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Leipzig, 29. Juni 1972 16, Jahrgang Einzelpreis: 15 Pfennig UNIVERSITÄTSZEITUNG ORGAN DER SED-KREISLEITUNG KARL-MARX-UNIVERSITÄT LEIPZIG Jubiläum der Freund schaft, die unsere Zukunft garantiert Von ROLF MÖBIUS A • Jahre alt ist die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Die AD Freundschaft der deutschen Arbeiter mit der Sowjetunion ist bedeutend älter, eben so alt wie das erste sozialistische Land der Welt. Und sie gründete sich von Anfang an darauf, daß die Sowjetunion ihnen ihre eigenen Ideale von der Zukunft verkörperte, für sie das Zentrum der Zukunft der inter nationalen Arbeiterbewegung, der Menschheit war. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Was sich geändert hat, ist dies: Aus dem Land der Bastschuhe ist das Land mit der zweitgrößten Industrieproduktion der Welt geworden; das Land, das auf entscheidenden Gebieten der Technik absolut führt; das Land der fortgeschrittensten Wissenschaft, das mit diesem Potential dem sich unanfechtbar dünkenden Gegner schon vor 15 Jahren den legendären „Sputnik-Schock" versetzte. Was sich geändert hat, ist: Die deutsche Arbeiterklasse hat sich ihren eigenen Staat aufgebaut, der ihrem historischen Willen gemäß fest auf der unantastbaren Freundschaft mit der Sowjetunion ge gründet ist und sich auf dieser Grundlage prächtig entwickelt Was sich geändert hat, ist: Die Freundschaft ist nicht mehr Sache des fortgeschrittensten Teils der Werktätigen allein, längst wurde sie zur Sache des ganzen Volkes. Täglich festigt sich das Bündnis der Menschen und Staaten mit der Sowjetunion. Kurzum: Die Freunde sind unvergleichlich stärker geworden, bestimmen das Weltgeschehen, machen die Zukunft, die seinerzeit nur'die Besten ahnten, der ganzen Welt erkennbar und erstrebenswert. Und daraus schließlich resultiert noch ein Unterschied: Selbst die Feinde müssen die UdSSR als Zentrum unserer Zukunft akzeptieren und — konzentrieren als erfahrene Feinde ihr Feuer auf die ses Zentrum. Unserer Freundschaft steht wohl än, in ihre Praxis diese Erkenntnis einzubeziehen. A c Jahre alt ist die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Die AD sie damals gründeten, waren von einer tiefen leidenschaftlichen Liebe zum -T ersten sozialistischen Staat der Welt durchdrungen. Sie waren echte Freunde der Sowjetunion, weil sie um deren welthistorische Rolle als Zentrum des Kampfes gegen den Imperialismus, als Zentrum der Zukunft wußten. Und sie wußten viel mehr, viel genauer und sicherer Bescheid über dieses Zentrum als damals die Mehrheit des deutschen Volkes, weil sie diese Freundschaft im Herzen trugen, von der alle faschistischen Verleumdungen abprallten. Um diese Dialektik geht es Hans Piazza und manchen anderen in unserer Leserdiskussion, wenn sie fordern, der Freundschaft Kopf und Herz, Verstand und Gefühl zu öffnen. Grundlegender Bestandteil unserer Politik, durchdringt die deutsch-sowjetische Freundschaft alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens, beansprucht und verdient sie den ganzen Menschen. A • Jahre besteht die Freundschaftsgesellschaft. Ein Höhepunkt in ihrer Arbeit AD in diesem Vierteljahrhundert war zweifellos die Vorbereitung des 100. Ge- T burtstages W. I. Lenins. Hunderttausende in unserer Republik - Genossen und Parteilose, Arbeiter und Studenten, Wissenschaftler und Genossenschafts bauern, Schwestern und Lehrlinge - studierten Lenins Schriften und wandten die dabei gesammelten Erkenntnisse in der Praxis an. Sie erschlossen sich das Zen trum der Menschheitszukunft und brachten zugleich diese Zukunft näher, indem sie sich fester um ihr Zentrum scharten, es mächtiger machen halfen. Der VIII. Parteita) hob die Leistungen der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft dabei besonders hervor. Und ihr 25. Jahrestag steht bereits im Zei chen des nächsten solchen Höhepunktes: des 50. Jahrestages der Gründung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, der gleichermaßen dazu beitragen wird, viele Menschen mit dem Ideengut des Leninismus, den Leistungen der Sowjetunion, den Menschen dieses Landes, unseren Freunden, vertrauter zu machen, die Freundschaft auf immer festere Grundlagen zu stellen. Die meisten Erfolge - auch das lehren die Erfahrungen des 100. Geburtstages Lenins — haben dabei die Parteiorganisationen, die frühzeitig die Arbeit aller Massen organisationen konsequent zu diesem Ziel führen, deren Genossen ihre Anstren gungen in diesen Organisationen, also auch in der Jubilarin, vervielfachen. A r Jahre pflegen wir die deutsch-sowjetische Freundschaft auch an unserer b Universität, erinnern uns dankbar an die sowjetischen Genossen, die uns " 1946 die Wiedereröffnung ermöglichten, uns Dozenten und Lehrmaterial zur Verfügung stellten, mit deren Hilfe wir neue Wissenschaftsgebiete aufbauten - der wissenschaftliche Kommunismus mag als Beispiel genügen. Wir lernten von ihnen, lernen heute und werden auch weiter lernen, eben weil die Sowjet union das Zentrum der Zukunft ist, die meisten Erfahrungen auf dem Wege zum Kommunismus besitzt, weil wir ihr durch die gesellschaftlichen Grundlagen, die Weltanschauung des Marxismus-Leninismus, gleiche wirtschaftliche und politische Ziele’verbunden sind. Doch eine Freundschaft erschöpft sich nicht im Voneinanderlernen. Wir tragen Verantwortung für die Entwicklung der Freundschaft, für ihre feste ökonomische und politische Grundlage. Einwandfreier, termingerechter Export in die Sowjet union ist Ehrensache, sagen die Arbeiter in den Betrieben. Höchstes Niveau in der Zusammenarbeit mit der Sowjetunion gehört ebenso zum Ethos des sozia listischen Wissenschaftlers. Das reicht von der Schaffung der Voraussetzungen für eine effektive Zusammenarbeit - hohe wissenschaftliche Leistungen, klare Position. Beherrschen der russischen Sprache - bis zur Termintreue. Und: Freund schaft hat auch eine persönliche Seite. Begegnungen mit Freunden, Veranstal tungen, bei denen wir ihr Leben, ihre Kultur, ihr Land kennenlernen, stehen deshalb in diesen Tagen in fast allen Grundorganisationen der 25jährigen auf dem Programm. Söchsische Landesbibliothek MIT DER EHRENURKUNDE DES ZK wurden am vergangenen Mittwoch Genosse Hans Israel für vierzigjährige und 75 Genossinnen und Genossen der Kreisparteiorganisation Kari-Marx-Universität für fünfundzwanzigjährige aktive Mit gliedschaft geehrt. Gleichzeitig überreichte der 2. Sekretär der SED-Kreisleitung Harri Heyne die Parteidokumente an junge Mitglieder und Kandidaten. Foto: Raschke Freunde, Partner zum Vorteil Seit zwei Jahren unterhält das Institut für Tropische Landwirt schaft und Veterinärmedizin zur Landwirtschaftlichen Fakultät, Universität „Völkerfreundschaft — Patrice Lumumba“ in Moskau vertragliche Beziehungen. Im Zuge der Integration innerhalb der RGW-Länder gehen die Be mühungen des Instituts dahin, mit den entsprechenden Einrich tungen der CSSR — Prag — sowie in der Volksrepublik Polen — Krakow — zu einer noch effek tiveren Zusammenarbeit . auf dem Gebiet der tropischen Land wirtschaften zu kommen. In der gemeinsamen Forschungs arbeit können sich unsere Wis senschaftler auf jahrzehntelange Erfahrungen der sowjetischen Wissenschaftler beim Anbau sub tropischer Kulturpflanzen unter extremen subtropischen Bedingun gen stützen. Während die Wissen schaftler des Institutes, z. B. des Bereiches Bodenkunde Düngung der Wissenschaft Vertragliche Beziehungen zur Landwirtschaftlichen Fakultät Moskau bisher auf Gewächshausversuche — Tee und Citrus — angewiesen waren, ist es seit zwei Jahren auf den Staatsgütern der Grusinischen SSR möglich, unter anderem zwei Feldversuche — Düngungs versuch Tee und Citrus — nach eigenen Gesichtspunkten unter natürlichen Klima- und Boden verhältnissen zu werten. Erste in teressante Ergebnisse liegen vor. Beiderseitig ist der Nutzen des wissenschaftlichen Vertrages, der Termine und Verantwortungsbe reiche des Institutes für Tropische Landwirtschaft und Veterinär medizin sowie derLandwirtschaf t- liehen Fakultät Moskau fixiert. Besonders Erziehungs-und Aus bildungsprobleme wurden dabei berücksichtigt. Das gewährleistet ein regelmäßiger Austausch von Lehrprogrammen, gemeinsame Er arbeitung von Lehrmaterialien, wie Bücher, Lehrbriefe, Anschau- ungsmaterial und deren Überset zung sowie gemeinsame Bera- tungen über ■ methodische Pro- bleme ; in . Lehre und Forschung und Diskussionen zu Fragen der Erziehung: und Ausbildung. Prof. Dr. ’ Gerd Fröhlich bei spielsweise arbeitet an dem Werk „Pflanzenschutz in den Tropen“, das in russischer Sprache erschei nen wird. Das von Prof. Dr. Gun ter Franke herausgegebene Buch „Kakao“, soll mit einem sowjeti schen Autor neu überarbeitet und ins Russische übersetzt werden. Prof. Dr. Hans Pagel und Dr. So- batschkin legen neue Erkenntnisse über „Grundlagen der Düngung in Tropen und Subtropen“ dar. Wechselseitig erscheinen fach liche Publikationen der Wissen schaftler in denl Universitätszeit- Schriften beider Institute.. Ständig sind Thesen, Sonderdrucke und Dissertationen im Austausch, in denen sich die Problematik der Ausbildung und Forschung wider spiegelt und die in die tägliche -wissenschaftliche Praxis einflie ßen. Beide Partner wollen die bi lateralen Beziehungen — wissen schaftliche Tagungen, wissen- schaftliche Konferenzen, Fachbe- ratungen, Fachtagungen — auf multilaterale ausdehnen, um im RGW-Maßstab eine ■ Spezialisie rung- zu ermöglichen. 1972/73 doppelt soviel in der Abendschule Ihre Kenntnisse auf dem Gebiet der marxistisch-leninistischen Philo sophie, des historischen Materialis mus und der politischen Ökonomie des Sozialismus vertieften Leipziger Hochschullehrer sowie . Führungs- kader einiger Betriebe, im 4. Lehr gang der Abendschule für, ‘Marxis mus-Leninismus. Den Abschluß des Lehrganges bildete ein Vortrag über ..Die Funktion desSozialdemokratis- mus in den Plänen des Imperialis mus“. der von den 86 Teilnehmern mit großem Interesse aufgenommen wurde. Ebenso wie an diesem wer-, den auch am folgenden Lehrgang der Abendschule für Marxismus-Le ninismus Hochschullehrer der Karl- Marx-Universität, der Hochschule für Bauwesen,, der Ingenieurhoch schule sowie Führungskader . des EVK Böhlen und des, VEB Geophy sik -teilnehmen. Ihre Zahl wird sich verdoppeln, da für den Herbst die ses Jahres ein Doppel Lehrgang für 180 Teilnehmer vorgesehen ist. Telegramm nach Sofia „SED-Kreisleitung, Rektor und Wissenschaftlicher Rat der Karl- Marx-Universität übermitteln al len Angehörigen der Kliment- Ochridski-Universität anläßlich des 90. Geburtstages des unvergeß lichen Genossen Dimitroff, des hervorragenden Theoretikers des Marxismus-Leninismus, des glü henden Internationalisten und un beugsamen Kämpfers gegen den Faschismus, des unerschütter lichen und treuen Freundes der Sowjetunion, des Helden von I Leipzig und treuen Kampfgefähr ten von Ernst Thälmann brüder liche Kampfesgrüße. Die Karl-Marx-Universität ver sichert Ihnen, daß sie — getreu dem Vermächtnis des Genossen Dimitroff — alles tun wird, um । die freundschaftliche, wissen schaftliche Zusammenarbeit zwi- । sehen unseren beiden Universitä ten weiter zu festigen und im- S mer mehr zum Nutzen unserer Völker zu gestalten.“ Glückwünsche für den Komsomol Zum Tag der sowjetischen Ju gend beglückwünschte die FDJ- Kreisleitung Karl-Marx-U niversi tät das Komsomolkomitee der Shdanow- Universität Leningrad. Gemeinsam mit der Leningrader Jugend bege hen 500 FDJ-Mitglieder aus der DDR diesen Festtag, unter ihnen Regine Franke, Chemiestudentin unserer Uniyersität im 1. Studienjahr. Im Schreiben heißt es: „Euer Festtag ist für uns Anlaß, unserer, festen Freundschaft mit dem Komsomol Ausdruck zu verleihen. Der Komso mol ist die führende Kraft in der in ternationalen Jugendbewegung, und seine Tätigkeit ist für uns richtung weisend. Wir bereiten uns gegen wärtig auf die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in Ber lin vor. Während dieser Zeit liegt uns ganz besonders die Festigung unserer Freundschaft zur Sowjet union am Herzen. Hervorragendes Jugendkollektiv ausgezeichnet Das Studentenkollektiv III/3 der Sektion TV wurde am vergangenen Wochenende mit 60 Kollektiven aus der gesamten Republik mit dem Ti tel „Hervorragendes Jugendkollek- tiv der DDR“ ausgezeichnet. Darun ter erhielten vier Studentenkollek tive anläßlich einer Feierstunde im Haus der Ministerien in Berlin die sen Ehrentitel. In einem sich an die Auszeich nung anschließenden Gespräch hat ten die Studenten des Kollektivs III/3 Gelegenheit, dem Stellvertre tenden Minister für das Hoch- und Fachschulwesen, Prof. Wutzler, über ihre guten Praxisbeziehungen zur LPG Lützschena zu berichten. Außerdem unterstützen die« Stu denten des 3. Studienjahres und be sonders die Seminargruppe 3 ihre Kommilitonen aus dem 1. Studien jahr bei der Bewältigung ihrer Stu dienaufgaben. Seminar zur Theorie der Widerspiegelung Die Sektionen Marxismus-Leninis mus und Philosophie/Wissenschaft- licher Kommunismus veranstalteten am 22. und 23. Juni ein Seminar zum Thema „Das Widerspiegelungs problem und die moderne Wissen schaft“. An dieser Veranstaltung nahmen Philosophen aus der VR Bulgarien, von verschiedenen Lehr und Forschungsinstitutionen der DDR und Vertreter naturwissen schaftlicher Fachrichtungen der Karl-Marx-Universität teil. Von der Forschungsgruppe „Philosophische Fragen der Naturwissenschaften“ wurden unter Leitung von Prof. Dr. Rochhausen Thesen und 3 Refe rate zu folgenden Themen vorberei tet: „Widerspiegelung und Erkennt nis“, „Widerspiegelung und Infor mation“, „Widerspiegelung und Sprache“. Auf der Grundlage der Referate entfaltete sich eine lebhafte Diskus sion zwischen Philosophen und Na turwissenschaftlern über den Be griff der Widerspiegelung, das Ver hältnis von Widerspiegelung, In formation. Sprache und Ideologie. Es erfolgte eine klare Abgrenzung von der revisionistischen Widerspiege lungskonzeption. DEN 20. JAHRESTAG der Grün dung der Gesellschaft für Sport und Technik beging gestern die Karl-Marx-Universität mit einer Festveranstaltung — herzlichen Glückwunsch! Zeichnung: Gebhardt