Volltext Seite (XML)
Im Reichs tag hat man vor kurzem, da Viet» Abgeordnete sich dies« parlamentarische Untugend nicht äbgewöhnen konnten, zu einem technischen Hilfsmittel gegriffen. Der Präsident hat nämlich, um das Vor lesen zu verhindern, das hohe Rednerpult, auf das die Abgeordneten ihre Manuskripte legen, ent fernen lassen, so daß es jetzt sofort äuffällt, wenn ein Redner -sich allzu sehr mit seinem Manu- krtpt beschäftigt. Das Reichstaaspräsidium hat jeden- Nlls die Genugtuung, daß abgesehen von einigen Untentwegten, die das Borlesen nicht lassen können, >tese parlamentarische Untugend im Reichstag im Aus- terben begriffen ist. Anders im Preußischen Landtag. Dort hat man sich noch nicht zu einer so krassen Maßnahme, wie das Wegnehmen des Stehpultes, entschließen kön nen, und die „Vorlesekunst" steht daher im Preußen parlament noch in voller Blüre. Manchmal wird aber auch den Mitgliedern dieses hohen Hauses eine ganz besonders „schöne Leistung" aus diesem Gebiet, zu bunt, i So kürzlich bei einer Rede des wirtschaftsparteilichen Abgeordneten H., dem Vizepräsident Dr. v. Kries unter stürmischer Heiterkeit des Hauses erklären mußte: „Herr Abgeordneter, Ihre Rede erweckt den Eindruck, als ob Sie sie von vorn bis hinten ablesen!" Der Redner ließ sich aber durch diese Ermahnung in sei nem „Vortrag" nicht stören. Auch Zwischenrufe wie „Sie haben wohl beim Ablesen eine Eins in der Schule gehabt!" und „Geben Sie das Manuskript doch gleich dem Stenographen!" konnten ibn nicht aus der Ruhe bringen. Pd. XLKNLLMKM ist in Buchform vorrätig Preis: 3.— Mark, in Leinen 4.30 Mark l. m^i^genährtes Jungvieh t. Doppellender bester Mast 8. beste Mast- und Saugkälber ö. mittlere Mast- und Saugkälber 1. geringe Kälber Schafe: t. Mastlämmer und jüngere MasthannneSl Weidemast Stallmast 8. mittlere Mastlämmer, ält. Mastbam^rl ö. gut genährte Schafe 1. fleischiges Schafvich S. gering genährtes Schafviet, - l. FettWveine über 300 Pfund 8. vollfleischige von 240-300 Pfund S. vollfleischige von 200—240 Pfund 4. vollfleifchige von 160—200 Pfund 5. fleischige von 120-160 Pfund 8. fleischige unter 120 Pfund 7. Sauen 40-48 40—48 80-90 78-88 85-78 62-76 Ht-62 50-60 66-69 65-68 60-65 60-64 50-56 50—55 53-59 52-58 40-50 38-50 78 75—76 77—78 75—76 75-77 73-75 74 72—73 71—72 68-70 Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Nere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall mr Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie -Kn natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesent- stch über die Ställpretse erheben. Marktverlauf: Rinder, Schafe und Schweine Katt, ausgesuchte Rinder über Notiz, Kälber ziemlich glatt. Schlachtviehmärkte. Stettin, 7. Juni. Preise für 1 Pfund Lebendgewicht in Pfennigen: Rinder (105): Bullen 28-53, Kühe 15-42, Färsen 30-53, Fresser 38-45: Kälber (102) 1. -, 2. W-8H, 3. 55-65, 4. 30-40; Schafe (199) 20—60; Schweine (570) 1. 74, 2. 72-73, 3. 70-72, 4. 70-71, 5. 68-70, 6. —, 7. 58-64. — Marktverkauf: Rinder lang sam, Kälber und Schafe sehr ruhig, Schweine ziemlich glatt. Hamburg, 7. Juni. Preise für 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Schweine (3673) 1. 74, 2. 74, 3. 75, 4. 68-72, 5. 63-67. — Marktverlauf: Rege In unserer Geschäftsstelle zu haben Handelsteil. — Berlin, den 7. Juni 1929. Am Devisenmarkt waren die Veränderungen nur unwesentlich. Am Effektenmarkt hielten sich die Umsätze in engen Grenzen. Mit einigen Ausnahmen waren leichte Kurscinbußen festzustellen. Nach einer neuen Erholung traten wieder Schwankungen ein, die gegen Schluß des Ge schäfts zu einer Abschwächung führten. Der Renten markt zeigte ebenfalls leichte Rückgänge. Am Geld markt machte die Erleichterung Fortschritte. Die Sätze für Prwatdiswnt und der Reichsbankdiskont waren un verändert 7Vs Prozent. Am Produkten markt hatte das verminderte An- gebv: von Weizen und Roggen ein Anziehen der Getreide preise zur Folge, so daß der gestrige Preisrückgang teilweise wieder ausgeholt wurde. Hafer, Gerste und Mehl lagen fest. Devisenmarkt. Dollar: 4,189 (Geld), 4,197 (Brief), engl. Pfund: 30,314 20,354, holl. Gulden: 168,13 168,^7, ital. Lira: 21,92 21,96, franz. Franken: 16,375 16,415, Belgien lBelga): 58,175 58,295, schweiz Franken: 80,625 80,785, sän. Krone: 111,59 111,81, schweb. Krone: 112,00 112,22, norw. Krone: 111,61 111,83, tschech. Krone: 12,402 12,422, Ssterr. Schilling: 58,855 58,975, svan. Peseta: 59,19 59,31. Warenmarkt. Mittagsbörs«. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten Per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Märk. 214-215 (am 6. 6.: 212-213). Roggen Mark. 188-190 (185-187). Braugerste —,- (—,—). Futter- und Jndustriegerste 178—182 (178—182). Hafer Märk. 180-190 (180—190). Mais loko Berlin -,- (—,—). Weizenmehl 24,25-28,50 (24-28,50). Rvggenmehl 25,50 bis 27,75 (25,50-27,50). Weizenkleie 11,75-12 (11,75 bis 12). Roggenkleie 11,75-12(11,75-12). Wcizenkleiemelasse —,— (—,—). Raps —(—,—). Leinsaat —(—,—). Viktoriaerbsen 41-48 (41—48). Kleine Spetseerbsen 28-34 28-34). Futtererbsen 21—23 (21—23). Peluschken 25-26 25—26). Ackerbohnen 22—24 (22—24). Wicken 27—30 27—30). Lupinen blaue 18—19 (18—19), gelbe 26—27 (25—26). Serradella neue —(—,—). Raps kuchen 18,50 (18,50). Leinkuchen 21,20—21,60 (21,20 bis 21,60). Trockenschnitzel 11,50 (11,60). Sojaschrot 18,70 bis 19,40 (18,50—19,20). Kartoffelflocken 15,80—16,20 (15,60 bis 16). Kisch-Großhandelspretfe. Amtlicher Marktbericht der Städtischen Markthallen- btrektion Berlin. Lebende Fische (für 50 Kilo). Hechte »»sortiert 120—139, groß-mittel 90—100; Zander mittel 150—167; Schleie unsortiert 102—114; Aale unsortiert 130-150, groß 155, groß-mittel 160-170, mittel 170 bis 191, klein-mittel 120—130; Bleie groß 90; Bars« pwß 120—130; Karpfen Spiegel- 20—40er 120; Bunte Fische unsortiert 50—75; Rvddow 50^-65. Schlachtviehmarkt. (Amtlich.) Auftrieb: 2378 Rinder (darunter 606 Och sen, 644 Bullen, 1128 Kühe und Färsen), 1709 Kälber, »017 Schafe, — Ziegen, 8915 Schweine, 200 Auslands schweine. — Preise für einen Zentner Lebendgewicht in ketchsmark: . Ochsen: 7.6. 4. 6. 1. vollst., ausgem., höchsten Schlachtwerts jüngere 58-61 58-61 ältere — — 2. sonstige vollfleischige, jüngere 55-57 54-56 , S. fleischte 49^53 48-52 j 4. gering genährte 42-47 40-46 i !- jüngere, vollkl., höchst?» Schlachtwerts 64-56 63-55 ' ferkelmarkt Oippolöi;wMs am 8. Juni 1929. Die aufgetriebenen 42 Ferkel und 85 Gänse wurden zum Preise von 25—45 und von 5—8 Mark pro Stück verkauft. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. In den 2. Teil des Sommerhalbjahres der Deutschen Müüerschule sind 20 Herren als Besucher der Höheren Mtulerschule eingelreten. Die Begrüßung und Auf nahme fand am 7. Juni statt Die Deutsche Müllerschule wird jetzt von l20 Schülern besucht. Der Männergesangverein „Eintracht" will am nächsten Dienstag abend 8 Uhr, günstiges Wetter vorausgesetzt, im Stadtparke ein Konzert veranstalten. Es ist lebhaft zu be grüßen, daß sich die Vereine immer wieder bereit finden, an den schönen Sommcrabenden die Einwohner durch solche Veranstaltungen zu erfreuen. Bärenburg. Gemeindeverordnetensitzung. Bet der am ver gangenen Donnerstag erstmalig im Sitzungszimmer der Schule statigefundenen Sitzung der Gemeindeverordneten nahm der Bor- sitzende, Bürgermeister Mende, Gelegenheit, dem Kollegium den Dank für die Schaffung dieses schönen Zimmers auszusprechen, welches weiter Verwendung finden soll für die Unterbringung der Volksbibliothek und als öffentliches Lesezimmer für die hier zur Erholung weilenden Gäste. Das Kollegium war außerordentlich befriedigt über die Ausgestaltung dieses Raumes. — Kenntnis nahm man von einem Dankschreiben für eine gewährte Unter stützung. Die Anschaffung einer Fladermotorspritze soll im Auge behalten werden und die erforderlichen Mittel voraussichtlich im nächstjährigen Haushaltplan dafür eingestellt werden. Eine Bor führung der Spritze an Ort und Stelle soll demnächst erfolgen. Einstimmig wirb der vom Gemeinderat unterbreitete, vom Fi nanzausschuß bereits vorberatene Haushallplan für die Gemeinde und Schule genehmigt. Weiter beschließt man für die Schule Delephonanschluß herzustellen. Ein Teil der laufenden Gebühren wird von anderer Seite getragen. Mit 4 gegen 3 Stimmen fin det ferner eine Nebenstelle sür den Gemeindediener vom Ge meindeamt aus Genehmigung. Abgesehen wird von der Forde rung eines Beitrages von der Kirchgemeinde für Bibelstunden usw., die im Winterhalbjahr im Schulgebäude abgehalten werden. Mit der geplanten Verlegung des Schulsteiges gemäß vorgelegter Skizze ist man einverstanden, wenn die Kosten vom Antragsteller übernommen werden und der neue Weg eine Breite von 1,80 Meter erhält. Der Steig soll jetzt entlang der Schule Richtung Turngerät nach der äußeren Ecke des Wiltigschen Grundstückes verlaufen. Als Bedingung wird ferner gestellt, daß die Umzäu nung nach der Ansichtsscile durch Herrn Hein« nicht in Draht, sondern Stengel hergestellt wird. Da das seinerzeit beschlossene Halbtränkverfahren für die Straßenteerung ganz erhebliche Kosten verursacht, wird dieser Beschluß wieder aufgehoben. Man be schließt nun endgültig, Oberflächenbehandlung oorzunehmen und zwar vom Ortseingang bis zu Fritsches Gasthof. Mit der Ueber- wachung wird Gemeindeverordneter Walther als Sachverstän diger beauftragt. Die Arbeiten werden Baumeister Francke, Altenberg, übertragen. Gegen die Kaufgeschäfte Pfeiffer-Heine und Kreher-Eggert werden Bedenken nicht geltend gemacht. Bon Geltendmachung des Borkaufsrechtes wird Abstand genommen. Auf Antrag des Gemeinderates beschließt man, das Gemeinde amtsgrundstück zu umzäunen. Der Zaun soll aushängbar herge stellt werden. Di« Arbeiten werden Baumeister Tröger über tragen. Bon der Wohnungsangelegenheit Heine-Element wird Kenntnis genommen. Der im Entwurf hierfür vorliegende Ver- trag wird genehmigt. Zustimmend nimmt man weiter Kenntnis von den unternommenen Schritten und gepflogenen Verhand- lungen wegen Erhaltung des Skigeländes nach der Försterwiese. Man hofft, mit dem betr. Grundstücksbesitzer noch einen gütlichen Ausgleich herbcizuführcn. Entschieden wird Verwahrung gegen die Schließung des Zugangsweges zum Marienwcg durch die katholischen Schwestern eingelegt. Dem Grundstücksbesitzer wird ausgetrogen werden, das alte Reckt wieder herzustellen, andern^ falls lm Berwaltungsverfahren die Oefsenklichkeit des Weges wieder bergestellt werden wird. Genehmigung findet ferner ein Antrag des Schulleiters um Einführung des vaterländischen Lese buches sowie des Schulailasses von Westermanns. 5n der sich hierauf anschließenden nichtöffentlichen Sitzung wird ein Unler stützungsgesuch abgelchnt, weiter ein Steuererlaßgesuch genehmigt und ferner noch eine Personalangelegenheit behandelt. j Letzte Nachrichten. Die informatorische Aussprache über Seu Staatsver trag mit der römische» Kurie. — Berlin, 8. Juni. Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt mit: Ministerpräsident Dr. Braun rmpfing die Fraltionsvorsitzenden zu einer informa torischen Aussprache über den materiellen Inhalt des, mit der römischen Kurie geplanten Staatsvertrages. Das Staatsministerium war in der Sitzung außer durch! §L» den Vorsitz führenden Ministerpräsidenten durch den Kultusminister Dr. Becker und den Finanzminst ster Dr. Höpker-Aschoff vertreten. Außerdem waren die Staatssekretäre Dr. Weismann und Dr. Lammers, anwesend. Politische Sensation iu London. — Der Liberale Jowett wird Gcneralstaatsanwalt. — London, 8. Juni. Der bekannte Anwalt Jo- ivett, der noch als Liberaler zusammen mit dem Ar- feiterführer Shaw im Zweimänner-Wahlkreis Preston mit großer Mehrheit gewählt worden ist, und bett Konservativen ein Mandat abgenommen hat, ist zur Arbeiterpartei übergetreten, und hat sich bereit er-, klärt, im neuen Kabinett das Amt des GeneralstaaM anwalts zu übernehmen. Drei Todesopfer eines Berkehrsunfalles. - Düsseldorf, 8. Juni. Am Worringer Pla« wollte ein Lastwagen einem aus entgegengesetzter Rt<H tung kommenden Personenwagen ausweichen, wobei « aus ungeklärte Weise aus die Verkehrsinsel fuhr u»M dort zwei junge Mädchen und einen älteren Mann, die auf die Straßenbahn warteten, überfuhr und aM der Stelle aus furchtbarste Weise tötete. Die Unterzeichnung in Paris. — Paris, 8. Juni. Die Unterzeichnung VsS Joungberichts ist gestern nachmittag Programmähig erfolgt. Owen Uoung eröffnete die Sitzung mit Auch? kurzen Ansprache, in der er den Sachverständigen, dankte. Nachdem Moreau kurz geantwortet hatte, WUi^ den die Türen geöffnet, und die Pressevertreter und Photographen eingelassen. Der Unterzeichnungsakt dauerte etwa eine halbe Stunde. Dr. Schacht unter« zeichnete um 5 Uhr 51. Mit einer weiteren Ansprache AoungS war die Unterzeichnung um 6 Uhr 10 ge schlossen. Schwerer Anglücksfall auf der 3ller. — Ms jetzt 4 Todesopfer. Alm, 7. 3uni. Am Freitag nachmittag ereignete sich bei der amtlichen Flußbereisung durch bi« hiesig« Jlutzdaubehörd« auf der Mer ein schwerer Anfall. Der mit 13 bis 14 Personen besetzte Kahn kam an ber öllerbrücke bei Oberkirchberg wohl infolge des hohen Wasserstandes mit einem Brückenpfeiler in Berührung uud kenterte. Alle Insassen fielen ins Wasser. Bisher konnten vier Tote geborgen werben. Einige Verunglückte werben noch ver mißt. Bei den Toten Hanbelt es sich um den Baurat Köhler, den Fluharbeiter Joseph Höfele, ben Wasserbaureferenten aus Stutt gart, dessen Nam« noch nichtfeststeht, und um einen ebenfalls noch unbekannten Herrn aus München. Werdau. Die Stadtverordneten beschlossen dl« Einrichtung des Stadt-Omnibusverstehrs. Der Betrieb soll Mitte Juni aus genommen und durch die Post geführt werben. 3» ber Frage des Anschlusses au di« Landesgasversorgung beschloß man etn- stimmia von einem Beitritt an den FerugasversoryungSverbanb abzusehen. Neumtengrün i. B. 3n der letzten Bezirksausfchußsthung wurde auf eine Aufvag« wogen Bestellung einer Hellseherin M Aufdeckung des Brandes des Gemeindehauses Reumkenyrlln mk- geteilt, baß dieser Beschluß von ber Aufsichtsbehörde aufgehoben ist. Abgesehen 'davon, baß die Aussichten auf ein« Lösung des Dunkels aar nicht sicher slnd, würben durch di« Herbeiholung eines Hellsehers so Hohe Kosten entstehen, daß die Gemeinde als „Kostgängerin des Lastenausgleichsstockes" diese zu tragen nickst kü der Lag« ist. Die Lohnerhöhung der Reichsarbeiter. Berlin, 8. 3uni. Wie der „Borwärls" berichtet, ist am Frei tag in einer Aussprach« der Organisatisnüoertreter der Reichs arbeiter mit dem ReichSsinanzminister eine grundsätzliche Eini gung über die Erhöhung der Löhne der Reichsarbeiter erzielt worben. Der endgültige Abschluß der Verhandlungen werde am Dienstag erfolgen. Ocffentltche Sitzung der Stadtv Edneten zu Dippoldiswalde am 7. 3uni 1929. Zu Beginn der Sitzung fehlen 4 Sladiverordnele, die aber bald sich einfinden. Weiler sind erschienen Bürgermeister Dr. Höhmann und die Siadlräle Schwind, Hamann und öäckcl. Ein Zuhörer. Kenntnis wirb genommen von einem -Dankschreiben deS Schlossermcisters Schmidt für die Beglückwünschung zur goldenen Hochzeit, von einem solchen des Frauenvereins für die haushalt- planmäßige Beihilfe zum Kinderheim, von der Einladung zum 9. AH.-Tag des Vereins „Glück zu!" (Der Vorsitzende bittet um zahlreiche Teilnahme, da es um ehemalige Besucher einer städti schen Lehranstalt sich handle, und knüpft den Wunsch an, die Gäste möchten Während der drei Tage hier sich recht wohl suh len); von der Niederschrift über die Sitzung des Kastenrevision-- verbandes „Weiheritztal" (nach dem genehmigten HauShaltplan entfällt auf Dippoldiswalde 1810 M. an vorläufiger Umlage auf 1929) und von dem Bericht des Schularztes der Handels-, Ge werbe- und Landwirtschaftsschule. AuS letzterem sei folgendes wtedergegeben: Untersucht wur den alle Schulanfänger und alle Schüler und Schülerinnen des 3. Schuljahres, insgesamt 150 Knaben und 55 Mädchen. Der all gemeinen körperlichen Beschaffenheit nach gehörten zu Gruppe I 20 Knaben und 16 Mädchen, zu Gruppe II 93 Knaben unb 26 Mädchen, zu Gruppe III 43 Knaben und 13 Mädchen (größten teils blutarm oder ungenügend genährt). An Fehlern wurden festgestellt: Sehvermögen 18 Knaben und 10 Mädchen; Hörver mögen 1 Knabe und 1 Mädchen; Zähn« 88 Knaben und 31 Mäd chen; Mund, Nase, Hals 42 Knaben und 28 Mädchen (nament lich Vergrößerung <der Gaumenmandeln und Kropfanlage); Haut 10 Knaben und 5 Mädchen; Brustorgane 23 Knaben und 12 Mäd chen (namentlich funktionelle Hcrzstörungen, vereinzelt auch or ganische Herzfehler). Unter schulärztliche Aebcrwachung kamen 9 Knaben und 5 Mädchen. Ansteckende Kraukhelten haben den Schulunterricht nicht gestört. Ein seinerzeit bei der Sparkasse Wiltgcnsdorf aufgenommenes, 300 000 Papiermarli betragendes und jetzt auf 936,75 GM. auf- acwertetes Darlehn will man aus Mitteln der ElektrizitätSwerkS- kasse zurück,zahlen. Bereits im Vorjahre, fo führt Vorsteher Schumann auS, trugen die städtischen Kollegien sich mit dem Gedanken, ein Wohnhaus in städtischer Ncgic zu errichten. Da aber die Mlet- slcucrmiltcl zu sicher finanzierten Privatbauten benötigt wurden, ließ man die Sache fallen, griff sie aber in diesem 3ahre wieder