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— 311 — 1669 wird uns ein gewisser Bischoff als Richter von Hirschbach ge nannt. Das Dorf schrieb sich damals schon so wie heute. 7. Der Spechtin Haus brennt Anno 1751 ab. Es haben die Gerichte zu Hirschbach angezeigk, wie am abgewichenen 13. hujus Abends zwischen 9 und 10 Ahr Annen Marien verwikbeken Spechtin Hautz in Hirschbach in Flammen aufgegangen, wie denn auch besagter Spechtin Schwiegersohn, Johann George Zschiese, ein Tagelöhner^ bey der dieserhalb beschehenen Vernehmung bekennet, daß er, da er schlaffen gegangen, einen brennenden Spahn mit in bie Kammer hinan genommen, solchen auf eine Lade hingeleget und sein Kind, welches ^bereits in seinem Bette gelegen, aus solchem herausgenommen und in das Kinder bett geleget, da denn mittler Meile, ohn datz er es gemercket, der Spahn einen Flohr und das dabey gelegene Merck ergriffen und" angezündek, welches Feuer denn sogleich überhand genommen, datz er es nicht dämpfen können, sondern hätte sich noch darzu, da er es löschen wollen, das Gesichte verbrannt. . . So lautet der Bericht des Hirschbacher Gerichtsschöppen Johann George Reichel an das Amt Dippoldiswalde, dem damals Johann Gottlob Müller als Amtmann vorstand. Reichel fügt seiner Meldung noch die Rachschrift an: Zschiese wäre im übrigen alles mit verbrannt und er habe nicht herausbringen können. Er hätte sich vielmehr das ganze Gesicht ver- brannt, welches auch würklich an dem sey, matzen es ganz mit Pflaster belegt war . . . 8. Das Rittergut oder Borwerk. > Hirschbach war um die Mitte des 16. Jahrhunderts im Besitz eines Heinrich von Liptzdorff oder Liebsdorff. Bon Hm kaufte der äutzersk geschäftstüchtige Kurfürst August Dorf, Rittergut und die Hirschbachmühle samt-den zugehörigen Waldungen, auf die er es besonders abgesehen hatte, um 16 660 Meitznische Gülden. Er schlug das Dorf und die Wälder zum Amte Dippoldiswalde. Ein großer Teil der Borwerksfelder wurde sofort wieder an Hirsch bacher Bauern veräußert. So enthält noch das 1850er Erb-, Grund- und Zinsregister des Dorfes bei der Angabe der Steuerlasten.folgende Be merkung: .15 Groschen Borwerksgeld auf 2V- Husen 9V- Scheffel und 5 Ruthen, so Michel Grahlen und 4 Lonsorten lt. Bererbung vom 1. März 1569 überlassen wurden.' Nach dem Tode des Kurfürsten August (1586) wurde das Hirsch- bacher Borwerk gleich den Rittergütern von Ulberndorf, Dippoldiswalde, Oberhäslich und -er Schäferei von Elend ein Kurfürstinnen-Wittum, eine der Witwe des Landesherrn gehörige Besitzung. Die Landwirtschaft wurde verpachtet. .Pachtmann zu Hirschbach' war um 1570 Jaeob Flemmlnger. 4710 ward das Borwerk Hirschbach verkauft, nachdem man schon lansget u. a. die Schmiede davon abgetrennt hatte. Wie ein Güteraufkäufer schlimmster Art hatte Kurfürst August das schöne Gut Hirschbach ausgeschlachtet, um recht viel daraus zu Affen. Die Felder wurden an die Ortsbewohner veräußert. Am 30. September 1560