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Hochschulvereinbarung 1972 - jeder ist zur Mitarbeit aufgerufen Von Dr. ERHARD HEXELSCHNEIDER, Vorsitzender der Universitätsgewerkschaftsleitung A m 19. Februar 1972 land die diesjährige Delegiertenkonferenz der Ge werkschaft Wissenschaft der Karl-Marx-Universität statt. Die Konferenz markierte die nächsten Aufgaben, die von der Gewerkschaftsorgani sation in Realisierung der Beschlüsse des VIII. Parteitages inter Führung der Partei zu lösen sind. Rechenschaftsbericht und Diskussion zeigten die große Bereitschaft der Gewerkschaftsmitglieder der Karl-Marx-Universität, an der Verwirklichung' der Beschlüsse des VIII. Parteitages aktiv mitzuwirken. An der Kari-Marx- Universität sind — so war zu erkennen — alle Voraussetzungen für eine gute gewerkschaftliche Arbeit zur Sicherung der Planerfüllung, zur sozia listischen Bewußtseinsbildung und zur weiteren Verbesserung der Arbeits und Lebensbedingungen vorhanden. Die Gewerkschaft hat ganz offensicht lich an Autorität gewonnen. Zugleich aber wurden auch unsere Schwächen erkennbar und auf der Konferenz offen ausgesprochen. J etzt nun ist der ..Alltag gewerkschaftlicher Tätigkeit“ (Erich Honecker) wieder eingetreten. Worauf konzentriert sich die Gewerkschaftsorganisa tion in den nächsten Wochen vor dem VIII, FDGB-Kongreß im Juni. Das Wichtigste ist die breite Diskussion des Entwurfes leiner Hochschul- Vereinbarung, die im März in allen Gewerkschaftsgruppen und Arbeits kollektiven'geführt wird und die einmündet in die Unterzeichnung dieses bedeutsamen Dokuments auf einer Gewerkschaftsaktivtagung am 29. März. Als Anlage werden ihm die Frauen- und Jugendförderungspläne und die Arbeitsschutzvereinbarungen beigegeben. Für den Bereich Medizin wird eine Zusatzvereinbarung im April abgeschlossen. In den nächsten Tagen werden alle Gewerkschaftsgruppen den Entwurf in Händen haben, ohne daß damit freilich der entstandene Zeitverzug auf geholt werden kann. D er jährliche Abschluß der Hochschulvereinbarung zwischen Rektor und UGL wird zweifellos ein wichtiges Ereignis im Leben der Universität sein und — wenn wir unsere Aufgaben nur richtig begreifen — auch ein wichtiger Akt unserer sozialistischen Demokratie. Die Hochschulverein barung entspricht in ihrem Charakter den Betriebskollektivverträgen, in dem die Verpflichtungen der Belegschaft, vertreten durch die Gewerkschaft, zur Sicherung der Planerfüllung und die Verpflichtungen der staatlichen Leitung, vertreten durch den Rektor, zur planmäßigen Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen enthalten sein werden. In den Vorbereitungen der Hochschulvereinbarung wird die schöpferische Mitwirkung jedes Universitätsangehörigen sichtbar. Jeder ist zur Mitarbeit aufgerufen, um dieses Dokument weiter zu qualifizieren. Hier können und müssen die Gewerkschaften und besonders ihre Funktionäre ihrer großen Verantwortung bei der weiteren Verbesserung der Arbeits- und Lebens bedingungen an der Universität konsequenter gerecht werden. Mit der Hochschulvereinbarung muß es uns gelingen, die Voraussetzungen zuschaf- fen, daß jeder Universitätsangehörige bewußt und aktiv mitplanen, mit arbeiten und mitentscheiden kann, seine Initiative im Wettbewerb ungehin dert entfalten kann. Zugleich aber soll für jeden Angehörigen unserer Alma mater erkennbar sein, wie sich in Abhängigkeit von der Erfüllung unserer Aufgaben in Lehre und Forschung seine eigenen materiellen, sozialen und kulturellen Arbeits- und Lebensbedingungen sichtbar und planmäßig ver bessern. Deshalb geht es uns um konkrete, abrechenbare und damit kon trollfähige Verpflichtungen, die in diese Vereinbarung aufgenommen wer den und die auch eine umfassende Information aller Universitätsangehöri gen bedingen. Wir möchten als UGL, daß in der Diskussion um die Hochschulverein barung jeder Mitarbeiter der Karl-Marx-Universität seine konkreten Plan aufgaben zugewiesen bekommt und daß auf der Grundlage der Wett bewerbskonzeption der Karl-Marx-Universität (vergleiche UZ 4/72), der von der Delegiertenkonferenz bestätigt wurde, die einzelnen Arbeitskollek tive ihre Wettbewerbsprogramme präzisieren. Das heißt, es geht uns nicht um eine Diskussion um der Diskussion willen. Wir glauben, daß die Dis kussion um die Hochschulvereinbarung nicht von den politischen Grund fragen unserer Zeit zu trennen ist. I n diesem Grundanliegen sind wird uns mit der staatlichen Leitung der Karl-Marx-Universität einig: — Die allseitige Erfüllung der Hochschulvereinbarung 1972 (die als Ein heit von Planerfüllung und weiterer Verbesserung der Arbeits- und Le bensbedingungen zu begreifen ist) wird sicherlich die weitere Entwicklung und Festigung des sozialistischen Bewußtseins an der Universität weiter fördern. — Die allseitige Erfüllung der Hochschulvereinbarung wird die Autorität der Gewerkschaftsorganisation und der staatlichen Leiter weiter heben. — Vor allem aber wird die allseitige Erfüllung der Hochschulvereinbarung zeigen, daß es uns an der Karl-Marx-Universität ernst ist um die Erfül lung der vom VIII. Parteitag beschlossenen Hauptaufgabe — der weiteren Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus des Volkes. Mit dem Plan 1972, dem Wettbewerbsaufruf und der abzuschließenden Hochschulvereinbarung haben wir drei Dokumente, die — ausgehend von den Beschlüssen der Partei — Grundlage unserer Arbeit sind. . 50 Jahre Sowjetunion auf der Leipziger Messe Die erste Datenfernübertragung Leipzig-Moskau gehört zu den Höhe punkten der 50jährigen Beziehungen der Sowjetunion zur Leipziger Messe, über die wir auf Seite 5 mehr berichten. Wichtigstes Fazit der ersten Parteigruppenwahlversammlungen: Vorschläge und Festlegungen zur Stärkung der Kampfkraft Zahlreiche Parteigruppen der Kreisparteiorganisation, insbe sondere der Studenten, haben nach rechtzeitiger gründlicher Vorbereitung schon in den. ersten drei Märztagen ihre Wahlver sammlungen durchgeführt — die bisherige Arbeit analysiert, dar aus Schlußfolgerungen für die weitere Arbeit gezogen und den Gruppenorganisator sowie, seinen Stellvertreter gewählt. • In den APO der .Grundorganisation Po litische Ökonomie wurden die Parteigruppenwahlen unter den Studenten am Freitag abgeschlos sen.. . • Die ersten Wahlversammlungen zeichneten sich dürch einen leb haften Meinungsstreit zur Ver wirklichung der Parteibeschlüsse im eigenen Verantwortungsbe reich aus. In der Mehrzahl der Gruppen sprachen nahezu oder überhaupt- alle Mitglieder und Kandidaten zur Diskussion, Sie berieten vor; allem konkrete Maß-, nahmen zur Erhöhung der Kampfkraft . ihrer Gruppe - und der Kampfbereitschaft jedes Ge nossen. In den Parteigruppen der Studenten wurde überall: kritisch eingeschätzt, "inwieweit alle Mit- - glieder schon' die politische Ar- . beit in der FDJ-Gruppe als Hauptinhalt, ihrer Parteiarbeit erkannt haben und entsprechend handeln. Die offensive Klärung von Grundfragen der Politik unserer Partei und der Bruderparteien war Inhalt prinzipieller Dis kussionen. Dabei ging es vor wiegend um Fragen der füh- ' renden Rolle der Arbeiterklasse ' und ihrer marxistisch-leninisti- • sehen ' Partei, des ' brüderlichen Verhältnisses 'zur ■ Sowjetunion • und zu den anderen Ländern der sozialistischen Gemeinschaft, der . Abgrenzung vom , Imperialismus, von der imperialistischen' BRD. 'Alle diese Diskussionen ziel ten. darauf, die Genossen noch besser zu befähigen, unter sich und ihren Freunden und Kolle- . gen . die ■ hohe Verantwortung' für • die Planerfüllung 1972 wahrzu nehmen. also insbesondere. die Aufgaben in Erziehung und Ausbildung zu erfüllen. So wurde in den ‘. Parteigruppenwahlver sammlungen des 2. Studienjahres Philosophie und Wissenschaft licher Kommunismus eindringlich die Verantwortung der. Partei gruppe . dafür . herausgearbeitet, daß wirklich alle das Ziel des Grundstudiums erreichen. Zu gleich entwickelten die Genossen Vorschläge, für eine organischere, fließendere Verbindung von Grund- und Fachstudium. Wissenschaftler . der Grundor ganisation Geschichte berieten in ihren . Gruppenwahlversamm lungen..konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Betreuertätig keit, sorgten sich um höchste Wirksamkeit der gegenwärtig auszugrbeitenden : : Grundkurs- materialien und . untersuchten "genau, welche Schritte jetzt ge gangen werden müssen, um eine entscheidende , Verbesserung der Kooperation mit der Sowjetwis- senschaft. zu erreichen. Dank aus Hanoi für Solidaritätsgeschenk 1972. Frau Dr. Nguyen Hü Tam konn nach .erfolgreicher Beendigung einer, vierjährigen Aspirantur an der Sektion diesen Schmelzapparat, der von insgesamt 2000 Mark Spenden aller Mitarbeiter erworben wurde, mit in die Heimat nehmen. rbeiterinnen, Angestellten, Wissenschaftlerinnen und Studehtinnen der x-Universität herzliche Glückwünsche ? zum Internationalen Frauentag Zeichnung: Gebhardt nur das,. wasSie uns bei der wissenschaftlichen Arbeit und Aus- " bildung direkt geholfen haben, son ¬ dern ist auch ein großer Ansporn für alle Mitarbeiter und Studenten unserer Hochschule.“ Die Angehörigen der Sektion Bio- Wissenschaften erhielten . dieser Tage vom Rektor der Pharmazeuti schen Hochschule Hanoi ein Dank- schreiben für ihr Solidaritätsge- schenk, einen Schmelzapparat „Böe- tius": ..Im Geist des internationalen Pröletäriats unterstützen Partei. Re gierung und Bevölkerung der DDR das 'vietnamesische Völk sehr "stark in seinem Kampf- gegen ; die' amri kanischen Aggressoren und zur Ret tung der Nation sowie beim sozia listischen Aufbau des Landes. Ihr Solidaritätsgeschenk gilt nicht Feierliche Vereidigung im MA-Lager Delegation der Universität überbrachte Glückwünsche Im militärischen Ausbildungslager wurden am 3. März die Studenten der Karl-Marx-Universität, anderer Leip ziger Hochschulen und der Techni schen Hochschule für Chemie Leuna- Merseburg feierlich vereidigt. Der Vereidigung wohnte eine Delegation von Vertretern der Partei und der Massenorganisationen und der staat lichen Leitungen, die vom 1. Prorek tor der Karl-Marx-Universität, Prof. Möhle, geleitet wurde, bei. Oberstleutnant Krause sprach vor dem Zeremoniell der Vereidigung zu den Studenten über die Bedeutung und Aufgaben der militärischen Aus bildung und physischen Ertüchtigung. Wichtig, so betonte er, ist der Erwerb hoher militärischer Leistungen, Ein satzbereitschaft und Disziplin und ein politisches Verantwortungsbe wußtsein. Anschließend nahm der Lehrgangskommandeur Oberstleut nant Krause die Vereidigung der Stu denten vor. Nach der feierlichen Vereidigung führten die Mitglieder der Delegation unserer Universität zahlreiche Ge spräche mit den Studenten in ihren Unterkünften. Sie informierten sich über die bisher erreichten Ergebnisse der Ausbildung und einen erfolgrei chen Abschluß des Lagers. Am Nachmittag spielte das GST- Blasorchester der Universität für die Studenten auf. Ein militärischer Mehrkampf der Besten der Kompa nien bildete den Ausklang des Ver eidigungstages. Bereits zum Tag der Nationalen Volksarmee hatten die Angehörigen der NVA im Lager in einem Tele gramm die Glückwünsche der Uni versität empfangen. Rektor Prof. Dr. Gerhard Winkler: Jetzt Angelas Freiheit endgültig erkämpfen Die Freilassung der aufrechten ame rikanischen Kommunistin Angela Da vis auf Kaution hat der Rektor der Karl-Marx-Universität, Prof. Dr. Ger hard Winkler, als Ergebnis der einmü tigen internationalen Solidarität be zeichnet. „Zu diesem ersten Erfolg haben auch die 24 000 Wissenschaftler und Studenten, Arbeiter und Ange stellten unserer Universität ihren Beitrag geleistet. In Protestresolutio nen an die Nixon-Regierung und an die amerikanische Terrorjustiz, in Hunderten von Briefen und Telegram men wurde die unverzügliche Freilas sung der eingekerkerten Wissen schaftlerin gefordert“, betonte Rektor Prof. Winkler. Jetzt gelte es, die un gerechtfertigte Anklage gegen die Patriotin und Kriegsgegnerin mit Hilfe des anhaltenden Protestes der Weltöffentlichkeit endgültig zu zer schlagen. Auch weiterhin schicken täglich Universitätsangehörige Grüße an An gela Davis. So versicherte ihr der Rat der Sektion Afrika Nahost-Wissen schaften die volle Unterstützung der Sektionsangehörigen. Vor den letzten beiden Turnieren: HSG-Basketballer in Lauerstellung Vor Beginn der Finalrundenspiele gab es eigentlich nur noch zwei Mannschaften, die sich berechtigte Hoffnungen auf den Titelgewinn machen konnten. Tabellenführer SG KPV 69 Halle mußte im letzten Vorrundenspiel beim Titelverteidi- ger HSG Karl-Marx-Uni Leipzig mit 69:63 (34:34) Punkten die erste Nie derlage dieser Saison hinnehmen. Ein Sieg der Hallenser hätte die HSG bereits aussichtslos zurück- geworfen, denn sie wurde schon zweimal bezwungen. So aber liegen beide mit einem Punkt Differenz an der Tabellenspitze, während DAW Berlin mit vier Niederlagen schon zu viel Boden verloren hatte. Die letzte theoretische Chance verspielte DAW nun am Wochenende beim ersten Finalturnier in Berlin mit Nieder lagen gegen Halle und Leipzig. Wünschen wir unseren Unispielern für die letzten drei Spiele (noch zwei gegen Halle, eins gegen Berlin) überzeugende Leistungen und kämp ferischen Einsatz wie beim letzten Erfolg gegen Halle, der durch Punkte von Knoll (22), Prall (17), Hinzer (16), Jahn (10) und Meister (4) ge sichert wurde. Gegen DAW am letz ten Wochenende überragte das ins gesamt gute Kollektiv noch Hinzer, der allein 33 Punkte erzielte. Außer dem: Jahn (12), Prall (11), Meister (10), Knoll (ß). Augenblickliche Tabellenspitze 1. Halle 17 Spiele. 16 Siege, 1 Nie derlage, 33 Punkte; 2. Leipzig 17/15/ 2/32; 3. Berlin 18/12/6/30. Am Wochenende ist die HSG in der Sporthalle Fichtestraße Gast geber. Gespielt wird am 11. März (Sonnabend), 15.30 Uhr, gegen DAW Berlin, am 12. März (Sonntag). 10.30 Uhr, gegen KPV Halle. Flaa