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KARL-MIARN-UJNIIVERSSITAT 16. September 1977 Universitätszeitung Organ der Kreisleitung der SED Einzelpreis 15 Pfennig Ruf Leipzig 7197459/460 21. Jahrgang ächsische desbibliA. T DIE WWIREe EKLAGEN EURHEBERB EANEDEREI SSW«, k chm---— 1 —‘ T " Immer mehr KMU-Kollektive verbinden ihren energischen Protest ge gen die imperialistischen Machenschaften bei der Entwicklung und Ein führung neuer Waffensysteme mit Verpflichtungen zur weiteren Stär kung der DDR. So schrieben die Reservisten des Ausbildungslagers „Peter Göring“ in einer Protestresolution: „Wir, die Reservisten des Ausbildungslagers ,Peter Göring* Seeling städt, Einheit Fuhlbrügge, sind empört über die vom USA-Senat bewil ligte Produktion der Neutronenbombe. Durch ihre verheerende Auswir kung gegen die Menschheit ist diese Waffe ein Verbrechen gegen die ele mentaren Menschenrechte und bildet eine flagrante Verletzung der Schlußakte von Helsinki. Wir protestieren gegen diese furchtbare Waffe, die eine Bedrohung jeglichen Lebens auf der Erde darstellt, und rufen die Genossinnen der ZV-Lager Papstdorf, Wilhelmsthal und Leipzig auf, sich unserem Protest anzuschließen. Wir verbinden mit dieser Aktion den festen Willen und die Bereit schaft, alle Kräfte einzusetzen, um die an uns gestellten Anforderungen in der politischen und militärischen Ausbildung zu erfüllen. Erste Zwi schenbilanz werden wir auf der am 16. 9. 77 durchzuführenden Besten konferenz ziehen.“ Ihren Protest äußerten u. a. auch die Mitarbeiter der LG Fern- und Ausländerstudium der Sektion ML, die Genossen der GO Physik, die Mitarbeiter des Lehr- und Forschungsbereiches Nordafrika/Nahost der Sektion ANW, der Universitätsbibliothek und des Direktorats Kader/ Qualifizierung. x ... flagranten Verletzung der Helsinki-Schlußakte! Kommunique der Sitzung der SED-Kreisleitung Ihre erste Sitzung im Stu dienjahr 77/78 führte die SED-Kreisleitung am 13. Sep tember durch. Der 1. Sekretär Genosse Walfried Weikent in formierte über di? Vorberei tung des Parteiaktivs und refe rierte zum Thema „Die Aufga ben der Kreisparteiorganisa tion KMU zur weiteren Ver wirklichung der Beschlüsse des IX. Parteitages im Studienjahr 77/78“. Mit den in der Dis kussion geäußerten Präzisie rungen und Ergänzungen, es sprachen 6 Genossen, wurde das Referat einmütig bestä tigt. Das Schlußwort hielt der 1. Sekretär. Zum letzen Tages ordnungspunkt befand die Kreisleitung über eine Reihe kaderpolitischer Fragen. Als Mitglieder der Kreisleitung wurden herzlich verabschiedet die Genossen C. Muschalle, T. Pilz und E. Girlich. Nach dem Dank an C. Muschalle für sei ne Arbeit als Vorsitzender der Kommission Jugend und Sport der SED-KL kooptierte das Gremium Genossen R. Spalte holz als Kreisleitungsmitglied und beschloß seinen Einsatz als Vorsitzenden der Kommission. Sonderlehrveranstaltungen zum Roten Oktober für alle Studenten Studienjahr mit besonderem Gepräge für 2300 „Neue" /—N „Vieles wird davon abhängen, wie rasch und (uz) mit welcher Qualität es Ihnen gelingt, sich im N Rahmen und mit Hilfe des Kollektivs den Ar beitsstil anzueignen, der zur Bewältigung der Studien aufgaben notwendig ist. Gerade die schwierige Phase der ersten Monate des Studiums ist ohne die Hilfe des Kollektivs nicht zu meistern.“ Mit diesen Worten Das besondere Gepräge erhält die Vorbereitung des Studienjahres 1977/ 1978 durch die vielgestaltigen Aktivi täten zum 60. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. So werden für alle Studenten zwei Sonderlehrveranstaltungen zur welt historischen Bedeutung des Roten Oktober der Auftakt sein. In der Vorbereitungswoche (19. bis 24. 9.) sind dazu sieben Stunden Lehrver anstaltungen vorgesehen. Darüber hinaus werden sie Vorlesungen über die Aufgaben ihrer Sektion im Fünfjahrplan und die Geschichte der KMU hören. wandte sich Rektor Prof. Dr. sc. Lothar Rathmann in der UZ-Sonderausgabe für Neuimmatrikulierte an jene 2300 Studenten, die in den nächsten Tagen an der KMU ihr Studium aufnehmen werden. 400 von ihnen haben sich bereits während des Studentensommers in Berlin in ihren neuen Kollektiven kennengelernt. Nach der feierlichen Immatrikula tion am 20. September werden 745 Studenten an einer gesellschafts wissenschaftlichen Sektion studie ren, 480 werden als POS-Lehrer, 185 als Lehrer für Marxismus-Leni nismus ausgebildet und 890 Studen ten in einer naturwissenschaftlichen Disziplin bzw. am Bereich Medizin das Studium beginnen. Besonderes Augenmerk galt auch in diesem Jahr dem Anteil von Ar- Jahrgang 1977/78 bei knapp 60 Pro zent liegt (zum Vergleich: In der BRD sind nur rund 7 Prozent der Studenten aus Arbeiterfamilien). Der Anteil der an der KUM begin nenden weiblichen Studierenden liegt über 50 Prozent, die BRD ist mit 24 Prozent weiblicher Studenten das Schlußlicht der kapitalistischen Länder Westeuropas, in denen der durchschnittliche Anteil bei 30 Pro zent liegt). Zu denen, die in diesem Jahr zu den insgesamt 11 000 KMU-Studen ten stoßen, gehören auch 175 aus- Am Herder- Institut arbeiten damit in diesem Jahr fast 500 Studenten aus 70 Län- dern. beiter- Und Bauernkindern, der beim ländische Studierende. Zahlreiche Erlebnisberichte, Gedichte, Erinnerungen, Fotos und Plakate erhielt die Redaktion seit dem Start der UZ-Leseraktion im Mai des Jahres. 3 Kurzreisen in die UdSSR sowie eine Reihe Geldpreise erwarten die Gewinner, die durch eine Expertenjury ermittelt werden. Mathematiker konferenz an der KMU (UZ/PI) Die „International Confe rence on Algebras, Ideals and their Applications in Theoretical Physics“, die vom 11. bis 21. 9. 1977 in Leipzig stattfindet, steht unter der Paten schaft der „Internationalen Mathe matischen Union“ (IMU) und wird gemeinsam von der AdW der DDR, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Karl-Marx-Universität Leipzig organisiert. Sie ist der erste derartige Beitrag der Mathematiker der DDR im Rahmen der IMU. Es werden rund 130 Gäste aus 18 Län dern Europas, Asiens, Amerikas so wie etwa 120 Mathematiker und Physiker der DDR erwartet. Zur Konferenz gehören solche sich stürmisch entwickelnde Zweige der Mathematik wie die Theorie der Operatorenalgebren und Ideale der Streutheorie. Die Konferenz fördert die Koope ration von Wissenschaftlern ver schiedener Länder und Gesell schaftssysteme im Sinne der Schluß akte der Konferenz von Helsinki und leistet einen wertvollen Beitrag zur weiteren Vertiefung der tradi tionellen Zusammenarbeit zwischen Mathematikern und Physikern. Wolfgang Herger zu Gast bei Studenten Zu einem Höhepunkt für die über 400 KMU-Studenten, die ihren Studentensommer im Rahmen der „FDJ-Initiative Ber lin“ absolvierten, gestaltete sich am 6. September ein Forum mit Wolf gang Herger, Leiter der Abteilung Jugend beim ZK der SED. Auf die sem Forum begrüßten die Leipziger Studenten ebenfalls Dr. Siegfried Thäle, 2. Sekretär der SED-Kreis leitung, sowie Dr. Karl-Heinz Borg wardt, Sekretär für Studenten im FDJ-Zentralrat. Wolfgang Herger in formierte sich ausführlich über die von den FDJlern vollbrachten Lei stungen auf den Baustellen, über Kontakte mit den Bauarbeitern und Berliner Bürgern sowie über das geistig-kulturelle 'Leben im Lager selbst. Die Studenten versicherten, daß sie die in Berlin gesammelten zahlreichen guten Erfahrungen mit in den Start ins neue Studienjahr einbringen werden und mit hohen Leistungen im Studium sowie in der gesellschaftlichen Arbeit vorbildlich ihren Verbandsauftrag erfüllen wol len. Im Verlaute des mehrstündigen Forums beantwortete Genosse Her der zahlreiche Fragen. Politisch-ideologische Arbeit ist und bleibt Herzstück Von Walfried Weikert, 1. Sekretär der SED-Kreisleitung E s sind für uns Kommunisten keine leeren Worte, wenn wir sagen, Ge denktage sind uns Leitfäden für die Aktion. Das ist so, seit Karl Marx und Friedrich Engels vor fast 130 Jah ren der Arbeiterklasse im Kommunisti schen Manifest die Losung gaben, die auch heute noch auf dem Banner des Menschheitsfortschritt steht: Proleta rier aller Länder vereinigt euch! Das ist so, seit Wladimir Iljitsch Lenin vor 60 Jahren die Revolution in Rußland zum Sieg führte. Und dieses histori sche Ergebnis ist es auch, das dem gesamten Studienjahr 1977/78 seinen besonderen Stempel aufdrückt, dem unsere ganzen Anstrengungen in Er ziehung, Ausbildung und Forschung ge widmet sind. Ein würdiger Anlaß, das Wirken der Kommunisten unserer Kreisparteiorganisation sowie aller Studenten, Wissenschaftler, Arbeiter und Angestellten der KMU beim Kampf um die Erfüllung der Beschlüsse des IX. Parteitages einzuschätzen und allen den Dank für das bisher Erreichte aus zusprechen. Mit dem Wettbewerb zum Roten Ok tober geht es in erster Linie darum, einen wichtigen Schritt voranzukom men im Verständnis und in der Fähig keit aller KMU-Angehörigen, die Inten sivierung als Werk sozialistischer Ge meinschaftsarbeit zu meistern, den Beitrag zum wissenschaftlich-techni schen Fortschritt und zum theoreti schen und praktischen Kampf der Par tei zu erhöhen, sowie die Qualität kommunistischer Erziehung und praxis verbundener schöpferischer Ausbildung zu verbessern. Für die Realisierung die ser sich in jedem Bereich konkret dar stellenden Aufgaben brauchen wir je den Universitätsangehörigen, brauchen wir die Ideen, die Tatkraft jedes Kol lektivs und jedes einzelnen. Eine sol che Zielstellung ist aber nur zu ver wirklichen, wenn es uns gelingt, un sere Ausstrahlungskraft als Kreispartei organisation zu erhöhen, die Kampf kraft jeder Parteiorganisation, jeder Parteigruppe zu stärken und die Argu mentationsfähigkeit jedes Genossen zu qualifizieren. Deshalb ist und bleibt die politisch-ideologische Arbeit das Herz stück der Führungstätigkeit jeder Grundorganisation. Von diesem Lenin schen Standpunkt aus, ist an dieLö- sung jeder Aufgabe heranzugehen. D er IX. Parteitag stellte auch der Karl-Marx-Universität Aufgaben, die nur mit neuem Schrittmaß zu bewältigen sind. Von unserer Bil dungsstätte wird ein qualitativ größe rer Beitrag zur Entwicklung der soziali stischen Gesellschaft und zur Meiste rung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts erwartet. Diese neuen Di mensionen und Maßstäbe - Erich Hon ecker entwickelte sie nochmals in sei ner programmatischen Rede vor den 1. Kreissekretären — gilt es, allen KMU- Mitarbeitern und Studenten deutlich ins Bewußtsein zu rücken. Wir gehen dabei davon aus, daß das Verständnis aller Probleme des wissenschaftlich- technischen Fortschritts primär eine ideologische Frage ist. Enge Vorstel lungen, daß er sich etwa nur auf öko nomische Bestrebungen bezieht oder nur Forderungen an die Forschung stellt, reduzieren den tatsächlichen Wirkungsradius des wissenschaftlich- technischen Fortschritts. Deshalb ist überall ideologische Klarheit zu schaf fen, daß dieser tiefgreifende Prozeß sowohl die gesamte Erziehung und Ausbildung als auch die gesellschafts- und naturwissenschaftliche und medizi nische Forschung vor enorme Aufga ben stellt, was nicht zuletzt die 6. Ta gung des ZK der SED eindeutig nach wies. In einer Kreisleitungssitzung im Dezember werden wir uns diesen Fra gen stellen, wenn wir Ergebnisse und Anforderungen kommunistischer Erzie hung diskutieren und dabei besonders die Qualität der Lehre, die Wirk samkeit der Hochschullehrer und über einen größeren Beitrag des marxi stisch-leninistischen Grundlagenstu- diums beraten und beschließen. Auf dem Gebiet der Forschung sind wir gerade bei der gegenwärtigen Plandiskussion angehalten, überall gründlich zu erläutern, daß der wis senschaftlich-technische Fortschritt der Hauptfaktor der Intensivierung ist. Der erfolgreiche Kampf um Höchstleistun gen bei der Planerfüllung setzt in allen Disziplinen und gesellschaftlichen Be reichen voraus, daß - durch alle Genossen in allen Sektio nen, Institutionen und Kliniken die ge planten Vorhaben und die bisherigen Ergebnisse ehrlich an der Sowjetwis senschaft gemessen und mit anderen international anerkannten Leistungen verglichen werden: - in jedem Lehrstuhl und durch jeden Wissenschaftler die höchsten An sprüche an die eigene Arbeit gestellt werden, um unter den objektiv gegebe nen Bedingungen die maximal ■ mögli chen wissenschaftlichen Ergebnisse zu erreichen ; - entschiedener und gründlicher zu allererst die Frage nach den eigenen Reserven beantwortet wird. Mit der Klärung dieser ideologischen Fragen sind zugleich Voraussetzungen zu schaffen, daß sich in allen Lehr stühlen und Kollektiven eine Atmo sphäre ideen- und initiativreiche Ar beit entwickelt, die zu immer höheren Leistungen anspornt und ein kleinmüti ges „wenn und aber" nicht duldet. E ine besondere Verantwortung trägt die KMU als ein Zentrum gesell schaftswissenschaftlicher Forschung. In diesem Bereich muß besonders bei der Vorbereitung der Forschungspla nung für die 80er Jahre gründlicher als bisher die Umsetzung von For schungsergebnissen in populärwissen schaftliche Aktivitäten zur Unterstüt zung der ideologischen Offensive der Partei bedacht und in die Planung di- rekt einbezogen worden. Diesem und anderen Problemen einer langfristigen komplexen Entwicklung der Gesell schaftswissenschaften an der KMU wird sich im November ein Parteiaktiv wid men. Angesichts der Erfahrungen, die bei der Auswertung der Planerfüllung 1976 gewonnen wurden, macht es sich notwendig, bereits darauf hinzuweisen, daß unter Führung der Parteileitungen die staatlichen Leitungen gerade der qualitäts- und termingerechte Erfül lung aller zentralen Forschungsleistun gen erhöhte Aufmerksamkeit schenken müssen. Dabei haben die vom Polit büro des ZK der SED bestätigten Z-The- men für die Arbeit der Parteileitungen ein besonderes Gewicht. Es gilt, Kampfpositionen zu beziehen, innere Reserven aufzudecken und das vor wärtsweisende Gespräch mit all jenen zu führen, die ihren Verpflichtungen in der Forschung nicht oder nicht voll nachkommen. E s gehört zum Erfahrungsschatz unse rer Partei, daß dort, wo sich die Kommunisten an die Spitze stellen, wo die Parteileitungen die politische Führung aller Prozesse im Verantwor tungsbereich wahrnehmen, wo ein ech tes Vertrauensverhältnis zu allen Par teilosen besteht, daß dort die größten Erfolge erzielt werden. Die große Kraft der über 5000 Kommunisten un serer Kreisparteiorganisation gilt es für diese Aufgaben noch besser zu for- mieren. Erich Honecker verwies in sei ner Rede vor den Kreissekretären ein drucksvoll auf die verstärkte Qualifizie rung des innerparteilichen Lebens. Hier können wir auf beachtliche Er folge verweisen, vor allem bei der Gestaltung niveauvoller Mitgliederver sammlungen, bei der Arbeit mit Par teiaufträgen u. a. m. Aber wir wissen auch, daß uns mit dem Beschluß des Politbüros zur massenpolitischen Ar beit Aufgaben gestellt sind, an deren Erfüllung wir gegangen sind, wobei aber bei weitem die Potenzen unserer Parteiorganisation und der gesamten KMU noch nicht voll ausgeschöpft sind. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist der nun vorliegende koordinierte Plan der massenpolitischen Arbeit der SED-Kreisleitung, auf dessen Grund lage es nun gilt, entsprechende Doku mente in den Grundorganisationen zu beschließen und was das Wichtigste ist, mit Leben zu erfüllen. Im Gedenken an Prof. Katha rina Harig APO I, Phil/WK: Lehren und lernen wir schon streitbar? Störfrei arbei ten, aber wie? Probleme und Antworten Neue histo rische UZ-Serie - Dokumente aus sechs Jahr zehnten Initiativen der jungen Arbei ter und Ange stellten