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Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! UNIVERSITÄTSZ EITUNG 6 ORGAN DER SED-KREISLEITUNG —-52 KARL MARX UNIVERSITÄT Lelzig ==2=== i. z. 190 2224 12. JAHRGANG 15 PFENNIG GST vor höheren Aufgaben in der Wehr erziehung Kreisdelegiertenkonferenz der Organisation tagte Die ihr zukommenden Aufgaben bei der Landesverteidigung in unserer Republik als untrennbaren Bestandteil der gesam ten Gestaltung der entwickelten sozialisti- sollen Gesellschaft zu betrachten und sie in enger Zusammenarbeit mit den staat lichen Leitungen und der FDJ an der Universität mit größerer Konsequenz und Zielstrebigkeit zu lösen — diese Aufgabe stellte Genosse Dr. Peter Heldt, Sekretär der SED-Kreisleitung, der GST-Kreis- organisation Karl-Marx-Universität, deren Delegiertenkonferenz in der vorigen Woche tagte. Er verwies auf die beiden Grundbedingungen unseres Kampfes — die wissenschaftlich-technische Revolution und die Annahme der Herausforderung des Sozialismus durch die imperialistischen Staaten, die jedoch auf politischem und ökonomischem Gebiet nicht gewinnen könnten und deshalb systematisch einer gewaltsamen Auseinandersetzung zustre ben. In der sozialistischen Wehrerziehung an der Universität komme es vor allem darauf an. überzeugend die Wehrwürdig keit der DDR nachzuweisen und überzeu gend darzulegen, daß die Haupttendenz der internationalen Entwicklung in der Stärkung des Sozialismus im Weltmaßstab besteht, daß der Sozialismus auf allen Ge bieten und so auch auf militärischem die bestimmende Kraft in der Welt ist. Die GST müsse innerhalb der ideologischen Offensive der Partei in dieser Hinsicht stärker das gesamte gesellschaftliche Le ben an der Universität mitbestimmen. In seinem Rechenschaftsbericht hatte der bisherige und später wiedergewählte Vorsitzende des GST-Kreisvorstandes, Dr. Illgen, ausgehend von der Wehrwürdig keit der DDR, den Aufgaben zur Stärkung ihrer Verteidigungskraft und der Entlar vung der in der imperialistischen Global strategie fixierten politischen und militä rischen Strategie end Taktik des Gegners, ausführlich die Wirksamkeit der Organi sation in der wehrpolitischen Erziehung und praktischen vormilitärischen Ausbil dung sowie die Arbeit in den einzelnen Sektionen eingeschätzt. Ei- kam dabei zu der Schlußfolgerung, daß bei der Er höhung der Wehrbereitschaft der Univer sitätsangehörigeh der Gesellschaft für Sport und Technik eine entscheidende Rolle zukomme, gleichzeitig aber stärker von der spezifischen Verantwortung' jedes Teilbereiches unserer Gesellschaft für den militärischen Schutz des Errungenen aus zugehen sei. Weiterhin komme es darauf an, die Anforderungen bei der Vermitt lung vormilitärischer Kenntnisse und Fähigkeiten wesentlich zu steigern. Die Lager zur vormilitärischen Ausbildung im Sommer gelte es durch vormilitärische Vorträge und Foren, aber auch durch regelmäßige praktische Übungen und Wettkämpfe vorzubereiten. In der Diskussion teilte Dr. Rötzscher vom Institut für Gerichtliche Medizin mit, daß die Wissenschaf tiergruppe der GST am Institut sich verpflichtete, das Schieß abzeichen zu erwerben. „Wir wollen nicht tatenlos zusehen“, sagte er, „wenn uns das Monopolkapital überrollen will.“ Prorektor Dr. Porz dankte der GST für ihre Unterstützung der vormilitärischen Ausbildung der Studenten und orientierte darauf, die Wehrerziehung in engem Zu sammenwirken mit Lehrkörper und wis senschaftlichem Nachwuchs zu betreiben, zu deren beruflichen Pflichten sie gehöre. Wissenschaftler und wissenschaftliche Mit arbeiter sollten auch stärker in der prak tischen Ausbildung tätig werden. Bernd Preußer, Sekretär der FDJ-Kreis- leitung, schlug vor, stärker die beim Ma növer „Dnepr“ sichtbar gewordenen Maß stäbe sowie die revolutionären Traditio nen der Arbeiterklasse unserer Wehr erziehung zugrunde zu legen. In einem der Kreisdelegiertenkonferenz vorgelegten Brief der GST-Delegierten- (Fortsetzung auf Seite 2) Für viele Studenten begann in diesen Tagen das Prak tikum, für andere beginnt es in Kürze. Unter anderem an der Veterinärmedizinischen und Medizinischen Fakultät orientierten Studenten-Parteigruppen bei der Vorberei- tung ihrer Wahlversammlungen alle Freunde darauf, in der Praxis um hohe fachliche und politische Ergebnisse zu ringen. So werden Studenten der Veterinärmedizin persönliche Programme, die sie im Praktikumsort aufstel len, eine Woche nach Praktikumsbeginn der FDJ-Leitung einsenden, die überprüft, ob sie den allgemeinen Anfor derungen gerecht werden. Die Mediziner des 5. Studien jahres haben sich, ausgehend von der Initidtive der Ge nossen, vorgenommen, in ihrem Famulatur-Krankenhaus eine Diskussion über unsere neue Verfassung zu leiten. Ihr Ziel: Sozialistisches Studentenkollektiv Am Donnerstag hatte der 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung, Werner Hannig, FDJ-Funktionäre einiger Gruppen, die um den Titel „Sozialistisches Studen- tenkollektiv" kämpfen, zu einem Erfah rungsaustausch eingeladen. Diskus sionsgegenstand waren die Steigerung der Studienleistungen, die Verantwor tung des Studenten gegenüber der Gesellschaft, die Rolle dieser Gruppen als Schrittmacher an ihren Fakultäten u. a. Ausgangpunkt des Gespräches war der am gleichen Tag erschienene LVZ-Brief des Studenten Gerd Teichler. Gerd Hentschel, Historiker, be richtete, daß seine Gruppe einen Leistungsdurchschnitt von 1,9 habe, hinter dem sich aber einige Freunde verstecken, die weit unter diesem Durchschnitt liegen. Ausgehend vom Absolventenbild, das Walter Ulbricht in seiner Rede an der TU Dresden entworfen hat, sagte Herbert Marks, Juristenfakultät; „Unser gesell schaftlicher Auftrag, das Studium so effektiv wie möglich zu gestalten und unsere Leistungen an den Er ¬ fordernissen der Praxis zu messen, erhöht die Anforderungen an die FD J-Leitungen. Es muß gewähr leistet werden, daß jeder Student das Studienziel erreicht und vor zeitige Exmatrikulationen vermie den werden.“ Wolfgang Kerste berichtete über die Arbeit der Gruppe II/5 an der Fakultät für Journalistik,, die . seit Oktober um den Titel kämpft. Die Studenten dieser Gruppe führen seit vier Monaten den Tag der Wehrbereitschaft durch. Im Dezem ber sind sie beispielsweise nach Bad Kosen gefahren, haben mit Karte und Kompaß einen Marsch zur Rudelsburg und Luftgewehrschießen durchgeführt. Ab Februar wird sich die gesamte Fakultät diesem Bei spiel anschließen, d. h. die gesamte Grundorganisation wird monatlich einen Tag der Wehrbereitschaft durchführen. Ein wesentlicher Schwerpunkt der FDJ-Arbeit dieser Gruppe ist die Arbeit im Stadt bezirk. Die Freunde arbeiten regel mäßig in einem Betrieb, in einer Oberschule und in einem Klubhaus. Wie fruchtbar sich diese Zusam menarbeit auswirken kann, beweist auch das Beispiel der Gruppe B l an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, die einen Patenschaftsver- trag mit' einer sozialistischen Bri gade in Thierbach hat. Vom Bei spiel ihrer Partner ausgehend, sag ten sich die Studenten, daß auch sie ihre Leistungen steigern können, wenn sie um den Titel „Sozialisti sches Studentenkollektiv“ kämpfen, und als erste Gruppe unserer Uni versität haben sie das getan. Erfahrungen von sozialistischen Brigaden ergaben, daß auch Kultur und Sport eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen müssen. Nach ahmenswert ist das Beispiel der Journalisten, die an einem Wochen ende nach Dresden in die Kunstaus stellung fahren und in der Jugend-, herberge einen Heimabend mit der neuen Marx-Biografie gestalten werden. Das Gespräch abschließend be tonten seine Teilnehmer, daß sie — ausgehend vom Artikel Gerd Teich lers — weiterhin alle Anstrengungen unternehmen werden, um die Ar beit ihrer Gruppen zu verbessern und damit einen würdigen Beitrag zur Vorbereitung der Karl-Marx- Wochen zu leisten. Ein richtiger Aus gangspunkt hilft bei derMeisterung der Probleme Die Studenten der Seminargruppe IVM der Veterinärmedizinischen Fakultät haben alle Gruppen ihrer Fakultät zum Wettbewerb um den Titel „Sozialistisches Studentenkollektiv" der Karl-Marx-Universität aufgerufen. Gleich zeitig stellten sie ihren überarbeiteten Arbeits plan zur Diskussion. Dieser Arbeitsplan, gedacht als grund legendes Dokument für praktische Schritte und Maßnahmen, gab mir Anlaß zu einigen Über legungen. Die Freunde gehen im Arbeitsplan von der drohenden Gefahr des Neonazismus in Westdeutschland aus und nennen deshalb als ersten Punkt den Besuch des Dimitroff-Mu- seums mit anschließender Auswertung. Und danach werden im Plan eine ganze Reihe wichtiger Punkte und lobenswerter Vorhaben aufgezählt, die im einzelnen hier nicht wieder gegeben werden können. Für mich war inter essant zu erkunden, wovon die Gruppe aus geht, was sie als wesentlich ansieht und in welchem Zusammenhang sie das einzelne stellt. Genau betrachtet, beweisen Wettbewerbs aufruf und Arbeitsplan dieser Gruppe sehr viel guten Willen und Elan, aber gerade der Ar beitsplan läßt erkennen, daß die jungen Klas senkämpfer noch nicht in jeder Beziehung die heute notwendigen Maßstäbe anlegen. Es ist • sicher keine Formfrage, ob ich vom Neonazis mus in Westdeutschland oder von meinem Platz im entwickelten System des Sozialismus aus gehe. Worauf kommt es denn an? Vor uns steht die Aufgabe, jeder in seinem Kollektiv, jedes Kollektiv in seinem Bereich, einen effektiven Beitrag zur Entwicklung unseres umfassenden sozialistischen Systems zu leisten. Das erfordert zunächst einmal die Rolle und Stellung unserer sozialistischen Republik und die eigene Stellung innerhalb der sozialisti schen Menschengemeinschaft der DDR zu er* kennen und sich mit ihr aktiv auseinanderzu setzen. Dieses ständige praktische und theo retische Studium unserer sozialistischen Wirk lichkeit soll den Erkenntnisprozeß fördern, ich, Student der Veterinärmedizin, kann die pro gressive Entwicklung meines Staates am be-- sten dadurch unterstützten, daß ich mir den Marxismus-Leninismus theoretisch und prak tisch zu eigen mache, ein ausgezeichneter Fachmann werde, mich bewußt bemühe, eine allseitig entwickelte Persönlichkeit zu werden. Von diesem Standpunkt ausgehend wird es einfacher werden, das System unserer Ord nung zu begreifen, im System zu denken und für die Entwicklung des eigenen Teilsystems, beispielsweise die sozialistische Vieh- und Landwirtschaft, einen maßgeblichen Beitrag zu leisten. Ich glaube, solch ein Denken und Begreifen erleichtert dann auch, wesentliche Fragen des eigenen Bereichs herauszugreifen und im rich tigen Zusammenhang durch einzelne konkrete Maßnahmen zu lösen, seien es nun Fragen der politisch-ideologischen Erziehungsarbeit, hoher Studienleistungen oder der Wehrbereit schaft. Dieses Verständnis hat sich im Arbeits plan der Seminargruppe IVI4 noch nicht wie— dergespiegelt, nicht nur, weil sie den Neo nazismus als Ausgangspunkt nahmen. Um Mißverständnissen vorzubeugen; Es geht hier nicht darum, dieser Gruppe etwas am Zeuge zu flicken, ihr Programm war nur greifbarer Anlaß, auf ein. Problem einzugehen, mit dem viele andere Gruppen ebenfalls zu ringen ha ben. Für ihre Entwicklung zur echten Schritt machergruppe wäre eine Diskussion der SG IV/4 in genannter Richtung sicher nützlich. „Wenn die Parteiorganisationen in allen diesen zum Teil komplizierten Fragen voran- kommen wollen, muß eines Grundsatz sein: Sie verbinden sich noch stärker mit unseren Schrittmachern", schreibt Walter Ulbricht im Brief an die Grundorganisationen der SED. Das Beispiel der Veterinärmediziner zeigt, warouf sich die Genossen stützen können, gibt aber auch andererseits Hinweise, wo es noch ungelöste Probleme gibt, wo die politisch- ideologische Arbeit der Partei besonders von nöten ist. Bereitschaft und Tatendrang ist vielerorts vorhanden, Aufgabe der Genossen wird es sein, in Verbindung mit den Freunden und Kollegen die Aktivitäten auf die jeweils we sentlichen Aufgaben zu konzentrieren. Unlös bar verbunden ist gerade in der jetzigen Periode der Parteiwahlen die offene Diskus sion der Genossen mit allen Freunden und Kollegen über Wesensmerkmale unserer Pe riode. Im Gespräch, in der Diskussion und in den Handlungen offenbart sich in tausend facher Weise der erreichte Stand der Bewußt seinsentwicklung. Ihn gilt es zu analysieren und daraus entsprechende Schlußfolgerungen für die weitere Parteiarbeit zu ziehen. 2 5