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Vaterland, Frieden, Sozialismus! Wir siegen! Gedanken zur Delegiertenkonferenz der Parteiorganisation Karl-Marx-Universität am 5. und 6. Mai Den Medizinstudenten zeigen, wie der Imperialismus den Arztberuf schändete Produzierend lernen Aus der Arbeit unserer Geophysiker / Von Prof. Dr. habil. R. Lauterbach Die „Universitätszeitung" führte in Vorberei tung auf die Delegiertenkonferenz der SED- Parteiorganisation der Karl-Marx-Universität ein Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Dü rwa I d , Direktor des Instituts für Gerichtliche Medi zin und Kriminalistik, über aktuelle Probleme der Erziehung der Studenten. Prof. Dr. Dürwald: Mit der Verbesserung der Erziehung und Ausbildung der Studen ten beschäftigen wir uns gegenwärtig in der Kommission Forschung und Lehre der Fakultätsgewerkschaftsleitung sehr inten siv. Wir haben in sämtlichen Kliniken und Instituten eine Umfrage gemacht und fas sen die Vorschläge über die Verbesserung der Ausbildung der Studenten jetzt zusam men. Universitätszeitung: Worum geht es dabei in der Hauptsache? Prof. Dr. Dürwald: Ein wichtiges Pro blem an der Medizinischen Fakultät scheint mir zu sein, daß der persönliche Kontakt zwischen den Studenten und dem Lehrkör per zu gering ist. Dieser Kontakt darf nicht nur auf die Vorlesungen beschränkt sein. Ich meine, daß wir den Studenten nicht nur fachliches Wissen vermitteln können, son dern ihnen auch die menschlichen Quali täten des zukünftigen Arztes entwickeln müssen. Das ist gerade für den Arzt wich tig, der in unserer sozialistischen Gesell schaftsordnung eine anerkannte Stellung einnimmt. Diese Erziehung zum ärztlichen Ethos verlangt auch eine enge Verbindung zur Praxis. Man sollte sich z. B. überlegen, Wie wir ältere Kollegen aus der Praxis da bei mit einbeziehen können. Universitätszeitung: Auch die Zusammen arbeit mit der FDJ spielt doch gerade dabei eine wichtige Rolle? Prof. Dr. Dürwald: Ja, deshalb wollen Wir zu einzelnen Beratungen unserer Kom mission auch Vertreter der FDJ hinzubit ten, um ihre Meinung zu erfahren. Wir in unserem Institut haben uns über legt. daß wir mit kleinen Gruppen von Stu denten Diskussionsnachmittage durchfüh ren könnten. Universitätszeitung: An welche Probleme denken Sie bei derartigen Diskussionen? Prof. Dr. Dürwald: An das Gespräch über ganz aktuelle Probleme, zum Beispiel über die Perspektive des jungen Arztes im Sozia lismus, damit über die Perspektive unseres Arbeiter-und-Bauern-Staates überhaupt. Wichtig scheint mir das Gespräch über die Arbeit eines Landarztes, besonders der ärztlichen Tätigkeit in solchen Gebieten wie Mecklenburg. Viele Studenten haben ganz falsche Vorstellungen darüber, was sie auf dem Lande erwartet. Universitätszeitung: Hier ist sicher auch ein günstiges Feld, Arzte aus der Praxis einzu beziehen, wie Sie vorhin sagten. Prof. Dr. Dürwald: Unbedingt. Man sollte überlegen, wie man hier unseren neuen Ärztebund für die Erziehung der Studen ten mit einschalten kann. Es wäre auch Fremdsprachenvorlesun gen bewährten sich Die am 5. und 6. Mai 1962 stattfindende Delegiertenkonferenz der SED-Partei organisation der Karl-Marx-Universität ist erneut verpflichtender Anlaß, kritisch die bisherige Arbeit an den Instituten zu über prüfen. Vor allem gilt es hierbei zu be achten, inwieweit die wertvollen Anregun gen und Impulse, die von der Universitäts- Parteileitung im Hinblick auf eine praxis verbundene Orientierung in Lehre, For schung und Erziehung gegeben worden sind, bisher realisiert wurden. Für die neu philologischen Institute hat sich die von der UPL seit längerer Zeit gestellte Auf gabe, ab 3. Studienjahr die Lehrveranstal tungen in der Fremdsprache abzuhalten, als besonders fruchtbar erwiesen. Dies trägt entscheidend dazu bei, die aktive Sprachbeherrschung unserer Studenten zu verbessern und eine wirkungsvollere Aus richtung auf die spätere sozialistische Praxis zu erreichen. Wenn heute in viel stärkerem Maße als früher am Englischen, Slawischen und Romanischen Institut Vor lesungen und Seminare in englischer, rus sischer, französischer, spanischer oder ru mänischer Sprache abgehalten werden, so ist daraus ersichtlich, daß der Lehrkörper bemüht ist, die Forderungen unserer Par tei als vordringliches Anliegen in die Tat umzusetzen. Prof. Dr. Werner Bahner, Direktor des Romanischen Institute ausgezeichnet, wenn die FDJ von sich aus Vorschläge für solche Diskussionsthemen machen würde. Universitätszeitung: Im Grunde genommen geht es doch auch bei der Erziehung zum ärztlichen Ethos um die Probleme, die im nationalen Dokument formuliert sind: Welchen Weg geht die deutsche Nation? Prof. Dr. Dürwald: Gerade der Gedanke, der im nationalen Dokument hervor gehoben wird, daß der Sozialismus gegen die Kräfte des Krieges kämpft, ist ein sol cher Punkt, der jeden Arzt angeht. Unsere Generation hat es ja selbst erlebt, wie groß das Leid durch den letzten Krieg gewesen ist. Darum darf die wissenschaftliche Ar beit nur im Sinne des Friedens betrieben 1 werden. Diesen Gedanken müssen wir immer wieder in unsere Studenten ein pflanzen. Universitätszeitung: Gerade im nationalen Dokument ist ja ganz deutlich gesagt, wo die Verderber der deutschen Nation sitzen. Prof. Dr. Dürwald: Ich habe in meiner Jugend erlebt, wie mein Vater, der in Ge wissenskonflikte mit dem Nazismus gekom men war, von einigen Leuten denunziert und verfolgt wurde. Es ist bezeichnend: Von all diesen Leuten ist keiner in unserem Teil Deutschlands geblieben, sie sind alle in Westdeutschland, einer als Schullehrer, einer als Richter, alle in ihren alten Stel lungen. Das scheint mir doch sympto matisch für das System in Westdeutschland zu sein. Es ist doch erstaunlich, wie ein solch be kannter Mann wie der Euthanasiever brecher Heyde 15 Jahre unerkannt prakti zieren konnte. Auch Oberhauser und Blome und andere KZ-Ärzte praktizieren in West deutschland, ein Schwinge lehrt an der Marburger Universität, und das sind nur einzelne Beispiele. Unseren Studenten immer wieder zu zei gen, wie der Imperialismus den Ärzteberuf geschändet hat, das sollte ein wesentliches Anliegen des Lehrkörpers sein. Vielleicht könnte man eine Wahlvorlesung über die Verbrechen, die unter dem Mantel des Ärztetums in der Nazizeit begangen wur den, einrichten. Ein künftiger Arzt muß auch darüber Bescheid wissen. Warum ich die DDR liebe Das nationale Dokument „Die ge schichtliche Aufgabe der Deutschen De mokratischen Republik und die Zukunft Deutschlands“ regte mich an und gab den Anlaß, meine persönliche Stellung Izur Deutschen Demokratischen Repu blik erneut zu durchdenken und zu überprüfen. Obwohl ich von Anbeginn an unsere Deutsche Demokratische Re publik als „meine Republik“ betrachte, sie liebe und fest mit ihr verbunden bin, war es für mich in vielerlei Hin sicht wichtig und wertvoll, sich dessen bewußt zu werden, worauf diese Stel lung beruht, woraus sich die Liebe zu unserer Republik ergibt. Die Ursachen oder Ausgangsgründe dafür, wie auch der Entwicklungspro zeß des Verhältnisses, sind sicher indi- | viduell entsprechend der sozialen Her kunft, der Entwicklung und Weltan schauung des einzelnen unterschiedlich. Sie Anden aber in jedem Fall im Cha rakter unseres Arbeiter-und-Bauern- Staates, in seinen Zielen und in der praktischen Politik ihr Gemeinsames. Ich stellte fest, daß es mehrere Gründe und Faktoren gibt, die meine Liebe, mein Verhältnis zur Deutschen Demokratischen Republik gestalten und bestimmen. Ich bin selbst ein Arbeiterkind und in der Familie eines Fabrikarbeiters aufge wachsen. Durch eigene Erfahrungen und Erlebnisse im Elternhaus kenne ich das Leben der Arbeiter unter kapitalisti schen Verhältnissen, aber auch die In teressen und Ziele der Arbeiterklasse. In der Identität der Interessen der Ar beiterklasse mit den Zielen der Deut schen Demokratischen Republik und deren erstmalige praktische Verwirk lichung in Deutschland besteht die eigentliche Grundlage meiner Liebe zur DDR. Anfang April dieses Jahres berieten die Teilnehmer der Parteiaktivtagung des Be zirkes Leipzig, darunter der Kandidat des Politbüros des ZK der SED, Prof. Alfred K u r e 11 a , die Schlußfolgerungen aus den Beschlüssen des 15. ZK-Plenums und des nationalen Doku- ments. Dabei wurde ' ’ festgestellt : „Die 18 hauptsächliche Ent- a Scheidung im Kampf um die Verwirk- S , lichung der großen E ' " nationalen Idee — IGem A die im Dokument der Nationalen m I• A Front begründet MM. ha ist — fällt auf dem 48 Gebiet der Ökono- Eu. 9 mie! In dem Maße, EMhs A wie wir unsere 8 a A Aufgaben meistern, M92ü 4h wird auch unser po- E225 288 litisches Gewicht im ■ 84 wirtschaftlichen, Ee nationalen und internationalen Maßstab größer.“ Diese Tatsache muß auch an un seren Hochschulen beachtet werden. Ihre Ausbildungs- und Erziehungsarbeit von heute bestimmt das Ausmaß der Qualität der Bewältigung unserer wirtschaftlichen Aufgaben von morgen. Das Produktionsauf gebot der einzelnen Universitätseinrich tungen muß dieser Tatsache Rechnung tragen. Es wird eine der wichtigsten Aufgaben der am 5. und 6. Mai tagenden Delegierten konferenz der Parteiorganisation Karl- Marx-Universität sein, darüber zu beraten und richtungweisende Beschlüsse zu fassen, wie an der Universität die Produktivität der wissenschaftlichen Arbeit und des Stu- diums entsprechend den Anforderungen der Volkswirtschaft erhöht werden kann und wie die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit besser der Praxis nutzbar gemacht werden können. Die Bemühungen um bessere Leistungen Die Parteiorganisation der Karl-Marx- Universität hat in den vergangenen Jahren die Wissenschaftler und Studenten im Kampf um die Herausbildung einer sozia listischen Universität hervorragend geführt und stand in diesem Kampf in vorderster Linie. Mit Recht kann die Arbeiterklasse und ihre Partei verlangen, daß ihre bedeu tendste Bildungs- und Forschungsstätte bei der Hilfe für die Praxis und bei der Erzie hung sozialistischer Leitungskader auf al len Gebieten des gesellschaftlichen Lebens einen bedeutenden Beitrag leistet. Die Delegiertenkonferenz wird allen Ge nossen zeigen, wie unsere Universität diese verpflichtende Aufgabe gelöst hat und wie die Arbeit der Genossen einzuschätzen ist. Sie wird große Leistungen melden, aber vor allem auch zeigen müssen, wo wir un sere Kräfte noch besser einsetzen müssen, wo wir nicht den Erwartungen entspre chend gearbeitet haben, und diese Kritik wird um so nützlicher sein, je konkreter sie ist. Ich bin der Auffassung, daß unsere füh renden Genossen Wissenschaftler ihre Zu stimmung zum nationalen Dokument nicht besser bekräftigen können, als dadurch, daß sie ihre ganze Persönlichkeit in den Dienst Das Durchdenken der gestellten Frage veranlaßte mich aber auch, verschie- dene Vergleiche anzustellen, die Ge schichte des Kampfes der Arbeiterklasse zu betrachten, Vergangenheit, Gegen wart und Zukunft zu beleuchten, das nationale Problem und seine Lösung zu sehen und nicht zuletzt die eigene Entwicklung zu berücksichtigen. Weil in der DDR der lange Kampf der Arbeiterklasse seine praktische Realität fand, die Lehren aus den Er fahrungen vieler opferreicher Jahr zehnte der deutschen Nation gezogen wurden und für die höchsten mensch lichen Ziele — die kommunistische Ge sellschaft — gekämpft wird, deshalb ist die Deutsche Demokratische Republik meine Republik, deshalb liebe ich sie. Weil die DDR konsequent um den Frieden kämpft, der deutschen Nation wieder zu Ansehen und Achtung in der Welt verhilft und für freundschaftliche Beziehungen zu allen Ländern, insbe sondere zur Sowjetunion, zur CSSR und Polen, eintritt, deshalb ist sie meine Republik. Meine gesamte Entwicklung verdanke ich der Partei der Arbeiterklasse, unse rem sozialistischen Staat. Mir wurde jede Hilfe zuteil bei meiner Entwicklung als Sohn einer Arbeiterfamilie zum Pro fessor. Dafür danke ich unserem Ar beiter-und-Bauern-Staat. Ich hatte schon wiederholt die Mög lichkeit, in meiner wissenschaftlichen Tätigkeit unsere Republik im Ausland zu vertreten. Immer wieder spürte ich dabei die unüberwindliche Kraft, die uns der Marxismus-Leninismus ver leiht. Immer erwachte aber ein Stolz in mir, als Vertreter des ersten deut schen Arbeiter-und-Bauern-Staates füh len und für ihn auftreten zu können. Unserer Deutschen Demokratischen Republik soll auch weiterhin meine ganze Kraft gewidmet sein. Prof. Dr. Horst Bley, Direktor des Instituts für Arbeitsökonomik an der Hochschule sollten mindestens zwei Hauptrichtungen verfolgen: 1. Die Verbesserung der Ausbildungs- und Erziehungsarbeit. 2. Die Intensivierung der praxisverbunde nen Forschungsarbeit. In manchen Instituten wird nur der zweite Punkt zum Inhalt der Diskussions beiträge gemacht. Die unmittelbare Hilfe der Hochschule für die Praxis ist natürlich eine besonders wichtige Aufgabe, um so mehr, als dringende Sofortaufgaben zur Be arbeitung und Lösung herangezogen wer den können. Dabei darf aber nicht über sehen werden, daß die Erziehung und Aus bildung junger Fachleute die Hauptauf gabe einer Hochschule ist. Das sinnvoll durchzuführende Produktionsaufgebot der Universität muß daher primär von den unzureichend genützten Möglichkeiten einer Verbesserung der sozialistischen Ausbildung ausgehen. Dabei soll nicht die Frage der weiteren zeitlichen Belastung der Studen ten durch zusätzliche obligatorische Lehr veranstaltungen im Mittelpunkt der Dis kussion stehen, sondern dem Sinn des Pro duktionsaufgebotes entsprechend eher um gekehrt das Problem: Welche Möglich keiten einer wesentlichen Verbesserung der Ausbildung bei gleichem Aufwand und gleicher Zeit sind noch ungenützt? Nicht Mehrbelastung, sondern Intensivierung, besseres Zusammenspiel, bessere Aus schöpfung der Potenzen ist also das Ziel der Bemühungen. Das Institut für Geophysikalische Er kundung mit dem Geologischen und Pa läontologischen Institut feiern in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen des Freund schaftsvertrages mit dem VEB Geophysik der Staatlichen Geologischen Kommission. Dieser Vertrag ist zu einem bestimmenden Faktor des wissenschaftlichen Lebens un serer Institute geworden und zwar in den vergangenen zehn Jahren stets eine Quelle der Impulse und Anregungen für die Wei terbildung unserer Ausbildungsmethoden. Aus diesem Erfahrungsschatz scheinen uns zwei besonders wichtige Anregungen mög- der guten Sache stellen und ihre Kräfte bei der Verbesserung von Lehre, Erziehung und Forschung nicht schonen. Das gründliche Studium dieses Dokuments wird jeden ehrlichen Deutschen davon überzeugen, daß es nur eine Möglichkeit für die Lösung der nationalen Frage gibt: die Deutsche Demokratische Republik als so zialistischen Staat zum Vorbild für ganz Deutschland zu machen und durch die Aus schaltung der ultrareaktionären Kräfte in Westdeutschland die dortigen Verhältnisse so zu ändern, daß über eine friedliche Ko existenz beider deutscher Staaten ein ein heitliches sozialistisches Deutschland ent steht. Die Wissenschaftler sollten den Delegier ten berichten, welche Schlußfolgerungen sie aus dem Studium des nationalen Doku ments gezogen haben, insbesondere wie sie erstens die Republik durch unmittelbare Hilfe für die sozialistische Praxis stärken wollen, zweitens wie sie den Kampf zur Entlarvung des westdeutschen Imperialis mus fördern und drittens wie sie die Thesen der UPL zur Erziehung und Ausbildung der Studenten verwirklicht haben und wie sie den Stand der Erziehungsarbeit einschät zen. Das Institut für Arbeitsökonomik wird in Zusammenarbeit mit dem Leipziger VEB Drehmaschinenwerk ein Beispiel für die Verbindung des Planes Neue Technik mit dem Produktionsaufgebot schaffen. Das In stitut für Industrieökonomik wird eine ra dikale Konzentrierung seines Forschungs programmes vornehmen und damit schneller und effektiver die unmittelbare Hilfe für die sozialistische Praxis auf dem Gebiet der Automatisierung verstärken. Das Institut für Rechnungswesen hat durch kurzfristige Forschung schnell auf Belange der sozialistischen Wirtschaftspraxis rea giert und zum Beispiel einen Beitrag zur Veränderung der Lohnrechnung und zur Einführung der Zeitsummenmethode gelei stet. Außerdem wird das Institut ein Kollo quium zur Auseinandersetzung mit den Fragen des kapitalistischen Rechnungs wesens durchführen und dadurch dem Ko mitee zum Studium der Verhältnisse in Westdeutschland und ihrer Veränderung konkrete Hilfe geben. Die Genossen Studenten sollten über die Ergebnisse ihres Studiums und ihrer Arbeit in der Praxis berichten und mitteilen, was sie bei der Erreichung höherer Ergebnisse hemmt, bzw. wie sie sich die Verbesserung ihres Studiums vorstellen. Das Beispiel der Studenten des 4. Stu dienjahres der Fachrichtung Afrika-Asien, die hervorragende Studienergebnisse und beispielhafte selbständige wissenschaftliche Arbeit geleistet haben, sollte verallgemei nert werden. Es beweist, daß die Studenten dort vorbildliche Leistungen erzielen, wo durch hervorragende Lehrveranstaltungen ihr Interesse am Studium geweckt wird und konkrete Aufgaben gestellt werden. Es sollte jedoch auch über die politische Wirksamkeit der Universität nach außen gesprochen werden. Den Genossen Wissen schaftlern und Studenten kommt gerade im Zusammenhang mit dem nationalen Doku ment eine große Verantwortung als Pro pagandisten unserer Partei zu. Ich bin überzeugt, daß die Delegierten konferenz der Parteiorganisation durch die Propagierung guter Beispiele und durch helfende Kritik die Arbeit aller Genossen Wissenschaftler und Studenten wesentlich aktivieren wird. Prof. Dr. Joswig, Prodekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät lieh. Die beiden obenerwähnten Haupt richtungen der Arbeiten eines Institutes: Praxisverbundene Ausbildung und praxis verbundene Forschung sind keine Alter native, sondern einer sehr produktiven Verknüpfung fähig. Diese Verfahrensweise nützt allen: dem Studenten, dem Institut, der Universität, der Praxis, unserer Volks wirtschaft (unmittelbar heute, durch besser ausgebildete Fachleute morgen). Eine wesentliche Hilfe bei dieser Ver fahrensweise ist die Tatsache, daß der Be trieb .uns stets Assistenten, wissenschaft- liehe und technische Mitarbeiter zur Ver fügung gestellt hat. die im Universitäts institut weiter, an der betrieblichen Auf gabenstellung arbeiten und dabei unsere Studenten als Hilfskräfte mit herangezogen haben. Aber auch darüber hinaus sind Stu denten im Rahmen von Jahres- und Diplomarbeiten sowie später Dissertationen an der Lösung von Planaufgaben des Be triebes beteiligt. Diese Verfahrensweise be wirkt eine frühzeitige Beschäftigung mit den ökonomisch bedingten wissenschaft lichen Hauptaufgaben der Praxis. Da die Themen für die genannten Arbeiten durch weg laufenden Aufgaben des Betriebes ent nommen sind, ist die infolgedessen ge gebene Aktualität ein besonderer Ansporn, die Hilfsbereitschaft für unseren Paten betrieb in die Tat umzusetzen. Jeder Stu dent erhält auf diese Art schon sehr bald einen dem Stand seiner Ausbildung ange messenen Teil verantwortungsvoller Arbeit übertragen. Diese Aufgaben löst er in engem Zusammenwirken mit den Mit arbeitern des Betriebes. Da auf diese Weise der Student sein eigenes wissenschaftliches Rüstzeug bereits im dritten Studienjahr an praktischen Ar beiten zu interpretieren beginnt, für deren Lösung sowohl die Aktualität als auch die Hilfsbereitschaft für die Kollegen des Be triebes einen starken Ansporn bilden, stellt er vorhandene Lücken im individuellen Ausbildungsstand besonders gründlich fest. Im Bestreben, eine nicht vom grünen Tisch, sondern vom Leben der Praxis selbst for mulierte Aufgabe recht umfassend und gut zu lösen, werden Lücken im wissenschaft lichen Rüstzeug nicht nur mehr oder weniger mit Bedauern registriert, sondern so rasch als es die Umstände erlauben, ge schlossen. Es ist eine der bemerkenswerten Konsequenzen dieser Arbeitsweise, daß in folgedessen die Tätigkeit für und mit der Praxis zu einer erheblichen Intensivierung des theoretischen Grundlagenstudiums aus eigenem Antrieb führt. Das vielfach mit der Übertragung wichtiger Teilvorhaben aus dem Bereich von Planaufgaben des Be triebes entgegengebrachte Vertrauen wird in der Mehrzahl der Fälle völlig gerecht fertigt durch eine besonders gute Leistung zugunsten des damit frühzeitig angelegten wissenschaftlichen persönlichen Kontos. Die Atmosphäre des Berufspraktikums wird durch die weitgehende Zusammenlegung wissenschaftlicher Probleme des Betriebes und des Instituts in das Semester einbe zogen. Die Folge ist eine ständige Über prüfung des Standes der Ausbildung unse rer Studenten an der beruflichen Aufgabe, nicht etwa nur durch den Lehrkörper, son dern in erster Linie durch den Studieren den selbst. Die auf diese Art fertiggestellten Studien arbeiten werden durch die gesamte Semi nargruppe überprüft, bevor sie dem Betrieb übergeben werden. Der einzelne Student ist somit seiner Seminargruppe ständig Re chenschaft schuldig, die ihrerseits Träger der Gesamtarbeit ist. (Fortsetzung auf Seite 4) Bessere Zusammenarbeit mit der Parteiorganisation (Fortsetzung von Seite 1) Wagner, Direktor des Pharmazeuti- tischen Instituts, in einem Gespräch über die bevorstehende Delegiertenkonferenz der SED-Parteiorganisation der Karl-Marx-Uni versität. Ein wichtiger Beitrag sei es, die DDR in jeder Hinsicht repräsentativ zu ge stalten und mit dem ersten deutschen Ar beiter-und-Bauern-Staat ein Beispiel für die Entwicklung in der Produktion, der Wissenschaft, der Kultur und allen Lebens bereichen zu geben. Das erfordere auch die intensive Mitarbeit aller Wissenschaftler. Prof. Dr. Wagner begrüßte es, daß an seinem Institut im Zusammenhang mit den Parteiwahlen eine eigene Grundorga nisation der Partei gebildet wurde und verspricht sich damit eine noch bessere Zusammenarbeit. Das betrifft besonders Fragen der Erziehung der Studenten und der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Assistenten des Instituts haben z. B. kürzlich in den FDJ-Gruppen der Studenten über wichtige aktuelle poli tische Fragen, wie z. B. über das Problem „Einheit der deutschen Wissenschaft“, Stör freimachung auf dem Arzneimittelgebiet usw. gesprochen. Unter der Leitung der Parteiorganisation müssen noch mehr solche wirksamen Methoden gefunden werden, die erzieherisch auf die Studenten einwirken. Prof. Dr. Wagner berichtete, daß die Aufgaben, die das Institut im Produktions aufgebot übernommen hat, erfolgreich rea lisiert werden. So liegt das Manuskript eines wissenschaftlichen Taschenbuches über pharmazeutische Chemie bereits dem Akademie-Verlag vor. Prof. Dr. Wagner und Oberassistent Dr. Kühmstedt hatten im Herbst diese Verpflichtung übernommen, da ein entsprechendes Lehrbuch in der DDR bisher fehlte. Universitätszeitung, Nr. 18, 3. 5. 1962, S. 3 Zustimmung zum Dokument heißt, die eigenen Kräfte nicht schonen