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Li- nbol ; Dr. sc. Feh Schatz-Reihe“ vor. hau 5 reis- So pzig enk- DDR thöfe ing urde zina- eckt i et' rei- un- de- ken, hat- ifor und der Stu- enk’ ion 5 ' eits NEB Stu- rerd Ge- and- reis ei» ahr- Im- thni- 1ät2 öllis ark 9 Sprach beispielsweise Dr. h, Geier über den „Poli- Wortschatz in der KSZE- jl’ Dieter Aner über „Lin- F"Pdeskundliche Übungen • Verwendung von deutsch, eine „Kleine tine Ideen zur hguistik von elen genutzt m 21. August dieses Jahres psging Prof. Dr. sc. Wolfgang lleischer, Inhaber des Lehr- $8 für deutsche Sprache der Sowart an der Karl-Marx- "Versität Leipzig, seinen 65. burtstag. nk seiner hervorragenden *®schaftlichen Leistungen W er zu den führenden Lin- Sen der DDR und gilt auch shalb unseres Landes als ein Btender Gelehrter. Es gibt " ein linguistisches Gebiet, dem Wolfgang Fleischer 1 richtungweisende Publika- vorgelegt hat. So sind die Sicklung der Namenkunde, Geologie und Stilistik, aber k ™, n eun auf dem Kolloquium । * en en, inhaltlich heteroge- kZorträge bezogen sich na- . ausnahmslos auf Ideen und BRgungen aus dem wissen- Rüchen Werk Wolfgang Flei- auf seine Arbeiten zum Ratnis von Sprache und Ideo- auf seine Beiträge zum Fo- ^."Wortschatz und Wörter- hte des VII. Kongresses der 'Optionalen Vereinigung lefmanistische Sprach- und 1 ^Wissenschaft “ (Göttin- he0285), auf seine Wortbil- 1, und Nominationsfor- evzen und auf seine früheren Mehuchungen zur Sprachge- "te des Obersächsischen. "a 'qC' 1 Wendung von deutsen, rsit BoiSher, Deutschland“; Dr. sc. ilist"* 58 Wittich über ..Eingaben 4 prechhandlungen", und Dr. Fix stellte ' ' h Bemühungen um Sprach- J und Wissenschaftsge- hsnte eng mit seinem Namen ktel L wob Git Gegebenem Anlaß veran- risch belen seine Schüler und Mit- eh't, tätig im Fachbereich ktnistische Linguistik der at/n Germanistik und Li- ^Wissenschaft, ein viel- otetes linguistisches Ehren- Jium zum Thema „Der ätz — Aspekte seiner Be- lesung und lexikographi- 6 Erfassung". Dieses Thema ^nt eines der zentralen äungsgebiete Prof. Flei- dem er sich besonders in zungsten Vergangenheit mit 6 Kraft erfolgreich ge- 008t hat. Das soeben erschie- 25 Unter seiner. Leitung als Ge- ddfhaftswerk es For- 608skollektives entstandene 3 »Wortschatz der deutschen le in der DDR“ (Leipzig t Weist nachdrücklich darauf B i’"' en 29/39 "Onden, Dr. sc. IRMHILD BARZ Ständiger Erfahrungsaustausch - Ausdruck enger Zusammenarbeit Fünf Jahre Vereinbarung über Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Weiterbildung zwischen der Agrar-Industrie-Vereinigung Querfurt und der Sektion TV der KMU Am 10. September 1982 wurde zwi schen der Agrar-Industrie-Vereini gung Querfurt und der Sektion Tier produktion und Veterinärmedizin der KMU Leipzig eine Vereinba rung abgeschlossen, die eine um fangreiche Zusammenarbeit in For schung und Lehre sowie bei der Wei terbildung der Praxiskader fest legte. Bei der Realisierung dieser Vereinbarung konnten bisher be deutende Ergebnisse erzielt werden. So würdigte S. Funke, Leiter der AIV Querfurt, in seinem Diskus sionsbeitrag auf der 3, Tagung des ZK der SED insbesondere die ge meinsame Arbeit und Forschung zur Ertragssteigerung je Tier bei Senkung des spezifischen Futter verbrauchs und zu optimalen Hal tungsbedingungen der Tiere, und Prof. Dr, Schwark. Direktor der Sek tion TV, konnte auf dem XIII. Bauernkongreß der DDR die Unter stützung der AIV Querfurt bei der Praxisausbildung der Studenten her vorheben. Gegenwärtig arbeiten Wissen schaftler aus neun Wissenschaftsbe reichen der Sektion TV auf der — Erreichung einer Milchleistung von mehr als 5000 kg je Kuh und Jahr bei Einhaltung vorgegebener Bedingungen (WB Rinder- und Pferdezucht); — Schlachtschweineproduktion un ter den Bedingungen belastungsre duzierter Aufstallung (WB Techno logie, WB Schweinezucht); — Erhöhung der Legeleistung in dei LPG Frischeierproduktion Querfurt (WB Haustiergenetik. Lehrstuhl Ge flügelzucht) ; — Erhöhung der Wollproduktion und Aufzuchtergebnisse durch ver besserte Haltungs- und Betreuungs bedingungen (WB Schafzucht); — Optimale Zusammensetzung und effektiver Einsatz des Querfurter Schweinefuttergemisches (WB Tier ernährungschemie). Die genannten Beispiele und die Tatsache, daß zu den neun Wissen schaftsbereichen auch der WB Agai- ökonomie und der WB Landwirt schaftliche Berufs- und Betriebs pädagogik gehören, verdeutlichen die interdisziplinäre Breite des von der Sektion eingesetzten Forschungs potentials. Gesunde und leistungsfähige Rinderbestände - das ist ein Ziel der Zusammen arbeit zwischen der AIV Querfurt und der Sektion TV. Fotos: UZ (Archiv) forschung und Praxis 117 geschlossene. politisch-ideologisch motivierte Einstellung zur Zusam menarbeit. eine hohe gegenseitige persönliche Achtung und Anerken nung der Partner und ein echtes Vertrauensverhältnis wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche gemeinsame Forschungsarbeit dar stellen. Das sind Bedingungen, für die die Langfristigkeit und die Sta bilität der Beziehungen im Rahmen der vereinbarten Zusammenarbeit eine gute Grundlage darstellen. Aus druck für die enge Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Prakti kern ist der ständige Erfahrungs austausch. Dazu wurden vielfältige Formen und Methoden gewählt, bei spielsweise Beratungen in Arbeits gruppen, Beiträge auf Tagungen und in Weiterbildungsveranstaltun- gen sowie persönliche Gespräche So nutzten 19 Wissenschaftler der Sektion im Mai dieses Jahres die V Konferenz für Wissenschaft und Technik der AIV, um vorran gig mit Praxispartnern gemeinsam erarbeitete Forschungsergebnisse zur Diskussion zu stellen. In die Forschung und Praxisüber führung sind unmittelbar Studenten und Forschungsstudenten integriert. Die Einbeziehung der Studenten in die vielfältigen Beziehungen zwi schen Sektion und AIV kommt auch darin zum Ausdruck, daß jährlich fünf Studenten des IV. Studienjah res ihr achtmonatiges Leitungsprak tikum in LPG der AIV absolvieren und Leitungskader die Durchfüh rung praxisorientierter Seminare un terstützen bzw. selbst in Lehrveran staltungen wirksam werden. Grundlage einer bis zum Jahr 1990 vereinbarten Vertragsforschung in der AIV und ihren LPG. Gegen stand der gemeinsamen Arbeit von Wissenschaftlern und Praktikern sind u. a. solche Produktionsexpe rimente wie; - Erzielung eines Eigenproduktes einer Kooperation von 102,5 Prozent gemessen am Eigenprodukt der LPG Pflanzenproduktion (WB So zialistische Betriebswirtschaft); — Grobfutterorientierte Schlacht rinderproduktion über Sonderf ot- men der Mastkälberproduktion un ter den Bedingungen von Acker baustandorten (WB Rinder- und Pferdezucht); Zu wesentlichen Ergebnissen de” bisherigen Forschungsarbeit wur den Studien. Zwischenberichte, Pro jektierungsunterlagen und direkte Gestaltungsvorschläge für die Pro duktion, Rationalisierung und Re konstruktion bzw. für die Reproduk tion der Tierbestände erarbeitet und den Betrieben unmittelbar bzw. der Leitung der AIV übergeben. Weiterhin vermittelte die mehr- jährige Zusammenarbeit zwischen der Sektion Tierproduktion und Ve terinärmedizin aber auch Erfahrun gen zur Gestaltung der mit einer Agrar-Industrie-V ereinigung ver bundenen Forschungsarbeit. Diese Erfahrungen besagen, daß eine auf- Fünf Jahre Zusammenarbeit zwi schen der Sektion TV und der AIV Querfurt im Rahmen der abgeschlos senen Vereinbarungen werden An laß sein, das erreichte Niveau zu würdigen und den Entwicklungs stand hinsichtlich der weiteren Er höhung der Wirksamkeit der For schungsarbeit für die AIV und die Sektion zu durchdenken. Ausgehend von den Materialien des 4. Plenums des ZK der SED und den Beschlüs sen des XIII. Bauernkongresses der DDR werden Schlußfolgerungen für eine effektivere Gestaltung der Be ziehungen zwischen Sektion und AIV abgeleitet. Doz. Dr. K. FLEISCHER F ür diejenigen, die nachziehen, verschieben sich Vor- und Nachteile im Vergleich zu denjenigen, die vorangehen. Wäh rend andere Universitäten der DDR schon seit Jahren über uni versitätsgeschichtliche Periodika verfügen, die von Arbeitsgrup pen oder Forschungsstellen ge tragen werden, hat die Leipziger Universität nun endlich nachge zogen. Daß es erst in diesem Jahr geschah. verwundert ebenso wie die verspätete Grün dung der Arbeitsgruppe Univer- sitHtsgeschichte am Ende des Jah res 1985. So verfügt die älteste Universität der DDR in bezug auf ihre Geschichte über das jüngste Periodikum. Zweifels ohne hatte das Herausgeber- kollektiv den Vorteil, auf den Er fahrungen der anderen aufbauen zu können. Ergebnis der Diskus sion war sicherlich, daß der' Titel „Leipziger Beiträge zur Univer sitätsgeschichte“ und nicht „Bei träge zur Leipziger Universitäts- geschichte" heißt. So wird von vornherein eine größere räumli- tusministerium übertragene Auf gabe löst oder nicht. Sicherlich ist eine nochmalige Analyse des Erlerschen Nachlasses unter dem Gesichtspunkt seiner Problem stellungen fruchtbar. Ein weiterer Vorteil der Pu blikation besteht darin, daß es ge lang. den Nestor der Universi täts- und Hochschulgeschichts- forschung der DDR, M. Stein metz, als Autor zu gewinnen, wenn es sich bei dem Aufsatz „Müntzer und Leipzig“ auch um einen Vorabdruck handelt. Auch der folgende stammt aus der Fe der eines prominenter. Autors. Robert Fienstra, Präsident der „International Commission for the History of, Universities wit- hen the International Comittee of Historical Sciences“ widmet sich dem Thema „Die Leydener Juristische Fakultät im 17. und 18. Jahrhundert“. Auch die übrigen Beiträge und Autoren seien wenigstens ge nannt; „Lomonossows Marbur- Geschichte der Universität im Blickpunkt: Geburtsstunde eines neuen Periodikums Rezension zu den erstmalig erschienenen „Leipziger Beiträgen zur Universitätsgeschichte" Bd. 1 Von ger Lehrer Christian Wolf und seine Beziehungen zur Universi tät Leipzig“ (W. Fläschendrä- ger). „Held ohne Heldentum“. Zu einer neuen Publikation über der. Jenaer Studenten und Burschenschafter Carl Ludwig ehe Breite angestrebt. Nachteil ist. daß die Publikation an ihren Vorgängern gemessen werden wird. (Dieser Vergleich ist nach dem ersten Heft natür lich noch nicht möglich.) Der Spitzenbeitrag „Gedanken zur weiteren Erforschung der Ge schichte der Karl-Marx-Univer sität“ stammt von S. Hoyer, dem Leiter des Autorenkollektivs von „Alma mater Lipsiensis“. Er be sticht durch eine sachkundige, ge drängte Analyse des bisherigen Forschungsstandes und treffende Urteile. Leider endet der Beitrag dort, wo er eigentlich beginnen müßte. Auf der Hand liegt, daß im Jahre 2909 anläßlich der 600- Jahr-Feier der Universität eine mehrbändige Universitätsge schichte auf der Tagesordnung steht. Welche Vorarbeiten sind dazu erforderlich? Welche Zwi- schenschritte sind vorgesehen? Welcher Problemkatalog müßte ihr zugrunde liegen? Es bleibt zu hoffen, daß eine Antwort auf diese Fragen in einem der näch sten Bände, gegeben wird. Eine Hoffnung, die darauf hinaus läuft, daß die Arbeitsgruppe Uni versitätsgeschichte ihre Konzep tion der öffentlichen Diskussion stellt. Außerordentlichen Wert be sitzt der unmittelbar daran an schließende Aufsatz von W. Fläschendräger, der den vergebli chen Bemühungen nachgegangen ist. anläßlich der 500-Jahr-Feier im- Jahre 1909 eine Universitäts geschichte zu veröffentlichen. Er liest sich wie ein Kriminalro man, der von der inneren Span nung lebt, ob Richard Georg Er ler die ihm vom sächsischen Kul- Sand (1795-1820)“ (G. Steeger), „Der Student Walther May (1868—1926)“ (K. Gaukel), „Der Marxist Alfons Goldschmidt als Lehrbeauftragter an der Leipzi ger Universität“ (G. Katsch; G. Schwendler) und „30 Jahre Uni- versitätszeitung der Karl-Marx- Universität Leipzig — Gedanken über ihre Geschichte und deren Erforschung“ (G. Katsch). Dabei fällt auf, daß neben aus gewiesenen Autoren mit K. Gau ke: wenigstens eine Angehörige des wissenschaftlichen Nach wuchses vertreten ist. Die reich haltige Palette — etwa nach dem Motto „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“ — be dingt den Nachteil mangelnder Konzentration. Das neue Perio dikum, dessen Erscheinen nur be grüßt werden kann, wird jedoch nur dann seine Leser (und Käufer!) finden, wenn ein tra gendes Thema jedem Heft Profil gibt. Artikel zu mannigfachen Themen sind als zweiter Teil ebenfalls gefragt. Daß sich das Herausgeber- kollektiv entschlossen hat, Buch besprechungen aufzunehmen, darf mit Zustimmung vermerkt werden. Gut wäre künftig auch eine Vorankündigung der wich tigsten Beiträge des nächsten Heftes. Dr. SONJA' KOCH bevs5rgebnis zu einer von den Bol- 'ki eingebrachten Resolution ki die Macht“, die eine grund- 4 She Entscheidung verlangte s Snem Mißtrauensantrag gegen kl» dienschewistische-sozialrevol j- 638 Präsidium gleichkam. Ihr • FSster Punkt war: Abkehr von 1ge" peh nach 4 Uhr am frühen Mor- "6n des 13. September ging es «T Smolny, ehemals Erziehungs- lp für adlige Töchter, jetzt Sitz t Gtrograder Sowjets, lebhaft zu. • Sregter Spannung erwarteten kVersammelten Deputierten im do clt Gas 1 ' 3 b de Laf‘ > liCfeaal die Mitglieder des Prä- 608, die endlich mit gesenkten 1660 und blassen Gesichtern er- . - ie"8n. In Tscheidses Händen flat- sche Sogein Blatt mii dem Abstim- schis. auc? no": seiP‘ 15 bvpalitionspolitik mit der Bour- V und Konstituierung einer re- “aionären Arbeiter-und-Bauern- bevung. Davor hatten die men- Re .^tischen Führer in der vor- , h gongenen Debatte die Deputier- I n"SWarnt. Nun teilte Tscheidse, • fan ansah, wie schwer ihm t ohne die Augen zu heben, abesstimme mit: „Für den | kiiuensantrag gegenüber dem I nstum des Exekutivkomitees ni tten mehr als 107 Deputierte, legt das Präsidium seine Voll- N "en nieder.“ 'S 1 k Abstimmungsergebnis war k "ares Votum für die Bolsche- Poja, In dem ohrenbetäubenden ktes ihrer Anhänger gingen die 6 Worte Tscheidses unter, ^id' Jemand bemerkte, wie das • detum hinter den seitlichen Säu- Bef Saales verschwand. Bei der h 1 ihen Abstimmung, die Btte oi r am Vorabend begonnen • w8ing, das Vergleichen der Li- S"gen 1 Deputiertenbeglaubi- 2AU5 RSidiusehrschleppnd vor sich. Das * denm befürchtete, daß sich un- n > die abstimmen wollten, Die Bolschewik! gewinnen überall im Lande die Sowjets Der Koalitionspolitik der Menschewiki und Sozialrevolutionäre mit der Bourgeoisie wird in Abstimmungen eine klare Abfuhr erteilt / Kerenski-Regierung führt Rußland noch tiefer in eine schwere Krise hinein viele befänden, die nicht zu den De putierten des Sowjets gehörten und mit den Bolschewik! sympathisier ten. Hunderte Deputierte wa ren nach Hause gegangen, ohne ihre Stimme abzugeben. Infolge dessen klammerte sich das Präsidium an die Hoffnung, bei besserer Frequenz doch noch zu siegen. So wurde am 22. September die Abstimmung wie derholt. Aber erneut triumphierten die Bolschewiki. In den letzten vier Monaten war ihre Fraktion auf über 400 Mitglieder angewachsen. Die Führung des Sowjets der Haupt delten sich die Sowjets aus Anhäng seln der Provisorischen Regierung zu Stützpunkten der Bolschewiki. Inzwischen hatte die Kerenski- Regierung das Land immer tiefer in eine nationale Katastrophe hinein geführt. Die Produktion näherte sich dem Null-Punkt. Die Lebens mittelkrise verschärfte sich. In den Arbeiterbezirken der Städte wurde gehungert. Die tägliche Brotration sank auf 200 Gramm und darunter. Unternehmer schtossen die Be triebe. Hunderttausende von Arbei drohende Katastrophe und wie man sie bekämpfen soll" wies Lenin den einzigen Ausweg aus dieser Situa tion. Die sozialistische Revolution al lein konnte Rußland retten. Dagegen hielten die menschewi- stisch-sozialrevolutionären Führer an der Koalitionsregierung mit der Bourgeoisie fest. Auf ihre Initiative hin, trat am 27. September im Pe trograder Alexander-Theater die so genannte „Demokratische Bera tung“ zusammen, womit sie versuch ten, die Einberufung des II. Gesamt Dennoch hob in der sechstägigen rhetorischen Schlacht die bolsche wistische Oppostion sehr wirkungs voll hervor, daß die Regierung unfä- hig sei, die-Probleme des Landes zu lösen. Kerenskis Auftreten endete mit einem Skandal. Durch Zwischen rufe wurde er wiederholt aus dem Konzept gebracht. Schließlich be stellte die „Demokratische Bera tung“ aus ihrer Mitte ein Vorpar lament, das gegen die Stimmen der Bolschewiki eine neue Koalitionsre gierung mit der bürgerlichen Ka dettenpartei billigte. Lenin bezeich nete diese „Demokratisierung der Macht“ als Komödie, für die Volks massen, um sie von der Revolution abzulenken und rief zum Boykott des Vorparlaments auf. Als es am 20. Oktober tagte, verlasen die Bol schewiki eine Deklaration, in der sie erklärten, nichts Gemeinsames mit „dem Volksverrat durch die Re gierung“ zu haben und verließen die Sitzung. In erbitterten Auseinandersetzungen mit den kleinbürgerlichen Versöhnlerpar teien hatten sie durch die Bolsche- wisicrung der Sowjets die „politische Armee der sozialistischen Revolu tion“ geschaffen, die bereit war, ih nen in die letzte, entscheidende Schlacht zu folgen. Prof. Dr. JOACHIM KUHLES stadt ging in ihre Hände über. Von der Woge der Bolschewisie- rung wurden nur wenig später nicht nur die Sowjets in den wichtigsten Industriezentren des Landes, son dern auch in den nationalen Rand gebieten erfaßt. Am 18. September billigte die Mehrheit des Moskauer Sowjets die bolschewistische Reso lution über die Machtfrage. Das Prä sidium, an dessen Spitze der Men schewik Chintschuk stand, demis sionierte. Der am gleichen Tag in Krassnojarsk eröffnete mitrelsibir- sche Sowjetkongreß nahm ebenfalls für . die Bolschewiki Partei. Am 21. September drang im Sowjet von Kiew eine bolschewistische Ent schließung durch, nachdem sechs Tage zuvor die vereinigten Sowjet organe in Finnland einen analogen Beschluß zugunsten der Bolsche- wiki gefaßt hatten. Nachdem es die sen gelungen war, die Mehrheit der Sowjets im Lande für sich zu ge winnen, schrieben sie die Losung „Alle Macht den Sowjets!“ aber mals auf ihre Fahne. Jetzt verwan Die Bolschewiki auf dem Weg zum Roten Oktober UZ-Serie zu wichtigen Episoden in der Geschichte der Großen Sozialistischen Oktoberrevclution tern wurden auf die Straße gestellt, um — wie es der bekannte Indu strielle Rjabuschinski zynisch zum Ausdruck brachte — die Revolution „durch die knochige Hand des Hun gers erwürgen zu lassen“. Die Teue- rungskurve stieg steil in die Höhe. Die Regierung nahm Zuflucht zur Emission völlig ungedeckten Pa piergeldes. 60 Milliarden Rubel, da von 16 Milliarden Obligationen an das ausländische Kapital, betrug die Staatsschuld. In seiner Schrift „Die russischen Sowjetkongresses zu ver hindern. Ihnen war klar, daß sie auf diesem keine Mehrheit mehr haben würden. Die Beratung war eine poli tische Farce. Die 1700 Delegierten wurden nicht vom Volk gewählt, sondern willkürlich zusammenge stellt. Folglich bildeten die Bolsche wiki eine Minderheit. Das Pseudo parlament vertrat nicht die Mehr heit des revolutionären Volkes, son dern nur die kompromißlerischen kleinbürgerlichen Oberschichten. Der Smolny. Hier tagte der Petrograder Sowjet. In ihm bereiteten am 13. Sep tember 1917 die Bolschewiki mit ihrem Mißtrauensantrag dem menschewistisch- sozialrevolutionären Präsidium eine schwere Niederlage.