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FAKTEN^ 4 ,M PARTEILEHRJAHR Neue verantwortungsvolle Aufgaben des Bauwesens Die auf dem X. Parteitag der SED gestellte Forderung, die gesamte Bautätigkeit auf höchste Effektivi tät und Qualität einzustellen, hat bei den Bauschaffenden unserer Re publik große Initiativen ausgelöst. In Verwirklichung der ökono mischen Strategie des X. Parteita ges konnten auch im Bereich des Bauwesens anspruchsvolle Auf gaben gelöst werden. So war es mög lich, allein durch den Wohnungsbau als dem Kernstück unserer Sozialpo litik für etwa 6 Millionen Menschen spürbar zu verbessern. Zu beachten ist, daß mit den modernen Wohn häusern auch neue Kinderkrippen, Kindergärten, Schulen und Sozial einrichtungen entstanden. Dazu kommen viele kulturelle Gebäude und nicht zuletzt auch die Erhal tung Tausender wertvoller Kultur denkmäler. Diesen bewährten Weg gilt es, auch für das weitere Lei stungswachstum in der Einheit von Neubau, Modernisierung und. Wert erhaltung bestehender Bausubstanz fortzusetzen. Dabei ist gerade für das Bauwesen die beschleunigte wei tere Durchsetzung des wissenschaft lich-technischen Fortschritts und seine Wirtschafts- und sozialpoliti sche Verwertung von besonderer Be deutung, denn bi* 1990 sehen unsere Pläne neue oder- modernisierte Woh- stärker in der Einheit von Erhal tung und Modernisierung des vor handenen Wohnungsbestandes reali sieren. Dabei wird sich mehr als bis her die Errichtung und Rekonstruk tion von Wohnungen auf bereits er schlossenen Standorten in den Stadt zentren und im innerstädtischen Be reich konzentrieren. Alle diese Maß nahmen, verbunden mit den not wendigen sozialen und kulturellen Erfordernissen der Entwicklung un serer Wohngebiete, wird das Leben und Wohnen für viele unserer Bür ger spürbar verbessern. So sieht das Gesetz über den Volkswirtschafts- plan vor, daß die Bauproduktion für die Erhaltung imd Modernisierung 1984 gegenüber 1983 auf 108,8 Pro zent zu erhöhen ist. (2) Mit der Entschlossenheit der SED, die Wohnungsfragen in der DDR als soziales Problem Schritt für Schritt bis zum Jahre 1990 zu lösen, wird zugleich ein altes Ziel der revolutio nären Arbeiterbewegung verwirk licht. Dabei ist die Initiative unserer Partei für die weitete konsequente Realisierung des Wohnungsbau programms, wie sie auf der 7. Ta gung erneut bekräftigt wurde, auch als Ausdruck für die schöpferische Anwendung theoretischer Grund kenntnisse zu werten, die von Fried rich Engels in der Schrift „Zur Woh- Partei lehrjahr aktuell nungsfrage“ herausgearbeitet wur den. Er bringt zum Ausdruck: . Wohnungsnot ist nicht etwas der Gegenwart Eigentümliches; sie ist nicht einmal eines der Leiden, die dem modernen Proletariat, ge genüber allen früheren unterdrück ten Klassen, eigentümlich sind; im Gegenteil, sie hat alle unterdrück ten Klassen aller Zeiten ziemlich gleichmäßig betroffen. Um dieser Wohnungsnot ein Ende zu machen, gibt es nur ein Mittel: die Ausbeu tung und Unterdrückung der ar beitenden Klasse durch die herr schende Klasse überhaupt zu beseiti- gen."(3) Die Lösung aller mit dem Woh nungsbauprogramm zusammen hängenden Aufgaben erfordert eine hohe Qualität der politischen -Füh rungstätigkeit sowie der staatlichen Leitung, Planung und Organisation. Die Realisierung eines günstigen Seminar zum Studium von Grundprobiemen der politischen Ökonomie des Sozialismus und der Wirtschaftspolitik der SED: Die Aufgaben des Bauwesens zur Erhöhung der volkswirtschaftlichen Leistungskraft hungen für weitere 4,3 Millionen Bürger vor. Auf der 7. Tagung des ZK der SED bringt der Generalsekretär des ZK der SED. Genosse Erich Hon- ecker, in seiner Diskussionsrede zum Ausdruck, daß die Befriedi gung aller wichtigen Wohnbedürf- nisse bis 1990 ein sehr verantwor- tungsbewußtes und differenziertes Vorgehen erfordert und alle Kräfte und Mittel so einzusetzen sind, daß die anstehenden Aufgaben mit dem günstigsten Verhältnis von Auf- wand und Ergebnis zu lösen sind.(l) Der Volkswirtschaftsplan für 1984 sieht zur Durchführung des Woh nungsbauprogramms, für Baurepa raturen sowie für die Wohnungs- wirtschaft und zur Sicherung nied riger Mieten den beachtlichen Be- trag von 22 Mrd. Mark vor. Dabei geht es vor allem darum, daß die Verwirklichung des Wohnungsbau- Programms unter den Bedingungen der konsequenten Intensivierung we sentliche Veränderungen in der Struktur und in der Ökonomie des Bauwesens erfordert. So wird sich die Erweiterung der Wohnungsan zahl durch Neubauten künftig noch Zielstrebig erfüllen wir unser Woh nungsbauprogramm — Herzstück unse rer Sozialpolitik. Foto: UZ/Archiv Verhältnisses von Aufwand und Er gebnis machen eine weitere Tem- pqbeschleunigung in der Leistungs- und Effektivitätsentwicklung not wendig. Insbesondere geht es um die zielstrebige Anwendung moder ner Technologie, den Einsatz von Rationalisierungsmitteln und auch um die Ausschöpfung aller Reser ven der sozialistischen Masseninitia tive. Es gilt, die fortgeschrittenen Er fahrungen und Bestwerte zielstrebig zu verallgemeinern. In diesem Zu sammenhang erwachsen den Par teiorganisationen des Bauwesens neue verantwortungsvolle Aufga ben, die sie in sozialistischer Ge meinschaftsarbeit mit den örtlichen Räten und allen Beteiligten zu lösen haben. Dr. MANFRED HAUSER Literaturquellen: (1) Vgl. Honecker, E.: Diskussions rede auf der 7. Tagung des ZK der SED, Dietz Verlag Berlin 1983 (2) Gesetz über den Staatshaus haltplan ND vom 20. 12. 1983 (3) Friedrich Engels: Zur Woh nungsfrage. In; Marx/Engels: Aus gewählte Werke in sechs Bänden; Bd. IV, S. 193 bis 279 oder in: Werke, Bd. 18, S. 213 bis 287 Seminar zum Studium der Geschichte der SED Auf dem Kurs der Wirtschaftspolitik der SED Mit diesem Seminar soll die Er- kenntnis vertieft werden, daß sich die Herausbildung und Gestaltung der entwickelten sozialistischen Ge- sellschaft keineswegs geradlinig Vollzieht, sondern viele Schwierig- feiten und immer neue Probleme zu überwinden sind, die sich aus den inneren und äußeren Bedingungen ergeben. Es gehört zu den bleiben- üen Verdiensten der SED, daß sie Sich bei der Erarbeitung ihrer ökonomischen und Gesellschaftspo- litik den neuen Anforderungen stets stellte und gesellschaftlich prak tikable Lösungen anstrebte. , Nach einem Abschnitt der Stabili- Sierung der Grundlagen des Sozialis- mus von 1961 bis Mitte der sechzi ger Jahre (vgl. Beitrag von Prof, Bensing, UZ 42, S. 3) rückte die Not- Wendigkeit des Übergangs von der Vorwiegend extensiv zur über- Wiegend intensiv erweiterten Re produktion in das Blickfeld der Wirtschaftspolitik. Die Ergebnisse, Per im Gefolge der Beschlüsse des VI. Parteitages der SED und der Wirtschaftskonferenz 1963 eingelei- teten Wirtschaftsreform analy- S| erend. orientierte das ZK der SED iu5 seiner 11. Tagung im Dezember [965. die intensiven Faktoren des Wirtschaftswachstums wie Ersatz- inVestitionen, Bildungsökonomie Pnd v O r allem die wissenschaftlich- höhnische Arbeit, stärker in den Vordergrund der Wirtschaftspolitik zu rücken. Es wurde offensichtlich, daß die intensivierung weitreichende Wand ungen nicht nur technisch okonomischer Art, sondern auch so- 'Men und kulturellen Charakters Dit sich brachte, die tief in den Ar- peitsalltag und in die Lebensweise er Werktätigen einschnitten. Im uni 1966 tagte in Leipzig die vom K der SED und vom Ministerrat enberufene Konferenz über soziali- tische Rationalisierung. Sie stellte die Aufgabe, die Rationalisierung über Einzelbereiche hinaus in der gesamten Volkswirtschaft und in al len Phasen des gesellschaftlichen Reproduktionsprozesses von der Lei tung und Planung über die For schung und Entwicklung bis hin zu Produktion und Absatz zu verwirk lichen. Das Wirken der SED für , die weitere Errichtung der sozialistischen Gesellschaft (1966—1970) folgte die. Entwicklung der Volks wirtschaft ausschließlich auf der Grundlage von Jahresplänen. Doch die Durchsetzung des wissenschaft lich-technischen Fortschritts und die in seinem Rahmen wirkende wis senschaftlich-technische Revolution für die Interessen der Arbeiter klasse und des Sozialismus zu nut zen. erforderte, der langfristigen und mittelfristigen Planung (Fünf- iahrpläne) größere Beachtung zu schenken. Mit der Ausarbeitung des Fünfjahrplanes 1966 bis 1970 wurde diesem Anliegen entsprochen, er folgte die Planung des wissenschaft lich-technischen Fortschritts, ge wann Programm- und Ter ritorialplanung Beachtung^ erhiel ten neben den quantitativen Kenn ziffern (z. B. Bruttoproduktion) die qualitativen Kennziffern (Arbeits produktivität, Rentabilität, effektive Ausnutzung der Grund- und Um laufmittel) zunehmende Bedeutung. Damit verbesserten sich die Be dingungen, für die wirtschaftliche Rechnungsführung in den größeren Wirtschaftseinheiten, den WB. Sie entwickelten sich von einem Ver waltungsorgan zu einem ökono mischen Führungszentrum, bzw. den gebildeten Kombinaten. Schritt- weise wurde damit begonnen, das Prinzip der Eigenerwirtschaftung der Mittel einzuführen. In dem Be ¬ streben, schneller hohe ökonomi sche Effekte zu erzielen, erfolgte in Vorbereitung des 20. Jahrestages der Staatsgründung eine verstärkte Konzentration auf die beschleunigte Durchsetzung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts und den weiteren Ausbau der materiell- technischen Basis. Doch dieser ein geschlagene Weg führte weg von der planmäßigen und komplexen Ra tionalisierung und yberstieg unsere ökonomischen Möglichkeiten. Die Autorität des Planes ließ nach. Zu nehmend machten sich Dispropor tionen zwischen Zuliefer- und Fi- nalproduktion bemerkbar, und es be standen erhebliche Diskrepanzen zwischen Bedarf und Aufkommen an Elektroenergie. Schwierigkeiten in der Rohstoffversorgung beein trächtigten die Planerfüllung und machten sie für einige Betriebe un möglich. In dieser komplizierten Si tuation berieten die Parteiorgani sationen der' SED in vielen Ausspra- chen mit den Werktätigen die Grundfragen der Wirtschaftspolitik. Es festigte sich die Erkenntnis, daß für die Entfaltung einer umfassen den schöpferischen Initiative der Werktätigen, reale und in den Hauptpositionen bilanzierte Pläne notwendig sind, die auf eine gezielte Verbesserung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus ausge richtet sind. Mit den Beschlüssen der 14. Ta gung des ZK der SED im Dezember 1970 wurde das Fundament für die Ausarbeitung einer Wirtschaftspoli tik gelegt, die konsequent die ökono mischen Gesetze des Sozialismus beachtete und sich von den Inter essen der Arbeiterklasse leiten ließ. Sie bildeten die Basis für eine neue Qualität in der ökonomischen und Gesellschaftspolitik der SED, wie sie vom VIII. Parteitag 1971 in An griff genommen wurde. Dr. BERND MROSEK Seminar zur aktuellen Bedeutung der Leninschen Theorie 5 über den Imperialismus --------------- Wenn wir das Kräfteverhältnis zwischen den imperialistischen Hauptmächten am Ende des zwei ten Weltkrieges mit dem gegenwär tigen Kräfteverhältnis vergleichen, ist die fortdauernde Gültigkeit des genannten Gesetzes nicht zu be streiten. Das faschistische Deutsch land und das mit ihm verbündete Italien überfielen Frankreich und Großbritannien; das militaristische Japan griff die USA an. Die Aggres sorstaaten wollten durch einen blu tigen Kontenvergleich ihre Märkte erweitern und reichere Rohstoffquel len an sich reißen. Am Ende des zweiten Weltkrieges waren diese Wi dersprüche vorerst vom Tisch ge fegt, die Aggressorstaaten hatten vor der Antihitlerkoalition, in der die UdSSR die größten Lasten trug, bedingungslos kapituliert. Und heute? Wir sprechen von drei großen imperialistischen Wirt- schaftszentren: den USA, den Staa ten der Europäischen Gemeinschaft — in der die BRD, neben Frankreich und Großbritannien, eine maßgeb liche Rolle spielt —, und Japan. Die USA gingen als einziger im perialistischer Staat wirtschaftlich, politisch und militärisch gestärkt aus dem zweiten Weltkrieg hervor. Das Klasseninteresse des USA- Imperialismus an der Wiederherstel lung und Stärkung des Imperialis mus und Militarismus in West europa und Japan und die Absicht, das ökonomische und militärische Potential möglichst wirkungsvoll im Kampf gegen den Sozialismus ein setzen zu können, veranlaßten den USA-Imperialismus, den geschla genen und geschwächten imperiali stischen Staaten auf die Beine zu helfen. Als jene in den sechziger Jahren wieder über genügend Kraft verfügten, versuchten sie, vor allem auf wirtschaftlich-finanziellem Ge biet eigene Ansprüche geltend zu machen. In der zweiten Hälfte der sieb ziger Jahre vollzog der amerikani sche Imperialismus eine jähe Wende in der Politik in Richtung Das Gesetz der un gleichmäßigen Ent wicklung des Kapita lismus und seine Wirkung in der Gegenwart auf abenteuerliche Hochrüstung und rigorosen Sozialabbau. Gleich zeitig versucht die Reagan-Admini stration, die von ihr verursachte ge fahrvolle Verschlechterung der in ternationalen Beziehungen auszu nutzen, um die verbündeten Staa ten wieder fester ins Schlepptau ih rer Politik zu legen. Aber selbst auf militärisch politischem Gebiet stößt der ameri kanische Imperialismus an Grenzen. In seiner Rede auf der Gesell schaftswissenschaftlichen Konferenz sagte Genosse Kurt Hager: „Das Anwachsen der Friedensbewegung und die Zuspitzung der zwischen- imperialistischen Gegensätze ha ben dazu geführt, daß solche NATO-Staaten wie Griechenland, Dänemark, Niederlande, Belgien die Raketenstationierung ablehnen bzw. verzögern. Das außerordentli che Mißtrauen der europäischen Öffentlichkeit gegenüber dem aben teuerlichen Kurs der Reagan- Administration findet seinen Aus druck in dem Verlangen nach einem friedlichen Europa, einem Europa, das keine Geisel der USA, kein Euroshima werden darf." Die ungleichmäßige Entwicklung des Kapitalismus, führte bis zum zweiten Weltkrieg immer wieder dazu, daß die imperialistischen Staaten' Kriege und Weltkriege an zettelten, um die Marktanteile, die Einflußsphären und die Besitz stände an Rohstoffquellen in der denkbar brutalsten Form umzuver teilen. Seit dem zweiten Weltkrieg wagten sie es nicht, gegeneinander in den Krieg zu ziehen. Angesichts der Stärke des Sozialismus und sei ner militärischen Kraft, schreckten sie bislang auch davor zurück, die Widersprüche, die es zwischen ih nen gibt, durch einen Weltkrieg ge gen den Sozialismus zu überwin den. Das 7. Plenum unserer Partei analysierte ausführlich, welche Kräfte zur Verfügung stehen oder auch zusätzlich mobilisiert werden müssen, um den Imperialismus auch zukünftig daran zu hindern, den Ausweg aus seinen Widersprü chen in einem nuklearen Inferno zu suchen, Dr, DIETMAR STÜBLER Seminar zum Studium von Grundlehren der marxistisch-leninistischen Philosophie Unsere Nation wird durch den Sozialismus geprägt Durch die sozialistische Revo lution werden alle Existenzfor men der gesellschaftlichen Ent wicklung — so auch die Nation — von Grund auf erneuert. Diese’ Tatsache, die seit der Großen So zialistischen Oktoberrevolution historisch bewiesen ist, trifft voll und ganz für die Entwicklung der Deutschen Demokratischen Republik zu. Wie im Programm der Sozialistischen Einheits partei Deutschlands verallge meinert wurde, ist die Heraus bildung und Entwicklung der so zialistischen deutschen Nation in der DDR Ergebnis der sozialisti schen Revolution. Im Programm der SED heißt es dazu: „Mit der sozialistischen Revolution und der Gestaltung der sozialistischen Gesellschaft wurden in der Deutschen De mokratischen Republik auch Grundlagen, Inhalt und Formen des nationalen Lebens qualitativ verändert. Indem die Arbeiter klasse die Macht eroberte, schuf sie die entscheidende Vorausset zung für die Bildung der soziali stischen Nation.“ (1) Der wich tigste Nachweis, welcher bei die sem Thema im Parteilehrjahr folglich zu erbringen ist, besteht darin, daß es sich bei der Her ausbildung und Entwicklung der sozialistischen deutschen Nation um eine qualitative gesellschaft liche Veränderung handelt. Bekanntlich war unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg die nationale Frage auf deutschem Boden unlösbar mit der sozialen Frage verknüpft. Dabei maß die Sozialistische Einheitspartei sehen Einheitspartei Deutsch lands. Für diesen Prozeß kam und kommt der Gestaltung der politischen Beziehungen zwi schen der SED und den anderen demokratischen Parteien im Rah men der Nationalen Front der DDR große Bedeutung zu. Mit Hilfe der politischen Macht der Arbeiter und Bauern und gestützt auf das politische Bündnis aller werktätigen Klas sen und Schichten wurde nach der Gründung der DDR damit be gonnen, die sozialistischen Pro duktionsverhältnisse in Industrie und Landwirtschaft zu schaffen und zum Siege zu führen. Die so zialistische Produktionsweise, die vor allem auf der ungeteilten Herrschaft sozialistischer Pro duktionsverhältnisse beruht, wurde zur entscheidenden kon stituierenden Grundlage der sich formierenden sozialistischen deutschen Nation. In der sozialistischen Produk tionsweise wurzelt die Tatsache, daß die sozialistische Nation eine von antagonistischen Widersprü chen freie, stabile Gemeinschaft freundschaftlich verbundener Klassen und Schichten ist, die von der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei geführt wird. Die sozialistische deutsche Nation umfaßt das Volk der Deutschen Demokra tischen Republik und ist gekenn zeichnet durch den souveränen sozialistischen Staat auf deren Territorium; (2) In diesem Zu sammenhang muß beachtet wer den, daß die Gemeinschaft des Wirtschaftslebens das wichtigste Der untrennbare Zusammenhang von sozia listischer Revolution und Entwicklung der sozialistischen deutschen Nation in der DDR Deutschlands den sozialen Aspek ten der nationalen Frage stets die dominierende Rolle bei. In Übereinstimmung mit den objek tiven Gesetzmäßigkeiten und den Erfordernissen des gesell schaftlichen Fortschritts beim Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus im Weltmaß stab hatte die soziale Frage un mittelbar nach dem zweiten Weltkrieg auf deutschem Boden folgenden Inhalt: über die Er richtung einer demokratischen deutschen Republik den Weg zum Sozialismus im Rahmen des vom Potsdamer Abkommen fest gelegten territorialen Bestandes Deutschlands zu öffnen. Damit waren folgende Teilziele ver knüpft: Einleitung der antifaschi stisch-demokratischen Umwäl zung in allen Besatzungszonen, Gestaltung des Staatsaufbaus nach demokratischen Rechten und Freiheiten für das werktä tige Volk und die Erziehung al ler Werktätigen zur Freund schaft mit allen Völkern, beson ders der UdSSR. Für die Reali sierung dieser Ziele bestanden günstige Bedingungen. Zugleich mußten für die Lösung der sozia len und der nationalen Frage die notwendigen inneren Vorausset zungen auf deutschem Boden ge schaffen werden. Dazu gehörten vor allem: die Herstellung der Aktionseinheit von Kommuni sten und Sozialdemokraten in al len Besatzungszonen und die Schaffung der Einheit der anti faschistisch-demokratischen Kräfte unter Führung der geein ten Arbeiterklasse. Die Öffnung des Weges zum Sozialismus gelang mit der Grün dung der Deutschen Demokra tischen Republik am 7. Oktober 1949. Mit der Gründung der DDR gingen die Arbeiterklasse, die Bauernschaft, die Intelligenz und andere werktätige Schichten unter Führung der Arbeiter klasse mit der SED an der Spitze den ersten Schritt von der bür gerlichen zur sozialistischen deut schen Nation. Die Errichtung der Diktatur des Proletariats in Form der Arbeiter-und-Bauern- Macht, die den Interessen aller Werktätigen entspricht, war und ist die wichtigste politische Vor-' aussetzung und Bedingung für die Herausbildung und Entwick lung der sozialistischen deut schen Nation. Eine weitere poli tische Grundlage im Kampf um die Formierung der sozialisti schen Nation in der DDR bildete der Übergang vom antifaschi stisch-demokratischen Bündnis zum sozialistischen Bündnis der Arbeiterklasse mit der Bauern schaft. der Intelligenz und den anderen werktätigen Schichten unter Führung der Sozialisti- Merkmal einer Nation ist. Die an deren Merkmale wie Territo rium, Sprache, Nationalkultur und ethnische Beziehungen sind Merkmale der jeweiligen Nation, vor allem in Verbindung mit der Gemeinsamkeit des Wirtschafts lebens. Das Wirtschaftsleben sei nerseits widerspiegelt unmittel bar die Produktionsweise, wor auf eine Nation beruht. Unter un seren Bedingungen sind dabei zwei Seiten zu beachten: Der so zialistische Typ der Nation in der DDR hat zum kapitalisti schen Typ der Nation in der BRD analoge Merkmale. Jedoch die soziale Qualität und die so ziale Funktion der sozialisti schen Nation und ihrer Merk male werden in der DDR durch den realen Sozialismus bestimmt und geprägt. Die kapitalistische Ordnung in der BRD prägt den dortigen Typ der Nation. Unter den Bedingungen der weiteren Gestaltung der entwik- kelten sozialistischen Gesell schaft erfolgt die weitere Aus prägung der Wesenszüge der so zialistischen Nation durch die ge sellschaftlichen Prozesse in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Geschichte und Gegen wart der DDR und darin einge bettet die Herausbildung und Entwicklung der sozialistischen Nation als Ergebnis der soziali stischen Revolution verkörpern zugleich „die tiefste, nicht mehr rückgängig zu machende Wende in der Geschichte des deutschen Volkes und fügt damit der Ge schichte der Deutschen ihr wich tigstes, erfolgreichstes und in die Zukunft weisendes Kapitel hinzu. Eben weil der Sozialismus als aufsteigende Gesellschafts ordnung neue gesellschaftliche Existenzformen schafft, ist die ser historische Prozeß auch mit der Herausbildung der sozialisti schen deutschen Nation ver knüpft. Diesem Prozeß haftet nichts Künstliches an, wie die Gegner des Sozialismus behaup ten. er ist vielmehr Ausdruck objektiver, allgemeingültiger Ge gebenheiten der sozialistischen Revolution, die in der Vergan genheit entstanden und in Ge genwart und Zukunft wirken“, betonte Genosse Kurt Hager in seinem Referat auf der Gesell schaftswissenschaftlichen Kon ferenz des ZK der SED am 15. und 16. Dezember 1983. (3) Prof. Dr. sc. G. HARDER Literaturquellen: (1) Programm der SED, Dietz Verlag Berlin 1976, S. 56 (2) Ebenda S. 56 f. (3) K. Hager: Gesetzmäßigkeiten unserer Epoche — Triebkräfte und Werte des Sozialismus, ND, 16. 12. 83, S. 4