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Für die Wissensdiait, die dem SoziaFismus dien ff UN IVERS TATSZ EITU NG ORGAN DER SED PARTEILEITUNG DER KARL MARX UNIVERSITÄT 5. JAHRGANG / Nr. 13 LEIPZIG, 28. MÄRZ 1961 Sächsische Lendesbibliothek * 5 APR 1961 "TTEij in Hin Krisenbewußtsein der Bourgeoisie (Seite 3) Genosse Heinrich Rau bleibt uns unvergessen Der plötzliche Tod des Stell vertreters des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR, Genos sen Heinrich Rau, hat auch an der Karl-Marx-Universität tiefe Trauer hervorgerufen, In einem Beileidsschreiben drückte die U niversitäts-Gewerkschafts- leitung den tiefen Schmerz der Universitätsangehörigen aus. In diesem Schreiben heißt cs u. a.: „Unermüdlich war Heinrich Bau in seinem Leben darum bemüht, die deutsche Arbeiter klasse zu einigen und zum Siege zu führen. Sein selbst loser Einsatz, der für uns alle Vorbild ist, trug wesentlich zur Niederschlagung des Fa schismus und zum stürmischen Wachstum unseres Arbeiter- und-Bauern-Staates bei. Beson ders durch seine unablässigen Bemühungen, den Außenhandel mit allen Staaten zu erweitern, gewann er unserer Republik neue Freunde und stärkte die internationale Autorität der Deutschen Demokratischen Re publik. In seinem persönlichen Auf treten repräsentierte er hervor ragend die Politik unseres Staa tes und war damit entscheidend an der Durchsetzung der Prin zipien der friedlichen Koexistenz beteiligt. Sein unerwartetes Ableben empfinden wir als einen schwe re Verlust für unser deutsches Volk. In seinem Geiste wollen auch wir Wissenschaftler. Ar beiter und Angestellte der Karl- Marx-Universität unermüdlich für die Stärkung und Festigung unserer Republik kämpfen. Wir werden ihn nie vergessen.“ Freiheit für spaniscie Demokralen! Im Namen der über 22 000 Wissen schaftler, Studenten, Arbeiter und Angestellten der Karl-Marx-Univer sität hat der Rektor, Prof. Dr. Georg Mayer, ein Grußtelegramm an die Internationale Konferenz für Amne stie der spanischen politischen Ge fangenen und Emigranten, die in Paris stattfand, gesandt. In dem Telegramm wird die unverzügliche Freilassung der politischen Gefange nen in Franco-Spanien, die Rück kehr aller politischen Emigranten nach Spanien sowie die sofortige Wiederherstellung der ihnen bisher vorenthaltenen staatsbürgerlichen Rechte gefordert. Ein Schreiben an die Pariser Konferenz gesandt haben auch die Mitglieder der zehnköpfigen Delega tion von Assistenten und Studenten der Historischen Institute, die aus Anlaß eines gemeinsamen Seminars über „Die spanische Frage 1936—39“ kürzlich in der westdeutschen Uni versitätsstadt Heidelberg weilten. Die Leipziger Assistenten und Stu denten verbinden ihren Solida ritätsgruß an die Verfolgten des Franco-Faschismus mit der Erwar tung und Hoffnung, daß auch die westdeutschen Teilnehmer des Hei delberger Seminars die Ziele des internationalen Amnestiekongresses unterstützen. -Pes 1- 19tit hat begonnen. Zurückgekehrt aus dem Prakti ¬ kum, sind unsere Studenten wieder in die Hörsäle und Übungsräume eingezogen. Unser Bild zeigt Medizinstudenten bei der geburtshilflichen und gynäkologischen Hauptvorlesung bei Prof. Dr. Aresin in der Universi täts-Frauenklinik. Foto: HBS Pressebesprechung über Neokolonialismus-Konferenz Über die Bedeutung und den Stand der wissenschaftlichen Vor bereitung der Konferenz über Pro bleme des Neokolonialismus, die vom 5. bis 8. April im „Haus Anen- see“ stattfindet, informierten am Donnerstag im Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen in Berlin Dr. Rathmann, Sekretär des vorbereitenden Komitees, Habib Jen-hani, Vertreter des Forschungs zentrums der Geschichte Asiens, Afrikas und Lateinamerikas, und Klaus Puder, Leiter des Presse büros, die Vertreter der demokrati schen Presse und des Rundfunks in einer Pressebesprechung. Dr. Rath mann wies auf die große internatio ¬ nale Bedeutung dieser Konferenz hin, deren Hauptanliegen es ist, die Stellung beider deutscher Staaten zu der ' Politik der Völker Afrikas zu charakterisieren und auf der der Beweis angetreten werden soll, daß der westdeutsche Neokolonialismus eine Fortsetzung der Traditionen der wilhelminischen und imperialistischen Kolonialräuberei ist. Dr. Rathmann konnte mitteilen, daß neben hervor ragenden .Wissenschaftlern aus der .DDR und den sozialistischen Län dern auch namhafte Vertreter aus Afrika, Lateinamerika und Asien sowie aus den kapitalistischen Län dern für die Tage der Konferenz ihr Kommen nach Leipzig angemel det haben. Die Lehrveranstaltungen koordinieren! Interview mit Prof. Dr. Beckert, Direktor des Mathematischen Instituts „Universitätszeitung": Herr Professor, Welche konkreten Schlußfolgerungen müßten in Hinblick auf die selbständige Wissenschaftliche Arbeit der Studenten ous dem Jugendkommunique gezogen werden? Prof. Dr. Beckert: Bekanntlich gibt es drei Formen der Aneignung des Wissensstoffes: die Vorlesung, die Vertiefung des Stoffes in Seminaren und Studiengruppen sowie das Selbststudium der Studenten. Das Verhältnis zwischen diesen drei Stu dienformen muß genau ausgewogen sein, man kann auf keine verzichten. Es genügt z. B. in der Mathematik nicht, daß man nur alles hört. Jeder einzelne Student muß auch Zeit ha ben, die Probleme in aller Ruhe zu durchdenken. Das ist durch die Viel zahl von Stunden, teilweise über 40 Wochenstunden für einzelne Studien jahre, nicht möglich. „Universitätszeitung": Dieses Problem wurde doch schon auf der Senatskonfe renz über das Lehrerstudium behandelt. Prof. Dr. Beckert: Es ist seitdem noch nicht viel geschehen. Der Herr Prorektor für Studienangelegenhei ten hat uns einen Brief geschickt, in dem die Höchststundenzahlen für die einzelnen Studienjahre bekannt- gegeben werden. Aber dabei können wir doch nicht stehenbleiben. Von allein tritt keine Fachrichtung zu rück. So schnell wie möglich sollte eine Aussprache zwischen den ein zelnen Fachrichtungen, den Pädago gen und den Vertretern des gesell schaftlichen Grundstudiums stattfin den, damit alle Lehrveranstaltungen koordiniert werden und ihre Reihen folge abgewogen wird. Wahrschein lich braucht man vom Lehrplan nicht einmal etwas zu streichen, sondern den Stoff nur besser verteilen, damit sich nicht alles in bestimmten Seme stern zusammendrängt. „Universitätszeitung": Welchen Inhalt müßte Ihrer Ansicht nach die Studien gruppenarbeit haben? Prof. Dr. Beckert: Die Studiengrup penarbeit könnte interessanter ge staltet werden. Die Lehrerstudenten könnten z. B. methodische Fragen unseres Faches diskutieren. Gerade die Pädagogik brauchte auf diese Weise gar nicht so belastend zu sein. Im übrigen wäre es wünschenswert, daß sich besonders die älteren Seme ster stärker an den Kolloquien und Seminaren beteiligen, denn dort gibt es genug Probleme der Mathematik, mit denen sie sich beschäftigen kön nen. „Universitätszeitung": Herr Professor, was meinen Sie zu dem Vorschlag, der im Kommunique gemacht wird, regel mäßig wissenschaftliche Studentenwett bewerbe durchzuführen? Prof. Dr. Beckert: Wir hatten schon einmal einen solchen Wett bewerb durchgeführt, aber die FDJ hat das nicht richtig aufgegriffen, und es haben sich nur wenige Stu denten beteiligt. Man könnte in der Ferienzeit wieder solch einen Wett bewerb versuchen. Der Gedanke selbst ist sehr gut. Man sollte auch von staatlicher Seite Möglichkeiten schaffen, die besten Studenten, die aus solchen Wettbewerben hervor gehen, zu prämiieren. Überhaupt müßten wir Mittel und Wege finden, die Studenten, die sich besonders hervorheben, noch extra zu be treuen. „Universitätszeitung": Was halten Sie für ein vordringliches Problem in der Erziehertätigkeit des Lehrkörpers? Prof. Dr. Beckert: Wir haben an unserem Institut drei Erzieherkol lektive, die sehr gute Arbeit leisten. Das ist gerade für die Anfangsseme ster sehr wichtig, da es viele Unklar heiten zu klären gibt, die in der Vergangenheit oft zu Abgängen führten. Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß wir — gerade mit den Lehrerstudenten — Menschen erzie hen, die später selbst als Erzieher tätig sind. Wenn sie zur Universität .kommen/ bringen sie unterschied liche Grundlagen mit. Manchen fehlt ein sicheres mathematisches Grundwissen, hauptsächlich aber mangelt es daran, daß die jungen Menschen noch nicht selbständig ar beiten können. Das müssen wir an der Universität überwinden. Hier muß die Bereitschaft geweckt wer den, später in eigener Verantwortung zu handeln. Viele Studenten setzen sich hin, lassen sich etwas vortragen, alles soll mundgerecht sein Die Stu denten zu befähigen, später selb ständig, zum Teil wissenschaftlich, zu arbeiten und zu erziehen, das ist es. was unbedingt auch bei uns in der Lehre herauskommen muß. Darum ist es auch von der erzieherischen Seite her schädlich, wenn die Stu denten zeitlich keinen Raum zur all- seitigen Bildung haben. Das versteint das ganze Studium. Dozent Dr. Görner, Juristenfakultät: Schlußiolgerungen aus dem 12. Plenum Aus dem 12. Plenum lassen sich so wohl für die laufende als auch für die künftige staats- und rechtswis senschaftliche Arbeit wesentliche Schlußfolgerungen ziehen. Ohne Wei terentwicklung des demokratischen Zentralismus auf staatlichem Gebiet und ohne neues Recht können solche wichtigen Probleme wie die Meiste rung der volkswirtschaftlichen Per spektiven bis 1980 und darüber hin aus. die rationelle Organisation der wissenschaftlich-technischen Arbeit, das Herstellen der Übereinstimmung zwischen Lohn und Arbeitsproduk tivität usw. nicht gelöst werden. Wie sozialistische Demokratie und sozialistisches Recht z. B. bei der wissenschaftlichen Leitung der ört lichen Wirtschaft einer Großstadt wirken müssen, wollen einige Mit arbeiter des Instituts für Staats- und Rechtstheorie und Staatsrecht in Zu sammenarbeit mit den Organen der Stadt Leipzig untersuchen. Studenten machten den Vorschlag, die Ergeb nisse des in der sozialistischen Wirt schaft durchgeführten Praktikums, z. B. auf dem Gebiet der arbeits rechtlichen Regelung des Lohnes, un ter Anleitung von Wissenschaftlern an Hand des 12. Plenums zu vertie fen, um das Niveau der vorgesehenen Studentenkonferenzen zu erhöhen. Viele Gedanken werden wir uns auch, das ergab eine erste Beratung mit den Parteiorganisatoren der Stu denten, um die Frage machen müs sen, wie Studium und massenpoliti sche Arbeit im Sinne der Ausführun gen des Genossen Walter Ulbricht und des Genossen Kurt Hager zur Arbeit mit den Menschen schöpferi scher. interessanter, vielseitiger und selbständiger gestaltet werden kön nen. öffentliche Sprechstunde des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen Entsprechend dem Erlaß des Staatsrates der Deutschen Demokra tischen Republik über die Eingaben der Bürger und die Bearbeitung durch die Staatsorgane vom 27., 2. 1961 führt der Stellvertreter des Staatssekretärs für das Hoch- und Fachschulwesen, Herr Herder, am Freitag, dem 7. April 1961, in der Zeit von 10 bis 15 Uhr im Rektorat, der Karl-Marx-Universität, Leipzig C 1, Ritterstraße 26, 1. Stock, eine öffentliche Sprechstunde durch. Neue Sprechstunden an der Universität Entsprechend dem Erlaß des Staatsrates der Deutschen Demokra tischen Republik über die Eingaben der Bürger und die Bearbeitung durch die Staatsorgane werden die Sprechstunden an der Karl-Marx- Universität ab sofort wie folgt fest gelegt: Dienstag von 9 bis 14 Uhr, Freitag von 9 bis 18 Uhr. Die Kassenstunden der Haushalt abteilung werden von der Neurege lung nicht betroffen. Die Sprechstunden für die Mitglie der des Lehrkörpers finden nach wie vor nach Vereinbarung statt. Prof. Dr. Georg Mayer, Rektor EH1\E1\NUNGEN Der Rektor ernannte im Einver nehmen mit dem Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen Herrn Prof. Dr. med. Siegfried Liehe, der als Professor mit Lehrstuhl für das Fachgebiet Kinderheilkunde an die Medizinische Fakultät der Karl- Marx-Universität berufen ist, zum Direktor der Kinderklinik und Am bulanz. Die nächste Ausgabe der „Univer sitätszeitung“ erscheint erst am Mitt woch, dem 5. April 1961.