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UZ-Serie zur Geschichte der Leipziger Universität Der Ausbau der sozialistischen Universität in den Jahren 1961 bis 1971 Anfang der sechziger Jahre schuf der Sieg der sozialistischen Revolu tion die wichtigsten inneren Vor aussetzungen für den Übergang zu einem neuen Entwicklungsabschnitt in der Geschichte der DDR. Die SED mußte nun die Strategie und Taktik des weiteren Ausbaus der so zialistischen Produktionsverhält nisse ausarbeiten. Andererseits versuchte der Impe rialismus unter dem Eindruck des veränderten Kräfteverhältnisses, den Kalten Krieg zu forcieren und richtete nach dem Scheitern der Pa riser Gipfelkonferenz (Mai 1960) seine Anstrengungen vor allem dar auf, die DDR in ihren Grundfesten zu erschüttern. Mit der Sicherung der Staatsgrenze zu Westberlin am 13. August 1961 wurde solchen Ver suchen ein Riegel vorgeschoben und die akute Kriegsgefahr gebannt. Am Morgen des 14. August 1961 beschloß eine außerordentliche Ta gung des SED-Parteiaktivs der Uni versität Maßnahmen zur Sicherung von Forschung und Lehre, zur Vor bereitung des neuen Studienjahres sowie eine offensive Argumentation unter den Wissenschaftlern, Studen ten, Arbeitern und Angestellten, um auch Passivität und Fehlerdiskus sion entgegenzuwirken. Dem Aufruf des Zentralrates der FDJ: „Das Vaterland ruft! Schützt die sozialistische Republik“ folgend, erklärten Hunderte Studenten, junge Arbeiter und Angestellte der Karl-Marx-Universität ihre Bereit schaft, in die Reihen der Nationalen Volksarmee einzutreten. Zahlreiche andere verpflichteten sich in Vor bereitung der Volkskammerwahlen im September zu vorbildlichen Lei stungen innerhalb eines Produk tionsaufgebots zur allseitigen Stär kung der DDR. Ende August forderte der Akade mische Senat alle Universitätsange hörigen auf, „in Lehre und For schung höchste wissenschaftliche Leistungen zu erstreben“. Die ganze Universität sollte von einer produk tiven und streitbaren Arbeitsatmo sphäre erfüllt werden: es galt, den ideologisch-theoretischen Gehalt, die Lebensnahe und Praxiswirksam keit der Lehrveranstaltungen zu er höhen, die komplizierten. Fragen der politischen Auseinandersetzung ge duldig und überzeugend zu erläu tern. Viele Wissenschaftler stellten sich zur Erfüllung dieser Aufgaben in die erste Reihe. Zum Ausbau der wissenschaftli chen Zusammenarbeit mit Universi täten sozialistischer Staaten schloß die Karl-Marx-Universität im Juni 1962 einen Freundschaftsvertrag mit der Boleslaw-Bierut-Universität Wroclaw und im November 1962 einen Rahmenvertrag über die künf tige Zusammenarbeit mit der Pa- lacky-Universität Olomouc ab. Sehr bald ergaben sich aus der seit 1960 eingeleiteten Orientierung auf die Entwicklung der jungen National staaten in Afrika und Asien frucht bare wissenschaftliche Kontakte. Im Jahre 1963 hatten 43 Kollek tive, denen Mitarbeiter aus 68 Insti tuten der Universität angehörten, Kontakte zu 88 wissenschaftlichen Kollektiven sowjetischer Universi täten und Hochschulen. Die Unter zeichnung eines Freundschaftsver trages mit der Staatlichen Schew tschenko-Universität Kiew im Juni 1963 erschloß neue Möglichkeiten und Dimensionen wissenschaftli cher Kooperation. In den folgenden zwei Jahren wurden Verträge mit der Universität Ljubljana, mit der Ain-Shams-Universität Kairo und mit der Universität Montevideo ab geschlossen. Weitaus höhere Anforderungen für die Wissenschaft entstanden durch die Beschlüsse des VI. Partei tages der SED vom Januar 1963. Diese hatten den umfassenden Auf bau des Sozialismus proklamiert und gefordert, die Wissenschaft als Produktivkraft stärker in diesen Prozeß einzubeziehen. Das höchste Gremium der Partei beschäftigte sich auch ausführlich mit den Auf gaben der Universitäten und Hoch schulen im Rahmen des Bildungs wesens der DDR und formulierte als Aufgabe die Ausarbeitung eines einheitlichen sozialistischen Bil dungssystems. Ein besonderes Anliegen der Uni versitätsleitung war die Förderung selbständiger wissenschaftlicher Ar beiten von Studenten, die auch mit zur Herausbildung eines eigenen wissenschaftlichen Lebens der stu dentischen Jugend beitragen sollten. Aus Anlaß des 10. Jahrestages der Namensgebung der Universität wurde erstmals im Mai 1963 Stu denten und Nachwuchswissenschaft lern der „Preis der Karl-Marx- Universität“ für hervorragende Ar beiten auf gesellschaftswissenschaft lichem und medizinischem Gebiet verliehen. Im März 1964 bot die 1. Zentrale Leistungsschau von Stu dierenden des Hoch- und Fachschul wesens der DDR einen Einblick in die Fähigkeiten der jungen Genera ¬ tion. Von den 302 Exponaten stamm ten 95 von Studenten der Karl- Marx-Universität. An sie wurden 8 von 17 Ehrenpreisen und 28 von 87 Auszeichnungen vergeben. Die vielfältigen Anforderungen von Forschung und Lehre und das erhöhte Tempo der Wissenschafts entwicklung veranlaßten, die Uni versitätsleitung zu weiteren struk turellen Veränderungen. Die Neu gründung von Instituten und Abtei lungen betraf alle Fakultäten und erstreckte sich über mehrere Jahre. Einige der in diesen Jahren gebilde ten Struktureinheiten wurden spä ter durch die Wissenschaftsentwick lung wieder überflüssig; viele von ihnen bewirkten aber eine spürbare Veränderung in der Entwicklung einer Reihe von Wissenschaftsdiszi plinen. Die Delegiertenversammlung sprach Georg Mayer, der am 5. De zember 1963 nach fast vierzehnjähri ger Wirksamkeit das Amt des Rek tors in die Hände seines Nachfol gers Georg Müller gelegt hatte, in bewegenden Worten Dank für seine Leistungen aus. Die Entwicklung der Karl-Marx-Universität zu einer sozialistischen Bildungsstätte war untrennbar mit dem Namen Georg Mayer, seinem klaren politischen Be kenntnis und seiner überzeugenden menschlichen Wärme verbunden. Den Beschlüssen des VI. Parteita ges folgend, übergab im April 1964 eine vom Ministerrat der DDR ge bildete staatliche Kommission unter der Leitung von Alexander Abusch den Entwurf der Grundsätze für ein einheitliches sozialistisches Bil dungssystem der Öffentlichkeit. Die aus diesem Programm erwachsen den ideologischen, wissenschaftli chen und hochschulpolitischen Auf gaben beriet die Delegiertenkon ferenz der Universitätsparteiorgani sation vom 23. und 24. Mai 1964. Sie schätzte bei Würdigung aller Fort schritte ein, daß es noch nicht ge lungen war, bei allen Wissenschaft lern die richtige Einstellung zu dem Kampf um wissenschaftlichen Höchststand zu schaffen. Mit dem Gesetz über das einheit liche sozialistische Bildungssystem durch die Volkskammer im Februar 1965 trat ein Dokument in Kraft, das für lange Zeit auch die Grund züge der Ausbildung an de Univer sität bestimmte. Daraus erwuchsen in den nächsten Jahren für die Wis senschaftler der Karl-Marx- Universität im Zusammenwirken mit Pädagogen der Schulpraxis viel fältige Aufgaben zur Entwicklung neuer Lehrpläne, Lehrbücher und Unterrichtsmittel. Mit der erfolgreichen Entwick lung der Universität in diesen Jah ren ist auf das engste der Name Hans-Joachim Böhme verbunden, der von 1955 bis 1959 Stellvertreter des Sekretärs und von 1959 bis 1966 Sekretär der Universitätsparteilei tung war. Er übernahm die verant wortungsvolle Aufgabe des 1. Se kretärs der Botschaft der DDR in Moskau, wurde 1968 Staatssekretär und 1970 Minister für Hoch- und Fachschulwesen der DDR. Schon mit dem Beginn der sech ziger Jahre, besonders nach dem Be schluß über den weiteren Aufbau des Sozialismus unter den Bedingun gen der wissenschaftlich-tech nischen Revolution, hatte sich die Notwendigkeit entsprechender Ver änderungen im Hochschulwesen an gekündigt. Im Herbst 1965 unterbrei tete das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen „Prin zipien zur weiteren Entwicklung der Lehre und Forschung an den Hochschulen der DDR“. Das 11. Plenum des ZK der SED im Dezember 1965 skizzierte das künftige Bild des sozialistischen Stu denten und Absolventen und fi xierte die Grundzüge der Reform. Sie ergaben sich aus der Konkreti sierung des Gesetzes über das ein heitliche sozialistische Bildungssy stem vom 25. Februar 1965. Auf dem ersten Konzil, am 10. Ja nuar 1967. werteten über 500 Wis senschaftler, Angestellte, Arbeiter und Studierende die vorliegenden Ergebnisse der Aussprachen aus und verallgemeinerten sie. Das Kon zil, seitdem eine ständige Einrich tung, der Universität insbesondere während der jährlich stattfinden den Karl-Marx-Tage im Mai, be reitete die Universität auf die IV. Hochschulkonferenz vor, die im Februar 1967 unter dem Thema „Aufgaben der Universitäten und Hochschulen im einheitlichen Bil dungssystem der sozialistischen Ge sellschaft“ in Berlin stattfand. Diese wertete die „Prinzipien“ aus und empfahl deren Präzisierung und nochmalige öffentliche Beratung. Die auf dem VII. Parteitag der SED (April 1967) gestellte Aufgabe, die sozialistische Gesellschaft in al len Bereichen des Lebens in einem Grundsteinlegung für den Bau des Neubaukomplexes der KMU: Prof Dr. Schir mer senkte am 4. Oktober 1968 die Kassette in den Grundstein. Foto: UZ/Archiv ausgewogenen, wissenschaftlich be gründeten Verhältnis zueinander zu entwickeln, hatte auch wichtige Konsequenzen für die Hochschulen. Er orientierte, darauf, den Empfeh lungen der Hochschulkonferenz zu folgen und, sie rasch zu verwirkli chen. Nach der 9. Tagung begann an der Karl-Marx-Universität eine Phase angestrenger Arbeit. Am 1. Dezember 1968 beschloß das Konzil „Grundsätze zur Ausarbeitung der Gesamtkonzeption zur Weiterfüh rung der 3. Hochschulreform“, und am 28. Januar 1969 wurde in einer gemeinsamen Sitzung der SED- Kreisleitung und des erweiterten Akademischen Senats der „Entwurf des Programms zur Entwicklung der Karl-Marx-Universität im ge sellschaftlichen System des Sozialis mus“ zur Diskussion gestellt. Im Verlaufe dieser Diskussion entstan den zugleich die Vorstellungen über weitere strukturelle Verände rungen. Durch die Bildung von Sektionen wurden Wissenschaftler von Insti tuten eines oder verschiedener Wis senschaftsgebiete zusammengeführt. In kurzer Zeit entstanden an der Universität 16 Sektionen: Chemie (Juni 1968), Asien-, Afrika- und Nah ostwissenschaften (Juli 1968), Tier- produktion/Veterinärmedizin Mar- xistisch-leninistische Philosophie/ Wissenschaftlicher Sozialismus und Biowissenschaften (alle Oktober 1968), Marxismus-Leninismus (De zember 1968), Pädagogik/Psycholo- gie (1968), Geschichte, Kulturwissen- schaften/Germanistik, Theoretische und angewandte Sprachwissenschaf ten, Rechentechnik und Datenver arbeitung, Physik, Mathematik, Rechtswissenschaften und Journali stik (alle Januar 1969) sowie Politi sche ökonomie/Marxistisch-lenini- stische Organisationswissenschaften (Juli 1969). Zur Universität gehör ten weiter ein Bereich Medizin mit 19 Kliniken, 11 Instituten und 2 Ab teilungen. der Bereich Theologie mit 6 Instituten und einer Abteilung sowie 6 Institute, die dem Rektor di rekt unterstanden: Franz-Mehring- Institut, Institut für internationale und westdeutsche Fragen, Herder- Institut, Institut für Körpererzie hung, Institut für Tropische Land wirtschaft und Veterinärmedizin so wie das Geophysikalische Institut mit dem Observatorium Collm. Da mit war eine der Wissenschaftsent wicklung besser entsprechende, überschaubare und leitbare Univer sitätsstruktur entstanden. Neben dem Wissenschaftlichen Rat, mit dem Rektor an der Spitze, wirkte ein vom Minister für Hoch- und Fachschulwesen berufener Gesell schaftlicher Rat als beratendes und kontrollierendes gesellschaftliches Organ. Die vollständige Durchfüh rung dieser Hochschulreform setzte sich bis in den Anfang des nächsten Jahrzehnts fort. Delegationen der Leitung der Karl-Marx-Universität weilten im November 1967 und Juni 1969 an der Staatlichen Schewtschenko- Universität Kiew und im Februar 1969 an der Staatlichen Shdanow- Universität in Leningrad. Im Februar 1970 konnte ein Vertrag über die Zusammenarbeit mit der Universität der Völkerfreundschaft „Patrice Lumumba“ in Moskau und im September 1970 mit dem Mos kauer Fremdspracheninstitut „Maurice Thorez“ abgeschlossen werden. Die Wertschätzung der Arbeit der Wissenschaftler und Studenten fand im Beschluß der Leipziger Stadt verordnetenversammlung vom Mai 1968 über die Errichtung eines zen tralen Neubaukomplexes der Karl- Marx-Universität einen sichtbaren Ausdruck. Zuvor hatte der Akade mische Senat die Pläne und Modelle für die weitere Gestaltung des Karl-Marx-Platzes zum politischen und geistig-kulturellen Zentrum der Messestadt in einer Willenserklä- tung nachhaltig unterstützt. Die Grundsteinlegung für das größte Bauvorhaben im Zentrum der Stadt erfolgte am 4. Oktober 1968. Damit begann der erste Bau eines zentra len Universitätskomplexes in der Geschichte der DDR. Rektor der Karl-Marx-Universi tät war Gerhard Winkler, der im September 1969 dieses hohe Amt von Ernst Werner übernommen hatte. An der Wende von den sechziger zu den siebziger Jahren arbeiteten an der Universität 2900 Wissen schaftler und 7000 Mitarbeiter des nichtwissenschaftlichen Personals. Die Gesamtzahl der Studierenden aus der DDR betrug mehr als 13 000. 241 Professoren und 341 Dozenten waren in Lehre und Forschung tä tig. Traditionskalender Ereignisse, Prozesse, Persönlichkeiten 329 3 s • . . s .' 3 N Zeittafel zur Geschichte der Universität 1961 18. Februar. Beschluß der Volkskammer der DDR zum „Ge setz über das einheitliche soziali stische Bildungssystem“. 1. April. Gründung der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Er öffnung am 9. Dezember 1961; Direktor: Prof. Dr. Martin Herbst. 12. Juni. Feierliche Verleihung des Namens „Herder-Institut“ an das Institut für Ausländerstu dium. 27. Juni. Abschiedsvorlesung von Nobelpreisträger Prof. Dr. Gustav Hertz über „Experi mentelle Grundlagen der Atomphysik“. 2. Oktober. Beginn des 1. Wei- terbildungslehrgangös für Lehr kräfte des marxistisch-leninisti schen Grundlagenstudiums am Franz-Mehring-Institut. 2. bis 16. Dezember. 1. Universi tätsfestspiele. 1962 Februar bis August. Erster wis senschaftlicher Wettbewerb der Studenten unter dem Thema: „Neue Ergebnisse bei der schöp- ■ ferischen Auswertung der So wjetwissenschaft und ihre Be deutung für das jeweilige Stu diengebiet sowie für die soziali stische Praxis. 20. Juli. Festliche Abschluß veranstaltung an der Arbeiter- und-Bauern-Fakultät, die nach dreizehnjähriger erfolgreicher Arbeit ihre Pforten schließt. 1. Oktober. Abschluß einer Ar beitsvereinbarung mit den Leip ziger Akademie-Instituten zur Steigerung der Produktivität der wissenschaftlichen Arbeit. 1963 5. Mai. Festakt zum 10. Jahres tag der Namensgebung und 145. Geburtstag von Karl Marx; aus diesem Anlaß wird erstmals der „Preis der Karl-Marx- Universität“ verliehen. 7. Juni. Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages mit der Kiewer Staatlichen Schew tschenko-Universität. 8. Juni. Überreichung der Ur kunde über die Ehrenbürger rechte der KMU an die sowje tischen Kosmonauten Pawel Po- powitsch und Andrijan Ni kolajew. 25. September. Beschluß der Philosophischen Fakultät zur Bil dung der Historisch-kunstwis senschaftlichen und Pädago gisch-psychologischen Abteilung. November. 1. Zentrale Lei stungsschau der Studenten und jungen Wissenschaftler im Rah men der Messe der Meister von morgen; die KMU erhält für 34 der 93 ausgestellten Exponate Eh renpreise und Auszeichnungen. 5. Dezember. Feierliche Amts übergabe durch Ältmagnifizenz Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer an seinen Nachfolger Prof. Dr. Georg Müller. 1964 22. Januar. 1. Theaterfahrt für Universitätsangehörige nach Ber lin. 5. bis 23. Mai. 1. Leistungs schau der Studenten und jungen Wissenschaftler der KMU im Klubhaus „Kalinin“. 29. Juni. Hannes Hörnig spricht im Großen Hörsaal des Psychologischen Institutes über die Stellung der Universität im einheitlichen sozialistischen Bil dungssystem. 1965 4./5. Februar. 1. Zentrale- Frau enkonferenz der DDR über „Auf-* gaben der Universitäten und Me dizinischen Akademien bei der Verwirklichung der Frauenför derung im Perspektivplanzeit raum“ an der KMU. 1966 21. April. Festveranstaltung zum 20. Jahrestag der Gründung der SED; Referent: Prof. Kurt Hager. 6. Dezember. Gründung der Sektion Asien-, Afrika- und La- teinamerikawissenschaften als er ste gesellschaftswissenschaft- liehe Sektion im Hochschulwe sen der DDR. 1967 6. Januar. Verleihung des Titel Dr. phil. h. c. an Nobelpreisträ ger Michail Scholochow in sei nem Heimatdorf Weschenskaja am Don. 11./12. Februar. Kreisdelegier tenkonferenz der SED beriet Hauptaufgaben der Universität bei der allseitigen Stärkung der DDR. Erstmalig wurde die SED- Kreisleitung KMU gewählt. 29. April bis 3. Mai. 1. Leipzi ger Studententage. 2. November. Festveranstaltung zum 50. Jahrestag der Großen So zialistischen Oktoberrevolution in der Kongreßhalle; die Festan sprache „Die Oktoberrevolution — Beginn einer neuen Etappe der Menschheitsentwicklung“ hält Prof. Kurt Hager. 22. November. Wahl von Dr. phil. habil. Ernst Werner, o. Prof, für Allgemeine Geschichte, zum Rektor; feierliche Amtsein führung: 5. Dezember. 1968 Januar. Verleihung der Eh rendoktorwürde an Altma gnifizenz Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer durch die Wirt schaftswissenschaftliche Fakul tät. 23. Mai. Beschluß der Leipziger Stadtverordnetenversammlung über den weiteren Aufbau des Stadtzentrums; u. a. über die Er richtung des zentralen Neubau komplexes der KMU. 15. Juni. Gründung der Sektion Chemie; damit beginnt die Bil dung von Sektionen im Rahmen der 3. Hochschulreform: Direk tor: Prof. Dr. Siegfried Haupt mann. 4. Oktober. Grundsteinlegung für den Neubaukomplex durch Prof. Dr. Gregor Schirmer, Stell vertreter des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen, und Rektor, Prof. Dr. Ernst Werner. Mitte Oktober. Verleihung der Ehrendoktorwürde der Philoso phischen Fakultät an den chile nischen Dichter Pablo Neruda. 1. Dezember. Konzil der Uni versität; in Auswertung der 9. Tagung werden „Grundsätze zur Ausarbeitung der Gesgmt- konzeption zur Weiterführung der 3. Hochschulreform“ be schlossen. 1969 12. Februar. Das Konzil der Universität beschließt das Pro gramm zur Entwicklung der KMU bei der weiteren Gestal tung der entwickelten, sozialisti schen Gesellschaft und wählt den Wissenschaftlichen Rat. Ende Februar. Abschluß des er sten Lehrganges der Abend schule für Marxismus-Leninis mus. 5. März. Umbenennung der Me dizinischen Fakultät in „Bereich Medizin“. 8. September. Wahl von Dr. agr. habil. Gerhard Winkler, o. Prof, für Agrarökonomik, zum Rektor; feierliche Amtsüber gabe: 23. September 1969. (wird fortgesetzt) Die Chronologie wurde zusammengestellt von PETRA MÜLLER. Archiv der KMU Neugründungen von Instituten und Abteilungen Rechenzentrum (1963), Institut für Kriminalistik (1964), Institut für Ästhetik und Kulturtheorie (1964), Institut für landwirt schaftliches Bauwesen (1964). Ab teilung für Strafrecht der anti imperialistischen Nationalstaa ten (1964), Abteilung Staats- und Rechtsgeschichte (1964), Abtei lung Histologie und Embryologie am Veterinäranatomischen Insti tut (1964), Abteilung Ange wandte Toxikologie am Institut für Veterinärpharmakologie (1964), Abteilung Theorie und Methodologie der Kunsterzie hung (1965), Institut für soziali stische Wirtschaftsführung (1966). Abteilung für systematische und historische Erwachsenen bildung (1966), Abteilung für spe zielle Didaktiken des Erwachse nenunterrichts (1966). Abteilung für Pädagogik der Erwachsenen qualifizierung (1966), Abteilung für Biochemie (1966), Abteilung Agrarrecht (1966), Abteilung Ve terinärhygiene und Radiobiolo gie (1966). Abteilung Auslän derstudium an der Fachrichtung Germanistik (1966). Institut für Unterrichtsmethodik (1967), Ab teilung Psychologie der Er wachsenenqualifizierung (1967). Abteilung Kirchliche Zeitge schichte, Abteilung Industrieme- terologie (1968). Institut für Ver lagswesen und Buchhandel (1968).