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• 9 NOV. 1961 ORGAN DER SED-DARTEIEEITUNG DE R KARL MARX UNIVERSITÄT Für die Wissenschalt, die dem Sozialismus dient! U NI VE RS ITATSZ EITU NG 5. JAHRGANG Nr. 45 LEIPZIG, 8. NOVEMBER 1961 Preis 15 Pf Thesendiskussion: Bewährung vor den Studenten (Seite 3) Auf der Studentenkonferenz zu Problemen der nationalen Frage und des Friedensvertrages Foto: Kirsche Das Lügengewebe des An tikomm unism ns zerreißen! Von der wissenschaftlichen Konferenz des Instituts für Marxismus-Leninismus zu Problemen des Anti kommunismus „Das Programm der KPdSU zerreißt das Lügengewebe des Antikommunismus, der Ideologie des Verbrechens und des Krie ges“ — das war der Leitgedanke der zwei tägigen wissenschaftlichen Konferenz, die das Institut für Marxismus-Leninismus am 31. Oktober und 1. November anläßlich des zehnjährigen Bestehens des Grundlagen studiums im Kulturzentrum Südwest ver- anstaltete. Dr. Striebing, komm. Direktor des Instituts, begrüßte Genossin Dürr, Mit arbeiter der SED-Bezirksleitung Leipzig, Genossen Heinz Schmidt, Stellvertreter des Ersten Sekretärs der Universitätsparteilei tung, sowie den Vertreter des Staatssekre tariats für das Hoch- und Fachschulwesen, Genossen Brüll. Ferner waren der Ein ladung zu dieser Konferenz Vertreter der Institute für Marxismus-Leninismus der Universitäten unserer Republik und Mit arbeiter verschiedener gesellschaftlicher Institutionen unserer Universität gefolgt. Genosse Heinz Schmidt sprach in sei ner Begrüßung die Erwartung aus, daß die Konferenz einen wissenschaftlich fundier ten Beitrag zur offensiven Entlarvung und Zerschlagung der antikommunistischen Politik des verbrecherischen westdeutschen Imperialismus leistet. Aufgabe der Gesellschaftswissenschaft ist cs, so betonte er, die neuen Erscheinungs ¬ formen und Methoden des Antikommunis mus aufzudecken und die Voraussetzung zu schaffen, daß der Antikommunismus mit seiner Wurzel ausgerottet wird, damit ihm auch kein einziger Westdeutscher mehr zum Opfer fällt. Darin kommt die außerordent liche nationale Bedeutung dieser Konferenz zum Ausdruck. Der Referent der Konferenz, Genosse Prof. Beyer, Direktor des Franz-Mehring- Instituts, erläuterte ausgehend vom Kräfte verhältnis der Welt den Antikommunismus als Ideologie des sterbenden Kapitalismus, die mit allen Mitteln gegen die Sowjetunion und die wissenschaftliche Weltanschauung des Marxismus-Leninismus kämpft. Als wichtigste Erscheinungsformen des Anti kommunismus nannte die Konferenz den Klerikalismus. den Revanchismus, den Neonazismus und die rechtssozialistischen Theorien. Nachdem der 13. August erneut bewies, daß sich das Kräfteverhältnis zugunsten der friedliebenden Kräfte verändert hat. rich tet der westdeutsche Imperialismus seine Angriffe im verstärkten Maß gegen unse ren Arbeiter-und-Bauern-Staat. Im Schluß teil des Referats stellt Prof. Beyer dem Antikommunismus den Siegeszug der Ideen des Marxismus-Leninismus gegenüber. Aus den Beiträgen der 20 Diskussionsredner der ERNENNUNGEN UND BERUFUNGEN Das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen hat die bisherige Abteilung Vorratspflege und Vorratsschutz in das Institut für Vorratspflege und Vorrats schutz an der Landwirtschaftlichen Fakul tät der Karl-Marx-Universität umbenannt. Der Rektor hat im Einvernehmen mit dem Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen Prof. Dr. agr. Rudolf Quaas zum Direktor dieses Instituts ernannt. Das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte rückwirkend ab 1. September 1961: Oberarzt Dr. med. habil. Hans-Günther Niebeling zum Dozenten für das Fachge biet Neurochirurgie und Klinischen Elek troenzephalographie an der Medizinischen Fakultät. Oberarzt Dr. med. dent. habil. Wolfgang Pilz zum Dozenten für das Fachgebiet Zahn- Mund- und Kiefernkunde. Der Rektor ernannte im Einvernehmen mit dem Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen: Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Edgar Lehmann zum Direktor des Geographischen Instituts und zum Leiter der Fachrichtung Geogra phie an der Mathematisch-Naturwissen schaftlichen Fakultät. Konferenz wurde klar ersichtlich, wie der Antikommunismus alle Seiten des gesell schaftlichen Lebens in Westdeutschland durchdringt und wie notwendig daher die Zerschlagung dieser Ideologie ist. Prof. Dr. Gentzen. Leiter der Abteilung Geschichte Polens am Institut für Ge schichte der europäischen Volksdemokra tien, beschäftigte sich mit einer sehr wich tigen Erscheinungsform des Antikommunis- mus, dem Revanchismus. Er wies .nach, daß der deutsche Revanchismus besonders grau same Züge aufweist, und daß der. deutsche Imperialismus noch nie nationale Interes-, sen vertreten hat. Im Gegenteil, er hat die Interessen der Nation völlig preisgegeben. Damit hängt auch zusammen, daß der Chauvinismus nicht mehr die entscheidende Rolle spielt. Der Revanchismus konzentriert sich vor' allem auf den Kampf gegen den Kommunismus. Prof. Gentzen führte aus, daß sich nach 1945 der Revanchismus in der Frage der Oder-Neiße-Grenze äußerte. In diesem Zusammenhang zeigte der Redner, daß die rechte Führung der SPD aktiv an der Hetze gegen die Grenze beteiligt ist. Prof. Dr. Gentzen erklärte, daß zwar da mals die alten Faschisten noch nicht offen wagten, gegen die Grenze zu hetzen, jedoch (Fortsetzung auf Seite 5) Institut und Zentrum für Sportmedizin gegründet Am Mittwoch, dem 1. November nahm Dr. Gehring, der Stellvertretende Minister für Gesundheitswesen, die Gründung des Instituts für Sportmedizin und des ersten sportmedizinischen Zentrums an der Deut schen Hochschule für Körperkultur vor. Der Leiter der neuen Institution wurde Prof. Dr. Emmrich. Direktor der Medizini schen Klinik der Karl-Marx-Universität. Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer überbrachte die herzlichsten Glückwünsche für die gedeihliche Entwicklung der neuen Institutionen. Humanistische Politik der Sowjetunion Genosse Höpcke sprach auf der Festveranstaltung der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät zum 44. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution Am Vorabend und am Tage des 44. Jah restages der Großen Sozialistischen Okto berrevolution fanden an den Fakultäten der Karl-Marx-Universität eine Reihe von Festveranstaltungen statt. Am Montag, dem 6. November 1961. sprach Genosse Klaus Höpcke, Stellvertreter des Ersten Sekretärs der Universitätsparteileitung, im Großen Hörsaal des Physikalischen Instituts vor, Studenten, Assistenten. Arbeitern und An gestellten der Mathematisch-Naturwissen schaftlichen Fakultät. Genosse Höpcke würdigte die große Be - deutung der Großen Sozialistischen Okto berrevolution für den historischen Fort schritt der Menschheit. Heute — in der hi storisch kurzen Frist von 44 Jahren — sei klar, daß das sozialistische Weltsystem im mer mehr zum bestimmenden Faktor der Weltpolitik wird. Von der Lebenskraft der Leninschen Ideen zeuge auch das hohe Ent wicklungstempo der Sowjetunion, die er folgreich die materiell-technische Basis des Kommunismus errichtet. Von den bedeutsamen Beschlüssen des XXII. Parteitages ausgehend, behandelte Genosse Höpcke einige wichtige Probleme der gegenwärtigen politischen Entwicklung. Er betonte insbesondere die Notwendig keit eines engen Bruderbundes, einer hi storisch notwendigen, engen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusam menarbeit mit der Sowjetunion. Voller zustimmendem Interesse verfolg ten die Teilnehmer an der Festveranstal tung die treffenden Ausführungen über das Gegeifer der Imperialisten angesichts der sowjetischen Verteidigungsmaßnahmen und der historischen Notwendigkeit, den deut schen Friedensvertrag abzuschließen. Der Sekretär der Universitätsparteilei- tung erläuterte in aller Eindringlichkeit die verbrecherischen Pläne der Imperialisten, die von lokalen Kriegen zur Ausrottung anderer Völker faseln und durch den Plan MC 96 die gefährlichen westdeutschen Mili taristen mit Massenvernichtungsmitteln ausrüsten. Schon heute hat die Bonner NATO-Armee, die von aktiven Nazigene ralen geführt wird, 100 Atomhaubitzen und 180 Raketenabschußrampen im Dienst. Genosse Höpcke unterstrich,'daß es für die Völker lebensnotwendig ist, daß durch sol che militärischen Maßnahmen wie Vervoll kommnung der sowjetischen Flotte und Luftflotte, durch Versuche mit Raketen und Kernbomben größten Kalibers den. Impe rialisten jede Illusion genommen wird, un gestraft .einen verbrecherischen Massen mord anzetteln zu können. Die Sowjet union, die alles für die Erhaltung des Frie dens tut, hat gerade jetzt ihre Vorschläge zur Herbeiführung der Allgemeinen . und vollständigen Abrüstung erneut bekräftigt. Aber die Sowjetunion kann unmöglich ta tenlos zusehen, wie die Imperialisten einen Kernwaffenkrieg vorbereiten. Mit spontanem anhaltendem Beifall stimmten die Teilnehmer an der Festver anstaltung Genossen Höpcke zu, , als er er klärte: „Es ist die humanste Sache der Welt, wenn durch sowjetische Versuchs explosionen die höchstmögliche Garantie geschaffen wird, die Imperialisten in ihrer Aggressionswut zurückzudrängen und einen Krieg, der Millionen und aber Mil lionen Tote kosten würde, zu verhindern. Für die Leistungen der sowjetischen Men schen, die solche wirksame Waffen für den Frieden entwickeln und erproben, gilt un sere höchste Anerkennung, höchster- Dank und-das Versprechen, in gleichem Maße höchste Leistungen für den Frieden, für die Menschheit zu vollbringen.“ „€itt QliicU, daß die 007 existiert!** Aus Anlaß des 15. Jahrestages der Grün dung des Internationalen Studentenbundes und des diesjährigen Weltjugendtages führten Redakteure der „Universitätszeitung'' ein Rundtischgespräch mit ausländischen Stu denten, die an unserer Universität studieren. Im Mittelpunkt des Gespräches stand die Not wendigkeit des Abschlusses eines deutschen Friedensvertrages. Antonios Malios (Griechenland), Medizin student: Griechenland hat den deutschen Faschismus am eigenen Leibe erlebt und gegen ihn gekämpft. Heute sind die west deutschen Imperialisten wieder als ökono mische Okkupanten in Griechenland ein gedrungen. Sie ver. suchen sogar, Militär basen bei uns zu be kommen. Das stößt bei unserem Volk auf großen Widerstand. Unsere Menschen wissen, ein Wolf, der den Schafspelz an. zieht, bleibt trotzdem ein Wolf. Jaromir Bures (CSSR), Student am Dolmetscherinstitut: Das tschechoslowaki., sehe Volk steht fest an der Seite der DDR. die Interessen der DDR sind auch un sere Interessen. Die CSSR war ja eines der ersten Opfer des Hitlerfaschismus. Das hat bei uns niemand vergessen. Solche Na. men wie Seebohm. Wenzel Jaksch und anderer Faschisten sind uns gut bekannt. Unsere Menschen wissen sehr gut, was es bedeuten würde, wenn diesen Faschisten, die sich z. B. in der sogenannten Sudenterideutschen Lands, mannschaft betätigen, nicht Einhalt gebo ten wird. Deshalb treten wir mit der DDR und den anderen friedliebenden Völkern für den baldigen Abschluß des Friedens- Vertrages ein. Samson Olupitan (Nigeria), Medizinstu dent: Wir wissen heute, daß der Kampf gegen den Kolonialismus nur ein Teil des Kampfes gegen den Imperialismus ist und sein kann. Die jungen afrikanischen Natio. nalstaaten sind an der Erhaltung des Frie dens sehr interessiert und sehen, daß eine Hauptgefahr für den Weltfrieden in den Handlungen der westdeutschen Militaristen liegt. Der einzig mögliche Weg. dieses Pro blem zu lösen, ist der Abschluß eines Frie densvertrages, In Nigeria schätzt man die Rolle der DDR als Helfer im nationalen Befreiungs kampf hoch ein. Die DDR war das erste Land, das nigerianische Studenten aufge nommen hat. Am Beispiel Frankreichs, das mit Unterstützung Westdeutschlands in Algerien mordet, erkennen wir klar, daß die imperialistischen Länder nur die Aus beutung und Unterdrückung Afrikas wol len, die sozialistischen Länder aber geben uns uneigennützige Hilfe. Jaromir Bures: Wie Genosse Mikojan auf dem XXII. Parteitag gesagt hat, so sagt man auch bei uns: Ein Glück, daß die DDR existiert. Samson Olupitan: Die Deutschlandfrage ist für die Weltpolitik wie ein Dotter im Ei. Was die DDR gemacht hat, liegt daher nicht nur im Interesse der DDR, sondern hat dazu beigetragen, den Frieden in der Welt zu sichern. Antonios Malios: Die sozialistischen Län der haben viele Jahre Vorschläge zur Ab rüstung gemacht. Das haben die Imperiali- sten vielleicht als Schwäche ausgelegt. Mit ihren Verteidigungsmaßnahmen wirkt die Sowjetunion offensiv für den Frieden. Samson Olupitan: Zur Heuchelei des We stens: Die Franzosen führen ihre Atom bombenversuche ja auf dem Territorium anderer Völker, in Afrika, durch. Jaromir Bures: Je stärker wir sind, deslo weniger werden die Imperialisten es wa gen, uns anzugreifen. In unserem Land stößt es auf große Befriedigung, daß die Jugend der DDR, auch die Studenten, be reit sind, den Sozialismus mit der Waffe zu schützen. Viele tschechoslowakische Werktätige haben zusätzliche Verpflichtun gen übernommen, um zur Stärkung des ganzen sozialistischen Lagers beizutragen. Antonios Malios: Ohne das sozialistische Lager gäbe es keine erfolgreiche Befrei ungsbewegung. Die Stärke des sozialisti schen Lagers und besonders die Bändigung der westdeutschen Militaristen und Impe rialisten durch den Abschluß eines Frie densvertrages, gibt auch den nationalen Befreiungsbewegungen die besten Entwick. lungsperspektiven. Dieser Kampf, der der Sache des Friedens dient, wird entscheidend dazu beitragen, auch dem algerischen Volk die Freiheit zu erkämpfen. Der tschechoslowakische Student Jaromir Bures während des Gesprächs