Volltext Seite (XML)
Leue Folgen de- Froste». Auch Chemnitz mutz Schulen schlichen. Die mangelhafte Heizstoffzufuhr hat nun auch die Stadtverwaltung von Chemnitz zur Schliehuug ver schiedener Schulen genötigt. Nachdem bereits am Sonnabend die Industrieschule und zwei Mädchen- berufSschulen geschlossen worden waren, machte sich am Montag die Schliehuug weiterer Schulen notwendig, und zwar werden bis ans weiteres noch vier höhere Schulen und neun Volksschulen bezw. Hilfsschulen geschlossen. Um den Unterricht in den Volks- und Hilfsschulen nicht vollständig aussaileu zu lassen, wird er in benachbarten Schulen an drei Tagen unter Ver kürzung der Stundenzahl erteilt, In den Nachbar- schnlen wird an diesen Tagen der Unterricht aus- sallen. Soweit es möglich ist, sollen in den Schulen Wärmstätteu für die «inder eingerichtet werden, die zu Hause reinen warmen Aufenthaltsort haben. Die Mittags- und Supoenipeisung wird weiter aufrecht- crhalten. Der Rat der Stadt 2 einzig Hai wegen Kohlen- mangels ebenfalls einige Volksschulen geschlossen. Die Wiedereröfsnnng wird rechtzeitig durch die Tages zeitungen und im Rundfunk mitgeteilt werden. Ganze Stadtteile ohne Wasser. Durch Wasserrohrörüche in Dresden war der Stadtteil Trachenberge am Sonntag und Montag ohne Wasser. Ein ähnlicher Vorgang spielte sich auch in der Friedrichstadt ab. " ' ' M Kord K LerM. Die Geliebte mit dem Sc ide nstru mpf erdrosselt. Zu dem Morde des 19jährigen GiehereiarbeiterS Willi Hübener an seiner 21jührigen Geliebten, -er Spinnereiarbcitcrin Frieda Nitzschke, wer den jetzt noch nähere Einzelheiten bekannt. Hübener hat in einem an seine Familie gerich teten Abschicdsbrief darauf hingewiesen, daß er dir Tat begangen habe) diesen Brief hat er im Küchen schrank der mütterlichen Wohnung niedergelegt uni ist dann flüchtig geworden. Der Mord geschah schon in -er Nacht zum Sonntag, nnd zwar auf die Weise, -atz Hübener seiner Geliebten zwei seidene Strümpfe nm den Hals zog und sie damit erdrosselte. Nachbarn hörten lautes Streiten in der Wohnung der Nitzschke, machten sich aber keine Gedanken, weil sie solche Szenen dort schon öfter hatten mttanhören müssen. Die Gründe für die fortgesetzten Streitigkeiten lagen in -er Tatsache, daß die Frieda Nitzschke in anderen Umständen war un- Hübener die Vaterschast des z« erwartenden Kindes nicht anerkennen wollte. Ser Kohlenmarlt io Sachse». Konferenz im Wirtschaftsmtnisterium. Im sächsische« Wirtschaftsministerin«» fand dieser Tage eine Aussprache über die Lage auf dem sächsische« Kohlenmarkt statt. Das Ergebnis der Konferenz, an Ler Vertreter der Behörden, der Kohlennroduzenten nnd des Kohlenhandels teilnahmen, wurde von dem Vorsitzenden, Ministerialdirektor Dr. Klien, dahin znsammcngefaßt, daß die schwierige Lage ans dem Sohlenmarkt bald behoben sein wird, wenn 1. keine »«günstigere« Witterungsverhältnisse eintreteu nnd L. die Kohlenhamsrerei unbedingt unterbunden wird. Für den Fall einer neuen Kälteperiode wir- die Re gierung rasch Maßnahmen ergreifen, um eine Katastrophe zu verhüten. Im Laufe der Aussprache wurde festgestellt, daß von dem augenblicklich starken Kohlenmangel das südliche Sachsen, besonders das Erzgebirge un- -ie Lausitz, am schlimmsten betroffen werden, und zwar hauptsächlich, weil die in diesen Gegenden stark ver wendeten böhmischen Braunkohlen ausgefallen sind. Eingehend behandelt wurden von der Konferenz die Ursachen der Kohlcnknappheit. Durch die Vertreter des ostclbischen Kohlensyndikat» wurde darauf hiugewieseu, daß die außergewöhn liche Kälte sowohl die Produktion wie den Versand aufs schwerste beeinträchtigt hätte. Der Vertreter des mitteldeutschen KohlcnsyndilatS stellte fest, daß in diesem Revier noch große Kohlenbestäude vorhanden seien, daß man sie aber bei der starken Kälte nicht vom Stapel lieferü könne, weil nicht genügend Arbeitskräfte vorhanden waren, die unter diesen WitternngSbedingungen zu arbeiten vermoch- Klmgzeughilfe für die vereisten Schiffe. Auf Veranlassung der deutschen Reichsregierung haben sämtliche an der Küste stationierten Flugzeuge Lebensmittel an Bord genommen, nm drc im Eise auf See befindlichen Schiff- zu verproviantieren. ten. Im übrigen waren die Vertreter des Bergbaues der übereinstimmenden Ansicht, daß bei der gegen wärtigen Temperatur die Kohleuproduktion und Kohlenvcrsorguug in allernächster Zeit wieder in geregelte Verhältnisse kommen werde. Von feiten des Kohlenhandels wurde uameutlich über die Trausportverhältnisse der Eisenbahn geklagt. Demgegenüber betonte der Vertreter der Reichsbahn, daß die Gestellung von Wagen zur Kohleubeförderuug in vollem Umfange der Anfor derung entsprechend erfolgt sei. Der Versand habe gut fuuktiouiert, weuu auch gewisse Verzögerungen un venneidlich gewesen seien. Im übrigen wies der Vertreter der Reichsbahn noch darauf hin, -aß bei einem Produktionsrückgang um 3V bis 48 Prozent »uv bei einer Erhöhung -es Verbrauchs um mehr als daS Doppelte, also bei einem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage von ungefähr 1:S, die normale Versor gung «nbediugt ins Stocke» kommen mußte. . Er sprach ebenfalls die Hoffnung auf eine Wieder- in-Gaug-Setzung der normalen Kohlenwtrtschaft ans unter der Voraussetzung, -aß nicht wieder strenger Frost cintritt. 4l«s Stadt un- Land. Auslandreise der deutschen Flotte. Die deutsche Flotte wird auch in diesem Jahre wieder eine Aus landreise machen, die sie diesmal nach Spanien führen wird. Die Fahrt, die dazu dient, die Flotte im Ver band zu erproben und den Besatzungen fremde Häfen und Völker zu zeigen, wird Mit April beginnen und etwa drei Wochen dauern. Am ' Mai werden die Schiffe wieder in ihrem Heimatha^.. zurückerwartet. Die Reise wird unter dem Kommando des Flottenchefs, Vizeadmirals Oldekop, vor sich gehen. Die russischen Eisbrecher zur Ausfahrt bereit. Die Sowjetregierung hat Befehl gegeben, daß sich die Eisbrecher „Truwor" und „Ermak" in Bereitschaft hal ten, um sofort abfahren zu können, wenn Deutschland das russische Angebot annimmt. Die russische Wetter stelle meldet, daß der Einbruch einer neuen Kälte welle über Europa droht. In Südrutzland sind bereits nach der Erwärmung der letzten Tage wieder neue Fröste eingetreten und in Sewastopol am Schwarzen Meer herrscht starker Sturm. Die russische Funkstation empfängt dauernd S. O. S.-Rufe von Dampfern, die sich in Seenot befinden. Zur Carl-Schurz-Gedenkfeier im Reichstag. Der bekannte Professor Albrecht Faust ist mit seiner Gattin von New Uork nach Deut^'and abgereist, um an der Carl-Schurz-Gedenkfeier im Reichstag teilzunehmen. Professor Faust, der an der Unwericut. ^vrnell Ithaka über Germanistik lieft, ist ein tatkräftiger Förderer des deutschen Gedankens in Amerika. Sein Name ist in den Kreisen des Deutsch-Amerikanertums durch sein um fassendes interessantes Werk über „Das deutsche Ele ment in Amerika" besonders bekannt geworden. Schiffsunfälle im Hamburger Hafen. Im Hasen von Hamburg sind wahrscheinlich durch Leckwerden Infolge Eispressung zwei Schlepper gesunken. Per sonen sind dabei nicht verunglückt. Der Dampfer „Re- gua" lies bei der Ostebank auf ein Stack. Er konnte nach längeren Bemühungen durch Bergungsdampfer nach Hamburg geschleppt werden, wo eine Bodenunter suchung vorgenommen werden muß. Der Dampfer „E. Ruß" ist beim Elbefeuerschiff II auf Schaarhörn ge strandet. Bugsierschlcpper und Bergungsdampfer be mühten sich vergeblich, das Schiff frei zu bekommen. Es soll daher versucht werden, drc Ladung zu löschen. Wasserwagen i» Lübeck- Infolge der in verschie denen Straßenzügen Lübecks bestehenden Wassernot haben sich die Städtischen Wasserwerke entschlossen, zu bestimmten Stunden Wasserwagen durch die Straßen fahren zu lassen, welche unentgeltlich Wasser an die Einwohner abgeben. Zugunfall in Magdeburg. Auf dem Hauptbahnhof Magdeburg stieß eine leerfahrende Lokomotive auf den am Bahnsteig 1 zur Abfahrt nach Oebisfelde bereit stehenden Personenzug 238 leicht auf. Die drei letzten Wagen des Personenzuges stießen aneinander und er litten unbedeutende Beschädigungen. 8 bis 10 in dem Wagen befindliche Personen trugen Hautabschürfungen und Beulen davon. KO VW Mar! unterschlage». Am Montag wurde in Erkelenz der Direktor eines großen Genossen- schaftsunternehmens in Haft genommen und nach Ver nehmung dem Richter vorgcführt, weil er sich in seiner Gesck-üstsführung erhebliche Veruntreuungen, man spricht von einem Betrage in Höhe von 60 000 Mark, habe zuschulden kommen lassen. Postauto sturzt einen Abhang hinunter. In Schle sien ist ein Postauto, das Bergleute nach Wünschel- burg befördern sollte, zwischen Walditz und Scharsen- eck einen Abhang hinabgestürzt. 10 Bergleute wurden dabei mehr oder weniger schwer verletzt. Fünf von ihnen mutzten in das Knappschaftslazarett gebracht wer den. Ein Viehhändler überfallen nnd ansgeranbt. In Königshütte (Ostoberschlesicn) wurde auf den Fel dern in der Nähe des Schlachthofes ein Viehhändler aus der Wojewodschaft Posen mit einer schweren Schä- delverlehung aufgefunden. Der Ucberfallene hatte un gefähr 30 000 Zloty bei sich, von denen etwa die Hälfte fehlte. Den Rest des Geldes hatte er so gut bei sich versteckt, baß er von den Räubern nicht ge funden wurde. Von den Tätern fehlt jede Spur. Bier Bergarbeiter verschüttet. Auf der Wolfgang- Grube in Ruda bei Kattowitz wurden beim Bruch eines Stollens vier Bergarbeiter verschüttet. Nach mehrstündiger Rettungsarbeit konnten zwei Mann noch lebend mit Verletzungen geborgen werden, während die anderen beiden einige Zeit später nur noch als Leichen aufgefunden wurden. Ter Bottnische Meerbusen zugesroren. Der ganze Bottnische Meerbusen ist zugcfrorcn. was seit 1809 nicht vorgckommen ist. Der Verkehr . ' Finnland ist sehr mühsam; zwei Dampfer, bis auf den letzten . Platz mit Reisenden besetzt, lind mit Hilfe von Eis brechern von Abo nach Stoctzolm gelangt. Bier mit Kohlen beladene Dampfer aus Danzig sind nach Stock holm unterwegs und wurden vom sinnländischen Eis brecher „Sampo" befreit. Viele Dampfer sind im Katte- ! glatt eingefroren; durch schwedische Armeeflieger er- hielten sre Proviant zugeworsen. Polnischer Soldat als Mörder. In einem Siechen- heim in Warschau erschien abends ein völlig be trunkener Soldat, um zwei dort untergebrachte Krüppel > zu besuchen. Im Zimmer waren noch drei weitere Per- sonen anwesend, unter ihnen die frühere Braut des i Soldaten. Der Soldat geriet mit ihr in Streit, zog ! seinen Revolver und schoß blindlings um sich. Das j 20jährige Mädchen und einer der Gäste wurden tödlich getroffen, während zwei weitere Personen schwer ver letzt zusammenbrachen. Die zwei letzten Kugeln feuerte der Soldat gegen sich selbst ab nnd verletzte sich lebens gefährlich. Eine Knndgcbung für den neuen Leiter der Heils armee. Dem neuen Leiter der Heilsarmee, General Higgins, wurde auf einer großen Zusammenkunft in London eine eindrucksvolle Kundgebung der Heils armee dargebracht. An der Knndgebung nahmen auch die Schwester und die Töchter des bisherigen Generals Booth teil, dessen Leistungen Higgins in einer Rede hohe Anerkennung zollte. An die Heilsarmee der Welt richtete er eine Botschaft, den Kampf für das Heil der Menschheit fortzuführen. Ein Sohn Peter Roseggers gestorben- In Graz ist der Schriftsteller Dr. Hans Ludwig Rosegger nach schwerem Leiden im 49. Lebensjahr gestorben. Er war der zweitgeborene Sohn des Dichters Peter Rosegger. Im Jahre 1910 übernahm er die Redaktion der von seinem Vater gegründeten Monatszeitschrift „Heim garten". Rosegger war seit Januar schwer leidend. Vor einiger Zett mußte ihm ein Bein abgenommen werden. Ten Vorgesetzten erschossen. In Mont de Martin in Paris bedrohte ein Gemeindepolizist seine Frau, die daraufhin einen Vorgesetzten ihres Mannes, einen Kom missar, zu Hilse rief. Als dieser in die Wohnung trat, schoß der Polizist fünf Pistolenkugeln ab, durch die der Kommissar getötet und die Frau lebensgefährlich ver letzt wurden. Mit der letzten Kugel erschoß sich der Polizist. Die Stationskassc beraubt. Aus Budapest wird berichtet: Dem Lokomotivführer eines Schnellzuges fiel es auf, daß der Weichenwärter einer kleinen Station nirgends zu sehen war. Er fand den Beamten schließ lich im Amtsraum tot am Boden. Der Unglückliche scheint von Räubern überfallen worden zu sein, die dann die Stationskasse erbrachen, in der sich jedoch nur zwei Pengö befanden. Ein britisches Marineflugzeug verunglückt. Ein zu dem britischen Flugzeug-Mutterschiff „Furivus" ge hörendes Wafserflugzeug hat sich in der Nähe von Gibraltar beim Niedergehen auf das Wasser über schlagen. Die beiden Flieger konnten durch sofort her beieilende Boote unverletzs gerettet werden, während die Maschine schwer beschädigt wurde. * 6000 streikende Schneider, Angehörige einer Gewerk schaft, veranstalteten im Mittelpunkt New Yorks eine Kund gebung. Da sie den Verkehr störten, trieb die Polizei sie auseinander und verhaftete einige Hundert Beschlagene Gläser. Wer hätte nicht schon über den Kurzsichtige« ge- ! lächelt, der mit seiner Brille aus dem Kalten ins warme Zimmer getreten ist, und den nun Plötzlich ein tückisches Beschlagen der Gläser in eine Welt des Nebels hüllt? Woher rührt dieses Mißgeschick? Im Freien werden an einem kalten Tage di« Brillengläser natürlich eine ziemlich niedrige Tem peratur annehmen. Nun kommt man damit tn ein warmes Zimmer, in dem sich natürlich stets Wasser dämpfe befinden. Und diese scheinen nichts Besseres tun zu können, als sofort ein kühles Plätzchen aufzu suchen, um sich dort niederzulassen. Der Physiker sagt: Es findet eine Kondensation, eine Rückbildung im Wasser statt. Diese Erscheinung, die leider schwer zu verhindern ist, führt zu einer Fülle von Unzuträglichkeiten. Man bedenke nur einmal, was sie dem Astronomen für einen häßlichen Streich spielen kann, wenn mitten in einer interessanten Beobachtung das Bild getrübt wird! Spiegel hat man woh! aus Metall hergestellt, welches sich besser erwärmen läßt als Glas; aber dies hat wieder andere Nachteile Auch das natürliche Beschlagen der Fensterscheiben ist unangenehm genug. Besonders wird dies bei Schaufenstern empfunden, welche sich tm Winter dann wohl noch zum Ueberflutz mit Eis überziehen. Gerade bei jenen hat man auf Abhilfe gesonneu. Da der Niederschlag eine Folge der niedrigen Tem peratur der Feuster ist, so hat man unten an den Scheiben kleine GlaSflämmchen angebracht, deren aus steigender Luftstrom das Glas wärmer machen soll. Will Ter Schutzmann sott nicht mehr frieren. Die holiändische Hafenstadt Rotterdam hat eine begrüßenswerte Neuerung cingeführt. Um die Schutz leute vor Frostschäden zu sichern, hat man ihnen Wärmcplatlcn nie Beringung gestellt, die von nahe stehenden Kandeiabe n eiektrnch geheizt werden. AMe Einrichtung wird auch de.'FtS in einigen deutiwcn NLdr.tt c.uchrrchFU.