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UALupu! • ^01^11! Der Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates, Gerald Götting, sprach zum Kenia-Tag „Wir haben heute einen Feiertag", sagt der Freund aus Kenia. „Und wir feiern mit euch mit“, antwortete ich. Da lacht der junge Afrikaner und schüttelt mir die Hand. „Uhuru“, sagt er, „weißt du, was ,Uhuru‘ bedeutet? Das heißt Freiheit. Das ist der Kampfruf unseres Volkes in Kenia.“ Die Gruppe afrikanischer Studenten vor der Bfihne des Hörsaales in der Fachschule für Post- und Fernmeldewesen zerstreut sich, zwischen blonden FDJlerinnen, dunkelhaarigen Freunden aus Algerien und Kuba, zwischen Wissenschaftlern, Studenten und jungen Arbeitern sieht man zur Festveran staltung am Kenia-Tag die Gesichter des jungen Afrika, die lachenden und ernsten Gesichter eines aufbrechenden Kontinents. Der Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik. Gerald wickelt sich in Westdeutschland — wie in anderen Kolonialländern — jener Neokolonialismus, der an Stelle der Kolonie „Entwicklungsland“, an Stelle Kolonialwirtschaft „wirtschaft liche Hilfe“ und „Partnerschaft“ setzt“, erklärte Gerald Götting. „In ihrer sogenannten ,Afrika-Woche‘ wollen die Militaristen die Legende vom Bonner Antikolonialismus ver breiten. In Wirklichkeit ist es ihre Götting, übermittelt unseren Freunden die Grüße und die Sympathien des ersten deutschen Arbeiter-und-Bauern-Staates. Absicht, in Afrika einzudringen. Ihre Tarnung wird ihnen nicht viel nüt „Die Hilfe der DDR gegenüber den afrikanischen Nationalstaaten“, sagte „Heliender Freund Afrikas' 1 Nach dem Festakt zur Er öffnung des Afrika-Instituts an unserer Universität sagte der afrikanische Student Sheku Ma- gona aus Sierra Leone: „Die Gründung eines Afrika- Instituts an der Karl-Marx- Universität ist ein tvesentlicher Beitrag zum Fortschritt über haupt; es ist ein wesentlicher Beitrag zur Erforschung der Ge schichte Afrikas, die bisher — und noch jetzt in den kapitalisti schen Ländern — verfälscht dar gelegt wurde. Wir sind als Afrika ner der DDR und der Initiative der Karl-Marx-Universität dank bar. Wir wissen, daß die DDR als sozialistischer Staat kein Interesse daran hat, die Völker Afrikas auszubeuten, sondern sie ist ein helfender Freund Afrikas, was ü. a. die Eröffnung dieses Instituts beweist. Foto: Frotscher der Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates, „ist getragen vom Geist der Freundschaft und des Frie dens, -der gegenseitigen Achtung, des gegenseitigen Vorteils und der Nicht einmischung in die inneren Angele genheiten. Es kann kein Zweifel be stehen, daß wir den endgültigen Un tergang des Kolonialismus in Afrika und in der ganzen Welt erleben wer den. Unser Beitrag, materieller und kultureller Art, beim Aufbau freier und unabhängiger afrikanischer Staa ten wird die feste, auf den Prinzipien von Bandung und auf dem Grund satz des gemeinsamen Antikolonia lismus gegründete Freundschaft zwi schen der DDR und Afrika weiter entwickeln und im gegenseitigen In teresse Früchte tragen.“ Gerald Götting wies auf die in der programmatischen Erklärung des Staatsrates enthaltene Feststellung hin, daß sich am Prüfstein der Ein stellung zum Kolonialismus der un terschiedliche Charakter der beiden deutschen Staaten zeigt. „Heute ent- zen. Sie werden mehr und mehr durchschaut.“ Mit dem Kampfruf des tapferen keniatischen Volkes „Uhuru, Freiheit, Uhuru“, schloß Gerald Göt ting seine Rede. Afrikanische Studenten. Funktio näre der Vereinigung der Studenten Kenias in der DDR, entwarfen ein Bild vom Freiheitskampf ihres Vol kes und vom tapferen Leben ihres Nationalhelden Jomo Kenyatta, der schon seit acht Jahren mit Tausenden Patrioten in britischen Konzentra tionslagern schmachtet. In einer an die UNO gerichteten Resolution forderten die Teilnehmer der Festveranstaltung seine sofortige Befreiung, Freiheit und Unabhängig keit für Kenia, die Abschaffung aller Militärstützpunkte in Afrika und die Beseitigung der schmachvollen Kolo nialpolitik. Mit einem zündenden Kulturpro gramm deutscher und afrikanischer Freunde klang dieser Abend der Soli darität mit dem noch unterdrückten Kenia aus. K.-H. R. Mediziner sammeln für Kubaner Ein Flugblatt, in dem zur Unter stützung der UNO-Deklaration zur sofortigen Beseitigung des Kolonial systems aufgerufen wird, haben un sere Medizinstudenten herausge geben. In dem Flugblatt verpflichten sich die Freunde, eine Sammlung durchzuführen, durch die einem jun gen Patrioten aus Kuba das Medizin studium an unserer Universität er möglicht werden kann. Jede Semi nargruppe will ein Monatsstipendium aufbringen. Die Gruppe III/9 hat sich das Ziel gesetzt, mindestens 250 DM zu sammeln. Ferner wollen unsere Mediziner eine Ausstellung unter dem Titel „Der Kampf der Völker um nationale Unabhängigkeit und Freiheit, gegen den Imperialismus“ auf bauen. Jede Gruppe wird eine Wandzeitung über ein vom Kolonia lismus unterdrücktes oder bedrohtes Land ausgestalten. In Fora mit aus ländischen Medizinstudenten und in Gruppenversammlungen wollen sich die Freunde Klarheit über die politi schen Grundfragen unserer Zeit, ins besondere über die Probleme des Kolonialismus verschaffen. Damit unterstützt die FDJ-Organi- sation unserer Mediziner den gerech- ten Kampf der Völker um Freiheit, den Kampf gegen den Imperialismus und für die totale Abrüstung in der Welt, — Auf jeden Fall eine sehr nachahmenswerte Initiative. Biologiestudenten verurteilen Gewaltpolitik Werter Herr Bürgermeister Büdinger! Wir Biologiestudenten der Karl- Marx-Universität Leipzig haben mit Empörung von dem unerhörten Über fall auf Sie und Ihre Gemeinde Kenntnis genommen. Wir haben da gegen in einem Schreiben an das Polizeipräsidium Darmstadt prote stiert und versichern Sie unserer Solidarität. Uns befremden besonders die Gründe, aus denen diese Aktion unternommen und-die brutalen Maß nahmen, mit denen sie durchgeführt wurde. An das Polizeipräsidium Darmstadt Wir Biologiestudenten der Karl- Marx-Universität Leipzig haben mit Empörung von dem unerhörten Über fall auf die hessische Gemeinde Überau Kenntnis genommen. Wir verurteilen aufs schärfste die brutale Aktion gegen die Bürger der Ge meinde, Ist das die Verwirklichung der Freiheit? Beide Briefe tragen die Unter schriften von 41 Studenten. Appell des Akademischen Senats in Marburg und Münster überreicht Im Auftrage des Akademischen Senats der Karl-Marx-Universität überreichten in der vergangenen Woche der Dekan der Philosophi schen Fakultät, Prof. Dr. Martin, und der Dekan der Wirtschaftswis senschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Heinze, dem Prorektor der Philipps- Universität zu Marburg an der Lahn, Prof. Dr. Reinhardt, sowie der Dekan der Juristenfakultät, Prof. Dr. Such, und der Direktor der Universitäts bibliothek, Dr. Müller, dem Rektor der westfälischen Wilhelms-Univer sität zu Münster, Professor Dr. Köt- ting, die Erklärung des Akademi schen Senats der Karl-Marx-Univer sität vom 11. Oktober 1960. (Siehe UZ vom 19. 10. 1960.) In dieser Erklärung bekennt sich der Akademische Senat der Karl- Marx-Universität zu den Abrüstungs vorschlägen der Regierung der Deut ¬ schen Demokratischen Republik so wie zur programmatischen Erklä rung des Vorsitzenden des Staats rates der Deutschen Demokratischen Republik, Walter Ulbricht, und wen det sich an alle verantwortungs bewußten Wissenschaftler in West deutschland, gemeinsam mit uns ihre Stimme für den Frieden zu erheben und für den unverzüglichen Ab schluß eines Friedensvertrages mit beiden deutschen Staaten einzu treten. Der Rektor der Universität Mün ster nahm diese Erklärung entgegen und beabsichtigt, sie dem Senat sei ner Universität zur Kenntnis zu bringen. Der Prorektor der Univer sität Marburg versicherte nach der Entgegennahme der Erklärung, daß er sie dem Rektor unverzüglich un terbreiten wird. Wo ist Humboldt lebendig? Diejenigen, die mit einem gewissen Wohlwollen den Namen Friedrich- Wilhelm-Universität aussprechen, fühlen sich plötzlich berufen, an den Geist Humboldts zu erinnern und zu behaupten, er sei ausgelöscht an der Universität Unter den Linden, die in wenigen Tagen die Feier ihres 150- jährigen Bestehen begeht. Allerdings lassen sie sich bezeich nenderweise nicht darauf ein zu er klären — wir sprechen hier von einem Artikel im Westberliner „Tag“ —, worin das Humboldtsche Universitätsideal bestanden habe. In diesem Falle hätte das Westberliner Blatt das neue Zulassungsverfahren und die veränderte Zusammenset zung der Studentenschaft ab 1946. d'e erstmalig Söhnen von Arbeitern und Bauern die Tore akademischer Bil dung öffneten, nicht als Auslöschung des Humboldtschen Geistes, sondern als höchste Erfüllung bis dahin uner füllter Träume Wilhelm von Hum boldts und der besten Hochschulleh rer in der 150jährioen Geschichte der Universität darstellen müssen. Denn Wilhelm von Humboldt hatte er klärt: „Was verlangt man von einer Nation, einem Zeitalter, von dem ganzen Menschengeschlecht, wenn man ihm seine Achtung und s^ine Bewunderung schenken soll? Man verlangt, daß Bildung, Weisheit und Tugend so mächtig und allgemein verbreitet als möglich unter ihm herrschen." Aber noch nie war das in dem Maße der Fall wie an den Volks- Universitäten unserer Republik. Der „Tag“ spricht von einem „Bruch mit den inneren Traditionen deutschen akademischen Lebens", nennt aber den reaktionären preußischen Staats historiographen Treitschke in einem Atemzug mit Fichte, der in seinen „Reden an die deutsche. Nation" den Geist der nationalen Befreiunosb"WP- gung in die Universität trug, und mit Hegel, dessen Philosophie in ihrem rationellen Kern in der Lehre von Marx und Engels aufbewahrt wurde. Er hütet sich davor, auch nur den Versuch zu machen, seine Behaup tung zu beweisen, alleiniger Treu händer der Gründung Wilhelm von Humboldts sei die „Freie“ Universität, denn er muß gleichzeitig zugeben: „Gewiß gibt es heute hier (an der Humboldt-Universität, Die Redaktion) Stipendien, die höher sind als das Honnefer Modell in der Bundesrepu blik ..und die Behauptung von der Unfreiheit in Lehre und For schung steht als jämmerliche Phrase da: „Heute kann der junoe Student nicht frei wählen, was und bei wem er studieren wi’l...“ In der Tat aber ist es so, daß Wilhelm von Humboldt sein Amt einst niederlegen mußte, weil die preußische Hofkamarilla ihn bedrängte, daß Fichte abdankte, weil seinen Reformplänen Widerstand entgegengesetzt wurde und das Chau vinismus und Bildung sfeindlichkeit bis zur Vernichtung des Faschismus das wissenschaftliche Leben, die hu manistische Tradition und die Frei heit der Universität bekämpften. Die Verleumder in Westberlin und Westdeutschland sind niemand ande res als die Nachfahren der Kräfte, die von jeher die wahre und freie Wissenschaft mißachteten. In Wirk lichkeit pfeifen sie auf einen Hum boldt und einen Fichte. Sie geben lieber das Geld für Atomrüstuna als für Stipendien aus. Aber die Hum- bo'dt-Universität im demokratischen Berlin verwirklichte die Ideale der großen Wissenschaftler; denn alles Große. Schöne und Wahre, so sagte Walter Ulbricht am 15. Jahrestan der Neueröffnunn der Friedrich-Schiller- Universität Jena, das humanistische Schaffen der großen Wissenschaftler unserer Geschichte wird in 'der DDR geachtet und geehrt. Die, die nicht einverstanden waren, daß sich die Tore der Berliner Uni versität entsprechend den Vorstell "n- gen Humboldts breitesten Kreisen des Volkes öffneten und mit Geldern des amerikanischen Kriegsgewinn^rs Ford in Berlin-Dahlem ein Spalter unternehmen gründeten, vereinigen lediglich den traurigen Ruhm auf sich, die reaktionären militaristischen und chauvinistischen Traditionen zu bewahren. G. L. Die großkapitalistische „Welt“ ver öffentlichte am 8. Oktober einen ganz seitigen Artikel ihres Mitarbeiters Hans-Dietrich Sander, in dem er Ge spräche mit republikflüchtigen Intellek tuellen wiedergibt. Die LVZ vom 16. Oktober brachte daraus Auszüge, die die Verräter Alfred Kantorowicz und Herbert Kasten betreffen und zeigen, in welchem Sumpfe sich diese aussätzigen „Intellektuellen“ wühlen. Am 12. Oktober setzte „Die Welt“ die sen Bericht (wieder im Umfang einer ganzen Seite) fort. Diesmal wird vor wiegend über Angehörige der verbre cherischen Harich-Gruppe berich tet, die nach Verbüßung ihrer gerechten Strafe aus der DDR in den klerikal militaristischen Westzonenstaat, zu Adenauer, Strauß und Globke flüchte ten. Sie sumpfen und versumpfen jetzt in einem kleinen rechtsrheinischen Dorf, das — wie „Die Welt“ schreibt — in der „magischen Nähe von Bonn“, der Resi denz Adenauers, liegt. Sie sind hier beisammen: der Manfred Hertwig, der Heinz Zöger, der Gerhard Z w e - r e n z und noch einige andere schmut zige Gestalten. „Gerhard Zwerenz haßt dieses kleine Dorf“, berichtet Sander. Kein Wunder; es ergeht dem Zwerenz am „magischen“ Rhein sehr dreckig. „Als ich ihn be suchte“, so berichtet Sander, „hatte er gerade mit seiner Familie (Frau, Kind, Schwägerin) zwei Hungertage im Bett verbracht. Dann trafen zwei Tage hin tereinander Honorare ein. Sie sind so unregelmäßig, daß ihm kein monatlicher Schnitt einfällt. Die einzige feste Summe ist die Miete für seine Woh nung: 150 DM.“ Das hatte er sich nicht träumen las sen, als er sich im Jahre 1956 um die Vergiftung und Zersetzung der Leipzi ger studentischen Jugend bemühte. Wir zitieren. weiter aus der „Welt“: „ ,Ich bin ziemlich irritiert:, sagt Zwe renz: .Wenn ich schreibe, kann ich nicht einfach schreiben, wie ich möchte. Es drängen sich sofort Stimmen dazwi schen. Die von rechts sagen: Du stehst links. Die von links: Du stehst rechts. Aber ich muß schließlich meine Fami lie ernähren 1 .“ Was also tut er? Als Prostituierter schreibt er das Zeug, das ihm die reak tionären Verlage und Redaktionen ab nehmen. Treu seiner Gewissenlosigkeit Verräter Zwerenz und Konsorten in der Gosse ) VON PROF. HANS TEUBNER schmiert er für die Feinde des Volkes und muß trotzdem feststellen, daß ihn seine „publizistische“ Arbeit am Hun gertuch nagen läßt, weü sich, wie „Die Welt“ ausdrücklich vermerkt, kein Pu blikum für seine geistigen Ergüsse fin det Eine intellektuelle Hure, billig und trotzdem ohne Kunden. Die leere Geld tasche hat Platz für den Totenschein des klerikal-militaristischen Systems, der auch auf den Namen Zwerenz und seinesgleichen ausgestellt ist. 4 Der „dritte Weg“ führt in den Sumpf Wie es Zwerenz ergeht, so ergeht es fast allen Republikflüchtigen. Unter denen, die im Jahre 1956 die DDR für den reaktionären Umsturz nach dem Muster der ungarischen Verräter um Lukacz aufweichen wollten, war Man fred Hertwig. Er bewohnt heute ein möbiliertes Zimmer, für das er 75 D-Mark Miete bezahlt. Seine Ein nahmen sind minimal, obgleich er für den „Telegraf“, für „Die Welt“ und für westdeutsche Rundfunksender gewis senlos jede Sudelei zusammenschmiert. Da ist er also gelandet, der 1956 als Redaktionssekrotär der „Deutschen Zeitschrift für Philosophie“ philoso phisch die DDR für den „menschlichen Sozialismus“ zersetzen wollte. Hertwig, der wieder in der SPD ist, äußerte- zu Sander: „Es kommt einem so vor. als hätte man ein halbfeindliches Ausland betreten.“ Er erklärt das da mit. daß „man eine Hand ergreift und den Daumen nicht will.“ Der Verräter fühlt sich also verraten, und seine Kon sequenz besteht darin, daß er sich un- tertänist der Reaktion zu jedem Dienst anbietet. Er sagt dem Berichterstatter der „Welt“: „Was über die Zone geschrieben wird, verfehlt in vielen Fällen seine Wirkung auf die Zonenbewohner.“ Wenn man sich aber mehr seiner und seinesglei chen bedienen würde, erschienen Ver öffentlichungen, die auch das nötige Fleisch besäßen. So widerlich also biedert sich dieser „intellektuelle“ Ganove an und hofft auf Erfolg, indem er dem Vertreter der „Welt“ versichert: „Der sogenannte dritte Weg ist nur für den Osten von Bedeutung, von revolutionärer Bedeu tung.“ Mit anderen Worten, im Osten müsse man sich weiter um die Aufweichung bemühen, im Bonner Staat aber müsse man ohne Vorbehalt zum Atomkriegs minister Strauß und zum Judenmörder Globke stehen. Dem Sinne nach sagt ein anderer der Banditen, nämlich Heinz Zöger, dasselbe. Auf die Frage der „Welt“ „Was glauben Sie tun zu können?“ antwortete er: „Für den Osten: das Gespräch über den Revisio nismus nicht zum Erlöschen kommen zu lassen. Für den Westen: die Politik der SPD zu unterstützen.“ Das ist die gei stige, die pathologische Konzeption Zö gers, der sich dem Journalisten der „Welt“ gegenüber darüber beklagt, daß ihm seine frühere Tätigkeit als Kom munist „als Make! angerechnet werde, während eine nationalsozialistische Ver gangenheit als ein Kavaliersverbrechen angesehen wird“. Diese abscheuliche Anbiederung nützt Zöger nichts, denn obwohl er die Er güsse seiner ungeistigen Akrobatik an alle möglichen reaktionären Zeitungen schreibt, ist sein Einkommen jämmer lich. Es ergeht ihm wie dem „Lyriker“ Peter Jokostra. von dem „Die Welt“ folgenden Ausspruch berichtet: „Ich verbrauche im Monat hundert Briefmarken, um alle Verbindungen zu halten, von denen ich lebe.“ So ergeht es Verrätern an der Deut schen Demokratischen Republik: An ständige Menschen wenden sich voll Abscheu von ihnen, und selbst die Reaktion will nichts mehr von ihnen wissen, nachdem sie durch ihre Repu blikflucht die Schuldigkeit des Mohren getan haben. „Die Welt“ schreibt: „Ein geflüchte ter Philosophiedozent aus Ostberlin“ — sein Name wird nicht genannt, sein Jahrgang mit 1922 angegeben — „erhielt eines Tages in München Zwei Briefe; der eine teilte ihm mit, daß seine Flucht nicht politisch anerkannt werden könnte, der zweite enthielt eine Ein berufung zur Musterung.“ Damit illu striert „Die Welt“ höhnisch und treffend die Philosophie des „dritten Weges“. Von der republikflüchtigen Eva Müthel berichtet „Die Welt“, daß sie sich die „Freiheit als ein Leben ohne Alternative“ vorstellte und nun in die Bundesgenossenschaft der Nazis und Revanchisten geraten ist. Und weil es keinen „dritten Weg“ gibt, schmiert jetzt die republikflüchtige Müthel reak tionäre Bücher zur ideologischen Vor bereitung des vom klerikal-militaristi schen Regime nach der Denkschrift der Bonner Nazigenerale vorbereiteten Atombombenkrieges. So beweist es sich wieder: Der „menschliche Sozialismus" ist identisch mit dem Dienst für die nationale Schande und die Barbarei. Genug. Halten wir uns nicht länger bei den verabscheuungswürdigen Krea turen auf. Mögen sie. was unvermeid lich ist. verachtet im Sumpfe zugrunde gehen. Wo ist der Staat der guten Deutschen? Diejenigen aber, die noch keine klare Position gefunden haben, mögen die oben stehenden Fakten »nachdenklich stimmen und ihnen klarmachen: Unsere Zeit verlangt von jedem einzelnen die Entscheidung, auf welcher Seite er zu stehen hat. Auf der Seite der klerikal militaristischen Reaktion, des Juden mörders Globke, des Krieges und der Barbarei oder auf der Seite des Frie dens, des Fortschritts, des Humanis mus. Eine Zwischenposition gibt es nicht und kann es nicht geben. Jeder, dem Frieden, das Glück der Nation und seiner Kinder teuer ist. muß verstehen lernen, daß er vorbehaltlos für das nationale Kampfprogramm einstehen muß, das vom Vorsitzenden des Staats rates, Walter Ulbricht, in der Volkskammer am 4. Oktober verkündet wurde. Dieses Programm ist das Pro gramm aller anständigen Deutschen, das Programm des Friedens, des ungestü men sozialen, kulturellen und literari schen Aufstiegs, das Programm wahrer Menschlichkeit. Wessen Staat ist der Staat? Ist er der Staat der Fabrikanten des nationalen Todes oder ist er der Staat der Schöp fer der sozialistischen Gesellschaft, die allen Menschen Glück und Sonne bringt? Atif der Seite der Deutschen Demokratischen Republik zu stehen, heißt dort zu sein, wo den objektiven Gesetzen der gesellschaftlichen Ent wicklung Rechnung getragen wird, wo die Gesetze der Wissenschaft als abso lut bindend anerkannt werden, wo Kul tur und Geistesleben gedeihen und der Staat ein Werkzeug.wahrhaften Huma nismus ist. „Unsere Epoche ist die Epoche der konsequenten Erneuerung der Existenzformen’ der menschlichen Gesellschaft, eines unvergleichlichen Höhenflugs zur Beherrschung der Na turkräfte, zu einem fortschrittlicheren System“, so sagte N. S. Chru schtschow in seiner großen Rede auf der UNO-Vollversammlung. Auf diesem Höhenflug bewegt sich unsere Deutsche Demokratische Republik als Teil des sozialistischen und des Welt friedenslagers. Hier ist der Platz jedes national gesinnten Deutschen, jedes Ar beiters und Bauern, jedes Angehörigen der wissenschaftlichen und künstleri schen Intelligenz, jedes Mannes, jeder Frau, jedes Alten, jedes Jugendlichen. Glück und Sonne allen denen, die vaterländisch handeln! Schmach, Schande und Verderb denen, die wie Kantorowicz. Kasten. Zwerenz. Hert wig. Zöger und Konsorten zu erbärm lichen Verrätern wurden! *) Entnommen aus der „Leipziger Vol'rszeitung" vom 18. Oktober 1960. Universitätszeitung, 26. 10. 1960, S. 3