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UZ-REZENSION ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ Mark ge Lenins seit ihrer Entstehung im- ren NEUbeiDIETZ der der ent- gliedert, wird auf den einzelnen Tafeln mit Hilfe von Fotos und statistischen Angaben, meist in Form von Diagram men und Karten, gezeigt, wie die Leh- der wie bis Fe- bis Karl-Heinz Schwank/ Gerhard Powik Lenin und die Gegenwart Schriftenreihe: ABC des Marxismus-Leninismus. Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED. 1970. 64 Seiten. Broschüre. 0,60 I W. I. Lenin. 1870-1970 T a f e I w e r k Herausgegeben von der . Parteihochschule „Karl Marx" beim ZK der SED 1970. Mit 86 Tafeln, Format A4, 3-Farben-Offsetdruck, in einer Einlegemappe. 6,80 Mark In zehn thematische Komplexe Diese Broschüre stellt Lenins Analyse über den Imperialismus, seine davon ausgehenden Theorien über die sozia listische Revolution und ihre Gesetz mäßigkeiten in den Mittelpunkt, und setzt sich mit revisionistischen Theorien auseinander 6. November 1917, Band IV — 7. No vember 1917 bis März 1919, Band V- März 1919 bis November 1920, Band VI — Dezember 1920 bis März 1923, Jeder Band enthält einen wissen schaftlichen Apparat. Er besteht aus Anmerkungen, einem Verzeichnis der im Text von Lenin erwähnten Zeitun gen und Zeitschriften sowie einem Namenverzeichnis. Nach Fertigstellung der sechsbändigen Ausgabe erscheint ein gesonderter Registerband, der ein Sachregister, ein alphabetisches Titel verzeichnis und ein Namenverzeichnis für die gesamte Ausgabe enthalten wird. Diese sechsbändige Ausgabe der bedeutendsten Werke W. I. Le nins wird allen Erfordernissen der Lehr programme der Hoch- und Fachschu len, der Parteischulen und anderer Studieneinrichtungen entsprechen. Sie gehört in die Handbibliothek eines jeden Partei-, Staats- und Wirtschafts funktionärs sowie jedes Propagandi sten. ■ mer wieder ihre Bestätigung finden, • sich als Richtschnur im Kampf der Ar- • beiterklasse und ihrer Parteien in al- • len Ländern bewähren und deshalb • seit ihrem Entstehen einen Siegszug • angetreten haben, der bis heute an- • dauert. Dieser Siegeszug wird darge- S stellt an Weg und Kampf der KPdSU • und der Sowjetunion, der internationa- E len Arbeiterbewegung und der sozia- ” listischen Staatengemeinschaft, insbe- • sondere auch an der Entwicklung der J deutschen Arbeiterbewegung, vor al- ■ lern der SED und ihrer leninistischen ■ Politik beim Aufbau des Sozialismus in • der DDR. Ferner wird deutlich gemacht, 8 wie sich die Leninschen Lehren bei der • Analyse des heutigen Imperialismus m und auch in der nationalen Befreiungs- m bewegung bestätigen. ■ W. I. Lenin. 1870-1970 m Anschauungsmaterial m 1970. 32 Seiten. 17X24,5 cm, m Kupfertiefdruck. Broschüre. ma Etwa 0,70 Mark • Dieses Anschauungsmaterial vermittelt ■ die wichtigsten Angaben über Leben • und Wirken W. I. Lenins. Zugleich gibt • es einen Überblick über Bestätigung • und' Bewährung der ’ Leninschen Leh- ■ ren in unserer Zeit, vor allem in der ■ DDR. Wichtige Neuerscheinungen zu W. I. Lenins 100. Geburtstag W. I. Lenin Ausgewählte Werke in sechs Bänden Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED 1970. Je Band etwa 900 Seiten. Ganzleinen. Je Band 8,50 Mark. Diese neue Ausgabe fußt auf bisherigen dreibändigen Ausgabe Ausgewählten Werke Lenins und hält alle dort aufgenommenen Arbei ten. Darüber hinaus wurde sie durch zahlreiche weitere Arbeiten ergänzt, die von besonderem aktuellen Interesse sind und vor allem folgende Themen- kreise berühren: Fragen des sozialisti schen Aufbaus; Rolle der Arbeiter klasse und ihrer Partei; Fragen der Weltanschauung und der Philosophie; Proletarischer Internationalismus; Ent- wicklung des Imperialismus und Op portunismus im 20. Jahrhundert. Bei der Auswahl der neuaufgenommenen Arbeiten wurden die Lehrpläne der Parteihochschule und anderer gesell schaftswissenschaftlicher Bildungsein richtungen weitgehend berücksichtigt. Die Anordnung der Arbeiten erfolgt chronologisch. Vorbereitende Materia ¬ lien erscheinen zusammen mit Hauptarbeit. Die Bände werden folgt gegliedert: Band I - 1894 1904, Band II — Januar 1905 bis bruar 1917, Band III - März 1917 ■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Bd. II. Die Partei der Bol- schewiki im Kampf für den Sturz des Za rismus, Moskau, Verlag Progress Der zweite Band der sechsbändigen „Ge schichte der KPdSU“ ist in deutscher Sprache erschienen. Er umfaßt die Zeit von 1904 bis Februar 1917, eine Zeit, in der die bolschewistische Partei in zwei Revolutio nen einen solchen Reichtum an Erfahrun gen sammelte, der sie zur Avantgarde der internationalen Arbeiterbewegung befä- fähigte. Die ersten drei Kapitel sind der bürger lich-demokratischen Revolution 1905—1907 gewidmet. Im Mittelpunkt steht die Stra tegie und Taktik der Bolschewiki in der demokratischen Revolution, die Lenin in den Beschlüssen des III. Parteitages der SDAPR und in seinem Werke „Zwei Tak tiken der Sozialdemokratie in der demo kratischen Revolution“ im harten ideolo gischen Kampf gegen den Menschewismus erarbeitete (S. 61—100). Lenin, der als er ster Marxist die allgemeingültigen Gesetz mäßigkeiten der demokratischen Revolu tion in der imperialistischen Epoche ent deckte (S. 85 ff), befähigte dis.bolschewi- stische Partei, mit aller Eneggie für die Durchsetzung der Hegemonie der Arbeiter klasse und für ein enges Bündnis mit der Bauernschaft und allen unterdrückten Völ kern zu kämpfen. Der heroische Kampf der Volksmassen gegen den Zarismus, für eine demokratische Republik, endete in der ersten russischen Revolution noch mit einer Niederlage. Das lag vor allem daran, daß es der Arbeiterklasse nicht gelungen war, im Kampf gegen den Zarismus ein festes Bündnis mit der Bauernschaft herzustellen. Eine wesentliche Ursache war der Oppor tunismus der Menschewiki, die die Strategie und Taktik der Bolschewiki, ihren Kurs zum Sturz des Zarismus mit dem Ziel der Errichtung der revolutionär-demokrati schen Diktatur der Arbeiter und Bauern nicht begriffen und sich den Interessen der liberalen Bourgeoisie anpaßten. Trotz der Die Bolschewiki im Kampf um die Macht Niederlage schlug die Revolution die erste Bresche in das zaristische System und war die „Generalprobe“ für die Revolutionen im Jahre 1917 (W. I. Lenin, Werke, B. 29, S. 299). Die folgenden drei Kapitel schildern den Kampf der Bolschewiki um die Erhaltung und Festigung der Partei in den finsteren Jahren der Stolypinschen Reaktion, die endgültige Trennung der Bolschewiki von den Opportunisten und den beginnenden revolutionären Aufschwung. In den Jahren der Reaktion stand besonders der ideolo gische Kampf der Partei gegen die heftigen Angriffe der Ideologen der Bourgeoisie im Vordergrund, deren schädliche Auffassun gen auch in die Reihen der Partei eindran gen. Gegen Idealismus und Metaphysik, gegen die „Gottbildnerei“ und das Liqui- datorentum verteidigte Lenin nicht nur die theoretischen Grundlagen der Partei, son dern entwickelte sie in seinem Werk „Ma terialismus und Empiriokritizismus“ wei ter (S. 310 ff.). Die tiefschürfende Polemik mit allen Verfälschern der marxistischen Theorie spielte eine wesentliche Rolle bei der politisch-ideologischen Festigung der Partei, drängte den bürgerlichen Einfluß in der Arbeiterbewegung zurück und führte auf der VI. (Prager) Gesamtrussischen Par teikonferenz zur endgültigen Trennung der Bolschewiki von den Opportunisten (S. 398 ff.). Die Beschlüsse der Prager Konferenz festigten die Reihen der Partei, stärkten ihre führende Rolle in der Arbeiterbewe ¬ gung und boten den revolutionären Kräf ten innerhalb der II. Internationale „ein Vorbild des geistigen Kampfes gegen den Opportunismus und der organisatorischen Abgrenzung von ihm“ (S. 423). Die Kapitel sieben bis neun behandeln die Periode des ersten imperialistischen Weltkrieges. In diesen Jahren leistete Le nin eine riesige Arbeit zur Weiterentwick lung der marxistischen Revolutionstheorie und zum Zusammenschluß aller internatio nalistischen Kräfte im Kampf gegen den imperialistischen Krieg, für die Umwand lung des imperialistischen Krieges in den Bürgerkrieg gegen die Bourgeoisie, für die Errichtung der Diktatur des Proletariats. Ausgehend von der Imperialismusana lyse Lenins (S. 561 ff.) werden die Bestand teile der Leninschen Theorie der sozialisti schen Revolution — die Lehre von der re volutionären Situation, die objektiven und subjektiven Voraussetzungen der Revolu tion, die nationale Befreiungsbewegung als Bestandteil dieser Revolution, die Möglich keit des Sieges des Sozialismus in einem Lande, das Verhältnis von Demokratie und Sozialismus — als ein solcher bedeutender Beitrag zum Marxismus gewürdigt, „daß wir diese Theorie mit Recht die Leninsche nennen.“ (S. 591.) Im neunten Kapitel wird dem Kampf der Bolschewiki auf internationaler Ebene breiter Raum gewidmet. Es wird gezeigt, wie der Verrat der Parteien der II. Inter- Genesis einer systematischen Wissenschaft Rolf Sieber / Horst Richter Die Herausbildung der marxistischen poli tischen Ökonomie Dietz Verlag Berlin 1969, 387 Seiten, 8,50 Mark Seit einigen Wochen wird o. g. Buch, ver faßt von den Professoren Rolf Sieber (Hochschule für Ökonomie Berlin Karls horst) und Horst Richter (Sektion Marxi stisch-leninistische Organisationswissen- schaft/Politische Ökonomie der Karl-Marx- Universität), in den Buchhandlungen ange boten. In mehrfacher Hinsicht ist diese Veröffentlichung bemerkenswert: 1. Die Verfasser widmen sich der Gene sis der politischen Ökonomie zur Wissen schaft. Dabei zeigen sie besonders anschau lich den Weg von Marx und Engels zum „Kapital“ (S. 88 ff), die Anfänge, Vorstu dien und Selbstverständigungen, die Be deutung des Marxschen Hauptwerkes „Das Kapital“ (S. 148 ff) und die Vervollkomm nung der politischen Ökonomie durch die revolutionäre Tätigkeit von Marx und En gels nach der Pariser Kommune (S. 232 ff). Die enge Verbindung dieser drei entschei denden Phasen und ihre Rolle bei der Her ausbildung der politischen Ökonomie zur „tiefgründigsten, umfassendsten und de tailliertesten Bestätigung und Anwendung der (philosophischen — J. B.) Theorie von Marx“ (W. I. Lenin, Karl Marx, Werke, Bd. 21, Berlin 1968, S. 48) wird in der DDR durch die Arbeit von Sieber und Richter erstmals umfassend geknüpft. Das ist ein würdiger Beitrag zur Erforschung des Le benswerkes von Marx und Engels. 2. Die vorliegende Publikation versteht sich nicht als Beitrag zur Geschichte der politischen Ökonomie schlechthin. Viel mehr werden die Kulminationspunkte der Marxschen ökonomischen Lehre, etwa in Gestalt der Arbeitswerttheorie (S. 72 f) oder der Mehrwerttheorie (S. 81 f), heraus gegriffen und in ihrer aktuellen Bedeutung für den Kampf der Arbeiterklasse in der Gegenwart gezeigt (S. 263 ff). Dadurch ge lingt es den Verfassern, neben der Darstel lung der Komplexität des Gesamtwerkes von Marx und Engels, auch die hohe Ak tualität, die Lebenskraft des wissenschaft lichen Sozialismus zu demonstrieren. An schaulich zeigen sie, was uns heute nach wie vor Marx und Engels beim entfalteten Aufbau des Sozialismus und in der Klas senauseinandersetzung mit dem Imperia lismus — dem letzten Stadium des Kapita lismus — zu sagen haben. 3. Ein weiterer Vorzug des Buches von Sieber und Richter besteht in der Handha bung der Marxschen Methodologie und den gezielten Polemiken mit Revisionisten und Vertretern der bürgerlichen Nationalöko nomie der verschiedensten Schattierungen. Sie setzen sich sowohl mit Bernstein (S. 39/40) als auch mit K. Schumacher (S. 41), Eichler (S. 44), Galbraith (S. 28 f.) und anderen treffend auseinander. Aus den genannten Gründen folgt, daß das Buch von Sieber und Richter im be sonderen Maße geeignet ist, an das Stu dium der politischen Ökonomie heranzu führen. Wenn die Studierenden an den im matrikulierenden Sektionen ihre erste Ein führung in das marxistisch-leninistische Grundstudium erhalten, sollte nicht ver zichtet werden, auf das vorliegende Buch einzugehen. Ein selbständiges Durcharbei ten des Komplexes „Herausbildung der marxistischen politischen Ökonomie“ durch die Studierenden während des Grundkur ses „Philosophie“ wäre eine gute Vorberei tung für die sich anschließende polit ökonomische Ausbildung. Und dieses Be schäftigen mit der Genesis der politischen Ökonomie hat nicht zuletzt auch den Vor teil, daß viele theoretische Probleme beim späteren Studium des „Kapitals“ oder beim Lesen des Buches „Politische Ökono mie des Sozialismus und ihre Anwendung in der DDR“ schneller begriffen werden. Beim Durcharbeiten des Buches stößt der Leser aber auch auf ein Problem, das weiterer Durchdringung bedarf: die naht- Werner Berthold: Marxistisch-leninisti sches Geschichtsbild — Volksfront und antifaschistisch-demokratische Revolution. Zur Vorgeschichte der Geschichtswissen schaft der DDR und zur Konzeption der Geschichte des deutschen Volkes, Akademie-Verlag, Berlin 1970, (noch nicht erschienen). Werner Berthold, Professor für Ge- schichtsmethologie und Historiographie an der Sektion Geschichte, dessen 1960 er schienene Monographie ». .großhungern und gehorchen“ einen wichtigen Beitrag für das Gebiet der Geschichte der Ge schichtsschreibung in der DDR bedeutete, ist mit dieser Arbeit — seiner 1967 vor dem Rat der damaligen Philosophischen Fakul tät verteidigten Habilitationsschrift — einen weiteren Schritt in historiographi- sches Neuland vorgedrungen. Während großhungern und gehorchen“ nahezu ausschließlich der Auseinandersetzung mit der imperialistischen Geschichtsideologie an Hand ihrer vor allem nach 1945 in West deutschland führenden Vertreter Gerhard Ritter und Friedrich Meinecke gewidmet war. hat der Vf. mit dieser Schrift die Wendung von der Negation zur Position vollzogen. Einer der wichtigsten Ausgangs punkte der Untersuchung ist die bereits 1965 vertretene These, daß einerseits histo rische Erkenntnisse eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung der politischen Konzeption spielen und daß andererseits die politische Konzeption als Ergebnis der aus der Geschichte gezogenen Lehren nur dann gesellschaftlich weitgehend verwirk licht werden kann, wenn die historischen Erkenntnisse zugleich mit der politischen Konzeption vermittelt werden. Dieser Zusammenhang ist oft konstatiert, aber selten gründlich analysiert worden. Das Geschichtsdenken und das Geschichts- Geschichte und Politik als dialektisches Verhältnis bild der KPD zwischen 1933/35 und 1945/46 bildet im engsten Sinn den Gegenstand der Arbeit. In vier Kapiteln werden neue For schungsergebnisse dargelegt: über die Behandlung der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, der Ge schichte des deutschen Volkes und anderer Völker durch die KPD (1933/35—1939/41); über die Diskussionen zum Wesen der Ge schichte des deutschen Volkes und Ausar beitungen von „Richtlinien für. den Unter richt in deutscher Geschichte“ in der Füh rung der KPD, in ihrem Auftrag und im Nationallomitee „Freies Deutschland“ (1941/42-1944/45); über das Programm der KPD für die Ent wicklung eines Geschichtsbewußtseins, eines Geschichtsunterrichts sowie einer hi storischen Lehre und Forschung im Geist des Fortschritts und über den Beginn sei ner Verwirklichung in Aktionsgemein schaft mit der SPD und im Bündnis mit al len antifaschistischen Kräften auf dem Ge biet der heutigen DDR; über die Zusammenarbeit der Marxisten mit bürgerlichen Historikern in Vorberei tung des Geschichtsunterrichts an den Schulen und der Lehre im Fach Geschichte an den Universitäten. Die Bedeutung des Werkes unter dem Aspekt des Verhältnisses von Politik und Geschichte, von Strategie und Taktik der Arbeiterklasse und Geschichtsbild besteht darin, daß es verdeutlicht, wie die KPD bei der Ausarbeitung und Umsetzung der Volksfrontkonzeption sich um ein nationa les Geschichtsbild bemühte, das auf den re volutionären Traditionen des deutschen Volkes — des Bauernkrieges von 1524/25, der Revolution von 1848 und der Novem berrevolution — fußt und getragen von einem kämpferischen Humanismus zu einem Teil des alle antifaschistisch-demo kratischen Kräfte vereinenden Bandes wurde. Die Bündnispolitik der KPD er scheint in ihrer geschichtswissenschaftlichen Komponente. Bedeutungsvoll unter die sem Aspekt ist ferner, daß die KPD bei der Erarbeitung der Konzeption zur deutschen Geschichte konsequent die gewiß nicht leichte Auseinandersetzung mit der faschi stischen Geschichtsideologie führte. Betrachtet man die Bedeutung des Wer kes unter dem wissenschaftsgeschichtlichen Aspekt, so wird deutlich, wie ausgedehnt die weißen Flecken auf dem weiten Feld der Geschichte der marxistischen Ge- schichtsschreibung sind. Themen wie Marx und Engels als Historiker, das Geschichts denken Franz Mehrings und der deutschen Linken, Geschichtsdenken und Geschichts bild der KPD 1918/19—1933/35, die Entwick- nationale am Sozialismus vor den revolu tionären Marxisten die Frage aufwarf, sich endgültig vom Opportunismus zu tren nen und den Kampf um eine neue, die III Internationale aufzunehmen. Hier ist be sonders das unermüdliche Ringen der von Lenin geführten Bolschewiki für den Zu sammenschluß aller Sozialdemokraten, die sich dem proletarischen Internationalismus weiterhin verbunden fühlten, gewürdigt (S. 651 ff.). Das letzte Kapitel des Bandes behandelt den Kampf um die Rolle der Partei in der bürgerlich-demokratischen Februarrevolu tion 1917. Gegenüber früheren, vereinfach ten Darstellungen der Februarrevolution wird hier der hartnäckige Kampf der Bol schewiki um die revolutionäre Einheits ¬ front der verschiedenen Organisationen der Arbeiter, und um die „Festigung der ge samtdemokratischen Front gegen den Za rismus“ aufgezeigt (S. 729). Mit Recht wird der Dialektik des Klassenkampfes am Ver hältnis des spontanen Kampfes breiter Schichten zur bewußt angestrebten Füh rung dieses Kampfes durch die Bolschewiki entsprechender Raum gegeben. Kämpfte das aufständische Volk auch unter bolsche wistischen Losungen, so reichten die Kräfte der Partei jedoch nicht aus, „um diesem reißenden revolutionären Strom ganz unter ihren Einfluß zu bringen.“ (S. 740). Einge hend wird das Schöpfertum der Volksmas sen hervorgehoben, die den Zarismus stürzten und sich in den Sowjets jene Or- gane schufen, die Lenin als wesentlichste Voraussetzung für die Errichtung der Dik tatur des Proletariats erkannte. Im vorliegenden Band wird die marxi stische These „die Volksmassen machen die l Geschichte“ überzeugend nachgewiesen. Er fußt auf einem umfangreichen Quellen- material und hat die zu dieser Geschichts- Periode erschienene historische Literatur aufbereitet. Er ist besonders wertvoll, da er einen beachtlichen Teil des Leninschen Erbes und reiche Kampferfahrungen der russischen Arbeiterbewegung vermittelt. Dr. phil. Maria Anders u •= m •m ES WI 21 Effi Pro bück Unive Volks ansta daß s sches der v den g Front Wirk« lung der marxistisch-leninistischen Schichtswissenschaft in der DDR. das schichtsdenken der KPD nach 1945 in G^' Gl' de? Die zu ei länge kam Gedai rath R de Die nalpn nicht »euer in de Marx- zur ) reich neue keit kraft, sich Tage bedet Großf die K Da: Orts i tionel lieh der ( vielfäl schlüs Gesta und I Es ersten wisse: Unive Aufru Zufass rneldi Wicht beziel ginn schun einlet Au: doch Wortr der Lehre Orbeil ein ) rat t das für d Erziel darst Progr Erziel nen keiter methi wußts Proze doze Progi schli techr Füi sich sofer sich damit das letzte Kapitel gegenüber den er' sten beiden im Niveau etwas ab. Damit soll nicht gesagt werden, daß Sie ber und Richter Lenin generell vernach” lässigen. Sie versuchen sowohl in den er sten beiden Kapiteln (S. 13 f., 39 f„ 62 f 93 f., 148., 187., 251 f.) als auch vor allem in Abschnitt I des 3. Kapitels (S. 268 ff.) das Leninsche Erbe aufzudecken und zu nut" zen; allein die systematische und umfas; sende Darstellung der Rolle Lenins be Weiterentwicklung der polit-ökonomische 11 Lehren von Marx und Engels, bei der Her' ausbildung. der marxistisch-leninistische” politischen Ökonomie und bei der Umsei' zung in der Wirtschaftspolitik des junge” Sowjetstaates bleibt noch zu schreiben. D8‘ Leninjahr 1970 sollte Anlaß sein, dies spürbare Lücke zu schließen. Prof. Dr. rcr. oec. habil. Jürgen Beche lose Weiterentwicklung der von Marx und Engels begründeten Wissenschaft der poli' tischen Ökonomie durch Lenin und die Er fahrungen der kommunistischen und Ar' beiteraarteien beim sozialistischen und kommunistischen Aufbau sowie in def Auseinandersetzung mit dem Imperialis- mus. Die Frage ist hinsichtlich des Begrif' fes „Herausbildung“ zu stellen. Sieber und Richter fassen ihn unter dem Gesichtspunkt Herausbildung der politischen Ökonomie zur Wissenschaft. Formierung eines wis senschaftlichen Systems. Das ist ein ( Möglichkeit; von ihr ausgehend erfülle die Verfasser ihr Thema in den ersten 00 4 den Kapiteln; das 3. Kapitel nutzen sie z . Schlußfolgerungen für die Gegenwart in A, Sinne der weiteren Auslegung des Begrif“ ‘ 1 fes „Herausbildung“. Zwangsläufig fälll Westzonen und in der Bundesrepublik ha ren noch — sieht man von einigen wenige Aufsätzen ab — der Bearbeitung. Daß di Zeit von 1933/35—1945 46 in dieser Aufzä lung nicht enthalten ist, ist das Verdien”' des Vf. des vorliegenden Buches. Es wit jedoch nicht lediglich ein weißer Fleck 80 tilgt, sondern die Arbeit darf auch in mE thodischer Hinsicht als Beispiel angefül) werden. Das gilt nicht nur für das Erschlie ßen einer Vielzahl von Quellen, für d Ausfindigmachen und Befragen von jened die selbst dabeigewesen waren, sonder, vor allem für die Interpretation der Que. len und die Art und Weise der Interpret”' tion. Neben den beiden genannten AspeE ten ist noch ein dritter von Wichtigkeit: d geschichtstheoretische. Der Vf. setzt sich i‘ tensiv mit der sogenannten „Misere—Thea rie“ und Erscheinungen des nationale Nihilismus auseinander. Dabei gewinnt e Erkenntnisse, die für die Geschichtswisse" schäft eine echte Bereicherung darstellen. J In den Becher der Freude über eine nul, mehr der Öffentlichkeit in ihrer Gesa? heit zugängliche bemerkenswerte Leistuß», eines Historiographiehistorikers fallen rl doch einige Wermutstropfen: Die Habilit tionsschrift enthielt eine Einleitung üb das Geschichtsdenken und -bild der Kod munistischen Partei Frankreichs soW5 einen Anhang „Zum Projekt einer GS schichte der Geschichtswissenschaft d2 DDR“. Beide Exkurse sucht man in de Buch vergeblich. Daß der Verfasser ”, entsprechende Veröffentlichungen an andf rer Stelle verweisen kann, dürfte nur S schwacher Trost sein. Helgard UZ 10-11/70, Seite®