Volltext Seite (XML)
Für die Wissenschait, die dem Sozialismus dient! UN IVE RS ITATSZEITUNG AQ Sächsische -ondesbibliothak ORGAN DER SED PARTEILEITUNG €2 DER KARL MARX UNIVERSITÄT - 6 JAN 1962 ' ‘AE=255 6. Jahrgang Nr. i — 5 • Leipzig, 4. JANUAR 1962 Preis 15 Pf Zeichnung: Klaus-Rainer Kreißig An die westdeutschen Wissenschaftler Voller Zuversicht ins Jahr 1962 Militaristen und Imperialisten wollen die Wissenschaft ihren menschheits- und Wissenschafts feindlichen Zielen dienstbar machen. das sozialistische Lager zum enden Faktor in der Weltpolitik Mit der Kraft unserer Frauen jssenschaft." sozialistischen. Physiler ßilani der Vorsitzende der Universitäts - Gewerkschaftsleitung, Prof. Dr. Richter, zugegen. Mit der Übersendung dieses Briefes folgen die Wissenschaftler der Kari-Marx-Universität ihren * wiederholten Bemühungen, mit westdeutschen Universitäten ins Gespräch über die Lebensfragen unserer Nation zu kommen. Bei der Übergabe des Dokumentes wurde betont, daß es heute mehr denn je um die Verantwortung des Wissenschaftlers gegenüber der Zukunft unseres Volkes geht. Die unterzeichnenden Professoren und Dozenten haben sich zum Interpreten der Ansichten aller Universitätsangehörigen gemacht. Den Wortlaut des Briefes an die westdeutschen Wissenschaftler lesen Sie auf Seite 5. Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer Rektor der Karl-Marx-Universität Ist der Brief der jungen Physiker an un seren Staatsratsvorsitzenden Walter Ul bricht schon in die Ablage für historische Materialien gelangt? Keineswegs. Die in diesem im Oktober im Amtssitz des Staatsrates übergebenen Brief der Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Professor Dr. A. Lösche des Physikalischen Instituts enthaltenen Gedanken über die gesellschaftliche Verantwortung der Nach wuchswissenschaftler und ihr Verhältnis zur Arbeiterklasse, die Gedanken darüber, wer ein guter deutscher Wissenschaftler ist und wie auf wissenschaftlichem Gebiet die Arbeiter-und-Bauern-Macht gefestigt wird, sind nach wie vor hochaktuell. Das wird im besonderen durch den offenen Brief des Ersten Sekretärs der SED-Bezirksleitung und Kandidat des Politbüros der SED, Paul Fröhlich, an Professor Dr. Dr. Kätner deut lich. „Ein guter Wissenschaftler ist nur der, der hilft, den Frieden zu sichern, der gegen das Treiben der Militaristen und Revanche- Politiker auftritt und der aktiv am Aufbau der sozialistischen Gesellschaftsordnung teilnimmt“, hatten die jungen Physiker geschrieben. An anderer Stelle des Briefes hieß es: „Wir haben erkannt, daß es einen über den Klassen stehenden Wissenschaft ler nicht gibt, sondern daß auch ein Natur wissenschaftler eine hohe gesellschaftliche Verantwortung trägt. Sowie in unserer Republik das Vorbild für-die sozialistische Nation geschaffen wird" so sind wir-auch verantwortlich für die Entwicklung der Führung der mächtigen Sowjetunion, aus gerüstet mit den Ideen des Marxismus- Leninismus, den Menschen frei, gut und edel macht. Unser Arbeiter-und-Bauern-Staat hat bewiesen, daß er der rechtmäßige deutsche Staat ist, der die nationalen Interessen unseres Volkes vertritt. Deshalb sprechen wir diesem Staat, der geführt wird von der Partei der Arbeiterklasse mit dem Vor- (Fortsetzung auf Seite 2) Sächsische Landesbibliothek Dresden An der Schwelle des Jahres 1962 ist es mir ein aufrichtiges Be dürfnis, all denen zu danken, die mit Fleiß und Hingabe an der Er füllung der großen Aufgabe mitgewirkt haben, vor die sich die Karl- Marx-Universität im vergangenen Jahr gestellt sah, und die durch ihre Arbeit zur weiteren Blüte unserer Wissenschaft und zur Ehre unseres jungen Arbeiter-und-Bauern-Staates freudig und willig bei getragen haben. Das zurückliegende Jahr war reich an politischen Ereignissen von weltweiter Bedeutung, die mehr denn je sichtbar werden ließen, daß Wir Frauen und Mütter aus allen Be reichen der Karl-Marx-Universität trafen uns zu einem Lehrgang des Zentralen Frauenausschusses unserer Univeristät in Auswertung des XXII. Parteitages der KPdSU und zur Vorbereitung des 10. Jahrestages des Bestehens der Frauen ausschüsse. Unsere Diskussionen führten wir an Hand der Beschlüsse des XXII. Par teitages der KPdSU, die uns den Weg in eine herrliche Zukunft, in den Kommu nismus, weisen. Am Beispiel der Sowjet union wird die volle Gleichberechtigung der Frau im gesellschaftlichen Leben demonstriert. Das Programm der Kom munistischen Partei der Sowjetunion zeigt auch uns Frauen und Müttern den Weg, den wir mit unserer Familie in den näch sten Jahren gehen werden. Unsere Kinder werden in einer Welt leben, die unter der Aus tiefer nationaler Verantwortung haben zum Jahresbeginn die Wissenschaftler der Karl-Marx-Universität in einem offenen Rrief einen Appell an die Wissenschaftler sämtlicher westdeutscher Universitäten gerichtet, sich für die friedliche Koexistenz und den Abschluß eines Friedensvertrages einzusetzen. Der offene Brief, den bis Ende des Jahres 1961 bereits 119 Pro fessoren und über 50 Dozenten unserer Universität unterschrieben hatten, wurde am 29. Dezember vom Rektor, Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer, offiziell der Presse übergeben. Bei dieser Presse- information waren außerdem die Prorektoren Prof. Dr. Mosler, Prof. Dr. Neels, Dozent Dr. Möhle, der Erste Sekretär der Universitäts-Parteileitung, Genosse Hans-Joachim Böhme, und Heute ist es unabweisbare Gewissenspflicht eines jeden Wissenschaftlers, die Front der Frie denskräfte durch sein Bekenntnis und seine Tat für den Frieden zu stärken. geworden ist. Dank der klugen una überlegenen Politik des sozialisti schen Weltsystems mit der Sowjetunion an der Spitze sind wir der Welt ohne Krieg ein gutes Stück nähergekommen, und die verhei ßungsvolle Perspektive, der Menschheit ein Leben in Glück und Wohlstand zu sichern — vom XXII. Parteitag der KPdSU wissen schaftlich begründet — ist wohl das schönste „Lob des Kommu nismus“. Eingedenk der den Frieden in Europa rettenden Maßnahmen vom 13. August, schauen wir zuversichtlich ins Jahr 1962 und wissen uns einig mit den friedliebenden Kräften der ganzen Welt, daß der bal dige Abschluß eines deutschen Friedensvertrages ein neuer Sieg un serer kraftvollen Friedensbestrebungen sein wird. Für diesen Kampf und für all_die schönen Aufgaben, die der Wis senschaft in der Deutschen Demokratischen Republik gestellt sind, wünsche ich allen Wissenschaftlern, Studenten, Arbeitern und An gestellten sowie ihren Angehörigen Gesundheit und persönliches Wohlergehen und ein erfolgreiches und friedliches neues Jahr , Die Deutsche Demokratische Republik ist ein Bollwerk des Friedens, eine Pflegestätte der Wissenschaft und ein Hort des gesellschaftlichen Fortschritts. Über den Politbürobeschluß „Die Frau — der Frieden und der Sozialismus“ muß in allen Bereichen der Universität gründlich gesprochen werden ) In allen Bereichen unserer Universität lei sten Frauen, Mütter und Mädchen eine verantwortliche Arbeit, In der Kinder - Poli- klinik trafen wir die Kollegin Rosel Knisse (ouf unserem Bild bei einer Blutbildabnahme), die dort als Laboran tin tätig ist. Unser Arbeiter-und- Bauern-Staot gibt auch dieser jungen Kollegin alle Möglichkeiten, sich zu qualifizieren. Nach Abschluß ihrer Lehrzeit als Laborantin wurde ihr die Möglichkeit eines Fernstudiums an der Medizinischen Fach schule in Halle ge geben. „Mit jeder von uns wurde ein Quali fizierungsplan abge schlossen, und wir werden sehr gefördert", sagte sie. Foto: Heinrich Das Kommunique des Politbüros des ZK der SED „Die Frau — der Frieden und ^er Sozialismus“, das davon ausgeht, daß die Frau beim Aufbau des Sozialismus mehr als bisher zur Geltung kommt und ihre Lebensbedingungen verbessert wer den, hat auch an unserer Universität große Resonanz gefunden. Anläßlich des 10. Jah restages des Bestehens der Frauenaus schüsse muß jetzt auch in allen Bereichen der Universität das große Gespräch über „Die Frau — der Frieden und der Sozialis mus“ geführt werden. Zur Vorbereitung dieses Jahrestages am 8. Januar haben Frauen aus allen Bereichen der Universität, Wissenschaftlerinnen, Schwestern, Sekretärinnen, Bibliotheka rinen und Sachbearbeiterinnen, den folgen den Aufruf an alle Kolleginnen der Uni versität gerichtet: Die Bedeutung des Briefes der jungen Physiker an Walter Ulbricht wurde jetzt erneut auf einer Beratung im Physikali schen Institut unterstrichen. Auf Einladung des Prorektors für den wissenschaftlichen Nachwuchs, Professor Dr. Werner, waren die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe unter der Leitung von Professor Dr. A. Lösche zusammengekommen, um eine Zwischen bilanz zu ziehen. An dieser Aussprache nahmen auch Vertreter der Medizinischen Tierklinik und der Gewerkschaftsgruppe Anglisten / Germanisten, die gleichfalls Briefe an den Staatsratsvorsitzenden ge schrieben hatten, teil. Professor Dr. Lösche unterstrich erneut besonders den politischen Akzent des Brie fes. Er wies darauf hin, daß die Technik heute im Leben der Völker eine große Rolle spielt. Der Naturwissenschaftler und besonders der Physiker tragen eine hohe Verantwortung, welchen gesellschaftlichen Kräften die Technik nutzbar gemacht wird. Darum müsse die fachliche Arbeit die Erziehungsarbeit unter den Studenten in Rechnung stellen, besonders unter dem Gesichtspunkt, daß die heutigen Studenten ja selbst Leiter und Erzieher von Arbeits kollektiven in der sozialistischen Wirt schaft und Wissenschaft werden sollen. Professor Dr. A. Lösche hob hervor, wie dringend es ist, die wissenschaftlichen Er gebnisse so schnell wie möglich der sozia listischen Wirtschaft zur Verfügung zu stellen, um den Arbeiter-und-Bauern- Staat zu stärken . Man dürfe sich darum nicht in seinem Institut isolieren. Die Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Instituten, die Überwindung der Eigenbrödelei und die kollektive Arbeit seien für die weitere Ent wicklung der Wissenschaft eine Notwendig keit. Dabei unterstrich Professor Dr. Lösche, daß die großen Möglichkeiten des Wissen schaftlers im Sozialismus liegen, wo seine Aufträge nicht von privatkapitalistischen Interessen, sondern von den umfassenden Notwendigkeiten der Volkswirtschaft ab hängig sind. Im weiteren Verlauf der Aussprache wurde Bilanz über die Erfüllung der ein zelnen konkreten Verpflichtungen, die im Brief enthalten sind, gezogen. Gute Ver bindungen gibt es zu Betrieben und an deren wissenschaftlichen Institutionen. Feste Verbindungen wurden auch bereits zu wissenschaftlichen Institutionen der Sowjetunion und der volksdemokratischen Länder geknüpft. Bis März wird das Manuskript der Übersetzung eines sowje tischen Lehrbuches vorliegen. Schwerpunkt ist noch die Verbesserung der Zusammen arbeit mit der FDJ. Die Wissenschaftler legten fest, im Frühjahr dieses Jahres eine erneute Bilanz zu ziehen, und regten an, dazu auch Vertreter der Studenten einzu laden. Vom Prorektorat für den wissenschaft lichen Nachwuchs kam die wichtige An regung, die Initiative der Physiker jetzt in alle Bereiche der Universität zu tragen.