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Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! UNIVERSITATSZEITUNC eap, sche =geA--A londenib~hek de bib. o hek ORGAN DER SED PARTEI LEITUNG 6. JAHRGANG, NR. 32 LEIPZIG, 9. AUGUST 1962 PREIS 15 PF DER KARL MARXUNIVERSITÄT 1 5 AUG. 1962 Im Kreis Eilenburg erlebt (Seite 3) Im Sommerhalbjahr ist der Hörsaal die LPG (Seite 4) Das Jahr seit dem 13. August 1961 Kleine Chronik der „Universitätszeitung'* 15. 8. 1961: Die „Universitätszeitung" veröffentlicht zahlreiche Äußerungen von Universitätsangehörigen, in denen die Schutz maßnahmen unserer Regierung in Berlin lebhaft begrüßt werden, weil — wie Prof. Markov und seine Mitarbeiter schreiben — „gegen wärtig die unmittelbarste Bedrohung des Weltfriedens von den Bonner Militaristen und Revanchisten, insonderheit von der von ihnen zu völkerfeindlichen Zwecken mißbrauchten imperialistischen I Enklave Westberlin ausgeht.. 5. 9. 1961: Der Akademische Senat erklärt zu den Maßnahmen vom 13. August u. a.: „Die Angehörigen der Karl-Marx-Universität haben ihre Entscheidung getroffen. Sie kennen die Perspektiven des Friedens, der wahren Freiheit, der realen Demokratie und der echten Menschlichkeit, die nur unter den Bedingungen des Sozia- , lismus zu verwirklichen ist." 13. 9. 1961: Die Studenten der Karl-Marx-Universität eröffnen mit Kampfappellen das neue Studienjahr. Ihr erster Beitrag zur Festigung des Sieges vom 13. August ist ein mehrwöchiger Land einsatz in den Bezirken Cottbus und Frankfurt/Oder. 19. 9. 1961: Das Funktionäraktiv der Gewerkschaftsorganisation der Karl-Marx-Universität ruft dazu auf, an der Universität dem Produktionsaufgebot der Arbeiterklasse zu folgen. 25. 10. 1961: Nachwuchswissenschaftlerd.es Physikalischen Insti tuts übergeben im Amtssitz des Staatsrates in Berlin einen Brief an Walter Ulbricht, in dem sie ihre Aufgaben in der wissenschaft lichen Arbeit, wie sie sich aus dem XXII. Parteitag der KPdSU und den Maßnahmen vom 13. August ergeben, darlegen. 1. 11. 1961: Die Universitäts-Parteileitung übergibt der Univer sitätsöffentlichkeit Thesen zur Erziehung und Ausbildung der Stu denten zur Diskussion, zu denen sich in der Folge zahlreiche Wis senschaftler mit wertvollen Vorschlägen äußern. 29. 12. 1961: 119 Professoren der Karl-Marx-Universität richten einen Brief an die Wissenschaftler der westdeutschen Universitä ten, in dem sie ihnen den Bankrott der Bonner Politik om 13. August 1961 vor Augen führen. 8. 3. 1962: Die „Universitätszeitung" beginnt-h--Enthüllungen über den faschistischen Militärstrafrechtler Prof. Dr. Erich Schwinge, Marburg. 26. 3. 1962: Genosse Prof. Hager spricht im Marxistischen Kollo quium zum Thema „Wissenschaft und Nation" und führt u. a. aus: Der Souveränität der DDR muß Achtung verschafft werden, damit die unfriedliche Koexistenz in Deutschland durch die friedliche Koexistenz ersetzt wird. Unsere Wissenschaft trägt den Stempel der Arbeiter-und-Bauern-Macht, in Westdeutschland dient die Wissenschaft dem Bonner Staat und den Monopolen. Zwischen beiden kann es keine Einheit geben. 29. 3. 1962: Unter dem Stichwort „Wissenschaft und Nation" be ginnt die UZ eine umfangreiche Diskussion zum nationalen Doku ment. 12. 4. 1962: Die Jura-Studenten unserer Universität stellen die Losung auf: „Die Noten des jungen Sozialisten sind die Eins und die Zwei." 5. und 6. 5. 1962: Die Delegiertenkonferenz der Universitäts- Parteiorganisation berät über die schöpferische Entwicklung der ideologischen Arbeit zur Nutzung aller Potenzen der Karl-Marx- Universität für die nationale Politik der DDR. 1. 6. 1962: Chemiestudenten der Karl-Marx-Universität fordern angesichts der Mordanschläge der Westberliner OAS-Banditen an der Staatsgrenze in Berlin die Heidelberger Chemiestudenten auf, Sich nicht hinter den Reagenzgläsern vor politischen Entscheidun gen gegen die Bonner Militaristen zu verstecken. 16. und 17. 6. 1962: Die Professoren Budzislawski, Frings, Herbst, Georg Mayer, Uebermuth und Wiesner nehmen am Na tionalkongreß in Berlin teil. Der Rektor übergibt eine Mappe mit Wertvollen Verpflichtungen. 13. 7. 1962: Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer übergibt der Öffentlichkeit eine Erklärung der Rektorenkonferenz, in der es heißt: „Die Beendigung .. . der Beschränkungen des Reiseverkehrs liegt... im Interesse der weiteren Entspannung und Normalisie rung der zwischenstaatlichen Beziehungen der DDR mit anderen Ländern. diese Hürde wird er niemals nehmen können. Fotomontage von Adolf Schmidt, Lektor an der Abteilung Kunsterziehung. Kleines Festival in Dranske \ Helsinki-Stimmung en miniature herrscht a Uch noch nach Abschluß der VIII. Welt- festspiele an vielen Orten der Welt, wo Ju- ^endliche aus verschiedenen Ländern zu sammenkommen. Seit einer Woche ist in unserem FDJ-Ferienzeltlager in Dranske- Sakenberg auf Rügen ein solches kleines Festival im Gange. Über 200 deutsche und ausländische Studenten unserer Universi tät verleben dort trotz wechselhaften Wet- ers frohe Urlaubstage am Ostseestrand. In dem idyllisch gelegenen Lager sind die freunde in Dreimann-Zelten unterge bracht. Ein Programm kultureller und sportlicher Darbietungen sorgt dafür, daß ‘mmer gute Ferienstimmung herrscht. Da- zu gehören unter anderem Tanzabende, Strandfeste, Kinoveranstaltungen sowie Fahrten nach Hiddensee und Stubbenkam- ater. Die Teilnehmer am Ferienzeltlager haben sich auch bereit erklärt, einmal wäh- fand der 11 Tage vier Stunden den Genos- Senschaftsbauern von Starvitz bei den Feld arbeiten zu helfen. Vom 21. Juli bis 3. August hatte bereits die erste Belegung des FDJ-Ferienlagers stattgefunden, an der sich 193 Studenten, Schwestern und Schwesternschülerinnen beteiligten. Ein Höhepunkt der ersten Bele gung war ein Forum mit Major a. D. Schön feld, ehemaliger- Adjutant von Oberst Pe- tershagen und Amtierender Bürgermeister von Greifswald, der viele interessante Ein zelheiten über die historische Rettung Greifswalds und viele Tatsachen über die Gefahren der Wiedererrichtung des Mili tarismus Westdeutschlands darlegte. Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen berief: Dr. agr. habil. Wilhelm Lampeter an die Landwirtschaftliche Fakultät und ernannte ihn gleichzeitig zum Professor mit Lehr auftrag für Grünlandwirtschaft und Feld- futterbau. Der Rektor ernannte im Einvernehmen mit dem Staatssekretariat für das Hoch- In Trachenau bei Böhlen verbrachten die Medizinstudenten des Studienjahres III B ihren Studentensommer. Standen sie in der ersten Etappe an den verschiedensten Stellen des Kombinats ihren Mann, so sollte der zweite Teil des Sommerlagers solchen wichtigen Problemen wie der Vor bereitung des Physikums und der Aus arbeitung einer Konzeption für diesen Höhepunkt, im Studium gewidmet sein. Da und Fachschulwesen Prof.. Dr. Lampeter zum Direktor des Instituts für Grünland wirtschaft und Feldfutterbau an der Land wirtschaftlichen Fakultät. Weiterhin ernannte der Rektor: Prof. Dr. med. dent. habil, et med. Wolf gang Bethmann zum Leiter der Fachrich tung für Zahn-, Mund- und Kieferheil kunde an der Medizinischen Fakultät der Karl-Marx-Universität. aber viele Studenten am zweiten Teil des Sommerlagers nicht mehr teilnahmen, konnten in Trachenau die Gruppenkonzep tionen nicht mehr entstehen. Für den Semesterbeginn haben sich die Mediziner folgendes vorgenommen: gründ- liche Auswertung der Prüfungsergebnisse in den Gruppen — dabei wird eine genaue Einschätzung der gefährdeten Studenten durch Professor Drischel wertvolle Hin weise geben; ferner Aussprachen darüber, wie man die Leistungen aller Studenten, nicht nur der durchgefallenen, steigern kann. Weiterhin haben sich die Mediziner vor genommen, ihre Studiengruppen neu auf zubauen, das heißt die fachlich und poli tisch besten Freunde werden als Leiter der Studiengruppen für eine kontinuier liche Arbeit sorgen. Jede Studiengruppe er arbeitet sich einen Terminplan, bis wann welche Fächer wiederholt werden, und ver einbart mit den Wissenschaftlern Gruppen konsultationen. ERNENNUNGEN UND BERUFUNGEN Studenten gewannen 1001 Stahl Reparaturen an Siemens-Martin- Öfen in Riesa bei über hundert Grad Wie wir bereits berichteten, haben 45 Stu denten unserer Universität, 37 Journali- stikstudenten und acht Wirtschaftswissen schaftler, vom 27. Juli bis 1. August im Stahlwerk Riesa den Kumpeln geholfen, die Ausfallzeit zweier Siemens-Martin- Öfen zu verringern. Durch die Kurzrepa ratur am Ofen 6 konnte dieser mit Hilfe unserer Studenten acht Stunden früher an geheizt werden. Dadurch konnten 100 Ton nen Stahl mehr geschmolzen werden. Sommerlager- Korrespondenz Dazu schreiben uns die Studenten selbst: „Freitag mittag zog die erste Brigade an die defekten Siemens-Martin-Öfen, bewaff net mit Picke, Schaufel und anderen her kömmlichen Geräten, bekleidet mit Gru benhelm, Kombination. Asbestjacke und Holzpantoffeln. Gemäß dem Befehl bezogen wir Stellung an der Feuerungsgrube. Dann begann die Hitze- und Stahlschlacht. Während die Halle durch die Abstich- Vorgänge am Nebenofen in märchenhaftes Rot getaucht wurde, verschwanden die ersten im Unterbau der Öfen. Schlacke, Steine und Asche mußten teilweise noch glühend ins Freie geschaufelt werden. Die Temperatur in den Feuerungskammern, wo wir arbeiteten, betrug am ersten Tag 100 bis 110 Grad. Etwa fünf bis sieben Minuten hielt es jeder in der Kammer aus, dann ging’s nicht mehr. Den Helm konnte man nicht mehr anfassen, die Kleidung brannte derart, als ob man Feuer an die Haut gelegt hätte. Kam einer aus dem Ofen heraus, marschierte der nächste in den Ofen und bewältigte sein Pensum. An jedem Ofen waren sechs bis sieben Mann eingesetzt. Alle Studenten haben ihren Auftrag in Ehren erfüllt und fügten sich schnell in die ungewohnte Arbeit ein. Am meisten machte allen die große Hitze zu schaffen, denn auch an den ,kühleren' Tagen betrug die Temperatur in den vier Kammern jedes Ofens über 50 Grad. Mit großen Mengen Apfelsaft und Tee wurde während der Schichten der Durst gelöscht, der bei solcher Arbeit riesengroß ist. Als am Mittwochnachmittag, zuvor hat ten die Freunde noch eine Frühschicht ge fahren, die Leipziger Studenten wieder ab fuhren, wurden sie herzlich verabschiedet, und ihnen wurde gesagt, daß ihre Arbeits leistungen vorbildlich waren.“