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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1987
- Erscheinungsdatum
- 1987
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198700009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19870000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19870000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1987
-
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- Ausgabe Nr. 45, 11. Dezember 1
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Band 1987
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9. Januar 1987 UZ / 01 < ä I , ' ' ' ■ f 1 .'''' 1 ' 1 ' " ' " *. SS ’S' J Junge Wissenschaftler und Studenten der KMU kämpfen um Spitzenleistungen in Spitzenzeiten! „In Forschungs- und Entwick lungsbereichen der Betriebe und Einrichtungen ist die Bildung von Jugendforscherkollektiven in der Bewegung MMM zu för dern. Diesen Kollektiven sind Aufgaben zu übertragen, die zu einem hohen ökonomischen Nut zen von Wissenschaft und Tech nik beitragen und auf der Grund lage von Pflichtenheften plan mäßig zu wichtigen Forschungs ergebnissen führen. Diese Kol lektive setzen sich vorwiegend aus jungen Wissenschaftlern und Ingenieuren zusammen, von de nen die Mehrheit ihr Studium vor nicht länger als fünf Jahren abgeschlossen hat.“ (Zweite Ver ordnung über die Bewegung Messe der Meister von morgen vom 11. Februar 1982, GBl. Teil I, Nr. 10, vom 23. 4. 1982) Zur Bildung von Jugendfor scherkollektiven (JFK) JFK werden durch den staatli chen Leiter und auf Vorschlag der FDJ-Leitungen dort berufen, wo anspruchsvolle wissenschaft lich-technische Aufgaben schnell und mit hohem ökonomischen Nutzen bearbeitet werden sollen. Diese Aufgabenstellungen sind gekennzeichnet durch: — Ableitung aus dem Staatsplan Wissenschaft und Technik oder aus Koordinierungs- und Lei stungsverträgen mit Praxispart- nem; — vorwiegend interdisziplinäre Anlage; — das Anstreben patentfähiger Lösungen; — die Überführungsfähigkeit der angestrebten Lösungen in die Produktion bzw. den wissen schaftlichen Gerätebau; — die konkrete inhaltliche und terminliche Zielstellung für die angestrebte Lösung in einem Pflichtenheft. Die Jugendforscherkollektive setzen sich in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung aus Nach wuchswissenschaftlern und be sonders befähigten Studenten der KMU sowie Angehörigen der Partnerbetriebe zusammen. Auch eine zeitweilige Mitglied schaft in einem JFK kann festge legt werden. Gemeinsam berufen die staat liche und die FDJ-Leitung den Leiter, den Betreuer und den FD J-Beauftragten des JFK. Die Berufung des JFK und sei ner Leitung erfolgt im Rahmen einer Eröffnungsverteidigung. Zum Inhalt dieser Verteidigung gehören weiterhin: - die Darstellung des derzeitigen wissenschaftlich-technischen Standes der Bearbeitung der zu vergebenden Aufgabe, die Klä rung der Schutzrechtssituation und die Charakterisierung der angestrebten Lösung sowie ihrer volkswirtschaftlichen ’ Bedeutung durch den staatlichen Leiter; — die Unterzeichnung einer Ver einbarung zwischen der staatli chen Leitung, der FDJ-Leitung und dem Jugendforscherkollek- tiv; — die Übergabe eines Pflichten heftes (auf Grundlage der „Ver ordnung über das Pflichtenheft für Aufgaben der Forschung und Entwicklung — Pflichtenheftord nung vom 17. Dezember 1981 “, GBl. Teil I Nr. 1 vom 14. 1. 1982) ' Literaturhinweise und gesetz liche Grundlagen — Zweite Verordnung über die Bewegung Messe der Meister von morgen vom 11. Februar 1982 (GBl. Teil I, Nr. 10 vom 24. 3. 1982) — Anordnung über die Zufüh rung und Verwendung der Mittel des „Kontos Junger Sozialisten“ vom 23. Oktober 1975 (GBl. Teil I, Nr. 42 vom 12. 11. 1975) — Betriebsdokument E 180 der Karl-Marx-Universität — Autorenkollektiv: Jugendfor scherkollektive der FDJ, Berlin 1985 — Oster, Karin: Jugendfor- scherkollektive an der Hoch schule, in: Junge Generation Nr. 10/85, S. 37 f. Jugendforscherkollektive lösen anspruchsvolle Aufgaben mit hohem Nutzen für Volkswirtschaft Elan der jungen Forscher gibt Impulse für die Wissenschaft UZ-Interview mit MR Prof. Dr. sc. med. Uwe-Frithjof Haustein, Direktor der Klinik für Hautkrankheiten am Bereich Medizin der Karl-Marx-Universität UZ: Das Jugendforscherkollektiv Immundermatologie wurde im Herbst 1985 in Vorbereitung des XI. Parteitages der SED gegründet. Wel che Ziele nahm es in Angriff? Prof. Haustein: Unser wesentli ches. und erklartes Ziel war es, die Forschung auf dem Gepiet der expe- rimentellen Dermatologie zu inten siveren und dabei vor allem Stu denten mit in aie Ardeit einzubezie- en. Wir sind dem Aufruf, Beststu denten in die Forschungskollektive einzugliedern, gefolgt, um damit er stens die Studenten gezielt fördern zu können. Dies bedeutet natürlich auch eine Erhöhung unseres eigenen Forschungspotentials. Wir wissen, daß gerade junge engagierte Stu denten durch ihre Fragen, ihre Neu gier und ihren Elan die Arbeit we sentlich befruchten können. Zum zweiten ist es unsere Absicht, einige von den Beststudenten, die nach einem individuellen Studienplan ar beiten, als wissenschaftlichen Nach wuchs zu gewinnen. Sechs junge Wissenschaftler und sieben Studenten sind gegenwärtig in das Jugendforscherkollektiv inte griert. Der Leiter, Dr. Jörg Schaller, war ebenfalls ein Beststudent. Er hatte mit Abschluß des Staatsexa mens seine Promotion A bereits fer tiggestellt und wenige Monate da nach erfolgreich verteidigt. Dr. Schaller ist gleichzeitig FDJ- Sekretär der Klinik. Somit ergibt sich die günstige Situation, daß ein wissenschaftlich befähigter und ge sellschaftlich engagierter junger Wissenschaftler dieses Kollektiv lei tet. Des weiteren gehören der Par teisekretär unserer Klinik, Dr. Wal ther, sowie OA Dr. sc. med. Herr mann diesem Kollektiv an. UZ: Was erwarten Sie. Genosse Professor, als staatlicher Beauftrag ter von den Mitgliedern des Jugend- forscherkollektivs hinsichtlich der zu erbringenden Forschungsleistun- gen und des Zuwachses an wissen schaftlicher Erkenntnis für die wei tere Arbeit an der Klinik ins gesamt? Prof. Haustein: Wir hoffen, daß sich das Forschungskollektiv immer mehr als eine aktive Keimzelle für die künftigen Forschungsarbeiten er weist. Bereits letzt sind einige Er folge zu verzeichnen Von fünf Stu denten im dritten Studienjahr ha ben drei ihre Dinlomarbeit von den Frdebniesen her fertig und zwei ar- beiten bereits an ihrer Promotinn A. Von den sehr iuneen WZiccenechaft- iern verteiHioten zwei ihre Promn- Mitglieder des Jugendforscherkollektives Immundermdtologie, das sich als aktive Keimzelle für künftige Forschungsarbeiten an der Hautklinik erweisen soll. Foto: Iris Hesse tion A innerhalb der letzten Monate erfolgreich, wobei sie selbst noch im ersten Ausbildungsjahr ihrer Fach- arztweiterbildung sind. Diese Er gebnisse entstanden auf der Grund lage einer zielstrebig verfolgten Konzeption der jeweiligen Arbeiten mit Anfangs- und Zwischenverteidi gungen sowie Kontrollen ihres Er gebnisstandes. UZ: Um welche Aufgaben geht es konkret? Prof. Haustein: Konkret möchten wir auf dem Gebiet der Immunder matologie durch Verbesserung der Frühdiagnostik und auch der The rapieüberwachung einen unmittel baren Nutzen der von uns erarbeite ten Ergebnisse für die Praxis errei chen. So haben wir zum Beispiel ein Untersuchungsbesteck zur Aktivi- tätsbestimmung eines Enzyms — der Betagalaktosidase — zur Frühdia gnostik der Silikose (Lungenerkran kungen durch Steinstaub) an den Praxispartner im arbeitsmedizi nischen Zentrum der Wismut in Nie derdorf übergeben. Ich möchte noch hinzufügen, daß sich die mit dem Institut für Phy siologische Chemie seit Jahren ver traglich fixierte Kooperationsver einbarung bestens bewährt hat und wir darüber hinaus seit langem eine inlerdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Institut für Immunologie an der Sektion Biowissenschaften so wie mit dem Praxispartner in Nie- derdorf pflegen und diese noch in tensivieren wollen. . ' UZ: Gibt es noch weitere Bei spiele, die zeigen, wie die Ergeb nisse des Jugendforscherkollektivs für die Diagnostik und Therapie ge nutzt werden können? Prof. Haustein: Es geht um drei Krankheitsbilder, die wir als Auto immundermatosen zusammenfassen können, die hier intensiver bearbei tet werden. Erstens die Psoriasis vul garis (Schuppenflechte) — mehr oder weniger eine Volkskrankheit, da sie bei zwei Prozent der Bevöl kerung auftritt und über ein Leben lang mit Schüben die Patienten belä stigt —, zweitens die progressive Sklerodermie (Verhärtung der Haut und des Unterhautgewebes) und drittens geht es um eine spezielle blasenbildende Hauterkrankung. Bei all diesen Krankheiten untersu chen wir unter anderem auch be stimmte immunologische und bio chemische Parameter als Maß der Ausdehnung und Aktivität der je weiligen Erkrankungen, woraus wie derum Rückschlüsse für die not wendig werdenden Behandlungs- mafrahmen gezogen werden kön nen. Es zeigt sich nämlich, daß die Expression von Immunantwort- Antigenen unmittelbar die Krank heitsaktivität bei diesen Dermato sen widerspiegelt. Somit haben wir einen Monitor für die Krankheits aktivität und für die Notwendigkeit der therapeutischen Bemühungen, die wir jeweils individuell anpassen müssen, in der Hand. UZ: An der Klinik für Hautkrank heiten wird seit Jahren mit Pflich- tenheften gearbeitet. Welche Schwerpunkte enthalten sie? Prof. Haustein: Die seit 10 Jahren gemachten guten Erfahrungen mit den Ffiichtenheften wenden wir auch in unserer Forschungsgruppe an. Unsere Hefte werden für ein Jahr erstellt. In ihnen sind die Auf gaben, Terminstellungen und die Verantwortlichkeiten sehr genau festgelegt, auch solche Aufgaben, die erst bezüglich der Bearbeitbar keit erkundet werden müssen. Das heißt, wir haben für unser kli nikinternes Pflichtenheft eine Art ri sikobereites Programm, das gewis sermaßen zunächst nicht nach außen hin vertreten wird, aber in der Gruppe verteidigt werden muß. Dieses Programm strebt einen be stimmten Vorlauf zu den Aufga benstellungen an, die wir bei den Hauptforschungsrichtungen Immu nologie und Arbeitsmedizin, bezie hungsweise in dem Sonderfor schungsvorhaben Psoriasis einzurei chen, zu verteidigen und später auch abzurechnen haben, denn aus diesen drei Vorhaben kommen un sere Aufgabenstellungen für das Ju gendforscherkollektiv. UZ: Wie schätzen Sie die Zusam menarbeit Wissenschaftler und Stu dent im Jugendforscherkollektiv ein? Welche Anforderungen stellen Sie, damit alle Zielstellungen erfüllt werden können? Prof. Haustein: Das Wichtigste ist, daß der jeweilige Betreuer eine klare und machbare Aufgabe for muliert. Dabei müssen für die Di plomarbeiten in der Regel die Me thoden vorliegen, beziehungsweise sie sind nur geringfügig weiterzu- entwickeln. Im wesentlichen muß auch die Einführung in das Thema von Seiten der Literatur sehr schnell und gezielt durch den Be treuer erfolgen. Und wenn sich ein solcher erfolgreicher Dialog zwi schen Betreuer und Student ent wickelt hat, dann geht es im all gemeinen rasch vorwärts, wobei die Studenten auch Möglichkeiten ha ben und finden, in den Abendstun den ihre Arbeiten voranzubringen. Natürlich ist auch wichtig, daß Probleme in einem kleineren Kreis von Experten diskutiert werden, da mit wir sehr schnell erfahren, ob und an welcher Stelle die Studenten nicht weiterkommen und wir ihnen entsprechend helfen können. Ins gesamt möchte ich zur Arbeit mit den interessierten Studenten sagen, daß sie eigentlich diejenigen sind, die sehr neugierig fragen, keine fest geschriebenen Meinungen haben und Althergebrachtes auch einmal in Frage stellen, so daß die Arbeit mit ihnen doch mehr Freude macht als sie Probleme aufwirft. (Das Gespräch führte JÜRGEN SIEWERT) Dr. Jörg Schaller, Leiter des Jugend forscherkollektives: Bereits im 2. Studienjahr hatte ich mit der Arbeit an meinem Di plomthema begonnen. Die Forschun gen fanden frühzeitig Anerkennung, und ich führte sie dann weiter bis zur Promotionsschrift. Der Direktor der Klinik, Prof. Dr. Haustein, sprach mich damals an, ob ich in dem neu zu gründenden Jugendforscherkollektiv mit ¬ arbeiten will. Diese Tätigkeit, zumal als Leiter der Gruppe, habe ich als Herausforderung und Bewährungs probe zugleich verstanden — und dabei ist es bis heute geblieben. Alle Mitglieder des Jugendfor scherkollektivs arbeiten engagiert und aktiv mit. Die Studenten und auch wir jungen Wissenschaftler nutzen Arbeitsmöglichkeiten auch abends und an den Wochenenden. Wenn eine Aufgabe gelöst werden muß, dann schaut bei uns keiner auf die Uhr. Hervorheben möchte ich das echte vertrauensvolle Ver hältnis im Kollektiv, welches eine unbedingte Voraussetzung für das Lösen aller auftretenden Probleme ist. Mit unseren Forschungen auf dem Gebiet der Immundermätologie wol len wir mit verbesserten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten einen unmittelbaren Nutzen für die me dizinische Praxis erreichen. Anne-Helga Paulick, Studentin im 3. Studienjahr Seit nunmehr über einem Jahr bin ich Mitglied des Jugendfor scherkollektives. Die Zusammenar beit mit allen Kommilitonen und jungen Wissenschaftlern ist sehr gut. Bis jetzt habe ich die Experi mente, die für mein Diplomthema notwendig sind, abgeschlossen. Nach Beendigung des Studiums möchte ich gern im Jugendforscher kollektiv bleiben und meine mit der Diplomarbeit begonnenen Forschun gen zu einer Promotion A weiter führen. Die Gründe für meine Entschei dung sind die sehr gute Atmo sphäre. die gegenseitige Hilfe und Unterstützung sowie das Vertrauen, das uns von allen Seiten entgegen gebracht wird. Ich glaube, daß ich hier ein interessantes Betätigungs feld habe und wirksam zur Erfül lung der Aufgaben des Jugendfor scherkollektivs auch nach dem Stu dium beitragen kann. Mit Hartnäckigkeit und Engagement gehen die Mitglieder des Jugend forscherkollektivs der Sektion Biowissenschaften an die Erfüllung ihrer ho hen Zielstellungen. Zu ihrer Zwischenverteidigung im Februar können die jungen Leute bereits erste, in der landwirtschaftlichen Praxis anwendbare Ergebnisse abrechnen. Foto: R. Müller Es ist nicht eben eine leichte Aufgabe, die sie als erstes Ju gendforscherkollektiv der Sek tion Biowissenschaften unserer Universität im Mai des vergan genen Jahres übernommen ha ben. Mit der Gründung dieses Kol lektivs wurde von der Sektion eine anläßlich des XI. Parteita ges übernommene Verpflichtung erfüllt. Für das siebenköpfige Team, unter ihnen Studenten der Biochemie und junge Praxiska der, galt es nun. vom ersten Tag an, sich als Kollektiv zusammen zuraufen. Denn sie wollten na türlich bereits nach kurzer Zeit mit praxiswirksamen Resultaten bei der „Optimierung von In- vitro-Kulturtechniken für gärt nerische und landwirtschaftliche Prozesse“ aufwarten. den doch die Schwierigkeiten speziell bei der Isolierung der Erdbeerprotoplasten beispiels weise in fehlenden Vorarbeiten und nicht immer greifbarer Fach literatur. Das Gefühl, gebraucht zu wen den, beflügelt die jungen Leute jedoch in ihrem Bemühen, den Nachweis darüber zu erbringen, wie Erdbeerpflanzen, die für Vi ren recht anfällig sind, virusfrei aufs Feld gebracht werden kön nen. Es ist eine wunderbare Er fahrung, wenn die zahlreichen und sich oftmals über lange Zeit räume erstreckenden Proben und Versuche endlich den ge wünschten Erfolg bringen, bestä tigt auch Elke Kreil, eine der sieben jungen Forscher: „Die Arbeit als Mitglied des Ju gendforscherkollektivs ist für Schnelle Praxiswirksamkeit ist für uns Herausforderung Vor der Zwischenverteidigung: Notizen über ein Jugendforscherkollektiv / Sektion Biowissenschaften „Mit der LPG .Thomas Münt zer’ Mühlhausen — das ist ein landwirtschaftlicher Großbetrieb mit breit gefächerter Pflanzen produktion — bekamen wir einen sehr anspruchsvollen und kri tischen Partner. Die Idee für diese Zusammenarbeit kam nicht zuletzt von Mitarbeitern dort, die selbst an der KMU studiert haben und sehr gut wissen, was man von einer wissenschaftli chen Einrichtung wie unserer Universität erwarten kann. Und sie fordern von uns so schnell wie möglich in der landwirt schaftlichen Praxis anwendbare Ergebnisse. Da müssen wir schon tüchtig ‘ranklotzen, wenn wir ih ren Erwartungen gerecht werden wollen“, erzählt Ute Bauer, For schungsstudentin an der Sektion Biowissenschaften und Leiter des Jugendforscherkollektivs. Eine Ertragssteigerung in der Agrarproduktion von dreißig Pro zent forderte der XI. Parteitag — eine Zielstellung, die nicht zu letzt den Genossenschaftsbauern in Mühlhausen eine enorme Lei stungssteigerung abverlangt. Eben deshalb ist die Zusammen arbeit mit der Karl-Marx- Universität so wichtig, betonte Doz. Dr. Arand, Vorsitzender der LPG Mühlhausen, anläßlich der Gründung des Jugendforscher kollektivs. Die jungen Forscher hatten mit' dem Versprechen geantwortet, „neue Spitzenlei stungen in Spitzenzeiten“ zu erbringen, alles daranzusetzen, die übertragenen Aufgaben in vollem Umfang, termingerecht und in hoher Qualität zu erfül len. Mit dieser Verpflichtung schlossen sie sich dem Aufruf des Jugendforscherkollektivs aus dem VEB Jenaer Glaswerk im Kombinat Carl Zeiss Jena an. Wie gesagt, daß die Erfüllung der an sie gestellten Aufgaben keine leichte Sache sein würde, dessen waren sie sich von An fang an bewußt. Nun jedoch, kurz vor der Zwischenverteidi- gung im Februar, wissen sie genau, wovon sic sprechen, wenn sie sagen, daß sie es da mit einem ziemlich harten Brocken zu tun haben. Sie wissen von Skepsis und gelegentlichen Miß erfolgen zu berichten und da von, wie sie die gemeinsame Auf gabe einander nähergebracht hat. Die Aufträge. Erdbeerproto plasten zu isolieren, zu kultivie ren und ihre Lebensfähigkeit nachzuweisen sowie die Erarbei tung eines Anwendungsstan dards für antiphytovirale Ver bindungen haben sich als Her ausforderung erwiesen, bestan mich als Praktikantin eine sehr wichtige Erfahrung und beste Vorbereitung auf mein Studium, das ich im September hier an die ser Sektion beginnen möchte. Da ich von der LPG Mühlhausen de legiert wurde, weiß ich sehr wohl, wie wichtig die Zusam menarbeit mit einer wissen schaftlichen Einrichtung bezüg lich der Ertragssteigerung sein kann. Es ist reizvoll, auf einem noch ziemlich unerforschten Ge biet zu arbeiten. Ich kann jeder zeit meine Fragen stellen, da ist einem jeder behilflich. Durch die Mitarbeit in diesem Kollektiv ist mein Interesse für die Virologie geweckt worden, und ich würde auf diesem Gebiet auch während der Studienzeit gern Weiterarbei ten.“ Da sie es mit lebenden Organis men zu tun haben, kommt es nicht selten vor, daß die Versu che nicht gleich den gewünsch ten Erfolg zeigen. Das kann frei lich eine recht niederschmet ternde Erfahrung sein. Sich in solchen Augenblicken nicht ent mutigen zu lassen, kostet Kraft und manche Stunde Feierabend arbeit, erfordert Hartnäckigkeit und auch Besessenheit, gibt Ute Bauer lächelnd zu: „In solchen Momenten ist es wichtig zu wis sen, daß man nicht allein steht. Und so haben wir das stete Inter esse unseres wissenschaftlichen Betreuers und staatlichen F auftragten Dr. Siegfried Kluge, Direktor für Erziehung und Aus bildung an unserer Sektion, ge rade in solchen Situationen als wohltuend und helfend empfun den. Es ist für so ein junges Kol lektiv sehr wichtig, daß man sei tens der staatlichen Leitung auf die Leute zukommt und nach bis herigen Ergebnissen ebenso fragt wie danach, wo der Schuh noch drückt. Nach mißglückten Ver suchen haben wir uns mit Dr. Kluge in Ruhe zusammengesetzt und mögliche Ursachen disku tiert. Das hat uns Mut gemacht, ließ uns mit neuem Elan an die Aufgaben gehen.“ Die Hartnäckigkeit der jungen Forscher hat sich letztlich stets ausgezahlt und so können sie zur Zwischenverteidigung in einem Monat darauf verweisen, daß nun konkrete Angaben zur Lö sung von verschiedenen antiphy toviralen Substanzen vorliegen und somit den Praxispartnern übergeben werden können. Bis zur Endverteidigung im Februar 1988 werden die Mitglieder des Jugendforscherkollektivs vor al len Dingen weiter an der Isolie rung, Kultur und Fusion von Erd beerprotoplasten arbeiten. PETRA SCHINK
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