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Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dientf UINIVERSITATSZEITUNC ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER KARL- MARX-UNIVERSITÄT ‘Sächs. Lan-es- < Bibl. y 3. Jahrgang / Nummer 38 Leipzig, den 10. November 1959 Preis 15 Pf 7. November — Vor 42 Jahren siegte die Große Sozialistische Oktoberrevolution Roter Oktober: Die Wende der Weltgeschichte begann Lenin, Mai 1919, auf dem Roten Platz: Der Sozialismus wird, siegreich vorwärtsschreiten! Planetarisches Manifest Von Johannes R. Becher Es funkte ins Weltall die Botschaft: „An alle Planeten!“ Das Sowjetvolk gab das erste Zeichen zum Start. Es war, als winkte der Siegesflug der Raketen Allen Völkern zu auf seiner überirdischen Fahrt. Du Sowjetstern, empor in das Weltall geschossen, Umkreist unser Dasein, rotierst in uns selbst als Signal. Unendliche Gründe hat deine Lichtspur erschlossen. Du ailesumkreisender, ailesdurchdringender Strahl. Du Hymne des Friedens, wer hat je gesungen Von solch einer Höhe ein Lied, dem Frieden zum Preis! Wann wäre solch ein hohes Lied je erklungen. Der menschlichen Allmacht allerhöchster Beweis. Seht ihn, den sich wandelnden Menschen, wie sicher er schreitet Und seiner Herrschaft über das Weltall gewiß, Und eines Tages wird es sein, daß ein Weltraumschif gleitet Vorüber an Sonnenvulkanen und Mondfinsternis. Des Menschen Stimme ertönt im Gesang der Äonen, Was vormals erschien als kühnste der Utopien, Erfüllt sich und siehe: Weltraumstationen — Und eine im Sternbild des Bären nennt sich: Berlin! Dem Sowjetvolk Dank, allen friedensbereiten Völkern und allen, die ihr den Weltraum durchmeßt! Auf zur Fahrt in des Weltalls Unendlichkeiten, Ruft das Planetarische Manifest. (Auszug) Der Gradmesser für den Erfolg der FDJ-Arbeit Wie erfüllen wir die Studienpläne? FDJ-Delegiertenkonferenz beschloß Kompaßplan für das Studienjahr 1959/60 4. November, Hörsaal 40 der Alten Universität: Hier erlebten wir einen viel-« versprechenden Auftakt zur Wende in der Arbeit unserer FDJ-Organisation an der Karl-Marx-Universität. Die erste Hochschuldelegiertenkonferenz nach dem 6. Parlament der FDJ war das erste Forum an unseren Universitäten, auf dem sich die Delegierten des Jugendverbandes über den Anteil und die Auf gaben der FDJ bei der Erfüllung der wissenschaftlichen Aufgaben im Sieben jahrplan Gedanken machten und Beschlüsse faßten. Zahlreiche Ehrengäste unterstrichen die Bedeutung der Konferenz: Prorek tor Prof. Dr. Arland, Prorektor Dozent Dr. Möhle, Prof. Dr. üebermuth, Prof. Dr. Müller, Prof. Dr. Arzinger, Prof. Dr. Beyer, Dozent Kade, Genosse Man fred Seidler, Stellvertreter des Ersten Sekretärs der Universitäts-Parteileitung, Otto Findeisen, Zentralrat der FDJ u. a. Begeistert wurden sie von den 300 Delegierten begrüßt, bewies doch ihre Teilnahme das große Interesse der Wissenschaftler an der engen Zusammenarbeit mit dem sozialistischen Jugend verband. Zwei Probleme standen im Mittel punkt: die Ausarbeitung der Pro gramme für die wissenschaftliche Ar beit und die Erhöhung der Studienlei stungen durch sozialistische Gemein schaftsarbeit; die Wende zur konkreten Führungstätigkeit in allen FDJ-Leitun- gen beim. Kampf um hohe Studien ergebnisse und bei der Entwicklung eines vielseitigen kulturellen und sport lichen Lebens in allen FDJ-Gruppen. Und das Fazit? Sowohl das ausführ liche Referat von Heinz Krause als auch eine Anzahl guter Diskussionsbei träge wiesen den Weg: Der Siebenjahr plan fordert junge Wissenschaftler, die mit heißem Herzen Fachmann und So zialist sind. Der Jugendverband will Wir sahen in diesen Tagen ein Meisterwerk sowjetischer Film kunst EIN MENSCHEN ¬ SCHICKSAL Wie kaum ein anderer hat die ser Film unser heißes Mitgefühl erregt und unsere Gedanken be wegt Wollen Sie in unserer Zeitung Ihre Meinung dazu sagen? Was uns Leser schrieben, lesen Sie auf Seite 3 den Lehrkörper dabei unterstützen, die Qualität der Ausbildung weiter zu ver bessern.. Dazu dient die Schaffung von meßbaren Zielen in den Grundlagen fächern, beim Studium der Sowjetwis senschaften und in der Verbindung zur sozialistischen Praxis, und das verlangt ausführliche Diskussionen in den Grup pen über den Zusammenhang von Wis senschaft und Politik, über eine plan mäßige intensive Arbeit in den Studien gruppen. Heinz Krause stellte in seinem rich tungweisenden Referat fest: Die Ein schätzung der diesjährigen Prüfungs ergebnisse ergibt, daß sich zwar alle Grundeinheiten auf die wissenschaft liche Arbeit orientieren, aber die vom 6. Parlament 'geforderte scharfe Wende zur konkreten Führungsarbeit noch nicht vollzogen haben. Der allgemeine Leistungsanstieg in unseren Prüfungen ist ein Beweis für die unermüdlichen Anstrengungen des Lehrkörpers und des Nutzens der so zialistischen Gemeinschaftsarbeit. Doch der Anteil der FDJ-Leitungen an den Erfolgen ist unterschiedlich. Einige Lei tungen überließen die Prüfungsvorbe reitungen dem Selbstlauf, sorgten nicht für eine genügende ideologische Festi gung der Studiengruppen und für deren zielstrebige exakte Arbeit. Die scharfe Wende zur konkreten Führung besteht darin, in den Mittelpunkt unseres Den kens und Trachtens die Mobilisierung aller Studenten für die Erfüllung und Uebererfüllung des Studienplanes zu stellen. Grundlage für die Kompaß- und Arbeitspläne müssen daher die Studienpläne werden. Dort, wo der Studienplan noch nicht den Anforde rungen der Praxis gerecht wird, sollen die Leitungen mit dem Lehrkörper be- ratn, wie man das verändern kann. Die Aufgabe der FDJ-Leitungen be steht darin, den Lehrkörper bei seiner schwierigen Arbeit zu unterstützen, indem sie die politische Bedeutung der Studienaufgaben erläutern, die Stu denten zu hohen wissenschaftlichen Leistungen befähigen, die sozialistische Gemeinschaftsarbeit und gegenseitige (Fortsetzung Seite 2) Das sozialistische Lager überflügelt im ökonomischen Wettstreit die kapitalistischen Staaten. Ein Ziel des Siebenjahrplanes der UdSSR: Steigerung der Stromerzeugung bis 1965 auf 500 bis 520 Milliarden Kilowatt stunden. Unser Bild: In Gumati (Grz^sinische SSR) entsteht ein s der zahlreichen neuen sowjetischen Kraft werke. Allgemeine Abrüstung - real und notwendig V or 42 Jahren errichteten die rus sischen Arbeiter und Bauern ihre Sowjetmacht, und es war durch aus kein Zufall, daß der erste Akt des neuen Staates der Erlaß des Dekrets über den Frieden war. Vom ersten Tag ihres Bestehens an kämpfte die Sowjetunion um die Er haltung des Friedens, und wenn wir heute die vergangenen 42 Jahre überblicken, zeigt sich uns eine ge setzmäßige Entwicklung vom Okto ber 1917 bis zu den jüngsten Abrü stungsvorschlägen Chruschtschows. Es entspricht dem Wesen eines so zialistischen Staates, daß er mit aller Kraft um die Erhaltung des Friedens kämpft, weil es in ihm keine Klassen gibt, die an Kriegen verdienen, und weil er zum Aufbau der neuen Ge sellschaft vor allem den Frieden braucht. Allerdings waren die Chancen zur Erhaltung des Friedens in diesen vergangenen 42 Jahren nicht immer gleich. Die junge Sowjetmacht schlug 1917 allen Völkern und Regierungen die Beendigung des Krieges und den sofortigen Abschluß eines gerechten Friedens vor, aber es gab noch keine Möglichkeiten, um diese Forderung aller friedliebenden Menschen auch durchzusetzen. Und auch in den Jah ren vor dem zweiten Weltkrieg gab es diese Möglichkeiten noch nicht. Wohl kämpfte die Sowjetunion um die Erhaltung des Friedens und trat für die Bildung eines Systems der kollektiven Sicherheit ein, aber sie war noch der einzige sozialistische Staat und vermochte den zweiten Weltkrieg nicht zu verhindern. Frst im Gefolge dieses Krieges än- — derte sich das Kräfteverhältnis in der Welt durch die Entstehung des sozialistischen Weltsystems so grundlegend, daß der XX. und XXI. Parteitag der KPdSU feststel len konnten, daß es heute keine schicksalhafte Unvermeidlichkeit von Kriegen mehr gibt Tatsächlich hat die Stärke des sozialistischen Lagers bewirkt, daß es in den vergangenen Jahren in mehreren Fällen gelang, Kriegsherde im Keim zu ersticken. Das war ein großer Erfolg der sozia listischen Staaten und ein Triumph der Ideen des Marxismus-Leninis mus. H eute nun schlägt die Sowjetunion vor, durch allgemeine und voll ständige Abrüstung die Entfesselung eines Krieges unmöglich zu machen. Die Verwirklichung dieses histori schen Vorschlages würde der Menschheit die Furcht vor einem neuen Krieg nehmen und eine völlig neue Etappe der internationalen Be ziehungen einleiten. Die Abrüstungs frage ist heute das entscheidende Problem, und es gibt auch im Westen genügend Politiker, die real genug denken, um zu erkennen, daß im Zeitalter des Luniks der Krieg als Mittel der Politik ausgespielt hat. Es gibt aber auch noch Kräfte, die gegen die Abrüstung auftreten, und zu ihnen zählen, wie könnte das an ders sein, die deutschen Militaristen. Deshalb kann auf die Dauer der Friede nur dann gesichert werden, wenn Westdeutschland aufhört, ein Herd der Kriegsgefahr in Europa zu sein. Deshalb steht der Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutsch- land und die Regelung der Westber linfrage weiterhin auf der Tagesord nung. D ie Möglichkeiten zur Erhaltung des Friedens sind groß. Aber die Völker müssen auf der Hut sein. Um einen dauerhaften Frieden zu sichern, müssen alle friedliebenden Kräfte in Aktion treten, müssen alle Völker mit Bestimmtheit ihre Mei nung sagen, müssen die westlichen Politiker begreifen lernen, daß es heute keine andere Politik mehr geben kann als die der friedlichen Koexi stenz. Dann werden wir tatsächlich in eine Etappe eintreten, in der der Krieg dank der Existenz des soziali stischen Weltsystems völlig aus dem Leben der Gesellschaft verschwin det. Dr. Haas-Jürgen Friederici