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UNIVERSITATSZEITUNG KARL-MARX - UNIVERSITÄT Zum Arbeitskonzil der KMU am 12. Mai Gedanken zur Woche Pressefreiheit ade die d _N Bildungsreform dagogik Modell fiel... Das be- UZ präsentierte „dies ccademicus" Aufbahrung der Märzgefallenen anno 1990... (UZ-Korr.) Zu einem ersten In- Mini- Form im UZettel der vier Herr Arndt ist Mitspender des Stuhles und hat die Lieferung „frei Die Zeit drängt also mehr als waltig, geht es doch darum, atraumatisches Nahtmaterial, malgebrauchsspritzen, anderes brauchsmaterial im Wert von Der einer Magirius Gustav- West-SPD Er nahm ßen auf großes Interesse bei ster Dr. Müller. über unter die und herausgegeben werden, • bestim men auch Gesetze des Marktes, was in den Redaktionsstuben ge dacht und geschrieben werden darf. Wer die Kohle hat, nennt nun mal auch die Melodie. Nur wer die Kohle gibt, hat also auch die totale Pressefreiheit. Haben Dickdarmes vorgenommen werden, und eine sehr wichtige und sehr häufige Krebsvorsorge- und -such- diagnostik ist wesentlich angeneh mer für die Patienten geworden. Vorangegangen waren in der Klinik fünf Jahre erfolgloser Bemühungen um die Beschaffung eines solchen unentbehrlichen Stuhls. schlimme Begriff Obrigkeitsuniversität ge- EI- Erstaunen bis unverhohlene Empö rung kennzeichnete die fast ein mütige Reaktion von Wissenschaft (neuen) Verfassungs-Entwurfes auftragt... Ausgabe 18/1990 Ein- Ver- meh- überreichte der Prorektor für Medi zin, Prof. Dr. med. Gerald Leutert, kürzlich im Auftrag des Rektors dem Leiter des Instituts für Rechts medizin der Medizinischen Hoch schule Hannover, Prof. Dr. med. Hans-Dieter Tröger, die Ehrennadel der KMU. Mit dieser Ehrung, die an läßlich des 90. Gründungstages des Instituts für Gerichtliche Medizin der Leipziger Universität erfolgte, wird das engagierte Wirken Prof. Trögers für eine ergebnisorientierte Zusammenarbeit der Partnereinrich- Londoner als Gast der KMU Die Initiatoren haben die Fortset zung dieser Spendenaktion mit dem Ziel weiterer konkreter, praktisch äußerst wichtiger Anschaffungen für die Klinik zugesagt. Prof. Dr. sc. med. S. KIENE Statt wirkender Basisdemokra tie purer Parlamentarismus. Statt der langen Reden, die keiner liest, die flotten Sprüche, die niemandem etwas sagen. Statt „Wir sind das Volk“ Röh ren im deutschen Wald. Statt der Diktatur des Politbü ros die Diktatur des Geldes. ' WOLFGANG KLEIN reren tausend DM zur Verfügung ge stellt. Unlängst wurde ein fabrikneuer Rektoskopie-Stuhl im Wert von etwa 6000 DM aus den Spenden durch Herrn Mohrholz und Herrn Arndt übergeben, und sofort in der Klinik aufgestellt. Die Anlieferung erfolgte durch Herrn Arndt, Inha ber der medi-prasc-Firma für me dizinische Einrichtungen Arndt & Ryva MP aus Gersthofen. Herbst 1989, unter wesentlicher An regung durch den Landarzt Dr. Ho- rinek und den Bankdirektor Mohr holz, ein gemeinnütziger Verein zur Hilfe für die Chirurgische Universi tätsklinik Leipzig gegründet. In mehreren Einzelaktionen wurden Gespräch mit Medien-Minister bei Journelisten Vermutlich werden wir eines Tages verbittert feststellen: Die Pressefreiheit in dem Landstrich zwischen Rügen und Fichtelge birge währte von November '89 bis Mai ’90. Nachdem der alte Maulkorb abgefallen war, pfif fen wir Journalisten kurzzeitig und keck zwischen unseren morschen Zähnen, bald aber auf dem letzten Loch, weil unser technisches Instrumentarium ma rode war wie vieles im Lande. Die Blätter waren dünn, ihre Far ben bläßlich. Schließlich kamen die potenten Partner von drü ben, griffen uns unter die Arme und sagten uns, wie es geht. Wo aber Zeitungen und Zeitschriften zum Zwecke des Geldverdienens Leipzig ‘ 21. MäT GENE Erfahrungen und Wertvor stellungen in diese Verfassung ein zubringen und alle Möglichkeiten (wie viele werden es dann wohl noch sein?!) zu nutzen, dies auch in einem künftigen Landesgesetz oder Hochschulrahmengesetz zu ver ankern. (UZ berichtet in der näch sten Ausgabe weiter über das Kon zil.) intendenten Friedrich ist der diesjährige Heinemann-Preis der zugesprochen worden. Konzil entschied sich jedenfalls ge gen die Empfehlungen von Senat und Rektor zum „Fahrplan zur neuen Universität“ (UZ/12) und for derte bis zur Sommerpause die schnelle Wahl (Urabstimmung!?) eines neuen, legitimierten Konzils, das erst DANN eine (neue) Kom mission mit der Ausarbeitung eines formationsbesuch weilte Dr. Müller, Minister für Medienpolitik im Kabi nett de Maiziere, am Freitag, dem 11. Mai, an der KMU-Sektion Journalistik, der einzigen ihrer Art in der DDR. Die Überlegungen der Sektionslei tung zur Neugestaltung der akade mischen Journalistenausbildung stie- Schätze der Weltkultur locken Aufmerksam verfolgten die Delegierten des Konzils den Standpunkt des Rek tors zur bisherigen und künftigen Arbeit. (Fotos: R. Müller) lern und Studentenrat. die DDR-Journalisten Kohle? - Und: Wenn die Mehrheit Gazetten überdies in nur (UZ) Eine Sonderausstellung Schätze der Weltkultur“ er öffnete ihre Pforten am 18. 5. in der neuen Kunstgalerie des Mu seums des Kunsthandwerks (Grassimuseum). Die Ausstellung ams Sammlun- Die Ausstellung aus Sammlun- Museums erwartet auch Ihren Besuch; sie ist bis zum 1. 4. 1991 zu erleben. (UZ-Korr.) Zu einem Besuch an der KMU weilte kürzlich Dok tor Tony Shaw, British Council London. Im Rahmen eines mehr tägigen Aufenthaltsprogramms in der DDR informierte sich der Gast über aktuelle Fragen der Entwicklung des Hochschulwe sens und insbesondere die Vor stellungen zur Ausbildung der Studenten in den Sprachwissen schaften und der Lehrerausbil dung sowie Weiterbildung. Bei Gesprächen an der Sektion TAS, Fremdsprachen und am August- Leskien-Institut wurden auch vielfältige Anknüpfungspunkte für einen Ausbau der Zusam menarbeit mit britischen Einrich tungen deutlich sowie Fragen künftiger Unterstützung des Hochschulwesens durch den Bri tish Council diskutiert. Haus“ zusätzlich kostenlos nommen. Damit kann nun günstigsten Bedingungen Endoskopie des Mastdarmes (10. 5./UZ), seiner ersten, präsen tierte er die Regierungsverord nung „Über den Vertrieb von Presseerzeugnissen in der DDR“, um zumindest den „Verdrän gungswettbewerb“ der bundes deutschen Pressegiganten ein we nig einzudämmen. Doch wir wis sen, wie Don Quichotes Kampf gegen vier Windmühlenflügel ausging. Es wird wohl nichts nut zen, wenn man den Händlern bis zu 20 000 Mark und dem ertapp ten Meinungsmonopol bis zu einer halben Million strafend aus den Taschen zieht, sollten sie gegen die Bestimmungen der Ver ordnung verstoßen. Sächsische Landesbibliothek Pressehäusern mit den gleichen Ambitionen verlegt werden, bleibt von freier Meinungsbil dung der Leser auch nicht viel. Der Medienminister Gottfried Müller ist sich dieser Zusam menhänge wohl bewußt. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag ihn am 20. 5. in der Frankfurter Paulskirche gemeinsam mit einer Gruppe Leipziger Bürger in Empfang. Näch Angaben des SPD- Pressedienstes soll mit dieser Eh rung die „besondere Rolle der Kirche im anderen Teil Deutsch lands gewürdigt werden“. Der Superintendent habe die Frie densgebete mit ins Leben geru fen und damit, über lang.e Zeit „einen der wenigen Orte für Ge dankenaustausch und Artikula tion“ geschaffen. Ich denke schon, der alte Marx-Satz gilt im heutigen Ge schäftsleben noch: Wenn aus kömmlich Profit winkt, geht man über Leichen. Auch wenn diese aus Papier sind, ist ihr Hin scheiden nicht weniger bedauer lich: Mit den DDR-Zeitungen stirbt auch die Pressefreiheit. FRANK SCHUMANN (JW vom 12.H3. Mai 1990) Ehrennadel für Hannoveraner (PI/B. D.) In feierlicher (UZ/H. R-) Die Überschrift deutet »chon an, daß beim Arbeitskonzil am 12 Mai nicht alles so glatt lief und auch wohl künftig nicht laufen wird auf dem Weg zur echten Auto nomie und Demokratie, die nun ein mal unverzichtbar sind für die ange strebte Freiheit der Lehre und For schung. Dabei war man seit dem No vember-Konzil alles andere denn untätig. Der Rektor konnte eine durchaus beeindruckende Bilanz aufmachen: Mit rund 100 Einzelent scheidungen und -maßnahmen wurde bereits einiges von Gewicht auf die richtige Schiene gebracht (siehe dazu Seiten 3 und 4). Ent scheidend war die mehr als dringli che Festlegung vom November, mit Senatskommissionen unter brei tester Mitwirkung der Uni-Öffent lichkeit grundsätzliche Entschei dungen für die künftige Entwick lung der KMU vorbereiten zu las sen. Und damit tut man sich trotz fraglos redlichen und zähen Mühens eben noch unheimlich schwer. Knackpunkt des Konzils, der zum Beinahe-Eklat führte, war der Ent wurf der KMU-Verfassung (UZ/14). tungen in Hannover und Leipzig ge würdigt. Unter anderem führten die seit 1986 bestehenden wissenschaft lichen Kontakte bereits zu gemein samen Vorträgen auf internationa len Tagungen, z. B. 1989 in Salz- burg/Österreich. Auf dem Gebiet der verkehrsmedizinischen For schung bietet die auch in der BRD einmalige Crush-Strecke (Schlitten- versuche) des Instituts in Hannover gute Möglichkeiten für gemeinsame Projekte. Des weiteren konnten be reits in, den vergangenen Jahren Vertreter der Leipziger Gerichts medizin Gastvorlesungen im Fach „Gerichtliche Medizin“ an der Me- dizinischen Hochschule Hannover halten. Prof. Tröger ist Sektionsvor stand der Sektion „Theoretische In stitute“ an der Medizinischen Hoch schule Hannover, Mitglied des Se nats und Beauftragter des Senats hinsichtlich der Verbindung zur KMU Leipzig, Bereich Medizin. Lehrerbildung“ statt. An der Ver anstaltung nahmen Vertreter fast aller lehrerbildenden Hoch schulen und Universitäten der DDR sowie die Professoren Berg (Marburg) und Schmitz (Han nover) aus der BRD teil. Das Kolloquium war zugleich Aplaß, die Sektion Allgemeine Pädagogik der Gesellschaft für Pädagogik der DDR zu gründen. Ziel dieser Vereinigung ist es, die Entwicklung der Allgemei nen Pädagogik in Forschung und Lehre zu befördern. Als Vor sitzender wurde' Dr. sc. G. Stie- rand (Leipzig) und als dessen Stellvertreter Prof. Dr. sc. Chr. Fritzke (Halle) gewählt. Für die nächste Veranstaltung wurde vereinbart, über Paradigmenviel- falt und Theoriepluralismus in der Allgemeinen Pädagogik zu diskutieren. Noble Spende für KMU-Chirurgen In Wemding (BRD) hat sich Kolloquium der Pädagogen (UZ-Korr.) Anfang Mai fand an der Sektion Pädagogik der KMU das 10. Leipziger Kollo quium zur Allgemeinen Pädago gik zum Thema „Allgemeine Pä- Stühle und Bänke reichten nicht aus - also nahm man halt mit dem etwas unbequemeren „Hochsitz“ vorlieb... Auch wenn Professor Manfred von Ardenne, Friedrich Schorlemmer, Stefan Heym, Friedrich Magirius und andere aus Zeitgründen nicht zu unseren Gästen zählten, so zogen doch die Bramke, Kießmann, Kleinwächter, Terz, Bormann, Engelmann, Henrich, Gysi, Weigel etc. immerhin über 1600 Zuhörer in ihren Bann! In 7 Foren, Vorlesungen und Diskussionsrunden erfuhr man Neues aus der gro ßen und kleinen Weltpolitik, konnte sich über Trends in der Marktwirtschaft in formieren und nach Herzenslust streiten. UZ dankt allen Lesenden, Diskutierenden, Helfern und Helferinnen, die dem dies academicus 1990 zum Erfolg verhalfen! Wir berichten in den nächsten Ausgaben noch ausführlich in Wort und Bild Von allen Veranstaltungen. Foto: Gehrmann West-Ehrung für F. Magirius (ADN) Dem Leipziger Super Tempo gefragt, da Weg zur Autonomie länger, Zeit aber knapper wird 7