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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 14.1970
- Erscheinungsdatum
- 1970
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197000004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19700000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19700000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 14.1970
-
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- Ausgabe Nr. 4/5, 29.01.1970 1
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- Ausgabe Nr. 7, 12.02.1970 1
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- Ausgabe Nr. 22, 21.05.1970 1
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- Ausgabe Nr. 28/29, 02.07.1970 1
- Ausgabe Nr. 30, 16.07.1970 1
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- Ausgabe Nr. 33, 27.08.1970 1
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- Ausgabe Nr. 43, 05.11.1970 1
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- Ausgabe Nr. 45, 19.11.1970 1
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- Ausgabe Nr. 47, 03.12.1970 1
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Der Druck der Realitäten entscheidet über Änderungen der Bonner Politik ortrag am Institut für internationale und west- Butsche Fragen Zu gegenwärtigen außenpolitischen und völkerrecht- chen Aspekten der Beziehungen zwischen beiden deut- chen Staaten sprach am 17. Dezember Prof. Dr. Ar- inger. Es war der zweite Vortrag in der vom Insti- at für internationale und westdeutsche Fragen konti- Berlich veranstalteten Vortragsreihe, nachdem im ovember Dr. Lieberam zu aktuellen Fragen nach den undestagswahlen gesprochen hatte. Er bildete zu- eich den Auftakt zur notwendigen gründlichen Aus- ertung der 12. Tagung des ZK der SED. Institutsdirektor Prof. Dr. Arzinger gab mit seiner skussionsgrundlage zur Frage „Kontinuität oder Er- iuerung der völkerrechtlichen Positionen der neuen andesregierung?" eine erste Analyse der Materialien r 12. Tagung und veranschaulichte mit großer Sach- inde die Haltung unserer Partei- und Staatsführung j8enüber der westdeutschen Bundesrepublik. Zunächst ging er auf den bisherigen Gehalt der Poli- k der Bundesregierung gegenüber der DDR ein. Er larakterisierte die bisherige Position als Politik der ileinvertretungsanmaßung, die die Hauptmethode zur iquidierung der ersten sozialistischen Republik auf eutschem Boden darstellt. Mit Nachdruck wurde auf le Gefährlichkeit der Alleinvertretungsanmaßung hin- ewiesen: .Sie ist 1. eine potentielle Kriegserklärung an die PDR, 2. eine permanente Intervention in die inneren Ingelegenheiten der DDR, aber auch anderer Staaten, ; ein pseudotheoretisches Fundament für ständige ersuche des westdeutschen Imperialismus, sich am Nationalvermögen der DDR zu bereichern. Anschau- ich verwies er auf die Breite der Auswirkungen die- er Politik der bisherigen westdeutschen Bundesregie- ing, mit der nicht nur versucht wurde, das Auftreten er DDR in den internationalen Beziehungen als leichberechtigter souveräner Staat zu verhindern, son- ern gleichzeitig versucht wurde und noch tagtäglich ersucht wird, ihr erheblichen ökonomischen Schaden izufügen. Allen Bürgern unserer Republik muß klar sein, daß Jr der völlige Verzicht auf jegliche Art von Allein- rtretungsanmaßung und andersgearteter Diskrimi- erung der DDR, ihrer Organe und Bürger die Vor- issetzuhg für die Normalisierung der Beziehungen fischen beiden deutschen Staaten sein kann. Diese eziehungen können keine anderen als völkerrecht- Che sein, die von der Achtung der allgemein an- kannten Normen ausgehen und denen in den Staa- Nbeziehungen üblichen entsprechen. Prof. Arzinger sprach dann über die Frage, welche Aözlchkeiten einer Veränderung in der Politik der pundesregierung gegeben sind. Dafür ist auf jeden Ecal. der Druck der Realitäten ursächlich und ent- rsneidend d h die Geschlossenheit des sozialistischen spgers, die Stabilität der DDR, ihre sich immer weiter 0 tsetzende Anerkennung in den zwischenstaatlichen »eziehungen, die innere Entwicklung in der westdeut- chen Bundesrepublik sowie das internationale Echo, las der Vorschlag für eine europäische Sicherheits- pnferenz fand. Die SPD/FDP-Koalitionsregierung kann deshalb licht mehr die Existenz der DDR als einen Staat eugnen und versucht mit neuem, taktischem Verbal en einer umfassenden Respektierung der Völkerrechts- iubjektivität d er DDR entgegenzuwirken. Den bis- erigen Theorien, für die die Alleinvertretungsanma- ung Ausgangs- und Endpunkt war. wird nun eine ieue Variante angefügt: Die Beziehungen zwischen eiden deutschen Staaten sollen als „Beziehungen be- onderer Art" behandelt werden. Schlüssig wies Prof. Dr. Arzinger nach, daß diese fiese nichts anderes als die zur „Vormundschafts- nmaßung" modifizierte Alleinvertretungsanmaßung erstellt. ie Durchsicht der Jahr gänge 1919—1924 der „In ternationale“ zeigte, daß für die KPD die Machtfrage das Hauptproblem der Lehren der Oktober- und Novemberrevolution war. Die Konzentration auf die Macht frage kommt am deutlichsten in den Vergleichen zwischen den beiden Revolutionen zum Ausdruck. Das Ringen um die richtige Strategie und Taktik der Arbeiterklasse im Kampf gegen die Konsolidierung der Herr schaft des deutschen Imperialismus führte zwangsläufig zum Ringen um eine einheitliche wissenschaftliche Einschätzung der deutschen Revolu tion, ihren Charakter und Entwick lungsstand, ihre Perspektive. Während Rosa Luxemburg bereits im Januar 1919 in der „Roten Fahne“ von der Niederlage der Revolution geschrieben batte, kann man in der Julinummer des gleichen Jahres in der „Internationale“ lesen: „Überall, wohin man sieht, ist die Revolution auf dem Marsche, wenn sie auch noch nicht ganz klar des richtigen Weges sich bewußt ist.“ (Nr. 5/6/ 1919, S. 10). Als Organisationsform des Proletariats im Kampf um die Macht wurden die Arbeiterräte her ausgearbeitet. Im Zusammenhang mit den Ereignissen während des Kapp-Putsches 1920 wird der Räte gedanke wieder aufgegriffen. Die KPD wertete das erneute Entstehen der Räte als Beweis dafür, daß sie „d i e Form sind, unter der die pro letarische Revolution sich vollzieht.“ (Nr. 23/1920, S. 38) Auch am 9. No vember sei die erste Geste der Revo lution die Bildung von Arbeiter und Soldatenräten gewesen. Wenn das Proletariat zurückgedrängt wor den ist, so nicht, weil die Form der Räte falsch war, sondern weil es im Klassenkampf mit der Bourgeoisie unterlag. In der Nummer 13/14 des Jah res 1919 werden beide Revolutionen analysiert und verglichen. Es wird festgestellt, daß in Deutschland eine vorübergehende Schwächung der Bourgeoisie durch Schläge von außen erfolgt ist, daß aber diese Schwächung noch keinen endgülti gen Sieg des Proletariats bedeutet, daß sich der Kampf sozusagen im Schwebezustand befindet und erst in den nächsten Monaten entschie den wird. Als Beispiel hierfür wird die Entwicklung in Rußland .vom März bis Oktober 1917 angeführt und mit dem Verlauf der Revulution in Deutschland nach dem 9. No vember 1918 verglichen. Auch die objektiven Grundlagen der Revolu tion werden richtig erkannt (ob gleich später nicht immer beachtet), wenn es heißt, daß die Revolution dann zu Ende wäre, wenn sie ledig lich infolge der äußeren Einwir kungen, d. h. der Niederlage der deutschen Bourgeoisie im Kriege entstanden wäre. Wahre Ursache der Revolution aber sei, genau wie in Rußland oder anderen Ländern, der Zerfall der kapitalistischen Wirt- Schaftsordnung. Deshalb sei die deutsche Revolution nicht zu Ende, sondern „heute nur mehr als bisher eingebettet in die gesamte Welt revolution.“ (Nr. 13/14/1919, S. 252) Der Entwurf des Aktions programms der VKPD, der in der „Internationale“ Nr. 26/1920 ver öffentlicht wurde, läßt einige zu verlässige Rückschlüsse auf die Ein schätzung der Novemberrevolution zu diesem Zeitpunkt 'zu. Hier wird die Niederlage der November revolution mit den Worten kon statiert:. „Die Arbeiter- und Solda tenräte, diese erste ihrer selbst un bewußte Gestalt der proletarischen Revolution, verworrenes Echo der russischen Revolution, dankten ihre Souveränität ab in die Hände der D Nationalversammlung.“ (S. 18) Die VKPD bleibt aber nicht dabei ste hen, sondern weist den Weg nach vorn. „Nicht in trügerischen Ver handlungen mit der Bourgeoisie, nicht im Rahmen des bürgerlichen Staates, nur durch den Hammer schlag der, proletarischen Revolution, in dem die Arbeiterklasse alle poli tische Gewalt in die Hand nimmt und der Bourgeoisie jegliche poli tische Gewalt entzieht, kann die Grundlage für den kommunistischen Aufbau geschaffen werden.“ (S. 15) Auch an anderer Stelle wird sicht bar, daß die VKPD das Wesen der Diktatur des Proletariats richtig er kannt hatte und sich eindeutig auf die Erkenntnisse von Marx und Lenin stützt: „Die proletarische Dik tatur ist die staatliche Organisation, in der das Proletariat sich als herr schende Klasse zusammenfaßt, um den Widerstand der Bourgeoisie endgültig zu brechen und die kapi talistische Produktionsweise Schritt für Schritt in die kommunistische zu , überführen ... Die geschichtlich gegebene Form der proletarischen Diktatur ist die Räterepublik, die alle staatlichen und wirtschaftlichen Funktionen ... in die Hände... die ser Räte legt.“ (S. 15/16) Die ge forderten „Maßnahmen zur Abwehr der Konterrevolution und zur Si cherung der Macht des Proletariats“ weisen auf Erfahrungen aus der Oktoberrevolution und November revolution hin. Auch das Problem Diktatur—De mokratie wurde im großen und gan zen richtig behandelt, wenn es heißt: „Die politischen Arbeiterräte zu Be ginn der deutschen Revolution gin gen unter an dem Widerspruch, daß sie als Organe des Proletariats die bürgerliche Defnokratie vertraten. Sie werden Wiedererstehen und sie gen können nur, wenn sie die be wußten Kampforgane der proleta rischen Diktatur gegen die bürger liche Demokratie werden, wenn also ihr politischer Inhalt sich deckt mit ihrer organisatorischen Form...“ (S. 17/18) Es wird allerdings nicht ausgesprochen, daß eben die pro ¬ letarische Diktatur der höchste Aus druck der Demokratie ist. Der erste Artikel, der direkt dem 9. November gewidmet ist, erschien 1922. Ausgangspunkt dieses Artikels ist die Befürchtung Rosa Luxem burgs, daß die Revolution all ihrer Errungenschaften verlustig gehen werde, wenn das Proletariat nicht dazu schreite, aus - der halben Re volution eine ganze zu machen, die sie bereits auf dem Gründungspartei tag der KPD äußerte. Als eine Ursache für das Scheitern der No vemberrevolution wurde u. a. das Vorhandensein demokratischer Il lusionen innerhalb der deutschen Arbeiterklasse über den Charakter einer bürgerlichen Demokratie her ausgearbeitet. Das zeigt, daß Ver treter der KPD sehr richtig erkannt hatten, daß die falschen Vorstellun gen über Diktatur und Demokratie das größte Hindernis im Kampf um die Verwirklichung der Diktatur des Proletariats waren. Der Artikel endet mit der Schlußfolgerung, daß die Parteien der Großbourgeoisie faktisch wieder die Macht über nommen hätten. Hier wird das Be mühen sichtbar, die Revolution als Ganzes zu untersuchen und ein zuschätzen. Völlig richtig werden die Aufgaben des Proletariats in der Revolution herausgearbeitet. Als wichtigster Bündnispartner in die sem Kampf wird Sowjetrußland genannt. Die Einschätzung, daß das deutsche Proletariat, zu seinem eige nen Schaden und dem des gesamten Weltproletariats 1918 nicht konse quent den Kampf um die Macht ge führt hat, zeigt, daß die KPD er kannt hatte, daß Deutschland im Brennpunkt der weltweiten Aus- \ einandersetzung zwischen Impe rialismus und Sozialismus steht und welche internationale Verantwor tung das deutsche Proletariat trägt. An einem Beispiel seien die Be mühungen der Partei gezeigt, die Dialektik des Klassenkampfes zu er fassen und zu meistern. Harte Aus einandersetzungen wurden zur Lo sung „Arbeiterregierung" geführt. Es war ein komplizierter Klärungs prozeß in der Partei vor sich ge gangen bis zu der Einschätzung, daß die Arbeiterregierung, wie sie da mals möglich und notwendig ge- wesn ist, noch keine Diktatur des Proletariats sein kann und nicht den unmittelbaren Übergang zum Sozialismus als Aufgabe stellt. Das war der erste Schritt zu der Er kenntnis, daß die Errichtung der proletarischen Diktatur nicht in einem Sprung erfolgen kann. Die Polemik richtete sich vor allem ge gen die Ultralinken, die die Arbeiter regierung ganz ablehnten oder sie als Agitationslosung für die Diktatur des Proletariats betrachteten sowie den Kampf um Tages- und Teilfor derungen als opportunistisch ab lehnten. Am weitesten in der Einschät zung geht ein Artikel, der zum 6. Jahrestag der Novemberrevolu tion erschienen ist. Er stellt fest, daß sich außer den Bolschewiki die an deren Parteien der II. Internationale vor 1917 nicht konkret mit der Übernahme und Festigung der Macht durch das Proletariat beschäftigt hatten. Die Bolschewiki wiesen nach, daß es nach dem Sturz des Zaris mus noch keine Diktatur des Pro letariats geben könne. Zunächst müsse eine provisorische revolu tionäre Regierung gebildet werden, die die revolutionär-demokratische Diktatur bis zur völligen Sicherung des Sieges der Demokratie aus zuüben habe. Das macht deutlich, mit welcher Konsequenz die füh renden Vertreter der KPD darum ge rungen haben, einerseits die eigenen revolutionären Erfahrungen zu ana lysieren und andererseits diese Er fahrungen am Beispiel des Kampfes der russischen Klassenbrüder zu vergleichen. In verstärktem Maße erschienen Aufsätze Lenins und an derer sowjetischer Genossen in der „Internationale“. Mit zunehmendem Eindringen in den großen Ideen gehalt des Leninismus nahm die Ge schichtsbetrachtung mehr und mehr wissenschaftlichen Charakter an. In dem Maße, wie sich der Gedanke durchsetzte, daß die Revolution all seitig unter Führung einer revo lutionären Partei vorbereitet wer den muß, findet man immer mehr richtige Einschätzungen zu den Hauptproblemen der deutschen Re volution. Nicht immer jedoch wur den die richtigen Schlußfolgerun gen auch gleich wirksam, was na türlich mit dem Gesamtentwick lungsstand der Partei zusammen hängt. die mit ihrer Gründung nicht sofort eine Partei neuen Typus war. Bis zum Ende der revolutionären Nachkrieorkrise hatten sich in der KPD folgende Einschätzungen be züglich der Machtfrage durchgesetzt: 1. Die Novemberrevolution hat eine Niederlage erlitten. Ursache dafür waren die Schwächung der Arbeiterklasse durch den Krieg, die ideologische Verwirrung innerhalb der Arbeiterklasse auf Grund des Verrats rechter SPD- und USPD- Führer, das Vorhandensein demokra tischer Illusionen, insbesondere die falschen Vorstellungen über Dik tatur des Proletariats und bürger liche Demokratie. 2. Es gibt keinen Zweifel dar über, daß das Proletariat sich nur befreien kann, wenn es seine Dik tatur aufrichtet. 3. Die russische Revolution hatte gelehrt, daß die errungene Macht ständig gefestigt und ausgebaut wer den muß. 4. Die konkrete historische Form der Diktatur des Proletariats ist das Rätesystem. 5. Das Proletariat muß durch ständige ideologische Schulung auf die Revolution vorbereitet werden. Diese Aufgabe kann nur von einer revolutionären Partei neuen Typus bewältigt werden. .llllllllllllllllllllltlllllllllllilllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllltllllllHIIIIIIIIIIIIIIII Lehren, die die KPD aus Oktober- und November revolution zog - Das A und O der siegreichen Revolution: Eroberung und Sicherung der MACHT * . h Dieser Beitrag von ANNELI HEIGER über die Auswertung der Oktober* und No vemberrevolution im theoretischen Organ der KPD „Die Internationale" (1919 24) entstand auf der Grundlage des Quellenstudiums ihrer Seminargruppe - ML/Ge- schichte, 3. Studienjahr wichtige Vorarbeiten wurden durch Günter Schmidt und Joachim Reinholdt geleistet. Illllllllllllllllllllllllllltlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllt Die Beziehungen zwischen der DDR und der BRD ollen so als „Beziehungen zwischen Vormund und Tündel" — wie es Walter Ulbricht in seinem Refe- at auf der 12. Tagung ausdrückte — angesehen wer- len. Dazu wurde eingeschätzt: Die Existenz der DDR ls Staat verlangt als unausweichliche Konsequenz die olle Respektierung ihrer Völkerrechtssubjektivität, ie bisherigen Handlungen und Erklärungen der euen Bundesregierung, insbesondere die drei Dienst- hweisungen des Bundesaußenministers Scheel stehen dazu in Widerspruch. Sie lassen den Schluß zu, daß 1 e neue Bundesregierung weiterhin versucht, ihre interventionistische, diskriminierende Politik fortzufüh- en. * Dabei wurden eindeutig die in dem Vertragsentwurf er DDR über die Aufnahme gleichberechtigter Bezie- ungen zwischen dr DDR und der BRD fixierten ositionen herausgestellt.' Nachdem Prof. Dr. Arzinger dann zu einigen Fra- En des Kräfteverhältnisses ip Westdeutschland selbst esprochen und insbesondere auf die aggressive, ein- eutige Position der reaktionären Kräfte hingewiesen atte, ging er auf Entwicklungsmöglichkeiten der Be lebungen zwischen der DDR und der westdeutschen undesrepublik ein. Die Forderungen der DDR nach Beziehungen auf er Basis des Völkerrechtes, nach Respektierung ihrer 'ölkerrechtssubjektivität auf der Grundlage souverä- er Gleichheit sind minimale, unerläßliche Erforder- Asse friedlicher und gleichberechtigter Beziehungen, eglicher Versuch der Bundesregierung, uns zur Auf- abe unserer Positionen zu bewegen, um wenigstens inige ihrer alten Ziele zu sichern, wird von uns er- annt, und ihm wird mit Konsequenz begegnet wer ten. In der sich anschließenden Diskussion standen Fra- len nach Einzelheiten der Politik der neuen Bundes- egierung und ihrer prinzipiellen Einschätzung im Mit- elpunkt. Den Teilnehmern der Vortragsreihe war so Ne Möglichkeit gegeben, nicht nur als Hörer für sich kutzen zu ziehen, sondern darüber hinaus die eigenen ieEntnisse Teil dieser insbesondere für die Hochschul- lirrer der Karl-Marx-Universität durchgeführten Qua- n2ierungsveranstaltung werden zu lassen. G. Heine/L. Franz Ein Heer von Berufsideologen gegen den Sozialismus Uber das Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien in Köln Die psychologische Kriegsführungist gegenwärtig die Hauptmethode des imperialistischen Kampfes gegen den Sozialismus. Das spätkapitalistische System führt sie unter Ausnutzung der imperialistischen Führungs- und Organisationswissenschaften, unter Einsatz der modernsten Technik und aller Massenmedien, mit Hilfe eines Systems wissenschaftlicher Institute und eines Heeres von berufsmäßigen Ideologen. In der psychologischen Kriegsführung gegen die sozialisti schen Länder, gegen den Vormarsch der Ideen des Marxismus-Leninis mus, im Ringen um die Herzen und ‘ Hirne der Menschen scheuen die Imperialisten keine Anstrengungen und weder Kräfte noch Mittel. y • e Die Veränderung des Kräftever hältnisses zwischen Kapitalismus und Sozialismus zwang die imperialisti schen Hauptmächte Ende der 50er Jahre, ihre bisherige Politik der of fenen Aggression, des „Roll back“ aufzugeben. Sie orientierten sich darauf, ihre Ziele mit anderen, elastischeren Methoden und unter Ausnutzung aller Wissenschaftszweige zu errei chen. Ausdruck dieser veränderten Strategie ist die neue „Ostpolitik“, in deren Rahmen die ideologische Diversion einen wichtigen Platz ein nimmt. Aufgaben und Struktur Am 21. März 1961 gründete die westdeutsche Regierung das „Bun desinstitut für Erforschung des Marxismus-Leninismus (Institut für Sowjetologie)", das der Aufsicht des Innenministeriums unterstellt und am 5. Mai 1966 in „Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und inter nationale Studien“ umbenannt wurde. Zusammengefaßt bestimmen zwei Linien die Tätigkeit des Instituts: 1. Ausarbeitung von internen Grundsatzmaterialien und Konzep tionen für die imperialistische Innen- und Außenpolitik und 2. die Bereitstellung von Unterlagen oder die Modifizierung alter Stand punkte für die antikommunistische Öffentlichkeitsarbeit unter der Be völkerung des eigenen Machtberei ches sowie für die ideologische Di version in den sozialistischen Staa ten Während die weltanschauliche Manipulierung darauf abzielt, das historische Standortbewußtsein im Sinne der herrschenden Ordnung und ein zukunftsorientiertes spätbür gerliches Lebensgefühl zu festigen, hat die aktuell-politische Manipulie rung ein systemkonformes Verhal ten'zum Ziel, das in zunehmendem Maße die Erzeugnisse eines „Sen dungsbewußtseins“ gegenüber dem sozialistischen Weltsystem im In teresse der die Gesellschaft beherr schenden Machtgruppen einschließt. Die Bundesregierung gründete das Institut mit dem ausdrücklichen Wunsch, daß eine enge Zusammen arbeit sie in die Lage versetze, „kurz fristig politisch relevante The men im Ostblock untersuchen zu lassen“. Aufbau und Mitarbeiter Obwohl 1963 im Zuge einer Zen tralisierung der immer größeres Ge wicht erhaltenden Wissenschaftspoli tik alle wissenschaftlichen Einrich tungen außerhalb der Universitäten dem Bundesministerium für wissen- schaftliche Forschung unterstellt wurden, blieb das Kölner Institut wie insgesamt die Ostforschung dem Innenministerium unterstellt. Neben dem Innenministerium sind jedoch auch das Auswärtige Amt und das Bundeskanzleramt — also wichtige Organe zur Steuerung der Ostpolitik — Auftraggeber. Das Institut wird durch ein vom Innenministerium eingesetztes Direktorium geleitet. Die Struktur des Instituts ergibt sich aus den ihm gestellten Auf gaben. Die eigentliche wissenschaft liche Tätigkeit erfolgt in den Abtei lungen „Ideologie“, „Innere Struktur des Ostblocks“. „Außenpolitik des Ostblocks“ und „Weltkommunis mus". Das Institut wertet systematisch insgesamt über 700 Zeitungen, Zeit schriften und Periodika aus. Bereits Ende 1965 verfügte es über eine Spezialbibliothek von 20 000 Bän den. Geldgeber Die jährlichen Zuwendungen des Bundesinnenministeriums für das Kölner Institut liegen seit der Grün dung bei 2.3 bis 2.5 Millionen DM. Der Etat für 1969 belief sich auf 2 303 800 DM Gesamfkosten, ein schließlich über einer Million Perso- nalkosten. Das Institut hat damit den höchsten ausgewiesenen Jahres etat aller entsprechenden Einrich tungen der Bundesrepublik. Weitere umfangreiche Mittel er hielt das Bundesinstitut für Auf tragsforschung vom Planungsstab des Bundeskanzleramtes, vom Außenministerium, vom Wehner- Ministerium und von anderen Bun- desbehörden und Institutionen wie der Bundeszentrale für politische Bildung. UZ 1 70, Seite 5
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