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2373 nahm dortselbft daS vom Hoflieferanten John gelieferte Frühstück ein und reiste alsdann nach Hamburg weiter * Der Fürst-Erzbischof von Prag Graf Franz v Schönborn traf gestern mit Gesolge hier em und nahm im „Hotel du Nord" Wohnung * Au» dem Polizeiderichte Am letzten Donner«, tag ist in Vorstadt Striesen rin 13 Jahre alter Knabe von einer Gartenmauer, aus welche er geklettert war, herab auf ein eiserne« Geländer gefallen. Dabei ist ihm ein« eiserne Spitze in den rechten Oberschenkel gedrungen * Am Vorabend de« Totenfeste« wird an den drei Fürsten- und Landesschulen zu Meisten, Pforte und Grimma seit Jahrzehnten für die im Laufe de« Kirchen jahre« verstorbenen ehemaligen Schüler und sonstigen An gehörigen der Anstalt eine Trauerandacht abgehalten, ivelche nach dem einleitenden lateinischen Gesänge kurzweg Ecce-Feier genannt wird. Während hierbei über die Ver storbenen nur kurz berichtet werden kann, bringen die im Anschluß an diese Feier erscheinenden gedruckten Ecce- Berichte aus bester Quelle eine reiche Fülle von Nach richten über daö Leben und Sterben dieser Männer für Freunde, Schulkameraden und alle, die Anteil an diesen nehmen. Diese Berichte sind von den beiden sächsischen Fürstenschulen, wie au« einer Anzeige der heutigen Nummer unseres Blatte« zu ersehen ist, soeben erschienen, und zwar das Asranische Ecce 1 896 als erste« seiner Art, bearbeitet von Hrn. Hofrat Prof Or. Theodor Flathe- Loschwitz, da« Grimmaische Ecce 189 6, bearbeitet, wie schon seit 20 Jahren, von Hrn Prof. vr Hermann Wunder-Grimma. Da viele unserer hervorragendsten Beamten, Gelehrten ;c auf diesen Fürstenschulen vor gebildet find, dürften diese Berichte die allgemeine Auf merksamkeit auf sich lenken. Worn WeihnaMsrnarkte. Eines wohlverdienten vorzüglichen Rufes erfreut sich die bereits seit fast einem halben Jahrhundert in Dresden bestehende Spitzenfirma A O. Richter, König!. Sachs. Hoflieferant, König Johannstraße 9, parterre und erste Etage. Hier werden der Damenwelt Spitzen aller Arten sowohl in Handarbeiten wie Maschinenerzeugnissen von den einfachsten bis zu den feinsten Genres, sowie eine an sehnliche Zahl Neuheiten der Saison in Spitzen - Facon- Artikeln, Tülls und Ballstoffen in allen Farben, Braut schleiern, Ballfächern, Stickereien, Gardinen und Gardinen- stoffcn :c. in allen Preislagen geboten Das altrenommierte Geschäft liefert, gestützt aus zeitweilig sehr umfängliche und erfolgreiche eigene Fabrikation, sowie infolge von Ver bindungen mit tüchtigen Spitzenfaktoren und anerkannt leistungsfähigen Fabriken des In- und Auslandes that- sächlich schöne und solide Waren zu billigen festen Preisen. Die König! Sächsischen Hoflieferanten Gebrüder Eberstein am Altmarkt, welche bekanntlich über ein er staunlich großes Warenlager in Haushaltungs-, Küchen-, Pferdestalleinrichtungen rc. verfügen, eine eigene Küchenmöbel- und Eisschrankfabrik unterhalten, stets die im In- und Auslande hergestellten beachtenswerten Neuheiten sich zulegen und denen in anbetracht ihrer hervorragenden Erzeugnisse und ihrer sehr anerkennenswerten GeschäftS- thätigkeit bereits 30 Medaillen und Diplome zuerteilt worden sind, haben — wie alljährlich vor Weihnachten — auch Heuer wieder einen Preiskatalog ansertigen lasten. Dieser ist so umfänglich (er enthält u a. etwa 4000 Illustrationen), daß wir ihm nur einige Hinweise auf ein zelne Warcngruppen entnehmen können, ivelche die vor wenigen Tagen eröffnete Weihnachtsausstellung vorführt. Es sind die« z. B versilberte und vernickelte Tafelgeräte aller Arten, Kaffee- und Theemaschinen, echt russische Samoware, Tortenplatten, Servierbretter rc.; ferner hübsche Rauchservice, Zigarren- und Schlüsselschrünke, Servier-, Blumen- und Toilettentische, Ofenvorsetzer, Feuergerät ständer, Tafel- und Wirtschaslswagcn, Teppichfeg-, Wring- und Mangelmaschincn, Aufwaschtische, Eisschränke rc. In Stahlwaren w'rd das berühmte I. A Hcnckclsche Fabrikat geführt; von kleinen Maschinen für den häuslichen Ge brauch sind Apfelschäl-, Kartoffelreib-, FleischzerUeincrungs-, Austernbrech- und Mesjerputzmaschinen sowie namentlich auch Brotschneidemaschinen mit rotierendem Mester zu er wähnen. Weiter nennen wir die norwegischen Schneeschuhe so wie !ür Kinder die kleinen Kochherde, Stühlchen, Waschtischchen, verschiedene Turngeräte, Werkzeugschrünke, Schlittschuhe und Schlitten, gediegen ausgesührte Vogelkäfige und hierzu passende Ständer Besonders interessant sind auch die Pserdestalleinnchtungen Im Vorworte de« Katalog« ist sehr zutreffend bemerkt, daß Gegenstände, welche für den täglichen Gebrauch bestimmt find, nie solid genug her gestellt sein können und die sogenannten billigen Waren nur scheinbar billige, in der Regel die teuersten sind — Der Besucher der Firma I. Bargou Söhne, Eckhaus Wilsdruffer Straß« 54 und Postplatz, welche in Berlin und auch m Ehemnitz noch sehr bedeutende Filialen besitzt, kann sich trefflick überzeugen von der Richtigkeit de« alte» kaufmännischen Grundsatzes: kleiner 'Nutzen, großer Umsatz Sind die hiesigen, im Erdgeschoß und ersten Stock werk de« bezeichneten Hauses befindlichen Geschäftslokale schon da« ganze Jahr hindurch von Kunden stet« zahlreich besucht, so drängen sich hier namentlich vor dem Weih- nachtSseste die Käufer in dichten Reihen und man fühlt sich an den Verkaufsstellen vorzugsweise in den NachmittagS- und Abendstunden in das Getriebe einer lebhaft besuchten kleinen Messe versetzt. ES würde zu weit führen, auch nur die einzelnen Warenkategorien, die hier geboten werden, aufzuzählen; es sei daher im folgenden nur auf solche Ge genstände hingewiesen, die sich zu Festgeschenken besonder« eignen. Es wären dies zunächst Photographie-Albums mit Musik, Dokument-, Akten-, Musik- uns Schulmappen, Geld-, Visiten- und Damcntaschen in der neuersings in Ausnahme gekommenen länglichen Form, Reißzeuge und Tuschkasten, elegante Kassetten mit Briefbogen und Kouverts, Schreibe bücher, Stahlfedern und Halter, Bleistifte, Jugendschriften und Bilderbücher, sowie die mannigfachsten Epielwaren. Von letzteren heben wir hervor: Eisenbahnen mit Uhrwerk oder Dampfbetrieb, Dampfmotore nebst dazu paffenden Be triebsmodellen (darunter besondere Neuheiten), Dampfschiffe rc. Von Spielen sind Gesellschaftsspiele für Jung und Alt in bedeutender Menge vorhanden, außerdem Damen bretter, Lottospiele, Dominos, Bcschästigungsspiele für Knaben und Mädchen rc. Für letztere werden außerdem noch gekleidete und »»gekleidete Puppen, Puppenkörper, Puppen- köpse, Puppentheater, Puppenstuben mit niedlichen Mö beln rc., für Knaben Helme, Säbel, Trommeln, Flinten, Bleisoldaten, Kanonen, Festungen rc, Reit- und Schaukel pferde in Holz und Fell, sowie als nützliche Sachen Laub säge- und Handwerkskästen geboten. In dem Artikel „Bakern» maziea" sind Fabrikate von den billigsten bi« zu den besten im Preise bis zu 24 M vorhanden, wobei auf eine Laterne mit RotationS-Rollenapparat besonders aufmerksam zu machen wäre. Sehr stattlich ist ferner die Auswahl in vernickelten und bronzierten Eisenwaren, als: Stock- und Schirmständern mit Klemmvorrichtung, Eta- g- ren, Tischen, Osenvorsetzern, Menagen, Tafelaufsätzen, Tortenplatten, Servicrbrettcrn rc., während von antik ge schnitzten Holzwarcn z. B. Garderobenhalter, 'Notenständer, Vogelbauerständer, Serviertische, Salonsäulen, Journal mappen, Rauchtische, Schirmständer rc. vorhanden sind Als Geschenke für Damen empfehlen sich dreiteilige Spiegel und als diesjährige Neuheit eine Pendel-Stand uhr u. a. m, für Herren Shlipse und Krawatten in den modernsten Formen in schwarzer., weißen und farbigen Seidenstoffen, Solinger Taschenmessern, Weckeruhren rc., vor allem auch Hosenträger nur praktischer Systeme, welche sich durch ihre Haltbarkeit und Bequemlichkeit auszeichnen; vor allem erfreuen sich die sogenannten „Kuliträger" all gemeiner Beliebtheit. Schließlich sei nock auf Christbcum ständcr, Christbaumschmuck, Lichthalter, Gold- und Silber schaum sowie auf das bekannte Christ'indshaar hin- gcwiesen. Der Inhaber der Ecke der Haupt- und Rittcrstraße in Neustadt gelegenen ältesten Dresdner Schirmfabrik, Hr. Julius Teuchert, hat sich von jeher angelegen sein lassen, in seiner Branche immer etwas Neues und vor zugsweise auch Praktisches und solid Ausgeführtes in jed weder Preislage zu liefern; er war allezeit darauf be dacht, Verbesserungen und Vorteile in der Fabrikation von Schirmen zu erzielen. Zu willkommenen Festgaben dürften sich namentlich die bekannten Nadelschirme in Gloria, Imperial und reiner Seide, schwarz und bunt, für Damen und Herren empfehlen. Die hier im Grundstück Schloßstraße 32, dem König! Rcsivcnzschloß gegenüber, befindliche Niederlage der Leinen- und Baumwollweberei von I. G. Rätze-Cunewalde bietet zum bevorstehenden WeihnachtSsesle eine Fülle von Artikeln, die sich als Festgcschenke vorzüglich eignen. Aus der großen Menge seien vor allem Tisch- und Theegedeckc, Taschentücher in bedeutender Auswahl, Handtücher, hübsck ausgestattete Pakete mit 6 Damenhemdcn in Leinen, Halb leinen und Baumwolle, Bettzeuge, fertige Leibwäsche für Damen, Herren und Kinder, sowie Schürzen hervorgehoben Fkr die Solidität der Waren bürgt der gute Rus der Firma, die auf ein fast LOjähnges Bestehen zurückblicken kann Seidene Kleider, Blusen rc. gehören zweifellos zu den beliebtesten und willkommensten Weihnachtsgeschenken für Damen In dem Prager Straße 28,1 gelegenen Crefelder Sammet- und Seidenhaus von Seifert u Co finden wir eine Fülle solcher Artikel Ein in dem Hausflur des Geschäft« aufgestellter großer, elegant ausgeftatteter AuS- strllungSschrank gewäbrt den» Besucher bereits einen Ein blick in die Leistungsfähigkeit der Firma Auch in Sammet für Damen- sowie für Knaben- und Mädchenanzüge unter hält die Firma eine stattliche Auewabl in allen Farben und den verschiedensten Qualitäten. Die Preise für die sehr empfehlenswerten durchaus soliden Stoffe sind ver hältnismäßig niedrig Die Buch- und Kunsthandlung v. Zahn u. Jaensch hier, Schloßstraße 21, hat auch in diesem Jahre in den geräumigen Lokalitäten ihre« Geschäfts, parterre und I. Etage, eine überaus reiche Ausstellung von zu Geschenken geeigneten Werken der Litteratur ver anstaltet Die großen Räume gestatteten es, die ver schiedenen Abteilungen wohl geordnet mit für jeden Be schauer die Orientierung erleichternden Ueberschriften aufzustellen Neben sämtlichen Erscheinungen der neuen und neuesten Litteratur hat das große Antiquariat der Firma viele Werke beigesteuert, die auch zu Geschenken vorzüglich geeignet sind Durch ihr Kunstantiquariat ist die Firma in Besitz einer kostbaren Sammlung alter Seidenstickereien und Spitzen, meist italieni schen Kirchen- und Klo st erarbeiten des 16. und 17 Jahrhunderts, gelangt. Kunstfreunde, die nach einem kostbaren und den Reiz größter Seltenheit tragenden Ge schenke suchen, sollten es nicht versäumen, die schöne Sammlung zu besichtigen Der Pianofortefabrikant H Wolfframm, gleich zeitiger Inhaber der Exportfirma „Apollo, Pianosorte fabrik Dresden", hat vor wenigen Tagen in seiner Fabrik das 12 000ste Instrument, einen Mignon-Flügel, fertiggcstellt, welcher mit noch fünf anderen PianinoS an ein überseeisches Haus in Zentralamerika versandt worden ist Aber nicht allein der ausgedehnte Export, den die Firma betreibt, sondern auch der bedeutende Absatz, den sie am hiesigen Platze zu verzeichnen hat, sprechen für die Be liebtheit der Wolfframmschen Fabrikate. In seinem im Viktoriahause befindlichen Stadtmagazin bietet Hr Wolff ramm deni kaufenden Publikum für das diesjährige Weih nachtsfest die reichhaltigste Auswahl in Instrumenten Es sind hier PianinoS und Flügel in allen Preislagen und in jeder gangbaren feineren Holzart vertreten; auch hat die Fabrik keinerlei Kosten gescheut, einige besonders prächtige, mit hervorragend schönen, künstlerisch ausgeführten Bildhauerarbeiten und Malereien versehene Ausstattungs stücke Herstellen zu lassen Die solide Bauart sowie der gesangreiche Ton, den die Instrumente der Firma besitzen, sind allgemein anerkannt; vie Firma ist mit acht ersten goldenen Medaillen (Bologna, Wien, London :c.) aus gezeichnet worden; auch sind ihr zahlreiche Anerkennungs schreiben von Künstlern und Kunstverständigen zugegangen Hr Wolfframm verkauft seine Instrumente zu Fabrik preisen nicht nur in der Fabrik, sondern auch im Magazin im Viktoriahause Zu den nützlichen und unterhaltenden häuslichen Arbeiten für Knaben, die Auge und Hand zugleich üben und auf den Geist anregend einwirken, gehört die Be schäftigung mit dem Farbenkasten In Dresden hält u a die Handlung von Carl Tiedemann in ihren Verkausslokalen in Nr 10 der Marienstraße, Nr 18 der Amalienstraße und in der Heinrichstraße (Neustadl, Stadl Görlitz) eine große Auswahl von Farbenkästen und Farben für Wasser- und Porzellanmalerei, sowie die hierzu ge hörigen Kolorierbücher und Bilderbogen zu sehr billigen Preisen ani Lager Auch Pinsel, Tuschnüpfchen, Paletten, sowie Bunt- und Pastellstifte, Zeichenkreidc und -Kohle, und endlich findet der Käufer in diesen als solid be kannten Geschäften auch echt importierte chinesische Tusche Äus Handels- und Gtwerbekreisen. * Ein Rayrungsmittcl, welches sich für Magere, Kranke, Schwächliche, Bleichsüchtige und Rekonvales zenten, auch für Kinder, als nahrtzast und gesund bewätzrt hat, ist Vas echte, A. Schnlzsche Wiener Krastpulver. Rach ärztlicher Verordnung sind bekanntlich sämige Suppen für Magen- und Darmtväligkeit von hohem Wert. Es ist daher dieses Präparat, das lindeind und heilsam wirkt, wohl schmeckend ist und kür jeden Geschmack passend zubrreitet werden kann, al« ein nützliche« Geschenk auch zum bevorstehenden Weihnachtsscst in Betracht zu ziehen Da« Wuner Krast- pulver (gesetzlich geschützt^ ist prämiiert aus der Internationalen Ausstellung für Nahrungsmittel und Volk-ernährung zu Dresden 1894; es wird verkauft in Avotheken und Drogen handlungen zum Preise von 1,25 M für die ganze Dose und 75 Pf für die halbe Tose. Statistik und Volkswirtschaft. * Au« Hamburg wird berichtet: „Die Hoffnung, daß unsere großen Dampserrredereien au« dem Passage- ge schäfte auch mährend der letzten Monate de« Jahres noch immer c nen angemessenen Nutzen ziehen könnten, erweist sich al« trügerisch; vielmehr lassen die Nachw i'e immer deutlicher erkennen, daß der Ausschwung welcher im Passagiertransporte für 189« zu verzeichnen war, nur ein spomaner gewesen ist Die Au-weise für November zeigen, d ß der »ach Amerika gehende Passagierverkehr sich neuerdings verring rt hat, den Ausfall muß der Warentraneport decken, und es ist ersrculick, konstatieren zu können, daß der F.achwerkehr zur Zeit ein recht bedeutender ist zu verhalt»«mäßig hohen w d lohnendcn Raten. * Aus Salzburg wird gemeldet: Bei dem dem Ver- waltungSrat der ElektrizitätSgesellschast angchörcnden hiesigen Bankier Karl Leitner wurde eine geiichtliche Haus suchung abgehalten und sämtliche Geschäftsbücher bricylag nahmt Angeblich handelt es sich um Unregelmäßigkeiten, ivelche bei der Elektrizitätsgesellschast vorgckommen sind. 8 Der St. Petersburger „Westnik Finanssow" meldet, die Wintersaaten seien in den Südprovinzen infolge an dauernden Regcnmangels stark beschädigt; im Osten seien die selben befriedigend, im Westen und im Norden gut Zürich, 14. Dezember (Tel) Das Komitee für die Verstaatlichung der Eisenbahnen stellte gestern den Ein gang von 53 400 Unterschriften für de Expropialionsinitiativr fest, beschloß jedoch, die Unterschriften dem BundeSratc noch nicht eiiizureichen, um die Frage der Expropriation nicht zu präjudizicren Der Beschluß wurde dem Bundesräte mit der Begründung zur Kenntnisnahme gebracht Tas Komitee bleibt zusammen, um nach Erfordernis wieder in Thütiglrit ticteii zu könne» Essen a d Ruhr, 14. Dezember. (Tel ) Das Kols shudlkat teilte der „Rhein Wests. Ztg." zufolge mit, daß die ganze Koksproduktion für 1897 v rlaust sei, und bitt.t die Zechen, sich auf die Lieferung ihres vollen Quantums crnzu richt.» Die thatsächliche Einschränkung des Kohlensündikats betrug derselben Quelle zufolge im Monat November 3,3:: * Schissahrtsbericht von Herrmann u. Co, Spedi teure in Hamburg und London. In Hamburg vom 1-'. Dezember eingegangene Seeschisse: d e Dampfer Elve von Amsterdam, Nottingham von Grimsby, Codlenz von Leith, Wega von London, Seamew von Harwich, Gannet von London, Kaiser von Hartlepool, Gejle ron Stockholm, Leicester von GrimSly, Alster von Rotte.dam. Liberi» von Goolc, Wagrien von Manchester, Trapani von dem Mittelmeer, Porro von Portugal, Scharlachberger von Ostindien, Eit» of Rotterdam von Belfast, Venus von Bremen, Ourol von Votum, Foedrc- landei von Rouen-, ferner seewärts gegangen: die Dampfer Sardinia nach 0 mngcmomh, Gcwima nach London, Lutterworth nach Grimsby, Minorca nach Grangemouth, Lincoln nach Grimsby, Martin nach London, Stoomvaan nach Rvtteidam. 8K. Dresden, 1t Dezember. Auf dem heutigen Schlacht vichnmrktc waren 577 Rinder, einschließlich 57 österreichischen, 2060 Landjchwcine, 129t Hammel und 370 Kalber oder in Summa 4298 Stücke, 61 mehr als aus dem vorwöchigen Houvt- markt zum Verkauf gestellt Der Geschäftsgang gestaltete sich in allen Schlachttiersorten s Neppend. Ter Zentuer Schlacht gewicht von Primaquatität dcr Rinder wurde mit «4 bis 66 'M. und in den österreichischen Stücken mit 70 M bezahlt, während Miltelware «Obis «3 M. und geringe Sorte 45 bis 55 M galt. Für beste Hammel lcgle man 62 bis 64 M . für solche zweiter «»ine 59 bis 61 M und sür jene dritter Wahl 45b:S55M. pro Zentner Schlachtgewicht an. Dcr Zentner lebendes Gewicht von Primaqualitar der Landschweine wnrde ohne Gewähr einer Taravergülung diesmal zu :!9bis4lM und von solchen ge ringerer Sorten zu 3« bis 38 M. gehandelt. Die Kälber erzielten, je nach Güte der Stücke, 45biS6oM pro Zentner Fleisck- gewicht. — Innerhalb der letzt crflossenen Woche sind in den Schlachthäusern Les Etablissements 158 Rinder, 863 Hammel, 2602 Schweine und 1253 Kälber oder in Summa 517c. Stücke, 438 mehr als während der vorvcrgangencn Woche gcschlachiet worden Lingtlandtes. Neuheiten sür Taselgebrauch, sowie sonstige Geschenks artikel findet man in überraschender Auswahl bei H. Levy, Mefferschmiedemstr, Schvsscrgasse 3. sio6i Ki'unre^tstliktien 10914 ü'M8tze E't8<'Iiinnt5, r<ücÜ8to ^U8ivu.ül nuü vorriolnn8t6 8ujc.-t8. vepiisigpll 8ctMei' »ofÜetel'sn! 8 L^ssse 8. (Judith) Vortrefflich ivar die Wiedergabe des greisen Rabbi den Akiba durch Hrn Müller, auch die Gestalt dcr blinden Mutter Acostas sand durch Frl. Guinand (Esther) eine Verkörperung, die auf guter Überlieferung beruhte Hr. Dettmer (Ben Jochai) gab dem jungen Nebenbuhler Acostas einen Zug und Ton weltmännischer beweglicher Gewandtheit, dcr wohl über die Sitten auch eines reichen jüdischen Handelsherrn des siebzehnten Jahr hunderts weit hinauswuchs Hr. Holthaus (de Silva) ließ in dem jüdischen Arzt und Halbphilosophen jene eigen tümliche Sagazität und Schärfe, die bei dem gelehrten Talmudkenner ein- und für allemal vorausgesetzt werden muß, ganz vermissen, betonte die eitle Weichheit, von der ein Anslug in de Silva vorhanden ist, zu ausschließlich, behandelte überhaupt den inner» Kampf und Widerspruch, der von Haus aus in der Gestalt de Silvas vorhanden ist, etwas äußerlich Die Besetzung der Rolle des Manaffe Vanderstraten durch Hrn Swoboda muß geradezu als ein Mißgriff bezeichnet werden. Gewiß, der ausgezeichnete Darsteller fand sich schließlich auch noch mit dieser Auf gabe ab, aber deren sämtliche Voraussetzungen: die tiefe Dcheu vor der rauhen Gewalt des Weltlebens, der träu merische Kunstdilettantismus, die leichte Verletzlichkeit, der jähe Übergang von nachgiebiger Weichheit zu harter Welt klugheit, entsprechen Hrn Swobodas Naturell und der Besonderheit seines großen Könnens nicht, cS ist keine Möglichkeit diesem sanguinischen Melancholiker auch nur die leichteste humoristische Färbung zu geben Die kleineren Rollen des Dramas wurden durch die Herren Winds (Rabbi de Santos), Busse (Rabbi van Embden), Helbig (Ruben Acosta), Leichert (Joel Acosta) und Fräulein Tullinger (Baruch Spinoza) dargestellt. Adolf Stern. Vorträge. Im Kuppelsaale der Akademie hat Hr. geh RegierungSrat v Seidlitz am Sonntag mittag vor einer zahlreichen Zuhörerschaft den ersten von zwei Vor trägen über die Entwickelung der modernen Malerei gehalten, in welchen erklärt werden soll, worin dcr inodcrnc Standpunkt überhaupt zu erblicken ist, scrncr wie die moderne Malerei, nämlich die Freilichtmalerei, ent standen ist, und endlich welche Hoffnungen dic Anhänger der modernen Kunst auf sie setzen Was die erste dieser Fragen betrifft, so wird man vornherein darüber einig sein, daß die Modernität eines Bildes allein noch keinen Maßstab sür seine Güte abgicbt und daß durch das Aus kommen der modernen Malerei die Meisterwerke der alten Kunst nicht im geringsten entthront worden sind Zum Maßstab nehmen wir freilich nicht mehr die Antike oder die durch sie beeinflußte Renaissance, sondern nur die tech nische Vollendung in der Naturnachahmung und die Tiefe und Kraft der Anschauung, die sich in der Behandlung des Gegenstandes äußert Dabei lommt die Individualität des Künstlers, seine Schöpferkraft, als dcr ausschlag gebende Bestandteil in Frage. Solche Originalität ist selbst noch den Bologneser Malern, den Nazarenern und den Führern der Klassizisten zu eigen gewesen, ob wohl sie alle ein fremdes Gewand, den Stil einer längstvergangencr Epoche angenommen hatten; wo aber eine Schule sich austhat, innerhalb deren die Individualität eines einzelnen Meisters solchen Einfluß gewann, daß seine Nachtreter ihn gedankenlos kopierten, ohne aus der Natur und dem eigenen Innern sich neue Anregungen zu holen, da trat öde, langweilige Erstarrung ein, wie in der byzantinischen Kunst, der späteren Schule Giottos, bei den italianisierenden Niederländern und dem Gros der Klassizisten der neueren Zeit. Einen solchen Verfall ins Handwerk liche zeigt nun auch die Historien- und Genre-, die Tier- und Landschaftsmalerei, welche, zur Zeit der Julireoolution in Frankreich geboren, aber eigentlich ein Erzeugnis des isoliert dastehenden Englands, sich rasch über alle Kunst schulen Europas verbreitete und unter den Namen der Dclaroche-Schule, der Düsseldorfer, der Antwerpner, der Piloty-Schule die Kunstentwickclung unseres Jahr hunderts beherrschte, bis sie durch die moderne Freilichtmalerei, dcr eine ganze Reihe einzelner, zu meist außerhalb dcr Akademien stehender Künstler vor gearbeitet hotte, um die Zeit des deutsch-französischen Krieges abgclöst wurde Diese moderne Malerei geht im Gegen satz zu jener künstlichen Kunst daraus aus, das Leben und die Natur, wie die alten großen Meister es auch gcthan, wiederuni mit eiger.cn Augen anzuschauen und so wicder- zugeben, wie sie es geschaut hat Dcr Entrvickclungsgang der Malerei des 19. Jahrhunderts stellt sich so dar, daß zn Anfang dcs Jahrhunderts wohl alle Akademien Europas in das Fahrwasser der antikisierenden Auffassung geraten waren, in Frankreich aber wenigstens der Faden der Überlieferung nicht ganz abgerisfen war, während in Deutschland die Kunst des Malens durch das einseitige Vorgehen von Carstens und seinen Nachfolgern fast ganz in Vergessenheit geraten war, nur durch wenige vereinzelte Künstler wie Runge, Friedrich, Peter Heß u. a notdürftig weiter sortgepflanzt und auf der Düsicldorfer Akademie unter Schadow mühsam an der Hand alter Vorbilder wieder hervorgesucht wurde. Als gegen 1840 die belgische Historienmalerei, die sich ziemlich parallel der Pariser Schule entwickelt hattc, in Aufnahme kam, verfiel Deutsch land ganz ihrem Bann In Frankreich selbst aber hatte sich bereits frühzeitig eine Erneuerung vorbereitet, die an die Namen von Gros, Gericault und Delacroix sowie an die Schule von Fontainebleau mit Millet an ihrer Spitze, geknüpft ist Die übrigen Vorläufer der modernen Malerei reihen sich entweder den oben Genannten an, die, wenn auch noch au? dem alten Kompositionsprinzip fußend, dcr Kunst durch eine schärfere Naturbeobachtung mehr Leben und Farbe zuzusühren suchten — in Deutschland steht da Menzel voran; oder sie gehören zur Gruppe der Naturalisten, die e» vor allem auf die treue Wiedergabe der Natur abfehen, ohne sich viel darum zu kümmern, ob eine ge fällige bildmäßige Wirkung dabei herauskommt — an ihrer Spitze steht Courbet; oder endlich sie zählen zu den Gedankenmalern, die wohl auf die Erfindung ein besonderes Gewicht legen, dabei aber die Wirklichkeit nach Farbe und Ton scharf ersaffen, wie die ersten cnglischc» Präraphaeliten, ferner Whistler und Böcklin Daß die Mehrzahl dieser Künstler, die die eigentliche Kunst des 19. Jahrhunderts darstellen, so wenig bekannt sind, da sie in den öffentlichen Galericen Europas so gut wic gar nicht vertreten sind, hängt mit dcr unzweckmäßigen Einrichtung unserer mo dernen Galericen zusammen, die in dcr Rcgel nur Werke anerkannter Künstler, die natürlich thcuer und meist nur auf dem Umwege über die Kunsthändler zu haben sind, kausen dürfen, die Gelegenheit zur Erwerbung billiger Bilder aber zu einer Zeit, da die Künstler noch nicht all gemein geschätzt sind, nicht ausnützen können — Der nächste Vortrag wird von dcr Entwickelung der Freilicht malerei selbst sowie von ihrer Bedeutung handeln — Die Besucher dcs lll. Nicodö-Konzertes, in welchcm „Manfred" mit Schumanns Musik zur Ausführ ung gelangt, werden daraus aufmerksam gemacht, daß die sämtlichen Texte der Gesänge in den für den Preis von 10 Pf. zur Ausgabe gelangenden Programmen ent halten und andere Textbücher demnach gänzlich entbehrlich sind * Die Feier zum 80. Geburtstag von Ferdinand Gleich, welche Hr Direktor Paul Lehmann-Osten unter Mitwirkung einiger Lehrkräfte seiner Musikschule ver anstaltet, findet am Tonnabend, den 19 d Nits , abends 5 Uhr im Saale des „Europäischen Hofes" statt. Das Programm enthält meist Werke des Komponisten und Schriftstellers U a kommen Kompositionen für Solo gesang, 2 Singstimmen, Chorgesang, Violine und Klavier sowie Dichtungen zu Gehör Eingeleitet wird der Abend mit einem Prologe, welchen die hier lebende Dichterin Freiin Alice v Gaudy versaßt hat — Karten werden durch die Ehrlichsche Musikschule (WalpurgiSstraße 18) ausgegeben