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Das Praktikum und die Thesen der UPL (Fortsetzung von Seite 1) N och immer unbefriedigend sind die Fort schritte bei der Gestaltung von Kom plexpraktika, so wie sie in den Themen der UPL, begründet empfohlen werden. Es gibt zwar Komplexpraktika, bei denen Studen ten aller Studienjahre aus derselben Fach richtung an sich ergänzenden, abgestuften Aufgaben im gleichen Betrieb arbeiten. Das ist vom Institut für Geophysikalische Erkundung im VEB Geophysik gesichert. Das Prorektorat für Studienangelegenhei ten ging aber sehr spät dazu über, nach dem Vorbild der Festigungseinsätze in der sozialistischen Landwirtschaft ein Kom plexpraktikum im RTS-Bereich Badrina zu organisieren, mit dem zur Lösung der zen tralen Frage der Entfaltung der guten ge nossenschaftlichen Arbeit Studenten der Landwirtschaft, Veterinärmedizin, Philoso phie, Wirtschaftswissenschaften, Geogra phie und Slawistik zusammengeführt wur den. Im Bereich des Rates der Stadt Leip zig und der ihm unterstellten Betriebe und Einrichtungen wurden zwar auch Studen ten verschiedener Fachrichtungen einge setzt, hier fehlt aber die einheitliche Kon zeption für den gemeinsamen Einsatz. Es wurde schließlich versäumt, ein solches Komplexpraktikum zum Beispiel in einem mit der Karl-Marx-Universität durch Freundschaftsverträge verbundenen Groß betriebe (VEB Drehmaschinen werk, VEB Kombinat „Otto Grotewohl“, Böhlen) recht zeitig vorzubereiten, in das auch die ma- thematisch-naturwissehschaftlichen neben den gesellschaftswissenschaftlichen Fach richtungen einbezogen werden können. Die gründliche Auswertung des Komplexprak tikums im RTS-Bereich Badrina, das von allen beteiligten Fachrichtungen besonders gefördert werden muß, soll der weiteren Vorbereitung weiterer Komplexpraktika im kommenden Studienjahr dienen. G egenwärtig hemmt die Auffassung, daß in den vorliegenden bestätigten Studien plänen Praktika mit dem oben gekenn zeichneten Inhalt und von komplexem Charakter nicht vorgesehen seien, die so notwendige rasche Weiterentwicklung un serer Berufspraktika. Den in den Thesen der UPL aufgestellten Erfordernissen wird offensichtlich nicht entsprochen, wenn in dem derzeitig gültigen Studienplan für die Diplom-Chemiker im Gesamtstudium nur ein achtwöchiges Betriebspraktikum vorge sehen ist. Auch der von der Fakultät f Journalistik nach deren Übergang zum kombinierten Studium vorgesehene Weg fall aller Berufspraktika erscheint proble matisch. Die Überarbeitung unserer Stu- dienpläne und die Neubestimmung des In halts der Berufspraktika sind eng mitein ander zusammenhängende Aufgaben. Abschließend sei darauf verwiesen, daß es in der Auswertung der diesjährigen Praktika darauf ankommt, die gesammel ten, das Neue umfassenden Erfahrungen für die Überarbeitung allen Praktikumskonzep tionen und die rechtzeitige Planung des Be rufspraktikums im Studienjahr 1962/63 zu nützen, besonders aber die wissenschaft lichen Ergebnisse in Kolloquien, Studen tenkonferenzen und ähnlichen Veranstal tungen zu erfassen und im Weiteren Stu dium bewußt anwenden zu lassen. Die Direktstudenten sollten im Berufs praktikum damit beginnen, das Material für Arbeiten zusammenzutragen, die sie im laufenden wissenschaftlichen Studenten wettbewerb anfertigen wollen. Universitätszeitung, Nr. 7, 15. 2. 1962. S. 3 "TT Frauen der Universität Aufgabe an. Inge Buller Ilse Reckrühm unsere Fakultät nen schon kennengelernt? Zum Teil, in herausgegeben, werde nur zen ¬ übernimmt er einen Großteil der Haus arbeiten und der Betreuung unserer Tochter. Von mir kann man nun aber leider nicht auf die Förderung aller Frauen an unserer Fakultät schließen. Sicher, bewußt gehemmt wird keine, aber be wußt unterstützt werden auch nur we nige. Wenn auch unausgesprochen, gei stert doch noch ab und zu die Vorstel lung durch die Fakultät: Eine Frau muß erst beweisen, daß sie zu Recht auf dem Platz eines Wissenschaftlers sitzt. Und die Männer? Wieso? Die gehören doch sowieso dorthin! Was sich noch alles auf dem Weg auftürmt und den Frauen die wissenschaftliche Arbeit erschwert, müssen wir jetzt endlich mal beiseite schieben. Denn: Wahre Gleichberechtigung kann es doch nur durch die schöpferische Ar beit der Frauen geben. Ich sage mir: Wir gehören zu der glücklichen Gene ration, die verstehen lernt, daß die Ar beit ein Bedürfnis sein muß. Ja, sie ist mir ein Bedürfnis. (Aufgezeichnet von Marianne Groß mann) Auswertung des Frauenkommuniques an: der: Fakultät für Journalistik wird einen Frauenförderungsplan haben. Am 8. März soll er feierlich von der staat lichen Leitung und von der Fakultäts-Ge werkschaftsleitung verabschiedet Werden. Bis dahin gibt es noch eine Menge zu tun. Unsere Aufgabe, die Aufgabe des Frauen ausschusses wird es sein, mit in Frage kommenden Wissenschaftlerinnen und An gestellten zu sprechen, ihre Wünsche und Sorgen kennenzulernen, um dadurch Hin weise für die Erarbeitung des Frauenförde rungsplanes geben zu können. Haben wir die Sorgen unserer Kollegin- Zukunft als Vorsitzende des Frauenaus schusses zu betrachten hätte. Das kam ein bißchen plötzlich! Aber als sich dann sehr schnell noch vier Frauen bereiterklärten mitzuarbeiten — und sie haben es bis heute nicht an Initiative mangeln lassen — da war mir nicht ganz so bange. Wo anfangen? Das war jetzt die große Frage. Als wir dann vor der Parteileitung zu berichten hatten, wie wir zukünftig ar beiten wollen, da waren unsere Vorstel lungen — daß muß man offen zugeben doch ein wenig konfus. Wir erschienen mit einer ganzen Reihe von Vorschlägen, z. B. einen Vertrag mit einer Plätterei zu schließen, ein Fahrzeug für Wäschetransport zu orga nisieren usw., ohne bereits herausgefunden zu haben, wo wir beginnen müssen, um alle Frauen in die politische Arbeit einzu beziehen, die Bereitschaft für die Weiter bildung zu wecken und den Besten von ihnen Möglichkeiten für die Qualifizierung zu schaffen. — Aber auch die Parteileitung hatte keine genauen Vorstellungen und faßte den „richtungsweisenden Beschluß“, daß der Frauenausschuß in vier Wochen wieder vor der. Parteileitung berichten solle. Daraufhin wandten wir uns an die Fakultätsgewerkschaftsleitung an den Kol legen Sergej Bensch, führten noch einige persönliche Gespräche mit Mitgliedern der Parteileitung und organisierten schließlich Gewerkschaftsgruppenversammlungen. Auf der Tagesordnung steht der Inhalt des Frauenkormmuniques mit seiner speziellen Bedeutung für unsere Kolleginnen. Die Ergebnisse dieser Aussprachen sollen uns Grundlage für den Frauenförderungs plan sein. Verzeihung, das schreibe ich fast schon wieder so, als sei es unsere, nämlich die Aufgabe des Frauenausschusses, so einen Plan zu erarbeiten. Man stößt eben zu oft auf diese irrige Auffassung. Aber das ist noch nicht die einzige irrige Auf fassung zu diesem Punkt. Der Kollege Ser gej Bensch z. B. war der Meinung, daß wir zwar einen Plan für die Unterstützung der Frauen erarbeiten sollen, aber ein regel rechter Frauenförderungsplan? Nein! Von der Universitäts-Gewerkschaftsleitung sei Und was in diesem Zusammenhang unsere Frauen angeht, muß ich unserer Genossin Gerda Strauß recht geben: Wenn auch un ausgesprochen, gibt es gegen weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs Vorbehalte. Geht es um die Auswahl von Assistenten, stehen Frauen kaum auf der Tagesord nung, es sei denn, sie ragen weit noch über die Besten hinaus. Dafür ein Beispiel: In diesem Jahr machten vier Studenten des letzten Studienjahres ihr . Staatsexamen vorfristig, um als Assistenten in den ver schiedenen Instituten eingesetzt werden zu können. Wohlgemerkt, Studenten, keine einzige Frau dabei! Auch aus meinem Se minar wurde dafür ein Genosse ausge wählt. Wer ihn allerdings , ausgewählt hat, das weiß ich nicht. Obwohl ich Leiterin dieses Seminars bin, hat mich niemand bei der Auswahl um Rat gefragt oder mich nach getroffener Entscheidung davon in Kenntnis gesetzt. Obwohl der ausgewählte Genosse ein ausgezeichneter Student ist, wären mindestens drei Frauen aus meiner Seminargruppe dieser Aufgabe gewachsen gewesen. Natürlich betonen unsere Kollegen im mer, daß sie gar nichts gegen die Frauen hätten. Das besagt aber noch lange nicht, daß sie im konkreten Falle doch von den shlechten alten Traditionen nicht loskom men. Alle müssen das Frauenkommunique so ernsthaft auffassen, wie es verstanden sein will. Das zu erreichen sieht unser Frauenausschuß als seine vordringliche Frauenkommunique — goldrichtig!“ — Andere Meinungen habe ich dazu an unse rer Fakultät nicht gehört. Mit anderen Worten: Daß die Frauen noch mehr in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens gehören, daß sie ihre Fähigkeiten auch in leitenden Positionen beweisen sollen — kurzum, daß sie nicht nur auch, sondern in vorderster Front im Kampf um den So zialismus und Frieden stehen, darüber war man sich bei uns einig. Aber wie das im eigenen Haus Wirklich keit werden lassen? Da reichen schon all gemeine Zustimmungserklärungen nicht mehr aus. Zunächst möchte ich feststellen, daß es an unserer Fakultät bislang weder einen arbeitenden Frauenausschuß noch jemals einen Frauenförderungsplan ge geben hat. Eines Tages wurde ich vor die Parteileitung unserer Fakultät gerufen und mir wurde eröffnet, daß ich mich nun in Kollegin Hochgräve, landwirtschaftlich-tech nische Assistentin an der Landwirtschaftlichen Fakultät, bei Mikroaufnahmen von Vegetations kegeln. einer Aussprache mit dem weiblichen wis- senschaftlichen Nachwuchs (es sind ganze sieben Frauen und Mädchen) kam zu Tage, daß die meisten ihre Perspektive gar nicht kennen. Für einige hat es schon einmal so etwas wie einen Perspektivplan gegeben, aber niemand fühlte sich bisher für seine Durchsetzung verantwortlich. (Übrigens ein Problem, das auch den männlichen wis senschaftlichen Nachwuchs stark beschäf tigt.) Offensichtlich gibt es sehr unklare Vorstellungen darüber daß Assistentenzeit Ausbildungszeit ist und die Qualifizierung nicht Privatsache jedes einzelnen ist. eindeutig die Anweisung ein Frauenförderungsplan tral aufgestellt. (?) Aber dessen ungeachtet, dacht mir: Verübeln kann es dir eigent lich keiner, daß du nun darauf brennst, in der DDR praktisch in der Landwirt schaft zu arbeiten. Aber da sollte hier in Leipzig ein In stitut für tropische und subtropische Landwirtschaft gegründet werden; Fachleute waren dringend gefragt. Also gingen mein Mann und ich als Assisten ten dorthin. Der Aufbau des Instituts hat uns einen ganzen Teil Kraft gekostet, und bei mir stellte sich sogar ein Mißver hältnis zwischen gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Arbeit ein. In mei ner Parteigruppe haben wir uns dar über ausgesprochen und die Sache ge klärt. Die gesellschaftliche Arbeit ab schreiben, das gibt es bei mir nun aber nicht. Es macht mir Freude, als Vor sitzende der Kulturkommission der FGL zu arbeiten. Nein, mit großen Lei stungen konnten wir zu den Universi tätsfestspielen noch nicht aufwarten,' und es befriedigt auch nicht, daß immer nur ein Teil der Kollegen aktiv mit macht. Muß denn nicht gerade ein Di plomlandwirt in der gesellschaftlichen Arbeit erprobt sein? Soll er nicht das Dorf auf allen Gebieten umkrempeln helfen? Rüsten muß man sich dafür vor allem auch durch seine wissenschaftliche Qua lifizierung. Ich werde meine Disserta tion in diesem Jahr vorlegen. Von un serem Institut erhalte ich eigentlich gute Hilfe. Ein spezieller Vertrag ver schafft uns einige Erleichterungen: einen dienstfreien Tag in jeder Woche, drei Monate Arbeitsurlaub, Versuchsmög lichkeiten in China. Oh, vergessen darf ich dabei nicht: Mein Mann hat es mir überlassen, zu erst zu promovieren. In dieser Zeit „Goldrichtig,aber Als damals zum ersten Mal ein klei ner Artikel über mich in der Zeitung stand, da war in unserem Dorf viel leicht was los! Vater hätte mich am liebsten verdroschen. Die Bauern hat ten ihm aber auch zugesetzt: Der Arti kel wurde aus der „Frau von heute“ ausgeschnitten, mit dicken roten Stri chen umrandet und in der Gemeinde waage ausgehängt. Das galt als An prangerung. Einige wurden den Eltern gegenüber sogar frech. Und dabei stand nichts weiter in der Zeitung, als daß ich von der landwirtschaftlichen Fach schule für ein Studium im Ausland vor geschlagen war. „Nichts weiter“ — das ist natürlich übertrieben, denn zum Alltäglichen kann , man ein Auslands studium ja nun auch wieder nicht rech nen. Wenn ich mir das heute überlege, dann war die Haltung der Bauern nicht einfach Mißgunst'. Einige wollten ver hindern, daß ein kleiner Bauer, wie mein Vater unter den fast ausnahmslos größeren Bauern des Dorfes einer war, aus der gewohnten Bahn „ausbricht“ und sich dem neuen Leben zuwendet. Zehn Jahre ist das her. Inzwischen haben nicht nur die Bauern gelernt, als, Genossenschaftsmitglieder zu leben, auch ich selbst bin anders geworden: erfahrener und bewußter. Aber damals begann ich zusammen mit meinem Mann doch das Studium in China. Sechs Jahre Hochschule für tro pischen und subtropischen Pflanzenbau in Peking und Schenjang. Geschenkt wurde einem dort nichts. 1959 hatte ich dann den „Diplomland wirt“ für tropische und subtropische Landwirtschaft in der Tasche, und ich Komplexpraktikum - neuer Auftakt in Badrina? Im Jahre 1959 wurde der Freundschafts vertrag mit dem RTS-Bereich Badrina ab geschlossen. Aus den vergangenen Wochen und Monaten können gute Beispiele der Zusammenarbeit angeführt werden. So er folgt eine regelmäßige Betreuung der LPG durch Vertreter der Landwirtschaftlichen und der Veterinärmedizinischen Fakultät. Hierbei ist besonders die Tätigkeit von Professor Dr. Hensel, des Vorsitzenden der Senatsunterkommission für Verbin dung zur sozialistischen Landwirtschaft, und Professor Dr. Horst Müller hervorzu heben. Gegenwärtig sind auch die Berater auf dem Gebiet des Acker- und Pflanzen baues dabei, neue Fruchtfolgen für Ba drina, Sausedlitz und Hohenroda auszu arbeiten. Auch an den Traktoristenlehr gängen über Mais-, Kartoffel- und Zucker rübenanbau sind sie beteiligt. Die Zahnklinik richtete in der RTS Badrina eine Zahnstation ein, die sich zweimal in der Woche regen Zuspruchs erfreut. Das Institut für Pädagogik leistete wertvolle Arbeit auf dem Gebiet der Un terrichtsmethodik in der neuerbauten Schule in Reibitz. Leider sind hieran noch nicht alle Fachrichtungen beteiligt. Auch die ABF war unter der rührigen Leitung von Dozent Beckert aktiv in Hohenroda tätig. Die Hochschulgruppe der Gesell schaft für Deutsch-Sowjetische Freund schaft organisierte einige interessante und shr gut besuchte Veranstaltungen in 'Brinnis. Ohne mit dieser Aufzählung voll ständig zu sein, muß jedoch die Arbeit im Rahmen des Freundschaftsvertrages — ins gesamt gesehen — als unbefriedigend ein geschätzt werden. Bei einer kritischen Einschätzung der Arbeit schneiden die gesellschaftswissen schaftlichen Institute, vor allem das Sla wische Institut und die Fakultät für Jour nalistik am schlechtesten ab. Hätten das Institut für Staatsrecht, das Institut für Philosophie und das Slawische Institut ihre Mitarbeit am Patenschaftsvertrag ernster genommen, so wären die LPG in ihrem Verantwortungsbereich besser vor angekommen. Der unbefriedigende Ent wicklungsstand der LPG Badrina und Sausedlitz ist besonders darauf zurückzu führen, daß noch nicht alle Genossen schaftsbauern infolge von Unklarheiten in den politischen Grundfragen die Einheit von persönlichen, genossenschaftlichen und staatlichen Interessen in der sozialistischen Landwirtschaft erkennen. Auch die Arbeit der Fakultät für Journalistik, des Instituts für Politische Ökonomie und des Franz- Mehring-Instituts ist zum Erliegen gekom men. Hier bürgerte sich die Praxis ein, je weils einen Assistenten für die Be treuungsarbeit verantwortlich zu machen und ihn nach gewisser Zeit durch einen anderen zu ersetzen. Von der Medizinischen Fakultät be mühte sich im vergangenen Jahre eine Ärztebrigade in Zusammenarbeit mit der Schulpflegerin des Kreises Delitzsch um die körperliche und psychische Förderung der Einschulungskinder sowie um die Ver besserung des hygienischen Zustandes der Schulen und Lehrlingswohnheime. Diese Arbeit wurde leider eingestellt. Die Medi zinische Fakultät sollte verantwortungs bewußt prüfen, inwieweit sich der von Herrn Dr. med. habil Otto in Verbindung mit der Senatsunterkommission unterbrei tete Vorschlag verwirklichen läßt, junge Ärzte nach dem Staatsexamen während der Pflichtassistentenausbildung für eine gewisse Zeit unter Anleitung des Lehr stuhls für Sozialhygiene in sozialistischen Betrieben der Industrie und Landwirt schaft einzusetzen. Als Auftakt für die diesjährige Arbeit der Senatsunterkommission für Verbin dung zur sozialistischen Landwirtschaft wird in der Zeit vom 8. Februar bis 17. März 1962 in den LPG des Patenberei ches ein Komplexpraktikum durchgeführt. In Auswertung der guten Erfahrungen bei den Festigungseinsätzen des vergange nen Jahres werden Studenten der Fach richtungen Landwirtschaft, Veterinärmedi zin, Philosophie, Wirtschaftswissenschaf ten, Slawistik und Geographie zu Prakti kumsgruppen zusammengefaßt. Ausge hend von einer einheitlichen Konzeption werden sie gemeinsam an der Durchfüh rung der gleichen Aufgaben arbeiten, die nach Analyse der örtlichen Situation in den LPG als die vordringlichsten fest gestellt wurden. Neben der unmittelbaren Hilfe für die LPG sollen dabei gleichzeitig Erfahrungen gesammelt werden, ob sich durch die dargelegte Organisation der Praktika neue Wege zu einer höheren Qualität ihrer Durchführung abzeichnen. Auf Grund der Tatsache, daß die Be weggründe, die zum Abschluß des Freund schaftsvertrages mit dem RTS-Bereich Badrina führten, durch den Beschluß des 14. Plenums des ZK der SED eine wei tere Akzentuierung erfuhren, sollten fol gende Schlußfolgerungen gezogen werden: 1. Das gegenwärtig laufende Komplex praktikum muß der Ausgangspunkt für eine Intensivierung der Arbeit im RTS-Be reich sein. Das trifft nicht nur für die be teiligten Fakultäten und Institute zu, son dern sollte auch für die Fakultät für Jour nalistik und Juristenfakultät Anlaß sein, die Verbindung mit dem Bereich Badrina enger zu gestalten. 2. Die Medizinische Fakultät sollte ne ben der Tätigkeit der Zahnklinik auf der Grundlage des bereits erwähnten Vor schlages die Voraussetzungen für eine breitere Arbeit im RTS-Bereich schaffen. 3. Bei den gegenwärtig in allen Fakul täten und Instituten zur Auswertung des 14. Plenums anzustellenden Überlegungen zur Verbesserung der Praxisverbindung muß der bestehende Freundschaftsvertrag mit der RTS Badrina die ihm gebührende Beachtung finden. 4. In diesem Zusammenhang sollte es bald der Vergangenheit angehören, daß die Verbindung zur Praxis, die u. a. von der Senatsunterkommission Landwirt schaft hergestellt wird, jeweils die An gelegenheit einer oder weniger Personen bleibt. Der Freundschaftsvertrag trägt die Unterschrift des Rektors und der gesell schaftlichen Organisationen in der Ebene der gesamten Universität. Damit ist er Angelegenheit aller Fakultäten und In stitute. Das bedeutet, daß die Arbeit so organisiert werden muß, daß sie nicht bei Erkrankung, Urlaub usw. des jeweils ver antwortlichen Vertreters in der Kommis sion zum Erliegen kommt. Die richtige Auswertung des 14. Plenums und des Beschlußentwurfes zum VII. Deut schen Bauernkongreß schließt auch die bessere Erfüllung unserer durch den Freundschaftsvertrag übernommenen Ver pflichtungen im RTS - Bereich Badrina ein. Wir helfen damit, eine gute genossen schaftliche Arbeit in den zu betreuenden LPG zu entfalten. Gleichzeitig festigen wir das Klassenbewußtsein durch aktive Teilnahme am Kampf und den Auseinan dersetzungen im Dorf und erwerben wert volle Erfahrungen in der politisch-ideolo gischen Führung und fachlichen Be treuung. Dr. Hußt, Sekretär der Senatsunterkommission für Verbindung zur sozialistischen Land wirtschaft