Volltext Seite (XML)
Universitätszeitung L UNIVERSITÄT MARX Organ der Kreisleitung der SED 8. September 1989 Hohe Auszeich- nungen zu Beginn des Studienjahres Mit hohen Auszeichnungen wur den zu Beginn des Studienjahres 1989/90 hervorragende Hoch- und Fachschullehrer unseres Landes geehrt. Von der Karl- Marx-Universität wurden ausge zeichnet: Harig-Plakette Prof. em. Dr. Gerhard Winkler, Sektion TV Wissenschaftspreis des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen Prof. Dr. sc. Heinz Schuster- Sewc, Sektion TAS ..Humboldt-Medaille“ in Gold Prof. Dr. Kurt Meyer, Sektion Theologie Kollektiv „Röntgenkristallstruk turanalyse“, Sektion Chemie mit: Doz. Dr. sc. Joachim Sieler, Dr. Gernot zahn, Ing. Alexander Kopczynski, Wolfgang Nägler, Wolfgang Müller; Kollektiv „Experten des Hoch schulwesens“, davor vom Be reich Medizin der KMU: OMR Doz. Dr. sc. Gerhard Tau bert, Doz. Dr. sc. Rosemarie Blatz, Dipl.-Ing. Ök. Achim Ba- nik „Humboldt-Medaille “ in Silber Prof. Dr. Wolfgang Reuschel, Sektion ANW „Humboldt-Medaille“ in Bronze Doz. Dr. Willi Georgi, ZLO LHD Hans-Hermann Elsäßer, Sektion ANW Mißbrauch der Medi zin im Faschismus auf Symposium erörtert Ein dreitägiges internationales Symposium zum Thema „Medi zin — Faschismus — Krieg“ fand in der vergangenen Woche in Eisenach statt. An der Konferenz nahmen 80 Ärzte, Historiker, Me dizinhistoriker sowie Vertreter anderer Wissenschaftszweige aus der BRD, der DDR. aus Polen und der UdSSR teil. Anliegen der Tagung sei es, so hob Prof. Dr. Ulrich Schneidewind, Staats sekretär im Ministerium für Ge sundheitswesen der DDR, ein gangs hervor, mit neuen Tatsa chen über die Auswirkungen des Faschismus und Militarismus auf die Medizin bekannt zu ma chen, deren Wurzeln und Ursa chen aufzudecken. Dieses Sym posium war vom Karl-Sudhoff- Institut für Geschichte der Medi zin und der Naturwissenschaften der KMU ausgerichtet worden. Angemerkt: Daß uns Solidarität, dieses „le benspendende Prinzip", wie es Karl Marx nannte, am Herzen liegt, das beweisen wir in viel* faltiger Art an unserer Universi tät. Ausbildung ausländischer Freunde zu spezialisierten Fach leuten, der allmonatliche ge werkschaftliche Solidaritätsbei trag, die vielen Spenden, die aus aktuellem Anlaß — so für die Opfer der Unwetterkatastro phe in Nikaragua oder auch die Opfer des Erdbebens in Arme nien, um nur die beiden jüng sten Beispiele zu nennen —, die Soli-Basare unserer Studenten zum 1. Mai und im FDJ- Studentensommer, und - nie mals zu vergessen - die Arbeit unseres Herder-Instituts, sind da für beredter Ausdruck. Deshalb werden Sie, liebe Leser - des sen bin ich mir sicher auch am kommenden Sonnabend in der Innenstadt zu finden sein, denn dort werden wir Journali sten unseren Beitrag zur antiim- Derialistischen Solidarität lei sten. Eine Vielzahl von Angebo ten offerieren die Zeitunqs- und Rundfunk„macher" von 9 bis 17 Uhr aemeinsam mit Portnern aus den Betrieben und des Handwerks in der „Grimmai- sehen". Das sollte man sich nicht entgehen lassen. ' GUDRUN SCHAUFUSS Gute Lehrer ausbilden - Herausforderung und Anspruch SED-Kreis!eitung beriet auf ihrer 8. Sitzung zur Lehrerausbildung (UZ) Jeder 5. Student an unserer Uni versität ist ein Lehrerstudent. In jedem Jahr werden von der KMU als größter lehrerausbildender Einrichtung des Ter- ritoriums etwa 380 Absolventen in die Schulpraxis entlassen, wir verfügen über ein nicht unbedeutendes Potential an erziehungswissenschaftlicher For schung, und wir bieten ein umfangrei ches Weiterbildungsprogramm für Pra xiskader. Fakten — die für sich spre chen und sehr sinnfällig werden lassen, weshalb die SED-Kreisleitung in ihrer 6. Sitzung über „Stand und Aufgaben in der politisch-ideologischen Erzie hung und Persönlichkeitsentwicklung der Lehrerstudenten sowie Konsequen ¬ zen für die Ausbildung in Auswertung des IX. Pädagogischen Kongresses" be riet. Nach dem Bericht des Sekreta riats, gegeben von Dr. Dieter Urbanski, Sekretär der SED-KL, analysierte Dr. Frank Thiel, Sekretär der SED-KL, im Referat den erreichten Stand, würdigte erreichte Erfolge, verwies aber auch nachhaltig auf vorhandene Schwächen und Reserven. Ausgehend von der ho hen politischen Verantwortung, auf dem Weg zum XII. Parteitag ein höhe res Niveau zu erreichen, betonte er, daß es darauf ankomme, alle uns gege benen Möglichkeiten zu nutzen, um Lehrer auszubilden, die in ihrer späte ren Praxis die Schuljugend im Geiste der m.-l. Weltanschauung zu sozialisti schen Staatsbürgern erziehen, die über anwendungsbereite, über den Schul stoff hinausgehende wissenschaftliche Erkenntnisse und Arbeitsmethoden ver fügen, um den Unterricht in hoher Qua lität erteilen zu können. Sie müssen über eine solide Allgemeinbildung ver fügen und einen weiten kulturellen Ge sichtskreis haben, befähigt sein, das neue Lehrplanwerk eigenverantwortlich und schöpferisch umzusetzen sowie die Leistungsbereitschaft und individuellen Talente der Schüler zu fördern. Diese Eigenschaften heranzubilden erfordere das gemeinsame Wirken von Hoch- (Fortsetzung auf Seite 2) Von Anbeginn des Studiums Initiator der politischen und fachlichen Arbeit sein Lehrgang mit den Genossen des 1. Studienjahres wurde eröffnet Es ist schon zu einer schönen und be währten Tradition geworden, in unserer Kreisparteiorganisation, daß die Ge nossen des neuen 1. Studienjahres in einer würdigen Form im großen und kampfstarken Kollektiv der Kommuni sten der KMU begrüßt werden. So ist es auch in diesem Jahr anläßlich des Lehrganges der SED-KL für die Genos sen des 1. Studienjahres. Umfassend werden dabei die jüngsten Mitstreiter mit den Kampferfahrungen und Auf gaben der Kreisparteiorganisation ver traut gemacht, erfahren viel über die Geschichte unserer Alma mater und un serer Mass--udt, die nun für einige Jahre Wohn- und Arbeitsort für die Stu denten wird. Gespräche mit Persönlich keiten der Universität, erste Erfahrungs austausche und natürlich das persön liche Kennenlernen - all das steht im Mittelpunkt der Veranstaltungen. Noch vor Beginn der ersten Studienwochen werden die jungen Genossen somit be fähigt, vom ersten Tag des Studiums an Initiator der politischen und fachli chen Arbeit in den zukünftigen FDJ- Gruppen zu sein. Dr. Siegfried Thäle, 2. Sekretär der SED-KL, stellte zur Eröffnung des Lehr ganges 1989 in seinem Referat die Kreisparteiorganisation vor und formu lierte die Aufgaben der Parteiarbeit in den kommenden Wochen und Mona ten, die geprägt sind vom 40. Jahres tag unserer Republik und der ergebnis reichen Vorbereitung des XII. Parteita ges und seiner konstruktiven Auswer ¬ tung. „Wir wollen mit euch gemeinsam einen Start in diesen neuen Lebensab schnitt vollziehen, der euch fordert, aber auch fördert, der euch befähigt, der Vorbildrolle eines Kommunisten stets gerecht zu werden", betonte er. Er hob die Verantwortung hervor, die die Genossen in ihren Kollektiven tragen zur Gestaltung einer produktiven poli tischen Atmosphäre. Bewährungsfeld sei dabei das Studium. Jeder Genosse Student sei verpflichtet, das Beste anzu streben. Mit sehr persönlichen Worten wandte sch Rektor Prof. Hennig an die jüngsten Genossen unserer Kreispartei organisation und betonte, daß sie stets auf Rat und Hilfe der älteren, kampfer fahrenen Genossen rechnen können. » Der Lehrgang wird am 16. und 17. September fortgesetzt, und UZ wird dann natürlich wieder mit dabeisein. Dr. Siegfried Thäle, 2. Sekretär der SED-KL, begrüßte die jungen Genossen in der Kreisparteiorganisation. Fotos: Müller Bekenntnis zum Weltfriedenstag: Wir sind eins im Friedenskampf Dem 50. Jahrestag des Überfalls Hitlerdeutschlands auf Polen war am 1. September eine Veranstaltung gewidmet, zu der die Societas Jablonoviana, die Karl-Marx- Universität und das Generalkonsu lat der Volksrepublik Polen in der Messestadt eingeladen hatten. Der Slawist Prof. Dr. Heinz Schu- ster-Sewc, Vorsitzender der Societas Jablonoviana, verwies auf . die völ kerverbindende Mission der Gesell schaft, deren Anliegen, die wissen schaftlichen Leistungen Polens, die Sprache und das kulturelle Erbe ds polnischen Volkes in der DDR zu propagieren, zugleich Ausdruck des aktiven Friedensengagements ihrer Mitglieder ist. Generalkonsul Jozef Kotlorz würdigte das Wirken der So cietas Jablonoviana und der Karl- Marx-Universität im Dienste der polnisch-deutschen Freundschaft. In ihrem Vortrag „September 1939 — Der Überfall auf Polen. Ur sachen — Wirkungen — Lehren“ ver mittelte Prof. Dr. Eva Seeber vom Institut für Allgemeine Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR neueste Erkenntnisse der Geschichtsforschung. Bereits am 31. August waren viele Mitarbeiterinnen der Karl-Marx- Universität unter den rund 25 000 Messestädterinnen, die am Clara- Zetkin-Denkmai während einer ein drucksvollen Kundgebung gelobten, alles zu tun, damit nie wieder von Während der Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag des Ausbruchs des zwei ten Weltkrieges am 1. September. deutschem Boden Krieg und Faschis mus ausgehen. Sie unterstützen voll und ganz die Worte von Genossin Ilse Thiele, Mit glied des ZK der SED und Vor sitzende des DFD, daß wir die Leh ren aus der bittersten Vergangen heit unseres Volkes gezogen haben, daß auf dem Boden der DDR Ach tung der Menschenrechte und so ziale Sicherheit eine Einheit bilden. Dr. Andrea Pomrehn, Klinik für Kinderneuropsychiatrie der KMU, meinte dazu: „Ich habe zwei Kin der, die glücklich aufwachsen sol len. Dafür sorge ich als Mutter, und dafür sorgt auch unser Staat mit sei ner sozialen Sicherheit. Neben mei nen eigenen Sprößlingen habe ich noch viele andere in Obhut, die in meine Sprechstunde als Ärztin in der Neuropsychiatrischen Klinik der KMU für Kinder und Jugendli che kommen. Alles Mögliche dafür zu tun. daß aus ihnen gesunde und frohe Erwachsene werden, ist An liegen meines Berufes. Dafür geben ich, meine Arztkollegen und die Schwestern ihr Bestes. Dazu gehört für mich auch, jederzeit mein Be kenntnis für den Frieden abzugeben und dafür zu handeln. In dem Sinne wirke ich seit 1979 auch als Stadt verordnete mit dem Mandat des DFD.“ Für 70 Jugendfreunde beginnt Ausbildung Gemeinsam mit ihren Eltern waren die neuen Lehrlinge in den Hörsaal 19 gekommen. Sind sehr neugierig auf die kommenden Jahre Gesicherte Perspektive für alle Lehrlinge Aufregung, Freude, Selbstbe wußtsein, aber auch eine ganze Portion Neugier darauf, was sie erwartet, stand in den Gesich tern der etwa 70 16- und 17jäh- rigen, die am 30. August in den Hörsaal 19 kamen. In den näch sten zwei bzw. drei Jahren wer den sie an unserer Universität die Berufsausbildung in einer der 17 Ausbildungsrichtungen bzw. eine Fachschulausbildung erhalten. Für 92 Prozent dieser Lehrlinge erfolgt diese nach neuen Lehrplänen, so betonte der 1. Prorektor Prof. Dr. sc. Horst Stein, der die im wahrsten Sinne des Wortes jüngsten Kol legen an unserer 580jährigen Alma mater begrüßte und zu ih rem Entschluß beglückwünschte. Eine sichere Perspektive erwar tet sie. Ihre Arbeit, ihr Engage ment, ihr Beitrag zur Stärkung unserer Einrichtung und damit der DDR wird gebraucht. Weit über das Jahr 2000 hinaus wer den sie ihren Beruf ausüben, und schöne, aber auch umfangreiche Aufgaben stehen vor ihnen. Prof. Stein sprach die Erwar tung aus, daß sich die Lehrlinge und Fachschulstudenten diesen Aufgaben stellen. Dazu gehört der Kampf um beste Ergebnisse im sozialistischen Berufswett bewerb ebenso wie eine aktive Teilnahme an der MMM- Bewegung. Und damit viele gute Ideen und Initiativen entstehen, wollen die Verantwortlichen in den einzelnen Bereichen den Ju gendfreunden mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das werden auch die FDJler unserer Univer sität tun, in derem Namen Gerd Sewald, Sekretär der FDJ-KL, die Lehrlinge und Fachschulstu denten begrüßte. Einen kleinen Einblick in die sie erwartenden Aufgaben erhiel ten die Jugendfreunde-von ihren „älteren“ Kollegen. Jacqueline Künzel, 2. Lehrjahr FR Diätkoch, Annekathrin Jung hanß, 2. Lehrjahr Facharbeiter Schreibtechnik, Barbara Seeber, 3. Lehrjahr Elektronikfacharbei ter, und der Jungfacharbeiter für Datenverarbeitung, Ricci Noack, wußten viel über die schö nen, aber auch manchmal pro blemhaften Seiten ihres Berufes zu berichten, ließen die Freude, die Erfüllung ihrer Vorstellun gen für den von ihnen erwählten Beruf deutlich werden. Und wie sehen die Neuen die Jahre ihrer Ausbildung? Wir fragten zwe von ihnen: Doreen Hähnel, Lehre als Pharmazeutische Assistentin „Zunächst hatte ich den Wunsch, Apothekenfacharbeite rin zu werden. Das hat zwar nicht geklappt, dafür wurde mir aber diese Stelle als Pharmazeu tische Assistentin angeboten, auch aufgrund meiner guten schulischen Leistungen. Naja, viel weiß ich noch nicht, was so auf mich zukommt, und ich habe, ehrlich gestanden, auch ein bißchen Bammel vor den sicher hohen Anforderungen. Besonders freue ich mich auf die praktische Arbeit. Da konnte ich auch schon einen kleinen Einblick er halten, als ich die zukünftige Ar beitsstelle besichtigte und dabei auch die Kollegen kennenlernte. Und wenn alles klappt, möchte ich mich später auch weiterqua lifizieren. Also, ich freue mich auf die nächsten drei Jahre.“ Matthias Beck, Labortechnik für Biochemie „Probleme der Chemie haben mich schon immer fasziniert. Deshalb habe ich auch hier an der Uni die Schülergesellschaft für chemiebegabte Schüler mit großem Interesse genutzt. Dann habe ich natürlich auch viele Bü cher über dieses Sachgebiet gele sen und in den Ferien im Institut gearbeitet. Was ich mir heute vornehme? Gut abzuschließen, das ist doch klar. Denn ich möchte mich später in der Rich tung Biochemie weiterqualifizie ren.“ Angehörige der Karl-Marx-Universität! SED-Kreisleitung, Rektor, Kreisvorstand der Gewerkschaft Wissen schaft und FDJ-Kreisleitung rufen auf zur Teilnahme an der GROSSKUNDGEBUNG anläßlich des internationalen Gedenktages für die Opfer des fa schistischen Terrors und Kampftages gegen Faschismus und impe rialistischen Krieg am Sonntag, dem 10. September, 10 Uhr, Karl-Marx-Platz Es sprechen: Genosse Günter Berger, Sekretär der SED- Bezirksleitung und ausländische Widerstandskämpfer. Wir treffen uns am 10. September, 9.45 Uhr vor dem Hauptgebäude der Universität! 40 Jahre Deutsche Demokratische Republik - im Kampf für Sozia lismus und Frieden, gegen Faschismus und Krieg erfüllen wir das antifaschistische Vermächtnis. Wortmeldungen zum 40. Jahrestag unserer Republik Wir diskutieren weiter über die Gestaltung des Studiums Wer hat Deutschland gespalten? — Eine neue UZ-Serie Ein Luxusliner am Leipziger Völkerschlachtdenkmal?