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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
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Band
Band 6.1962
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4 Hochschullehrer der Nazis Dias, ist ein« reife und scharfsinnige -eistung; dl« «in« wertvolle Bereicherung unseres strafprozessualen Schrifttus darstellt und In . ihren Ergebnissen die wissenschaft weiterführt. ne so dient lalle ■ Martin Lüther-Universität-Halle ausgezeichnet wurde. Die ersten 888 Anregungen zu ihr gingen aus von dem Herausgeber dieser 888 Schriftenreihe, Herm Prof. Dr. Schwinge, dem ich darüber 888 thinaus’fürviele wertvolle Hinweise und eine überaus großzügige 888 IUnterstützung bei der Beschaffung besonders des italienischen M8g Schrifttums, an dieser Stelle aufrichtig Dank sage. 888 Aus Briefen nach Marburg: Weg mit Schwinge! Dozent Dr. Walter Orschekow- ski an Prof. Dr. jur. Karl-Alfred Hall: ... Schwinges Auffassung von der An wendung rücksichtsloser Gewalt zur Erhal tung der militärischen Disziplin ist heute in der Bonner Armee wieder sehr aktuell, geht es doch darum, jeden Widerstand gegen die antinationale Politik Bonns, ge gen die antinationale Rolle der Bundes wehr zu ersticken. Das ist notwendig, denn die Bundeswehr soll in den Gesamtbau des Bonner Staates derart eingefügt und in ideologischer wie militärischer Hinsicht so abgerichtet werden, daß man sie, wie der Gefolgsmann Adenauers, Richard Jä ger, wörtlich schreibt, „in der Gefahr ein setzen kann, nach außen und nach innen“. Schon diese knappen Hinweise machen deutlich, daß Schwinge als Strafrechtswis senschaftler und Hochschullehrer untragbar ist. Wir vertrauen darauf, daß unsere For derung, Schwinge endlich aus seinem aka demischen und anderen öffentlichen Ämtern zu entfernen, auch Ihre Unterstützung er fahren wird. Dieses Anliegen entspricht den humanistischen Traditionen der deut schen Strafrechtswissenschaft und den friedliebenden Interessen der ganzen deut schen Nation. In seinem 1960 geschriebenen Buch „Der Jurist und sein Beruf“ schreibt der Dekan der Marburger Staats- und Rechtswissen- schaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Erich Schwinge, u. a.: „Auch die Strafprozeßordnung von 1877 wurzelt in den Anschauungen des Libera lismus des 19. Jahrhunderts. Sie war des wegen in der Zeit des Nationalsozialismus schweren Angriffen ausgesetzt, die aber großenteils abgeschlagen werden konnten.“ (S. 223.) , Das Ausmaß der Heuchelei, die Schwinge mit diesem Satz an den Tag legt, kann man nur ermessen, wenn man weiß, daß er nicht nur an der Schaffung des mate riellen ..Rechts“ des Faschismus gearbeitet hat, sondern auch einer derjenigen war, die unmittelbar an den Angriffen gegen den Liberalismus, das heißt die formal-de mokratischen Grundsätze des bürgerlichen Strafprozeßrechts, teilnahmen. Im Jahre 1936 begutachtete Schwinge — zu der Zeit Professor an der Universität Halle — die Dissertation eines Eberhart Finke mit dem bezeichnenden Thema „Die Überwindung des Liberalismus im Straf verfahrensrecht. Dargestellt am Beispiel des deutschen und italienischen Rechts.“ Daß Schwinge Inspirator dieser Arbeit war und wie er sie beurteilte, geht aus nebenstehenden Faksimiles aus dem Vor wort der gedruckten Dissertation bzw. dem Gutachten Schwinges hervor. In bezug auf die Darstellung des italie nischen Rechts schreibt Schwinge — und das läßt eindeutig sein Bestreben erken nen, liberales Denken auszurotten —: „Sehr interessant ist die Erörterung der Haupteigentümlichkeiten des neuen faschi stischen Strafverfahrensrechts... In dem Nachweis, wie stark das faschistische Ver fahrensrecht noch im Liberalismus befan gen ist. sehe ich sogar einen der Haupt vorzüge der Arbeit...“ reafe und rörarnue Pissertatzon zustand» gebracht hat, so ver Jas besondere anertemnang. Ich schlage vor: * äagna cu lauce fall Neivung ou nimm» cum laude). a.a.s. , den 9.5.1933, Bei der Bewertung ist darauf uczticht u neamen, dass' cer ^ert. renerler Vorbüe hatte und auf sich, allein gestellt war. -enn er ungeachtet «Iler Schwierigkeiten (auch der sprachlichen!) et Dokumente nationaler Politik der deutschen Arbeiterklasse (III) Seit ihrer Gründung führt die KPD einen konsequenten Kampf für die Interessen der Nation. In den Jahren der’ Weimarer Repu blik mobilisierte die KPD die werktätigen Massen gegen den Ausverkauf der natio nalen Belange unseres Volkes durch die deutsche Großbourgeoisie. Als das deutsche Monopolkapital durch die Errichtung der faschistischen Diktatur die Lösung des Grundwiderspruchs zu verhindern suchte, wies die KPD in ihrer PROGRAMM ERKLÄRUNG ZUR NATIONALEN UND SOZIALEN BEFREIUNG DES DEUTSCHEN VOLKES vom August 1930 den Weg zur Rettung der Demokratie in Deutschland: „Dieser nationalsozialistischen Demagogie stellt die Kommunistische Partei Deutsch lands ihr Programm des Kampfes gegen den Faschismus, ihre Politik der wirklichen Ver tretung der Interessen der werktätigen Massen Deutschlands entgegen . . . Nur wir Kommunisten kämpfen sowohl gegen den Youngplan als auch gegen den Versailler Raubfrieden, den Ausgangspunkt der Ver sklavung aller Werktätigen Deutschlands, ebenso wie gegen alle internationalen Ver träge, Vereinbarungen und Pläne (Locarno vertrag. Dawesplan. Youngplan, deutsch polnisches Abkommen usw.) die aus dem Versailler Friedensvertrag hervorgehen... Wir Kommunisten sind die einzige Partei, die sich den Sturz des Imperialismus und die Befreiung der Völker von der Macht des Fihanzkapitals zum Ziele stezt. . Die revolutionäre Partei der deutschen Ar beiterklasse legte in diesem bedeutsamen Programm die Maßnahmen zur ökonomi schen und politischen Entmachtung der antinationalen Kräfte des Volkes dar, wie die „Nationalisierung der Banken“, die „ent schädigungslose Enteignung der Industrie betriebe“ und die Brechung der „Herrschaft der Großgrundbesitzer“, die einen wichtigen Eckpfeiler des Militarismus und Faschismus bildete. Das Programm enthielt die richtige Feststellung, daß „nur die soziale Revolu tion der Arbeiterklasse die nationale Frage Deutschlands lösen kann.2) Angesichts der zunehmenden faschisti schen Gefahr trat der Kampf um die Siche rung der demokratischen Rechte des Volkes immer mehr in den Vordergrund. Vor der KPD stand die Aufgabe, eine breite anti faschistische Kampffront gegen die reaktio närsten. chauvinistischsten Teile des deut schen Finanzkapitals und ihre Mordbanden zu schaffen. Alle Bemühungen der revolu tionären Partei der deutschen Arbeiter klasse scheiterten an dem Verrat der Rechtssozialisten, die durch ihre Spaltungs politik die notwendige breite antifaschi stische Bewegung verhinderten. So könnte der Faschismus in Deutschland siegen. Im Jahre 1935 beriet die KPD auf ihrer BRÜSSELER KONFERENZ, welche Auf gaben nach der Errichtung der faschistischen Diktatur im Mittelpunkt des nationalen Kampfes standen: „Angesichts der ungeheuren Versklavung und Entrechtung des deutschen Volkes, des politischen Gewissenszwanges und der un erhörten Verfolgungen aller freiheitslieben den Menschen durch die faschistische Dik tatur stellt die Kommunistische Partei den Kampf für alle demokratischen Rechte und Freiheiten an die Spitze des antifaschisti schen Kampfes.“ 3 ) In der Resolution wird weiterhin hervor gehoben. daß die Sicherung des Friedens nur durch den Sturz der Hitlerregierung möglich ist. „Wir Kommunisten wollen das deutsche Volk vor den Schrecken und den unabsehbaren Opfern eines neuen imperia listischen Weltkrieges bewahren. Wir wol len den Hauptkriegstreiber, den Hitler faschismus, vernichten.“ 4 ) Um dieses Ziel erreichen zu können, orientierte die Partei auf die Schaffung der Einheits- und Volksfront. „Wir Kommu nisten wollen in der antifaschistischen Volksfront alle Kräfte der deutschen Nation vereinigen, die der Kulturreaktion des Hitlerfaschismus feindlich gegenüber stehen ... Wir Kommunisten wollen die Einheitsfront in der Arbeiterklasse und die antifaschistische Volksfront aller Werktäti gen schaffen, wir wollen mit den verschie ¬ densten Schichten und allen Organisationen des werktätigen Volkes dieses Kampfbünd nis für den Sturz der faschistischen Dikta tur schaffen.. .">) Auf ihrer BERNER KONFERENZ im Jahre 1939, beriet die KPD weitere Maß nahmen, um den antifaschistischen Kampf zu verstärken. Auf dieser Konferenz wurde nochmals die tiefe Bedeutung der Volks front hervorgehoben, wenn es in der Reso lution heißt: „Der Kampf gegen die nationalsozialistische Diktatur, der Kampf um ein Regime, das den Interessen der deutschen Nation ent spricht, ist daher nicht nur ein Kampf im Interesse einer einzelnen Klasse oder Schicht, ob Arbeiter, Bauer oder Mittel stand, sondern gleichzeitig der Kampf um die Interessen des ganzen deutschen Volkes und um die Rettung der deutschen Nation. Dieser Kampf ist die Aufgabe aller wirklich nationalgesinnten Deutschen. Das deutsche Volk für diese Aufgabe zu einigen — das will die deutsche Volksfront.“ 11 ) Diese Konferenz beantwortete die Frage vieler nationalgesinnter Bürger, „was nach Hitler kommen soll“. In der Berner Reso lution legt die KPD ihren Standpunkt dar: „In der neuen demokratischen Republik wird, im Gegensatz zu Weimar, nicht die Großbourgeoisie, gedeckt durch eine Koali tion mit einer Arbeiterpartei, ihre wirt schaftlichen und politischen Anschläge gegen das Volk richten können, sondern die einige Arbeiterklasse, vereint mit den Bauern, dem Mittelstand und der Intelligenz in der Volksfront, wird das Schicksal des Landes bestimmen.“ 7 ) Die historische Rolle unserer Deutschen Demokratischen Republik in unserem gegen wärtigen nationalen Kampf hat die Richtig keit dieser Orientierung bewiesen. R. Pfretschner 1) Zur Geschichte der Kommunistischen Partei Deutschlands, Berlin 1955, Seite 186/, 288. 2 ) ebenda, Seite 291, 3) W. Pieck, „Der neue Weg zum gemein samen Kampf für den Sturz der Hitler diktatur“, Berlin 1957, Seite 163. 4) ebenda, Seite 165, 5) ebenda, Seite 166/167. 6) Zur Geschichte der Kommunistischen Partei Deutschlands, Berlin 1955, Seite 397, 7 ) ebenda, Seite 403/404. Rüstungsetat schluckt Mittel für Zimmer, Hörsäle, Lehrkräfte Das sind die Schlagzeilen aus westdeut- Schen Zeitungen der letzten Wochen: „Stu- Renten müssen in Bunkern hausen“, „Quar- Here für Studenten nun in Flüchtlingshei- men? Zimmersuche hatte nur geringen Er- lolg", „Uni platzt aus den Nähten“. In Hei- Helberg gingen Studenten auf die Straße, Hm gegen die katastrophale Zimmerknapp- heit und den Mietwucher zu demonstrieren. »Biete Dr.-Titel — suche 1 Zimmer“, lautete Hie sarkastische Aufschrift eines Transpa tentes. Aber nicht nur in bezug auf Wohnraum für die Studenten herrscht Notstand. So kritisierte der Kieler Professor Dr. Burck anläßlich der Rektoratsübergabe, daß in den Massenfächern 600—800 Studenten von nur drei Professoren oder Lektoren betreut Werden. Die Raumnot an den Universitäten Sei oft so groß, daß die Studenten auf den Gängen der Hörsäle stehen müßten, wenn sie überhaupt noch einen Platz bekämen. MARGI NALIEN „Gerümpel-Montagen“ »Gerümpel-Montagen“, so lautete der Afizielle Titel einer Ausstellung, die als neuester Import aus Amerika dazu bei- gagen soll, die Frontstadt Westberlin zum Kulturzentrum avancieren zu lassen. Im Ausstellungszentrum „Haus am Lützow- Alatz", das unter dem Protektorat von öürgermeister Brandt steht, zeigt Tomi “Ogerer aus New York neben einigen “Dehnungen „Plastiken“ die aus verroste- ,6n Konservendosen oder alten Glühbirnen “usammengebastelt sind. NIm Mittelpunkt der Ausstellung steht ein achwerk, in dem das Absurde sich mit dem Widerlichen paart: Auf ein Kisten- Drett sind zwei Pferdeschädel genagelt, aus wenen zwei hölzerne Stiefeileisten mit "urmlöchern herausragen. ^nmit man sofort sähe, die West-„Kultur“ stellt aus, hängt Brandt gleich in der Nähe den Pferdekopf heraus. Der Strauß und die Wüste „ Prof. Bartels, Leiter des Instituts für iratosphärenphysik der westdeutschen ax-Planck-Gesellschaft, erklärte kürzlich: »Den Deutschen fehlt eine Wüste.“ Das sei pe Grund, warum in Westdeutschland nur Hrschungsraketen in recht bescheidene pohen von höchstens 30 bis 40 Kilometer «schossen werden könnten. Wir erinnern daran, daß bereits vor län- Serem Atomminister Balke — unter dem pSekmantel der Weltraumforschung — die sntwicklung einer westdeutschen Rakete nit Atomantrieb ankündigte. Prof. Bartels tahm 1959 an einer Beratung mit Balke s, bei der über die Teilnahme westdeut- vsher Wissenschaftler an der Raketenent- wicklung gesprochen wurde. Kurz darauf “urde. ein „Institut für Plasmaphysik kmbH" gegründet, das eng mit der ameri- mnischen NASA zusammenarbeitet, die am , ll >tarischen Raketenprogramm der USA °eteiligt ist. Schon 1958 heißt es in einem Dokument A®s Bundestages: „Entscheidend für die pusgaben des Bundes für Wissenschaft und forschung ist die Verstärkung der Mittel r die Wehr- und Kernforschung.“ Me Wüste fehlt.“ Was für ein Hohn! Ausz ^probieren, wie mann atomar w: erstickt. Wir wüßten eine beßre Lösung schon, l hdem man Strauß weit in die Wüste schickt. Er forderte in Hinblick auf die hohen Aus gaben für militärische Zwecke eine Er höhung der Mittel für die Kulturpolitik. gungen, die nur durch Dienstleistungen verschieden- ' ster Art erleichtert werden. 4 I Barbara B. hatte ein Zimmer besichtigt, in einem Gartenhaus. Neben dem Eingang lag ein Haufen Kohlen für ein altes Kanonenöfchen. Elektrisches Licht gab es nicht, dafür eine Petroleum lampe. Das Wasser mußte im Garten geholt werden. Ein Gartentisch, ein' Feldbett, ein Korbsessel, ein paar Wandhaken waren die „Einrichtung“. Dafür wurde der Preis von. 100 Mark gefordert. In einem anderen Zimmer, das nur 75 Mark kosten sollte, aber Die Bemühun gen, welche die Zimmersuchenden zum Teil unter- nehmen müssen, sind unwürdig und deprimierend. In den Zeitungsanzeigen „bewerben“ sie sich um die Zimmer. Allgemein üblich ist der Hinweis „Wochen endfahrer“. Das soll heißen, am Wochenende ist die Wirtin ihren „lästigen Untermieter“ los. Wo er bleibt - nicht jeder hat seine Eltern in der Nähe — ist seine Sadie. Studentinnen empfehlen sich mit dem Vermerk „Helfe gerne im Haushalt mit“. Andere ver suchen die Anzeige anzureichern mit dem Hinweis „Bin Nichtraucher“ (auch im Zeitalter der Chemie fasern gelten Gardinen als empfindlich); oder „Bin Schwabe“ (manche Wirtinnen bevorzugen Landsleute); öder „Bin seriöser Einzelgänger" (viele Vermieter schätzen keinen Besuch). Wieder andere versuchen es mit Reimen, etwa so: Wie würd’ ich doch so glücklich sein, für ein Stübchen zum Lernen, für mich allein..." Im Wintersemester kommen in diesen Versen noch Feuer, Herd, Ofen vor. Das „Stübchen für mich allein“ soll nur heißen: bitte kein Durch gangszimmer. Die Zimmersuchenden werden immer mehr dazu gezwungen, irgendwelche Qualitäten oder Arbeits leistungen hervorzuheben, damit sie überhaupt für ein Privatzimmer in Frage kommen! Viele V mieter in den Universitätsstädten sind mit der Zeit gegangen. Seitdem die Nachfrage das Angebot erheblich über schritten hat, wissen manche, daß sich mit Zimmer vermieten zusätzlich gut verdienen läßt. Nicht nur durch überhöhte Preise, sondern auch durch Bedin- Rettungsmedaille und Hochschulnotstand Auf dem SPD-Parteitag in Köln haben die rechten Führer der Sozialdemokratie sich erneut als Vorkämpfer für den Staat der Militaristen empfohlen. Ollenhauer ging so weit, daß er stolz verkündete, die SPD habe das Bonnei’ System vor der Staatskrise gerettet. Beschränken wir uns nur auf einige in teressante Fakten aus dem Bereich des Bil dungswesens. Im Bayernprogramm der SPD, zu den bevorstehenden Landtagswah len herausgegeben, wird in bezug auf die Verhältnisse in Westdeutschland gesagt: „Allenthalben ist noch immer festzustel- len, daß die Benachteiligung einzelner und ganzer Bevölkerungsgruppen nicht die Aus nahme, sondern die Regel in unserem Bil dungssystem ist.“ Als gefährlichste Schwä che im westdeutschen Bildungswesen wird der geringe Besuch von Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren auf wei terbildenden Schulen bezeichnet und resi gniert konstatiert: „Eine große, alle Länder umfassende Schulreform kann zur Zeit nicht erwartet werden.“ Hier erhebt sich nun die Frage: Warum kann keine Schulreform im Bonner Staat erwartet werden, warum finden die Forde rungen, nach dem Beispiel der DDR die Einführung eines 9. und 10. Schuljahres zu verwirklichen, keinen konkreten Wider hall? Weshalb bleibt die Festlegung des Bonner Grundgesetzes, daß alle Menschen unbeschadet ihrer sozialen Herkunft Recht auf Hochschulbildung haben, nur deklama torische Phrase? Große Worte über die Förderung des Hochschulwesens haben in der Milita ristenrepublik noch nie gefehlt. Erst kürz lich hatte der Adenauer-Innenminister Hö- cherl in einem Anflug von Gönnertum er ¬ klärt, daß er alle politischen Möglichkeiten nutzen wolle, um der Wissenschaft zu ver schaffen, was sie brauche. So hat er u. a. finanzielle Hilfe beim lange geplanten Bau der Bremer Universität versprochen. Das nicht eingelöste Versprechen hat schon zu langen Petitionen und Verzweiflungssit zungen geführt. Sonst zu nichts. Dabei ist Bremen kein Einzelfall. Ähn lich schleppend geht es auch mit der ge planten Universität in Bochum voran. Von den zwei Universitätsobjekten in Süd deutschland wagt schon gar keiner mehr zu sprechen. Der Notstand der westdeutschen Universitäten ist ohnehin fast sprichwört lich. Die Verfasser des Bayernprogramms der SPD verschweigen, wo die Mittel für eine Änderung der katastrophalen Zustände im westdeutschen Bildungs- und Hochschul wesen zu finden sind. Die Deutsche Demo kratische Republik hat die gemeinsame totale Abrüstung der beiden deutschen Staaten vorgeschlagen. So könnte im Bon ner Haushalt eine Summe frei werden, die in diesem Jahr 16 Milliarden D-Mark er reicht. Die Ultras aber halten an der NATO- Politik und der Atomrüstung fest, und die SPD-Führer rühmen sich, dieses System „gerettet“ zu haben. Wer ernsthaft für die Forderungen des Bayernprogramms auftritt, kann das nicht auf der Grundlage des Godesberger und Kölner Verratskurses tun. Das müssen vor allem auch die demokratisch gesinnten Wissenschaftler, die nichts mit den Schwin ges und Globkes gemein haben, erkennen und für ein Hochschulwesen kämpfen, wie es sich als Perspektive für alle deutschen Universitäten vorbildlich in der DDR ent wickelt hat. Rö. fakten Katastrophale Schulverhältnisse in Osnabrück Ein Drittel des gesetzlich vorgeschriebe nen Schulunterrichts fällt für die Schüler der Volksschule im Osnabrücker Stadtteil Haste regelmäßig aus. Die 500 Schulkinder, die in 17 Klassen eingeteilt sind, müssen in nur 11 „mehr oder weniger primitiven“ Klassenräumen unterrichtet werden. Konvent gegen Frontstadtkurs Der Konvent der Dahiemer Universität hat sich nachdrücklich gegen eine unverant wortliche Aufnahme von Studenten an die ser Westberliner Hochschule gewandt, wie sie vom Senat unter Bürgermeister Brandt für das Sommersemester forciert worden ist. Um der Frontstadt Westberlin das An sehen eines „Wissenschaftszentrums“ zu verleihen, wurden 2100 Studierende mehr aufgenommen als vom Wissenschaftsrat als äußerste Grenze festgelegt worden war. Aus diesem Grunde erklärte der Konvent, er „kann sich nicht damit einverstanden erklären, daß die Aufgaben einer Univer sität — Lehre und Forschung — aus poli tischen Gründen verwässert bder gar un möglich gemacht werden“. Unter den Studenten aus Westdeutsch land und aus dem Ausland, die für ein Studium an Westberliner Universitäten und Hochschulen geworben wurden, hat ten westliche Geheimdienste in letzter Zeit Mitarbeiter angeworben, die zu Spio nagezwecken in die Hauptstadt der DDR eingeschleust werden sollten. Auseinandersetzungen um Brecht in Schweinfurt Die Erwägung, Brechts „Heilige Johanna der Schlachthöfe“ in der kommenden Spiel zeit zu zeigen, hat in Schweinfurt einen heftigen Zusammenprall der Meinungen ausgelöst. Die Teilnehmer einer Diskussion der Arbeitsgemeinschaft junger Sozial demokraten der Stadt sprachen sich über einstimmend für die Aufführung aus. Die CSU-Stadtratsfraktion erklärte dagegen: „Wir legen ein klares Bekenntnis gegen eine Brecht-Aufführung in Schweinfurt ab.“ Bezeichnend für di Furcht vor dem Dich ter, die hinter der Bonner Anti-Brecht- Kampagne steht, ist die Äußerung des An führers der „Jungen Union“ in Schwein furt, Dr. Peter Fischer: „Wir müssen Brecht — auch wenn wir sein künstlerisches Kön nen nicht leugnen können — aus politischen Gründen ablehnen. Geistige Auseinander setzung mit dem Kommunismus mag ja notwendig sein, aber man kann nicht ver treten, daß wir unseren politischen Geg nern und damit auch Brecht zuviel Raum geben.“ Nur 20 Studenten auf 10 000 Einwohner in England Die englische Zeitung „Evening Stan dard“ schreibt, daß die Zahl der Studien plätze an den britischen Universitäten, ge messen an der Zahl der Einwohner des Landes „die schändlichste der ganzen zivi lisierten Welt“ ist. Die Zeitung bemerkt, daß 1958 weniger als 20 Studienplätze auf 10 000 Einwohner gekommen sind. Fast jedes andere europäische Land würde bes ser abschneiden. (In der DDR kommen ge genwärtig 70 Studenten auf 10 000 Ein- wohner, in Westdeutschland 35.) I Dirigent Celibidache: Ich könnte nicht in Westdeutschland leben Die politische Atmosphäre im Bonner Staat sei ihm zuwider, äußerte Sergiu Celi bidache, der sich zwischen 1945 und 1951 als Dirigent der Westberliner Philharmo- niker internationalen Ruf erwarb, in Kopenhagen. „Man kann dort ja nicht le ben — dieses neue Regime mit der aggres siven Haltung —, ich glaube nicht, daß ich es ein Jahr lang in einer (west-)deutschen Stadt aushalten könnte“, erklärte Celibi dache. Wegen Forderung nach Meinungsfreiheit verhaftet Der spanische Kunsthistoriker Jose Maria Moreno Galvan, der auf einer Frauenkon ferenz das Recht auf Meinungsfreiheit ge fordert hatte, wurde von der spanischen Polizei verhaftet. Die Proteste zahlreicher in- und ausländischer Persönlichkeiten ha ben nach 71stündiger Haft seine Freilas sung erzwungen, jedoch wurde er von der Franco-Justiz zu einer Geldstrafe von 50 000 Peseten — der höchsten, die jemals verhängt worden ist —, verurteilt. Westdeutsche Studenten gegen Diskriminierung ausländischer Kommilitonen Gegen jede Diskriminierung von auslän dischen Studenten haben sich der All gemeine Studentenausschuß und der Stu dentische Rat der Technischen Hochschule in Braunschweig ausgesprochen. Anlaß zu diesem Beschluß war ein Bericht des in der Braunschweiger Hochschule zum Ver kauf ausliegenden „Deutschen Studenten anzeigers“, in dem iranische Studenten ver unglimpft wurden. Das Studentenparlament der Braunschweiger Hochschule billigte aus drücklich die Tatsache, daß der Allgemeine Studentenausschuß die Beschlagnahme der Zeitung mit dem diskriminierenden Inhalt veranlaßt hatte. Starke Nachfrage Hunderte sowjetischer Mathematik- Lehrbücher werden gegenwärtig in den USA übersetzt und veröffentlicht. Die Aus wahl erstreckt sich über Fachliteratur für die Universitäten und Hochschulen bis zu Lehrbüchern für die Schulen. Mindestens 15 amerikanische Verlage geben sowjeti sche Lehrbücher heraus, nach denen die Nachfrage außerordentlich stark ist, weil die führende Stellung der Sowjetunion auf mehreren Gebieten der mathematischen Wissenschaft in Fachkreisen unbestritten ist. Universitätszeitung, Nr. 23, 7. 6. 1962, S. 5
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