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!g£16 18. April 1980 V. Hochschulkonfer^nz 3 i Die Universitäten und Hochschulen "Den die Aufgabe:... B der Ausbildung der Studenten so- j "6 der Heranbildung des wissenschaft- tohen Nachwuchses höchste Qualität in J kommunistischen Erziehung und der öneignung theoretisch fundierten und nAwendungsbereiten Wissens und Kön- j6ns zu sichern sowie die vielfältigen We und Begabungen frühzeitig und "seitig zu fördern.” Aus dem Beschluß des Politbüros des ^oer SED vom 18. März 1980, Aufga- nnader Universitäten und Hochschulen "uder entwickelten sozialistischen Ge- “lschaft) „Das Hauptfeld der Förderung von Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Studenten sind die Lehrveranstaltun- gen und das Selbststudium. Gemeinsam mit dem Jugendverband ist den Studen ten noch bewußter zu machen, daß die effektive Nutzung des Studiums und der Studienzeit ihre wichtigste geseHschaft- liehe Aufgabe ist. Zugleich orientieren wir darauf, die täglichen Lehrveranstal tungen noch bewußter so zu gestalten, daß von ihnen stärkere Impulse für die selbständige wissenschaftliche Arbeit al ler Studenten ausgehen.“ (Aus dem Referat des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen, Professor Hans-Joachim Böhme, vor dem Hoch- und Fachschulrat.) Höhere Anforderungen Im Grundlagenstudium Wortmeldung zur UZ-Aktion: Gerald Diesener, FDJ-Sekretär der brundorganisation Geschichte «Rückschauend auf ein 1979 been- 52s 5jähriges Studium der Fach- qntung „Lehrer ML-Geschichte" ich sagen, daß ich über die in eng. gekommene Diskussion zur ^ständigen wissenschaftlichen Ar- I >tn Studium erfreut bin. satürlich soll das nicht heißen, es 468 sie bis heute nicht gegeben. Noen oft habe ich mir persönlich 66r Zeit gewünscht, um den vielen jungen aus den Lehrveranstal- Ren nachzugehen. Also mehr zu 489, tiefer viele Zusammenhänge dhSrkunden, selbständiger histori- nS Quellen zu studieren. Sicher ff 11 man pauschal von keiner 60 Veranstaltung sagen, daß sie henflüssig ist. Aber wir haben uns geärgert, wenn im Seminar , die Vorlesung „widergekäut“ BEde, wenn die Vorlesung darin dsend, das betreffende Lehrbuch 4 Paches direkt oder sinngemäß 1| .^flektieren. Vielleicht ist diese h’thode i m i. Studienjahr (besser k 1 Semester) angebracht, aber Dach ist sie für meinen Geschmack ""auglich. S 0 früh wie möglich TOblemorientierend Herrichten sih glaube, daß es günstig ist, so L’ wie möglich problemorientiert 42 Unterricht zu gestalten. Mit der hshmenden Zahl und Breite der herbücher ist dafür auch die mate- 6/06 Basis vorhanden. Im Lichte aSGher Studienführung wird sich nnfelsohe relativ früh eine Lei- 4n8Sdifferenz zwischen den ein- sb™len Seminargruppenmitgliedern nichnen. k“ hielte dies für eine positive 6 sheinung. Wenn gelegentlich in WH Fachrichtung die Tatsache BLitt, daß Studenten 2 Jahre lang äbFtisch auf 1 stehen und im 3. 6; im Spezialseminar mit 4 ab- Geleßen, 50 zeigt dies m. E. allzu- Gich die Unterforderung im Nndlagenstudium. entürlich erhöht sich bei breite- u Möglich!reiten selbständiger wis- ESshaftlicher Arbeit die Eigen- eadtwortung der Studenten. Aber Bolide unter dem Gesichtspunkt des Sgeoürobeschlüsses ist das ja eine bsestrebte Tendenz. Vor allem mit- der FDJ sind wir auch in der M88 dieses Mehr an selbständiger A fDschaftlicher Arbeit politisch Borhren. Damit verbunden ist die euerung an die Lehrkräfte, schnel- und intensiver unseren Studenten das nötige „handwerkliche“ Können zu vermitteln, um selbständig arbei ten zu können. Aus den dargelegten Gedanken ergibt sich, daß sich die ser Appell besonders an jene Lehr kräfte richtet, die die Studenten zu Beginn ihres Studiums unterrich ten. Ich möchte deshalb unbedingt bemerken, daß ich mich dieser For derung stellen will, da ich im 1. Studienjahr das Fach „Einführung in die Geschichtswissenschaft“ im Se minar gestalte. Gleichfalls ist die Frage der Ein beziehung unserer Studenten in die Forschungstätigkeit interessant. Als durchgängiges Prinzip ist mir be kannt, daß sich Themen für Diplom arbeiten aus den Forschungsgebie ten der jeweiligen Lehrstühle bzw. Forschungsgruppen ableiten. Als Hauslektüre sowjetische Märchen? Eine Reserve sehe ich besonders bei der Anfertigung von Seminar referaten im Spezialseminar. Hier wäre sicher — besonders unter Be rücksichtigung der zuvor geäußer ten Gedanken — mehr drin. Oder ein weiteres Beispiel: Jeder Student übersetzt im Fach Russisch die soge nannte Hauslektüre. Schaut man sich einmal an, was da z. T. als Material genutzt wird, so ist die Palette sehr breit. Manche Studen ten übersetzen sogar Märchen. Wäre es nicht besser, wenn Wis senschaftler neue sowjetische Arti kel zu ihrem Forschungsgegenstand den Studenten geben, so daß sie schnell eine grobe Übersetzung in der Hand halten (Ich sage das nicht etwa, weil ich glaube, die Wissen schaftler könnten es nicht: es ist nämlich oft bei ihnen eine Zeit frage). Neue Maßstäbe für künftige FDJ-Arbeit abstecken Zum dritten noch einige Gedanken aus der Sicht des GO-Sekretärs zu Fragen der Vorbereitung der V. Hochschulkonferenz. Es gibt vielfältige Bemühun gen. die FDJ-Studenten in die lau fende Diskussion einzubeziehen. Zu nächst ist hier der Meinungsaus tausch unter den Studenten selbst zu nennen. Wir haben als GO-Lei- tung nach Erscheinen des Politbüro beschlusses alle Gruppen verpflich tet, den Beschluß gründlich zu durchdenken und zu diskutieren. Aus dieser Diskussion sollen Vor schläge der Studenten resultieren, die eine Verbesserung des Studien prozesses beabsichtigen. Ende Mai werden wir das Resultat dieser Dis kussion der Leitung unserer Sektion übergeben, damit alle Vorschläge geprüft werden können. Ich kann dazu sagen, daß erste Schritte in solcher Richtung bereits ihre kon krete Umsetzung erfahren haben. Zum anderen soll diese Diskussion auch zum Ziel haben, Maßstäbe für die künftige FDJ-Arbeit unserer Gruppen abzustecken. Wir sehen hier die gute Möglichkeit, über die Anforderungen der 80er Jahre ins gesamt ins. Gespräch zü kommen und mit allen darüber zu diskutie ren. was sie ganz konkret sich für Ziele stellen. Weiter ist bemerkenswert, daß alle Vorschläge, die aus der Diskussion in Vorbereitung der V. Hochschul konferenz erwachsen, kollektiv dis kutiert werden. Und in diesem Gre mium wird auch ein Vertreter der FDJ-GOL sein. Wir können hier eine meines Wissens an der Univer sität einmalige Diskussion fortset zen, da unsere Studenten bereits an der Vorbereitung des Planes 1980 aktiv teilgenommen haben. So gese hen kann hier ein hoffnungsvoll stimmender Anfang fortgesetzt wer den. Weiter ist anzumerken, daß auch an speziellen Problemen (z. B. Oberseminar-Projekt) unsere Stu denten mitwirken und ihre Meinung gefragt ist. Es wird auch im Leben unserer FDJ-GO noch einige Höhepunkte geben, die der direkten Vorberei tung der V. Hochschulkonferenz die nen. Herausheben möchte ich die am 29. Mai stattfindende Konferenz „Die Entwicklung von Selbständigkeit und Schöpfertum der Lehrerstuden ten bei der Umsetzung der theoreti schen Kenntnisse in der Praxis des sozialistischen Geschichtsunterrichts“. Möglichst viele Studenten in Diskussion einbeziehen Als nächste Aufgabe sehe ich, die aktive Teilnahme möglichst vieler Jugendfreunde (am besten aller) an der Diskussion nicht nur zu erhof fen, sondern zu fordern. In diesem Sinn möchte ich meine Gedanken als Diskussionsbeitrag verstanden wissen, denn erstens sind wir noch mitten im Gespräch und zweitens ist Widerspruch zu manchen Bemerkungen durchaus möglich, ja sogar erwünscht, wenn es uns insgesamt voranbringt. "T"‘n - Vorbereitung der V. Hochschulkonferenz will die FDJ-GO Geschichte an erfolgreiche frühere Traditionen - unser Foto le Übergabe des Kari-Marx-Banners der FDJ-Kreisorganisation an die GO Geschichte - anknüpfen. Einbeziehung in Forschung nicht nur beim Schreiben der Diplomarbeit Anregungen von Steffi Müller, Mitglied der FDJ-GOL, Bereich Medizin, 3. Studienjahr In der Diskussion in Vorbereitung der V. Hochschulkonferenz steht bei uns Studenten des Bereiches Medizin besonders die selbständige wissen schaftliche Arbeit im Vordergrund. Ist doch die wissenschaftliche Arbeit für jeden Arzt unerläßlich und we sentliche Grundlage seines erfolgrei chen Wirkens im Dienste der Ge sundheit des Patienten. Wir sind deshalb der Meinung, daß wir die Fähigkeit für wissenschaftliches Ar beiten gerade jetzt beginnen müs sen, uns anzueignen. So werden die bestehenden Möglichkeiten von uns so weit wie möglich ausschöpfend ge nutzt. ■ Diese Möglichkeiten be schränken sich aber leider bis jetzt im wesentlichen nur auf die Arbeit in Studentenzirkeln. Für jedes Stu dienjahr bestehen spezielle Zirkel, in welchen sich die Studenten un ter Anleitung von Hochschullehrern und Fachärzten intensiver und spe zifischer mit einzelnen Problemen der jeweiligen Disziplin befassen. Besonders zu erwähnen wären zum Beispiel in der vorklinischen Aus bildung die Studentenzirkel „Phy siologie“ und „Biophysik“ sowie in der klinischen Ausbildung die Stu dentenzirkel des Bereiches Sozial hygiene, Orthopädie und Gynäkolo- gie u. a. Es wird seitens der Studenten sehr. bedauert, daß aus Zeitmangel und umfangreicher anderweitiger Belastung der Hochschullehrer (med. Betreuung) nicht mehr Zirkel dieser Art bestehen können. Auch läßt uns unser Stundenplan kaum Raum, um neben gesellschaftlicher und Stu- dientätigkeit und gleichzeitigem großem Aufwand für unsere zu schreibende Diplomarbeit (meist ab 3. Studienjahr) noch zusätzliche wis senschaftliche Arbeiten auszufüh ren. So bestehen in unserer Sektion Forschüngsaufgaben fast ausschließ lich nur im Rahmen von Diplom arbeiten. Somit ist jeder Medizin student mit seiner Diplomarbeit in die medizinische Forschung an Kli niken und Instituten mit einbezo gen. Betreffs der Bestenförderung an unserer Sektion bestehen noch wich tige Reserven. Man müßte gerade diesen Studenten Sonderstudien- plane, Förderungsverträge und son stige zusätzliche Möglichkeiten für ihre Ausbildung verstärkt schaffen. Die FDJ-GOL setzt sich besonders in Bezug auf den Beschluß des Po litbüros des ZK der SED vom 18. 3. 1980 gemeinsam mit der staatlichen Leitung dafür ein. die Beststudenten förderung in einer attraktiveren und nutzbringenderen Form zu ge stalten. In die Vorbereitung der V. Hoch schulkonferenz werden in unserer Sektion besonders die Jugend freunde einbezogen, die selbst im September nach Berlin fahren oder sich in den Parteigruppen oder der FDJ-Leitung spezifisch mit dem ZK- Beschluß vom 18. 3. befaßt haben. Auf unserer Aktivtagung während der Studententage wird die Diskus sion um die V. HSK im Vorder grund stehen. Und nicht zuletzt werden sich 30 FDJ-Studenten ak tiv an der Vorbereitung der HSK beteiligen, wenn sie am 30. und 31. Mai an der 1. zentralen wissen schaftlichen Konferenz der Studen ten der Medizin und Stomatologie der DDR in Halle teilnehmen. In den bisherigen Gesprächen sind schon einige Überlegungen gemacht worden, inwiefern unser Studium noch produktiver gestaltet werden kann. Ein wesentlicher Punkt dabei ist unter anderem die effektivere Ge staltung unserer Studienpläne sowie die gezieltere Aufteilung in fakul tative und obligatorische Lehrver anstaltungen. Von vielen Studenten wird ebenfalls betont, daß die stän dige Verfügbarkeit von Studenten lehrbüchern aller medizinischen Disziplinen einen wesentlichen Bei trag für ein effektiveres Studium darstellen würde. über die Bestenförderung entscheidet das Engagement der Hochschullehrer Gedanken zur wissenschaftlich selbständigen Arbeit von Dr. G. Grosche, Stellv, d. Direktors für Erziehung und Ausbildung der Sektion Mathematik Die selbständige wissenschaftliche Arbeit ist auch für einen in der In dustrie tätigen Mathematiker von besonderer Bedeutung, da er mei stens als einziger Mathematiker in einem Kollektiv gemeinsam mit In genieuren. Chemikern oder Ökono men die anstehenden Aufgaben zu lösen hat, und deshalb die von ihm persönlich erbrachten Leistungen die Qualität der mathematischen Kom ponente bestimmt. An der Sektion Mathematik wird daher der Entwick lung gerade dieser Fähigkeit große Aufmerksamkeit gewidmet. Dabei ist das Studium so angelegt, daß der Grad der Selbständigkeit im Verlauf des Studiums ansteigt. In diesem Zusammenhang hat sich eine das Betriebspraktikum im 5. Semester, die Anfertigung der Jah resarbeiten im 4. Studienjahr und im 5. Studienjahr umfassende Phase besonders bewährt, die sehr hohe Anforderungen auch an die Eigenständigkei t der selbständigen wissenschaftlichen Tätigkeit stellt. Wenn immer es die objektiv gege benen Möglichkeiten gestatten, wer den die Aufgabenstellungen und Themen gekoppelt, so daß ein zu- sammenhängender Zeitraum von etwa 24/2 Jahren während des Stu diums geschaffen wird, in dem Stu denten größere und umfassendere Problemstellungen unter Anleitung, aber doch weitestgehend selbstän dig bearbeiten können. Damit sind Voraussetzungen dafür vorhanden, daß Studenten innerhalb ihres Studiums und mit diesem or ganisch verknüpft sowohl wertvolle Beiträge für die Praxis als auch für die Grundlagenforschung leisten können. In welchem Ausmaß Stu denten in die Grundlagenforschung einbezogen werden können, hängt wesentlich vom Leistungsvermögen der Studenten, ihren Fähigkeiten, ihrem Wissen und Können ab. Des halb sehen wir diese Probleme in engem Zusammenhang mit der Be stenförderung. Diese muß sich in nerhalb des Studiums vollziehen und kann nicht neben diesem ver laufen. Das erfordert ein vielseitiges Angebot von Betätigungsmöglich keiten, um unterschiedliche Nei gungen anzusprechen und eine hin reichend breite Motivation zu schaf fen. Die Qualität der Bestenförde rung hängt nicht in erster Linie von der Anzahl abgeschlossener Besten förderungsverträge und der An zahl an Jugendobjekten beteiligter Studenten ab. Vielmehr ist das per sönliche Engagement und das Ver antwortungsbewußtsein jedes Hoch-' Schullehrers und Wissenschaftlers entscheidend, um jede sich auch momentan ergebende Situation aus zunutzen, erzieherisch im Sinne der Bestenförderung wirksam zu wer den. Das setzt natürlich voraus, daß der Kreis der zu fördernden Stu denten jedem Angehörigen des Lehr körpers bekannt ist. An der Sektion Mathematik be steht ein vielschichtiges System von organisatorischen Formen der Be stenförderung. Neben Sonderstu dienplänen besonderen Seminaren sei speziell auf die Mitarbeit in Ju gendobjekten verwiesen, die erhöhte geistige Aktivität und Intensität er fordert. Dabei können auch fach übergreifende Interessen angespro chen werden. An unserer Sektion sei in diesem Zusammenhang das Jugendobjekt „Mathematik und Pra xis“ und der Studentenzirkel „Philo- sophische Probleme der Mathematik“ in Zusammenarbeit mit der Lehr gruppe ML genannt. Eine enge Zusammenarbeit des Lehrkörpers mit der Jugendorgani sation ist an der Sektion Mathema tik üblich. Dabei bemühen wir uns gerade über die Jugendorganisation, den Leistungswillen ind die Lei stungsbereitschaft unserer Studenten weiterzuentwickeln und zu stimu lieren. Daneben werden die Leitung der FDJ-Grundorganisation und auch die der anderen gesellschaftli chen Organisationen mit einbezogen, um durch gezielte gesellschaftliche Aufträge gerade an leistungsstarke Studenten zur Ausbildung allseitig entwickelter Persönlichkeiten bei zutragen.