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Roman-Veilage litt lköW KOUätt vor» Ll-IZ-iöLr» I»LV Lopxiizjtt dx ««rtl» ?«xtitvrm8rr, »»o« <§»»>«> In Maria Staudingers Gesicht malte sich noch größeres Erstaunen, und sie trat einige Schritte auf die Fremde zu. „Christa Wald?" fragte sie dabei erregt. „Oh, sagen Sie schnell, gnädige Frau, kommen Sie von ihr, und wo be>. findet sie sich augenblicklich. Mein Mann und ich sorgen' uns um die junge Dame seit einigen Stunden halb zu Tode. Sie ist nämlich mit dem Wiener Zug, mit dem wir sie erwarteten, gar nicht eingetroffen." „Aber, mein Gott, gnädige Frau, Ihr Herr Gemahl telegraphierte doch nach Laibach, daß Sie erkrankt wären, und daß er Christa Wald daher nicht vom Zuge abholen könne. Und deshalb habe ich sie nach dem von Ihrem Gatten bestimmten Palast-Hotel gebracht." „Nach dem Palast-Hotel, und wir hätten an Fräulein Wald telegraphiert? Aber um Himmels willen, uns ist ja von der ganzen Geschichte gar nichts bekannt!" Nun war es an Frau Ilona, heftig zu erschrecken. „Christa Wald ist nicht bei Ihnen, verstehe ich recht?!" rief sie aus. „Der Portier des Palast-Hotels schickte mich aber doch soeben zu Ihnen ins Bahnhof-Hotel mit der Weisung, daß Sie das junge Mädchen nach hier abgeholt hätten." „Unmöglich, ganz unmöglich ist das alles, gnädige Frau!" stammelte Frau Staudinger ganz außer sich. . Ilona Takats sah verstört und beinahe etwas arg wöhnisch aus die blonde Frau. „Ich, ich begreife das alles nicht mehr", stieß sie dann kopfschüttelnd hervor. „Der Portier erklärte mir doch aber ausdrücklich, daß Herr Doktor Staudinger ihm extra auf getragen habe, mich sofort ins Bahnhof-Hotel zu weisen, die Damen erwarteten mich bestimmt." Maria Staudinger stand bleich bis in die Lippen vor ihr; sie zitterte am ganzen Körper, und mußte sich setzen. „Ich weiß nicht weiter, gnädige Frau", sagte sie dabei ängstlich. „Wollen Sie nicht ein wenig Platz nehmen. Mein Mann wird sogleich erscheinen. Er telephoniert bereits an sämtliche Hotels, in denen möglicherweise Christa Wald ab gestiegen sein könnte. Jetzt freilich erübrigt sich die Nach frage." „Ja, aber wer schickte denn das Telegramm nach Lai bach, wer gab sich dann an Ihrer Stelle als Doktor Stau dinger und Frau aus und nahm das junge Mädchen in Empfang? Und wohin hat man sie gebracht, wenn nicht nach hier? Wer wußte außer Ihnen, liebe Frau Doktor, überhaupt von Christa Walds Ankunft? Es ist ja alles so rätselhaft, so unsaßbarl" rief Ilona TakLts atemlos. Frau Maria hatte Tränen der Angst in den Augen. „Sie muß einem Verbrecher in die Hände gefallen sein!" ries sie außer sich. „Ich begreife nur nicht, wer sich erdreistete, meines Mannes Namen zu mißbrauchen? Wir kennen ja hier in Triest außer flüchtigen Bekanntschaften, die wir während unseres kurzen Aufenthalts machten, keine Menschenseele. Es ist einfach zum Verzweifeln. Gott sei Dank, gnädige Frau, daß Sie gekommen sind, dadurch können wir mit Hilse der Polizei das arme Kind sicher schnell aufsinden. Wo nur mein Mann bleibt l" fügte sie verzweifelt hinzu. Der Genannte trat soeben aufs höchste erregt VS Zimmer. Er sah die Fremde gar nicht, und stürzte fast atemlos auf seine Frau zu. „Denke dir das Ungeheuerliche, Kind, Christa Wald ist gekommen und ist " „Nach dem Palast-Hotel gefahren, von wo sie daS Sha paar Staudinger vor knapp zwei Stunden wieder ab« geholt hat", unterbrach ihn seine Frau. „Stimmt!" rief Staudinger überrascht. „Nur da- ist der Unterschied, daß irgendein Schurke meinen Ramen «nist« brauchte, um irgendeine verbrecherische Absicht auSzM führen. Aber woher kommt dir diese Kenntnis, Maria?" „Wir haben Besuch, Fritz; darf ich dir Frau Ilona TakLts vorstellen, die sich aus der Reise liebenswürdige« weise Christa Walds annahm." „Gnädigste, Sie wissen also, wo die Braut meinest Freundes zu finden ist?" rief der kleine Doktor erfreut aus. „Leider nicht, Herr Doktor; es tut mir leid, Ihre Sorge« um die junge Dame vermehren zu müssen. Ich kam hie« her, da ich glaubte, Christa Wald bet Ihnen vorzufftweu. So sagte mir wenigstens der Portier des Palast-Hotels dem Sie angeblich die neue Adresse mitteilten." Doktor Staudinger war unwillkürlich zurückgeprallh und starrte für wenige Minuten beinahe entgeistert auß die schöne, junge Frau. „Zum Teufel!" stieß er dann erregt hervor, „da- wird' ja immer verwickelter. Verzeihen Sie meine Worte, Gust», digste", fügte er dann schnell hinzu, „aber Sie sehe» mich in meiner großen Sorge um den Verbleib der junge» Mädchens in keiner beneidenswerten Verfassung." „Wir sind Leidensgenoffen, lieber Doktor", entgegnet! Ilona TakLtS aufseufzend. „Ich selbst bin über da» Be« schwinden der mir in kurzer Zeit liebgewordenen Freun din untröstlich, und möchte alles aufbieten, sie zu fwdea." In überstürzten Worten berichtete Ilona TakLtS mm Doktor Staudinger von ihrer Reise mit Christa Wald und was sich zugetragen hatte. „Ein Telegramm? Unglaublich! Meine Frau ist nicht krank gewesen. Natürlich waren wir auf dem Bahnhof leider umsonst!' rief Staudinger außer sich, und Nef wie der vor Erregung im Zimmer umher. „Wer aber sollte es dann für Sie getan haben, Herr Doktor? Bevor Sie kamen, zerbrachen Ihre Frau und ich uns bereits darüber den Kopf. Haben Sie denn jemanden von Christas Ankunft erzählt?" , Staudinger schüttelte erst heftig verneinend den Kopf, dann aber blieb er plötzlich mitten in seinem Dauerlimf stehen, und ries: „Den Kaminskys, richtig, dem Kaufmann Kaminsky und seiner Frau, die wir abends in einer Weindiele kennengelernt, und mit denen wir gestern eine Autotour machten, denen haben wir alles brühwarm berichtet!" „Oh, mein Gott, Fritz, wenn du recht hättest", ent gegnete Frau Maria weinerlich. „Ach, Fritz, und da» Lil- Christa Walds hast du ihnen auch gezeigt!" „Das Bild!" Staudinger faßte jetzt hastig in seine Briefliche. „Wo habe ich es denn?" fragte er dann erschrocken, u»N begann sämtliche Taschen zu durchwühle». „Es ist fort, Maria, verschwunden", erklärt« er dam«, ermattet auf einen Stuhl finkend. „Fort", stammelte seine Frau. „DaS ist ja entsetzlich dann hätten wir O jq nM einmal, UH her