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9. 68 Allen Universitätsangehörigen viel Erfolg im Studienjahr1968/69, dem Jahr der Vorbereitung des 20. Geburtstages unserer sozialistischen DDR UNIVERSITÄTS BIBLIOTHEK Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient 1 . U NI VE RS ITATSZ EITU NG 33/35 ORGAN DER SED -KREISLEITUNG KARL MARX UNIVERSITÄT LEIPZIG 19. 9. 1968 12. JAHRGANG 40 PFENNIG Hochschulreform für den Sozialismus ist unser Ziel Nur Klarheit über die sozialistische Perspektive befähigt zu Spitzenleistungen in Erziehung, Ausbildung und Forschung für die Stärkung unserer Republik Kreis-Parteiaktiv tagte SED-Kreisleitung Vom 9. bis 11. September beriet das Aktiv der Kreis-Parteiorganisation Karl- Marx-Universität über „Die Bilanz der Durchführung der Beschlüsse des Zentral komitees zur Vorbereitung des 20. Jahrestages der DDR und die Aufgaben der Kreis-Parteiorganisation". Das Hauptreferat zu diesem Thema hielt Genosse Dr. Harry Pawula, 1. Sekretär der SED-Kreisleitung; Ergänzungsreferate hielten die Mit glieder des Sekretariats der SED-Kreisleitung Genosse Prof. Dr. Ernst Werner, Rektor, Genosse Werner Hannig, 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung, und Genosse Dr. Fritz Holzapfel, Vorsitzender der Universitäts-Gewerkschaftsleitung. Die Parteiaktivtagung war verbunden mit der traditionellen Funktionärschulung der Parteiorganisation Karl-Marx-Universität zu Studienjahresbeginn. Gemäß dieser Auf gabenstellung referierten am 9. September Genosse Dr. Erwin Gutzmannn, Mit arbeiter der Abteilung Wissenschaften beim Zentralkomitee der SED, über „Probleme der Parteiarbeit bei der weiteren Durchführung der 3. Hochschulreform" und am 10. September Genosse Hans Lauter, Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig über „Die Festigung der Einheit und Geschlossenheit der kommunistischen und Ar beiterparteien". Kurzreferate, die der Vermittlung der EHchungen der Parteiorgan! sationen auf verschiedenen Gebieten der Parteiarbeit, insbesondere der massen politischen Arbeit, dienten, hielten im Plenum ferner die Parteileitungen der Grund organisationen und APO Mathematik, Wifa, Pädagogen/Psychologen, Historiker und Landwirtschaftliche Fakultät. Weitere Kurzreferate wurden in den Seminaren gehal ten, in denen vor allem die politisch-ideologischen Aufgaben der Parteiorganisation bei der Vorbereitung des 20. Jahrestages der DDR und der Weiterführung der 3. Hochschulreform und auf der Grundlage des Referates von Genossen Lauter Pro bleme der Strategie und Taktik der kommunistischen und Arbeiterparteien und der internationalen Lage diskutiert wurden. Einmütig unterstützten die Parteiaktivisten die Maßnahmen der sozialistischen Bruderländer zur Zerschlagung der Konter revolution in der CSSR. Das Schlußwort der Aktivtagung hielt Genosse Dr. Pawula. Aus dem Referat des Genossen Dr. Harry Pawula öer Sozialismus und die wissenschaftlich« technische Revolution bestimmen in ihrer Einheit den sozialen Fortschritt in unserer Zeit. Die Vollendung des Sozialismus erfordert an der Kar-Marx-Universität konsequent die Verwirklichung der 3. Hochschulreform 1. Schwerpunkt aus dem Entwurf des Perspektivplans der politisch-ideologischen Arbeit der Kreis-Parteiorganisation Wir stellen damit bewußt die Einheit von Sozialismus und wissenschaftlich-tech nischer Revolution, von Schaffung der ent wickelten sozialistischen Gesellschaft in der DDR und Durchführung der Hochschul reform als objektiven, sich aus der gesell schaftlichen Entwicklung ergebenden Pro- zeß her und orientieren auf diese Einheit in der täglichen politischen Arbeit. Diese Aufgabenstellung beinhaltet die Erziehung aller Universitätsangehörigen zu einem festen Klassenstandpunkt, ihre Ausrüstung mit gediegenem marxistisch-leninistischem Wissen und das Wecken ihrer Bereitschaft, höchste Leistungen für den Sozialismus, Spitzen- und Pionierleistungen zur allseiti gen Stärkung der DDR zu vollbringen. Es gilt also, bei allen Wissenschaftlern, Studenten, Arbeitern und Angestellten das' Bewußtsein zu entwickeln: Meine Leistun gen dienen dem Sozialismus, stärken den Sozialismus, sind ein Beitrag im Klassen kampf zwischen Sozialismus und Imperia lismus. Je höher diese Leistung, je effek tiver unsere Ausbildung und Erziehung, desto stärker wird das sozialistische Welt system und damit die Kraft, die Sicherheit und Frieden in Europa und in der Welt erhält Das setzt allerdings die Überzeugung voraus, daß dem Sozialismus die Zukunft gehört, wie Hermann Axen auf dem 6. Plenum sagte: „Es geht um Klarheit über die sozialistische Perspektive, um Klarheit darüber, daß nur der Sozialismus und der Kommunismus sowohl den huma nistischen Idealen als auch der revolutio nären Dynamik der Wissenschaften als Produktivkraft gerecht zu werden vermag." Diese Erkenntnis schließt eine andere ein: daß in der neuen Etappe unserer Ent wicklung die führende Rolle der Arbeiter klasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei nicht nur bestehenbleibt, sondern objektiv wächst. Die Einheit von Sozialis mus und wissenschaftlich-technischer Re volution wird nur gewahrt, wenn wir ständig wie unseren Augapfel die führende Rolle der Arbeiterklasse und der marxi stisch-leninistischen Partei wahren, festi gen und entwickeln, wenn die sozialistische Ideologie der Arbeiterklasse und ihrer Partei alle Bereiche unseres Lebens durch dringt und kein Jota von der Festigung' und Stärkung der sozialistischen Staats macht abgestrichen wird. Schätzen wir unter diesen politischen Gesichtspunkten die Arbeit an der Hoch schulreform an der Karl-Marx-Universität ein, so gibt es keinen Zweifel daran, daß Großes geleistet worden ist. Das war mög lich, weil wir uns auf die Tatkraft, die politische Einsicht, den Fleiß und die Ein satzbereitschaft. eines großen Aktivs von Mehr als1000 in der DRK-Ausbildung In zwei externen DRK-Lagern werden über 1000 Studentinnen unserer Universität mit den theoretischen und praktischen Grundlagen der DRK-Ausbildung vertraut gemacht. Dazu gehören Vorträge über die Methoden der Ersten Hilfe, über Physiologie und Anatomie des Menschen, über den Luftschutz u. a. m. Bei Übungen wird das Gelernte praktisch erprobt. Auf unserem Bild sehen wir eine Gruppe beim Üben. Gute Disziplin und hohe Bereitschaft sind Beweise für die Ernsthaftigkeit, mit der die Studen tinnen an die Aufgaben der Landesverteidigung herangehen. Genossen und Parteilosen» unter den Stu denten, Wissenschaftlern, Arbeitern und Angestellten stützen konnten. Mit diesem Aktiv, das einige tausend Menschen unse rer Universität umfaßt, haben wir das Bisherige erreicht. Ich schränke ganz be wußt auf Aktiv ein, weil es einer der Grundmängel unserer Arbeit ist, daß es uns noch nicht gelungen ist, die Mehrheit der über 20 000 Universitätsangehörigen der Karl-Marx-Universität in die aktive Gestaltung der Hochschulreform einzube ziehen. Welche Hauptprobleme ideologischer Na tur', die beweisen, daß uns die Klärung des ersten politisch-ideologischen Schwerpunk tes noch längere Zeit beschäftigen wird, traten bei der bisherigen Durchführung der Hochschulreform auf und schlagen sich auch in den eingereichten oder in Arbeit befindlichen Sektionsdokumenten nieder? Das prognostische Denken ist nach wie vor zu gering entwickelt. Die konkrete Ableitung aus der Prognose der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, aus der Prognose bestimmter Teilsysteme, wie z. B. Gesundheitswesen, chemische In dustrie, Kultur u. a., über die Prognose der Wissenschaft zu den sich daraus ergeben den Anforderungen an den Absolventen und eine diesen prognostischen Anforde rungen gerecht werdende Gestaltung des Studiums — diese ganze Kette ist nicht lückenlos geschlossen. Hinter einer aus Fachfragen und Sachproblemen motivierten Argumentation über die Unmöglichkeit exakter prognostischer Einschätzung ver birgt sich, daß gerade der entscheidende Zusammenhang zwischen dem entwickel ten gesellschaftlichen System des Sozialis mus und der prognostischen Festlegung der Ausbildungs-, Erziehungs- und Forschungs- ziele nur ungenügend berücksichtigt wird. Und dem liegt zumeist ungenügende Klar heit über das entwickelte, gesellsehaftliche System des Sozialismus und das damit re präsentierte und notwendige Niveau zu grunde. In den vorgelegten Materialien werden zu sehr allgemeine Kriterien und Grund sätze dargelegt, ohne daß bereits'konkrete Aufgaben, z. B. über bestimmte, sich pro gnostisch ergebende spezifische Anforde rungen an den Absolventen gestellt wer den. Außerdem, und darauf möchten wir mit Nachdruck verweisen, wird da« vierte vom Genossen Walter Ulbricht in Dresden formulierte Merkmal des Absolventen einer sozialistischen Bildungseinrichtung — ein Mensch mit hohem kulturell-künstle rischem Niveau zu sein — schlechthin igno riert. Nirgends in den vorgelegten Doku menten ist festgelegt, wie es im Ausbil dungs- und Erziehungsprozeß erreicht wer den soll. © Wir können feststellen, daß in den vorliegenden Sektionsdokumenten - auch die in Arbeit befindlichen Materialien zeigen dies — von der Grundaufgabe des Hochschulwesens, Ausbildung und Erzie hung sozialistischer Persönlichkeiten, aus gegangen wird. Eine Ausnahme bilden hierbei die Dokumente der Physik und der Sektion Philosophie, in denen die Aus bildungs- und Erziehungsprobleme eine untergeordnete Rolle spielen. Das allgemein richtige Herangehen zeigt, daß wir durch zielgerichtete ideologische Arbeit, insbesondere im letzten Studien jahr, erreicht haben, daß in der Mehrzahl der Bereiche ein gewisser Umdenkungs- prozeß vor sich gegangen ist, daß die Hochschullehrer und wissenschaftlichen "Mitarbeiter die Erziehung und Ausbildung In dieser Ausgabe u. a. SEITE 3; Die FDJ-Studenten Horst Helas, Bernhard Müller und Brigitte Wagner rufen ihre Kommilitonen zur Diskus sion über Standpunkt und Tat auf SEITE 5: - Weitere Materialien vom Partei aktiv SEITE 6: - Führende Repräsentanten der Universität mit Dr. Pa wula an der Spitze in den Werkstätten der Chemie und Physik SEITE 7: - „Der Sozialismus trägt den Frieden in Europa", Artikel und Dokumentation SEITE 9: Zur Diskussion im FDJ-Funktionar- tager: - Programm der FDJ-Gruppe Che- mie/Mathematik IVI - Propagandistentätigkeit - das Ei des Kolumbus? SEITE 16; - „Tierarzt für 200 000 Quadratkilo meter" - Vom Aufenthalt Prot. Hussels in Tansania 1 ) besser als ihre erste Pflicht zu begreifen beginnen. Es ist Aufgaoe der politischen; Arbeit der Parteiorganisation mit den Wis senschaftlern, Studenten. Arbeitern und Angestellten zu erreichen, daß die in den .Sektionsdokumenten, in den Ausbildungs und Erziehungskonzeptionen riedergelegte Pflicht zur sozialistischen klassenmäßigen Erziehung mit Beginn des neuen Studien jahres und der Arbeit nach neuen Lehri planen nun auch tatsächlich die gesamte Ausbildungstätigkeit, die Praxis unserer Arbeit durchdringt. Das insgesamt richtige Ausgehen von den Ausbildungs- und Erziehungsfragen darf aber einige Grundmängel, die bereits in den Sektionsdokumenten auf treten, nicht verdecken. Sie bestehen einmal in der licht durchgehend verwirklichten Einheit von ■Ausbildung. Erziehung und Forschung. Nach wie vor räumen eine ganze Reihe Bereiche in ihren Dokument n der For schung eine Sonderstellung ein. Zuman- deren bestehen grundlegende Mängel in der Konzipierung des Phasens’ dlioms. bet sonders im. Hinblick auf die .Entwicklung des wissenschaftlich-produktiv n Siudliums vom ersten bis zum letzten Tag des Stu diums. In allen Dokumenten wird das.wis: senschaftlich-produktive Studium zwar ge nannt. aber es wird teilweise ton .vorn herein in die oberen Studienjahre • erlegt, wie z. B. .in der Physik, und vor allem existieren nur ungenügende VorstetlUngep für seine Verwirklichung. Schließlich gibt es in den beiden künf tigen Sektionen Geschichte und Philoso phie ungenügende Bestrebungen.' die Effek tivität des Studiums zu erhöhen und auch die Studienzeit zu verkürzen. Generell werden in den vorgelegten Sektionsdoku menten und in den Ausarbeitungen zum Dreiphasenstudium nur ungenügende An sätze deutlich, die vom VII. Parteitag ge forderte Optimierung und Programmionng der Ausbildung durshzusetzen und mo derne technische Hilfsmittel für die Ratio nalisierung der Ausbildung einzusetzen. Auch hier zeigen sich konkrete ideologische Prozesse, die von den Parteiorganisationen bewältigt werden müssen. © Genossen, wir stellen uns im sozia listischen Wettbewerb zur Vorberei tung des 20. Jahrestages der DDR das Ziel, entsprechend den Beschlüssen des Zentral komitees Spitzen- und Pionierleistungen (Fortsetzung auf Seite 5)