universität bzw. in Großbetrieben. Sie wird gemeinsam von der Sektion und FDJ geleitet, Aus arbeitung und Auswertung der Schulungs materialien werden in das wissenschaft lich-produktive Studium einbezogen und von Wissenschaftlern betreut. Zehn Studen ten höherer Studienjahre können sich zu gleich als Hilfsassistenten bei der Vor bereitung des FDJ-Schuljahres bewähren. Bereits die Studenten des 1. Studienjahres werden als Zirkelleiter eingesetzt. Für die Studenten des 2. Studienjahres ist ein einjähriges politisch-ideologisches Leitungspraktikum vorgesehen, das Studen ten des wissenschaftlichen Sozialismus erstmals in diesem Jahr durchführen, ein Teil an Sektionen der Universität, ein an derer im Großbetrieb. Die Studenten wer den über insgesamt ein Jahr jede Woche praktische politisch-ideologische Arbeit leisten, dabei bestimmte von der Sektion gestellte Forschungsaufgaben mit lösen. Im dritten Studienjahr werden die Stu denten unter Führung erfahrener Mentoren der Sektion ML als Hilfsassistenten ein gesetzt. Den besten Studenten winkt die Möglichkeit, am Ende des 3. Studienjahres die Prüfung abzulegen und mit Beginn des 4. Studienjahres ein Forschungsstudium aufzunehmen. Im 4. Studienjahr arbeiten alle anderen Studenten im Berufspraktikum zehn bis zwölf Wochen unter Leitung der jeweiligen Fachsektion. Für die Zeit des Praktikums sind die Studenten vollverantwortliche Mit gestalter von Erziehungs- und Ausbildungs prozessen im ML-Grundlagenstudium an den Sektionen unserer Universität oder an derer Hoch- und Fachschulen in Leipzig. Das System steigender praktischer An forderungen ist zugleich wesentliches Ele Foto: Möbius ment des Wissenschaftlich-produktiven Studiums. Außerordentlicher Wert wurde im Mo dell auf die enge Verbindung zur Sowjet wissenschaft gelegt. Folgendes ist dazu im Modell formuliert: Vom ersten Studienjahr an wird in allen Lehrveranstaltungen die Aneignung der neuesten Ergebnisse der Sowjetwissen schaft gewährleistet. Der Lehrkörper wer tet in Vorlesungen und Seminaren syste matisch die sowjetische Fachliteratur aus. In enger Zusammenarbeit mit der Abtei lung Sprachunterricht werden die Studen ten an das Studium geeigneter Fachtexte herangeführt, die unmittelbar zur Errei chung des Bildungs- und Erziehungszieles beitragen. Über den Studentenaustausch mit den Partneruniversitäten sind die di rekten Kontakte mit der Sowjetwissen schaft zu intensivieren und zielgerichtet für das wissenschaftlich-produktive Stu dium nutzbar zu machen. Eine Verschnaufpause gibt es nicht Diese wenigen Beispiele sollen als Be weis der hohen Qualität des fertiggestellten Modells genügen, wobei betont werden soll, daß es sich dabei um kein starres Schema handelt, sondern neue Erkenntnisse, Ver besserungen, Erweiterungen ständig auf genommen werden können. Vieles muß erst einmal als etwas gänzlich Neues in der Praxis versucht werden. Dennoch darf ge sagt werden, daß auf wissenschaftlicher Grundlage ein vielversprechendes Er ziehungs- und Ausbildungsmodell erarbei tet wurde. Jetzt geht es darum, den reichen theore tischen Inhalt in die Praxis umzusetzen. Die Genossen Dr. Schneider und Dr. Seidel konnten berichten, daß die Arbeit in der Sektion Philosophie/WS im neuen Studien jahr mit großem Elan von Wissenschaft lern und Studenten begonnen wurde. Die Einführung des Modells verlangt eine noch höhere Verantwortung der Parteileitung, der staatlichen, FDJ- und Gewerkschafts leitung sowie aller einzelnen Studenten und Wissenschaftler. Ein neues Verhältnis zwischen Studenten und Wissenschaftlern wird sich herausbilden, die Eigenverantwor tung der Studenten wächst erheblich, denn ein Studium ohne Zwischenprüfung (da für ständige Leistungskontrollen), für inten sives Selbststudium freigehaltene Tage u. ä. erfordern große Selbstdisziplin. Die Genossen betonten, daß jetzt in allen FDJ- und Gewerkschaftsgruppen über die Anforderungen, die die Verwirklichung des Modells stellen, diskutiert werden muß. Der progressive Drang nach vorn, wie er bei der Erarbeitung zutage trat, soll bei behalten und verstärkt werden. Das in den ersten Wochen dieses Studienjahres mit Erfolg praktizierte, gemeinsame Vorgehen von Partei. FDJ und staatlicher Leitung wird zum Prinzip der weiteren Arbeit, er hoben. G. V. i UZ untersucht Geht die Uhr richtig? UZ untersucht Studienjahresbeginn ausgewertet In der Sektion Chemie wurde der Anlauf des Studienjahres in einer Lehrkollektiv leitersitzung ausgewertet. Sie diente dazu, die Erfahrungen, die in diesem Jahr mit dem im großen und ganzen sehr erfolg reich begonnenen Studienjahr gesammelt wurden, und gleichzeitig Schlußfolgerun gen zu ziehen, wie zu Beginn des nächsten Studienjahres Fehler vermieden werden können, die am Tage des Studienbeginnes noch auftraten. So hatte der Mitarbeiter unserer Zeitung, der am 22 September in Sachen „Geht die Uhr richtig?“ unterwegs war, in der Sek tion Chemie kurz vor Mittag die Studenten des 2. Studienjahres nicht in ihrem Prakti kumsraum angetroffen. Das Praktikum hat erst — wie wir von Professor Meisel, dem Stellvertretenden Direktor der Sektion für Erziehung und Ausbildung, erfuhren — um 13 Uhr be gonnen. da das verantwortliche Mitglied des Erzieherkollektivs annahm, daß nach altem Brauch der Vormittag mit organisa torischen Sachen für die Studenten aus gefüllt sei. Für die Lehrerstudenten des 3. Studienjahres der Sektion begann das Studienjahr mit Prüfungen Infolge schlech ter Information fand die Prüfung nicht wie geplant am 22., sondern erst am 23. Septem ber statt. Die staatliche Leitung zog daraus die Schlußfolgerungen, daß für den Beginn des Studienjahres 1970/71 bereits am letz ten Studientag des alten Studienjahres sämtliche Studienpläne — einschließlich der Raumverteilung — den Studenten mit geteilt werden. Alle anderen Lehrveranstaltungen be gannen an der Sektion Chemie pünktlich mit der geplanten Effektivität. Besonders hervorzuheben ist der ausgezeichnete Stu dienanlauf im ersten Studienjahr, der auf Grund der vollen Ausschöpfung der Vor bereitungswoche möglich war. In allen Studienjahren werden an der Sektion Chemie auch an Sonnabenden Lehrver anstaltungen gehalten, um eine volle Aus nutzung der Raumkapazität zu erreichen und an den sechs Wochentagen keine Zeit zu verschenken. Das 4. Studienjahr hatte am vergangenen Sonnabend eine Studienjahresvollveramm- lung. Im Grunde genommen ging es hier auch um das Thema Effektivität der Zeit. Ein / großer Teil der Studenten — natür lich die mit den besten Leistungen — wird das Studium nach viereinhalb Jahren be enden. Die Verträge dazu wurden am Sonn abend abgeschlossen. Die UZ wird darüber noch ausführlich berichten. In unserer Ausgabe 36 wiesen wir in der Untersuchung zum Studienjahresbeginn hin, daß an einigen Sektionen und Bereichen die Uhr zu Beginn des Studienjahres noch nicht richtig ging. Heute veröffentlichen wir zwei der Antworten, die wir zu dieser Untersuchung erhielten. Die staatliche Leitung der Sektion Chemie und die FDJ-Leitung des Bereiches Medizin hat die Lehren für das nächste Stu dienjahr gezogen und wird es so vorbereiten, daß nicht gleich wieder zu Beginn wertvolle Zeit verschenkt wird. Aber unsere Aktion „Geht die Uhr richtig?“ ist keine einmalige Untersuchung zum Stu dienjahresbeginn. Deshalb berichteten uns Prof. Meisel und Dr. Klaus Scheuch darüber, wie im laufenden Studienjahr, an jedem Tag, in jeder Woche, die Zeit effektiv genutzt wer den kann. Die staatliche Leitung und die ge sellschaftlichen Organisationen tragen hier eine gemeinsame Verantwortung, der sie nur in engster Zusammenarbeit gerecht werden können. FDJ hat Verantwortung Der Bereich Medizin wurde in unserer Untersuchung zum Studienjahresbeginn deshalb kritisiert, weil die Vorlesungen von den Studenten am ersten Tag sehr schlecht besucht waren. Wir sprachen darüber mit dem Sekretär der FDJ-Leitung des Be reiches, Dr. Klaus Scheuch. Ein großer Teil der Studenten hatte sich an diesem Tag die „Freiheit“ genommen, den ersten Tag im Studienjahr zur An reise und zu organisatorischen Dingen zu nutzen. Begünstigt wurde das noch da durch, daß erst wenige Tage vor Studien beginn der Stundenplan von seifen der staatlichen Leitung fertig gemacht wurde. Die FDJ-Leitung des Bereiches Medizin fühlt sich mit dafür verantwortlich, daß jeder Student größte Studiendisziplin übt und wird in dieser Hinsicht einwirken. Unter Studiendisziplin ist aber nicht allein die bloße Teilnahme an allen Lehrveran staltungen zu verstehen. Optimal die Zeit ausnutzen bedeutet, daß alle Studenten in den Lehrveranstaltungen ihr Bestes geben und zu Höchstleistungen kommen. Das gilt auch für die Lehrkräfte, die ge meinsam mit den FDJ-Studenten die Vor aussetzungen dafür schaffen müssen. Dr. Klaus Scheuch sagte uns noch einige Gedanken zum Thema „Geht die Uhr richtig?“ So müsse in diesem Studienjahr im Be reich Medizin unbedingt auf die Einhal tung des 40-Wochen-Studienjahres geachtet werden, keine Vorlesungsreihe darf vor fristig beendet werden. Die volle Auslastung der Sechs-Tage- Woche sollte in allen Studienjahren ge währleistet werden, dazu gehört ebenfalls die Beseitigung der Springstunden. Von seiten der staatlichen Leitung muß von vornherein Zeit für die gesellschaft liche Tätigkeit der Studenten eingeplant werden. Die Forderungen, die an den sozialisti schen Absolventen gestellt werden, können nur durch eine systematische gesellschaft liche Arbeit und Erziehung durch die staatliche Leitung in engster Zusammen arbeit mit den gesellschaftlichen Organisa tionen erfüllt werden. Deshalb wird die FDJ- Leitung des Bereiches Medizin in Zukunft streng darauf achten, daß durch gesell schaftliche Veranstaltungen keine Lehr veranstaltungen ausfallen. Sie erwartet aber auch von der staatlichen Leitung, daß der Mittwoch-Nachmittag für gesellschaft liche Arbeiten frei bleibt. UZ 39—40/69, Seite 7
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