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67 zu schaffen und zu ordnen, und gewahrten nicht, daß ein neuer East, der Lcibknecht Konrads, sich eingeschlichcn hatte; auch wollte dieser nicht beinerkt seyn und drückte sich hinter den Ofen. „Ja," rief der Koch, indem er sich mit dem Schweißtuchc den Schweiß von der Stirne trocknete und aus seinem halbgelccrten Humpen einen Labctrunk nahm, „ja, ein heißer Tag wird's werden für uns Alle; am meisten für unfern Herrn! Wir haben die Last, die Gaste die Freude, und Er die Sorgen." „Hast bu einen Vogel singen hören?" er widerte der Kellermeister. „Ja wohl! Der Burgpfaff schweigt wie das Grab, wie ein Beichtiger schweigen muß; nichts löset ihm die Zunge, als der süße Wein; der bringt ihm's Her; auf die Lippen. Noch spät kam er vom Markgrafen, unwirsch, daß er noch arbeiten mußte; denn er nahm Pergament und schrieb. Die Arbeit, man sähe cs ihm an, war ihm lästig, aber der Trunk genehm. End lich siegte das feurige Rebenblut; er entschlief, und im Entschlafen sprach er die Worte, die er so eben niedcrgcschricben. Sie enthielten — dir- Herzenebrudcr, kann ich es wohl sagen, 5 *