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- 15t — <r:r ! , verdsl unv Sommer. Von 8. Gebhardt. Herbst: Nun, Sommer, auf, und fag Abe, 8ür dich heißt er jetzt: Seh'nt Vie Stunde kommt, daß ich muß, Herbst. Ms Lrdenherrscher steh'al Sommer: Wie drängst du dich f» L«"dr b«r? Ast'« denn schon an der Seit? ^Du hast mit den Perlen deiner Tränen nun das Löse- geld für dein Kind bezahlt. Gern hätten wir es zum lieblichen Se- spiel behalten, aber du dau erst uns, und fo nimm dein Kind aus der Wiege und schaue dich nicht um, eile nach Hause und lege dein Kind in dein eigenes Bett." Die Zischerfrau riß ihr Töchterchen in heißem Glück an sich, vergaß alles um sich herum und sprang, so schnell sie komtte, zum Ufer hinüber und rannte ihrer Hütte zu. Hinter sich hörte sie ein gewaltiges Singen und Klingen, dann ein Rauschen und Klatschen, als ob die ganze Snset im Meer versunken sei. Aber sie wandte sich nicht um und lief mit ihrem Kinde in die Hütte hinein, wo sie das fröhlich lochende, kleine Ding dem noch immer träumenden Ascher in die Arme legte. Sn diesem Augenblick schien der Vollmond ganz hell in das kleine Zimmer. Der Zischer schrie vor Zreude laut auf, als er sein Kind gesund und fröhlich vor sich sah; er sprang auf, herzte und küßte sein Weib und sein Kind. Das Töchterchen Hatto aber einen Bernstein schimmer im Haar behalten, und je größer es wurde, desto goldener glänzten seine Haare, so daß alle Menschen es „Bernstein- prinzeßchen" nannten. Der Ascher lebte still und zufrieden mit seiner Zrau und seinem Töchterchen; nie wieder gelüstete es ihn, das Sold der Ostsee zu begehren. Die Ascher- srau aber brachte, solange sie lebte, jeden Log eine Schale Milch zum 8-nnermoor, di- die Schildkröte so gerne trank, und dann sah die zunge 8rau daneben, hielt ihr Kindchen auf dem Schoß und freute sich, wenn dl- Schildkröte sich die Milch schmecken ließ. Wenn Sommer scheidet, ach Das doch den Menschen leiht Noch hab' ich jeden nicht «frimk So ganz, wie ich gewollt! Vir, Herbst, schläA nicht s-,wMM W Wh Du bist nicht allen holül Herbst: Li, Sommer, Lberheb' dich nkhtk Was gabst du ihnen viel? Nur wenig Lust, nur Muh' und» Schlot» Und wilder Wetter Spielt Sommer: Sst auch mein Atem manchmal heiß? Und schreckt der Wetter Zorn Die Schwachen auch — wie reich gesMt War meiner Gaben Hpml Hab froher Spiel in kühler Flat Und Wanderglllck gebracht Und Aosenduft und Ahrengolb Und grüne Äaldesprachtl Herbst: - Prahlst du mit deiner Gaben Horn? 6st mein's nicht zwiefach schwer? Drum meine ich, daß Herbst der Welt Wohl auch willkommen wär'! Brauchst nimmer fürchten, daß nicht ich Sorg' für die Menschen auch! Sommer: Wenn du, Herbst, mir das versprichst. Daß ich nicht bangen brauch', Die Menschen, die so lieb mir sind, Die ließest darben du, So beugt ich mich dem Schicksalsruf Und schied m Herzensruh'l