Volltext Seite (XML)
Die Moüe vom Tage" Zur berufstätige Zrauen. ««»MS«» 131b 1317 1315 1314 j«er1agSfch«ittmnster nur für Abonnenten. Mäntel,Lostüme, Kleiber 90 Pf., Bluse«, RScke, Kindergarderobe, 1313» 1313b 1318-, 1316b lNachdruck sämtlicher Arttky und Illustrationen verboten^ 2 diak intens Ober mittel Werl 7 an berich anbei deren einer gefun herar weser in de dienst fahr Mari Kasse Marl aller! Weih einen die s richtig Eeha pfleg' Mehl bei r stünd werd« sind schlief sei hi - emps metei D wohl haup dem fang wach man. Spar wolle umfa der Nord abeni R. K dazu zimm aus, stärke imme Gesm und 90 o/< der E gesetz' Regi« 5 Mi und stück haitu Schal es mi oder heitsf Einze mögei kann Heim- dauer tragb 3 das darf Derg durch Ir> . ^b1Sa. Kleid aus Wolltrikot, unsere mooene: Der Rock hat seitlich ein- gelegte Falten. Die Jumperbluse zeigt spitzen Halsausschnitt. Der Jumper wird rechtsseitig mit einer leichten Wollstickerei ausgestattet. Ein schmaler Wildledergürtel umschließt den Taillenschluß. 1S1SK. Aus gleichem Material ist der dreiviertellange lose geschnittene Mantel. 1S14. Kleid aus marineblauer Wollgeorgette oder Popeline. Die vordere Kante des rechten Blusenvorder, teils läuft in einer Zackenlinie aus und wird dem linken „Frou-Frou" dieser Unterröcke wurde zum koketten Beiwerk der Frauenkleidung. Das damals noch arme Deutschland machte diese französische Mode jo gut es anging mit. Zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts, nachdem Frankreich die große Revolution über sich hatte ergehen lassen, wird die Frauenmode einfacher. Die Kleider der Kaiserin Josephine sind schlicht. Das Empire- und das Prinzeßkleid lassen keinen großen Prunk entfalten, die Kleider sind fast ungarniert. Der erste Einschlag der englischen glatten Frauen, kleidung wird bemerkbar. Aber schon in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts wird die Schleppe modern. Ihre Auswüchse sind unbeschreiblich und wir besitzen den Bericht einer Berliner Zeitung, die darüber erfreut ist. daß an- läßlich einer Berliner Schulfeier ein kleiner Knabe an die Frauen der Stadt Berlin die Bitte richtet, die Lüngen ihrer Schleppen doch etwas einzuschrünken. Noch einmal kommt die Empiremode zur Geltung, die als kleidsam und anmutig bezeichnet werden muß. Aber um die Mitte des Jahr- Hunderts entsteht die zweite Reifrockperiode, die durch die Kaiserin Eugenie eingöführt wird und deren Auswüchse und Tollheiten eigentlich noch in guter Erinnerung stehen. Dieser Mode verdanken wir allerdings die Entstehung der Fauteuils und breiten Stühle, die schließlich sogar in den Theaterlogen Eingang finden. Um die Jahrhundertwende, wo man Rock und Bluse zu tragen Pflegte, ist der einfache Stoffrock aus gutem, festem Material sehr beliebt. Man braucht ihn zur Pelz- und zur Kostümjacke, man plissiert ihn sogar manchmal und man setzt ihn erst während des Krieges ab, weil das Material für ihn zu fehlen beginnt. Heute spielt er eine untergeordnete Rolle. Aber er ist ,elbst noch in seiner Unscheinbarkeit das Symbol unserer Zeitepoche. zuziehen, tut gut daran, einen Berufsmanrel zu tragen. Am besten sehen derartige Mäntel aus, wenn man sie schürzen förmig, blusig geschöpft, mit einem Bande gebunden und mit Taschen versehen aus dunklen (schwarzen, braunen oder dunkelblauen) waschbaren Stoffen herstellt. Das über diesen Kittel hervorgezogcne Krägelchen des Kleides verleiht dem Ganzen eine duftigere und weniger strenge Note. ' Das dreiteilige Komplet aus Kasha oder Wollstoff, aus Trikot oder aber als Srrickkomplet gearbeitet, ist ebenfalls sehr zweckdienlich. Es wirkt schlicht und dabei vornehm und elegant, es ist einheitlich und trotzdem kann ein jedes Stück einzeln, nämlich sowohl das Röckchen als auch der Pullover und der halblange Mantel, einzeln Verwendung finden. Der hier übliche spitze Halsausschnitt wird dadurch belebt, daß man eine schon gearbeitete Untertaille, die am Aus- schnitt hervorluat, darunterzieht. In letzter Zeit geht man übrigens dazu über, nicht mehr ganze Untertaillen, sondern schön gearbeitete kleine Lätzchen, die an die Träger des Hemdes oder des Unterkleides angeknöpft werden können' M verwenden. Der Pullover kann noch mit einer leichten Wollstickerei (siehe unsere Abbildung) ausgestattet werden. Das richtige Berufskleid mutz drei Eigenschaften Ver einen: Schlichtheit, Kleidsamkeit und Zweckmäßigkeit. Es Ist daher vollkommen falsch, wenn eine Frau im Büro etwa ein Kleid trägt, dem man anmerkt, daß es ursprünglich ein Abendkleid war, in das man, als es seinem Zwecke nicht mehr entsprach, Aermel einsetzte, oder von dem man, um es einfacher zu gestalten, alle Verzierungen entfernte. Für Berufskleider eignen sich nur einfache und ohne jegliche Mühe waschbare Stoffe, die anspruchslos und sport lich verarbeitet werden können. Es sind dies vornehmlich Kasha, Trikotstoffe und der so modern gewordene Woll georgette, der den großen Vorteil bietet, niemals geplättet werden zu müssen, weil seine kreppartige Beschaffenheit diese Arbeit überflüssig macht, ferner Waschsamt, Velouttne und Bordürenjersey. Ratsam ist es, nicht zu Helle Farben zu verwenden, weil ein derartiges Berufskleid allzubald unfrisch aussehen würde; richtig ist es, zur Belebung des dunklen oder mittelhellen Kleides weiße Krägelchen und Manschetten zu verwenden, die abknöpfbar gemacht werden können und stets ohne Mühe ausgewechselt werden. Solche Kleidchen können übrigens nach Geschäftsschluß durch eine Ansteckblume und durch ein schickes, in der gleichen Farbe Vorderteil aufgesteppt. Die Zackenlinie setzt sich am Rock fort, an welcher Stelle zwei Falten eingenäht werden. Die Raglanärmel verbinden das Blusenvorderteil mit dem glatten Rucken. M"el weißem Waschstoff oder blauem Satin. Ueber dem Kleid anzuziehen. Kleidsames Kleid aus Wollstoff für kühle Tage. Bluse laust m der vorderen Mitte in eine Zacke aus mi dessen Borderbahn in Falten gelegt ist, in Zackenform; die das Vorderteil garnieren sind aus Seide gedacht. Idi« Der Zrauenrock im Wanüel -er Zeiten. So kurz und unbedeutend wie noch vor Jahresfrist war er nie, denn er war in früheren Zeiten im Verein mit der Schürze — oder besser gesagt dem Schürzenzipfel — das Symbol der Fraulichkeit. Heute, wo er so stark cm Hinter gründe steht und zugunsten des ganzen Kleides bzw. des Mantels zurücktreten mußte, wechselt sein Schnitt kaum mehr. Wir wollen die verschiedenen Formen des Fraucnrocks hier einmal näher betrachten. Im Altertum trugen die Frauen hemdartige Kleider, die sogenannten Gewänder, die sich auch von der damaligen Männerkleidung, die eigentlich nur ein Umhang war, nicht sehr unterschieden. Damals waren nicht der Schnitt, sondern Webart, Stoff und Farbenpracht das wichtigste. Zu Beginn des Mittelalters, wo nach den: Untergange des Römischen Weltreiches überall eine starke Verarmung fühlbar wird, ist die FrauenNeidung noch einfacher. Dazu kommt noch der von der katholischen Kirche herrührende Einschlag, daß Ein- fachheit und Armut aus dieser Erde, die ja nur eine Vor bereitung auf das Jenseits sei, wünschenswert wäre. Erst nach den Kreuzzügen, wo orientalischer Prunk gesehen worden war, kann in Europa ein kultureller und mithin auch ein geschmacklicher Aufschwung festgestellt werden. Die Kreuzritter hatten ihren Frauen kostbare Stoffe, Damaste, Brokate und schwere Seiden mitgebracht, die nun einer würdigen Verarbeitung harrten. Man trägt jetzt gerne wallende prunkhafte Röcke, die reich verziert werden. Man stickt, rafft und kombiniert, wo es nur irgendwie geht. Die Röcke und die Hüte sind das wichtigste an der Kleidung. Der gehaltenes Hütchen leicht auf einen eleganteren Ton ab gestimmt werden, so daß man darin ohne weiteres nachher überallhin gehen kann. Das gelegte Röckchen mit einem Pullover, wie wir es in unserer Abbildung zeigen, ist eines der dankbarsten und zweckmäßigsten Berufsklewer. Ist das Röckchen beispiels weise dunkelblau und der Pullover dunkelblau-rot, so ergibt das einen praktischen und zugleich kleidsamen Anzug, dessen Verwendbarkeit geradezu unerschöpflich ist. Em blaurotes Hütchen und eine in den gleichen Farben gehaltene Ansteck blume, eventuell noch eine passende Tasche, machen dieses schlichte Kleidchen zu einer eleganten und geschmackvollen Zusammenstellung. Das dunkle Röckchen, das sich westenförmig fortsetzt und unter welchem ältere Blusen aufgetragen werden können, ist sehr vorteilhaft. Da es sich leicht aus alteren Sachen, etwa einem alten Mantel oder einem nicht mehr modernen Mantelkleidchen Herstellen läßt und sehr angezogen aussieht, bildet es einen äußerst praktischen Berufsanzug. Wer nach Geschäftsschluß regelmäßig ausgeht und daher genötigt ist, empfindlichere, eventuell seidene Kleider an- Prunk wird so stark, daß als Reaktion dagegen die verschie- dentlichen Kleiderverordnungen erlassen werden müssen. Im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert, wo Deutschland in Modedingen noch nicht vom französischen Ge schmack unabhängig ist, wo aber durch den Dreißigjährigen Krieg wiederum Armut und Not platzgreifen und wo durch die Eintreibungsmethoden der staatlichen Steuerpächter das Volk tatsächlich ausgesogen wird, ist ein Rückfall in Ge schmacksdingen festzustellen. Aber das achtzehnte Jahr hundert bringt gleich mit seinem Beginn die Tendenz, die Frauenröcke auszuwciten, auszusteifen und zu einem Prunk objekt zu gestalten. Die erste Neifrockperiodc, die etwa 1705 anfängt und von Brüssel bzw. London ausgeht, rückt den Frauenrock in den Vordergrund. In Paris aber, das für die damalige Weltmode noch nicht tonangebend war, werden Spottgedichte und Epigramme auf den Reifrock gemacht, so daß er dort nicht in Mode kommen konnte. Die graziösen Pariser Damen ergötzen sich vielmehr an den angeblichen Geschmacklosigkeiten der „unkultivierten" Außenwelt. Als unter Ludwig dem Vierzehnten Frankreich zum Mittelpunkte des Weltprunkes wird, erhebt sich von Paris aus eine un erbittliche Modendiktatur. Röcke mit breiten Rüschen, aus denen sich dann das sogenannte Pannier entwickelt, werden Mode. Allmählich wird die Verzierung nur noch rückwärts angebracht. Es entstehen Schleifen, Schleppen und tollkühne Raffungen. Aber auch diese Mode wird nicht kritiklos hin genommen. Der Kardinal Fleury zieht wiederholt dagegen zu Felde. Damals beginnt bei den Herren die Weste, bei Len Frauen aber der Unterrock eine große Rolle zu spielen. Seine Farbenpracht in unbeschreiblich. Man wählt die kost barsten Stoffe, verarbeitet sie, da die „schlanke Linie" noch nicht gefordert wird, rüschenweise und stufenförmig, und es gab Frauen, die mehrere farbenprächtige Unterröcke in grellsten Schattierungen übereinander trugen und das 1817. Sehr beliebt sind Jumper zu andersfarbigen Rücken. Bei unserer Abbildung ist der Rock aus marine«, blauem Wollstoff gedacht, der Jumper ist blaurot gemustert. Die Blende, die den Halsausschnitt umzieht und dw Taschen markiert, ist glatt blau. Der mit seitlichen Falten ausgestattete Rock ist mittels einfachen Gürtels mit dem ärmellosen Kleidchen ver bunden. Das Leibchen wird vorn tief ausgeschnitten. 1»18b. Die Bluse aus Hellem Waschstoff hat lange, ein» gesetzte Aermel und wird mit einer leichten Stickerei garnierte Wäsche 70 Pf. Z« beziehe« d«rch die GeschäWftelle. s,