Volltext Seite (XML)
16. KONZIL DER TH „HOCHSCHULSPIEGEL" 13/84 - SEITE 3 ■ I Aus dem Referat des Rektors, Genossen Prof. Dr. Manfred Krauß Zu den Ergebnissen der Diskussion zur „Konzeption für die Gestaltung der Aus- und Weiterbildung der Ingenieure und Ökonomen in der DDR" und den Schlußfolgerungen daraus ten an. Subjektive Interpretationen, Prestigedenken in Fachrichtungs strukturen, Fragen zur gesellschaft lichen Einordnung des künftigen In genieurs und Ökonomen, unberech tigte qualitative Wertungen der Pro file I und II hinderten uns zeit weise, das erforderliche Schrittmaß für die notwendige Klärung inhalt licher Fragen zu finden. Diese Hemmnisse sind im wesent lichen überwunden, und es wurde der tiefgründige Meinungsstreit zu Grundpositionen der Konzeption in den Vordergrund gestellt. Aus gehend von der Wissenschaftspoli Seit September des vergangenen JahreE führen — wie überall in unse rem Lind — auch die Hochschulleh rer, Mitarbeiter und Studenten unse rer Hochschule gemeinsam mit den Praxispartnern tiefgründige Diskus- Bionen zu den Erfordernissen der „Konzeption für die Gestaltung der Aus- und Weiterbildung der Inge nieure und Ökonomen in der DDR“. Inhalt und Verlauf der Diskussion haben verdeutlicht, daß wir mit der Verwirklichung dieser hochschul- und bildungspolitischen Vorgaben die bislang bedeutsamste und kom plizierteste Aufgabe zur weiteren Er füllung des Politbürobeschlusses vom 18. März 1980 in Angriff ge nommen haben. Auf der Grundlage des heute gültigen und des bewährten Bil dungskonzeptes wollen wir recht zeitig den künftigen wissenschaft lichen und volkswirtschaftlichen Entwicklungserfordernissen Rech nung tragen, um so Wissen schaft und Bildung als ausschlag gebende Faktoren des volkswirt schaftlichen Wachstums zu entfal ten“. Damit bereiten wir ein per spektivisches Konzept der Aus- und Weiterbildung von Ingenieuren und Ökonomen für lange Zeit, d. h. für die nächsten 20 bis 30 Jahre, vor. Dabei gilt es, aus einem tiefgreifen den Verständnis dieses bildungspo litischen Anliegens weitreichende Schlußfolgerungen aus der Wissen schafts- und Produktivkräfteent wicklung zu ziehen und Bildungsin halte und Methoden kontinuierlich weiterzuentwickeln. Deshalb haben wir immer darauf gedrängt, daß die Perspektive von Wissenschaft und Technik be stimmender Ausgangspunkt und Grundlage der Diskussionen war. Die vielfältigen Gespräche und Be ratungen haben geholfen, die objek tiv qualitativen neuen Züge der Ent wicklung von Wissenschaft, Tech nik und Produktion und ihrer enge ren Verflechtung näher zu bestim men und erste Ableitungen für künftige Ausbildungsinhalte zu tref fen. Die Diskussion wird zunehmend vom disziplinären und interdiszipli nären wissenschaftlichen Meinungs streit und den sich daraus er gebenden höheren Anforderungen an die Qualität und Effek tivität der Aus- und Weiterbildung der Ingenieure und Ökonomen ge tragen. Die Beteiligung von führen den Vertretern der Kombinate und Betriebe, mit denen unsere Sektio nen gemeinsame Forschungsaufga ben lösen, Kader austauschen und bei der Durchführung der Berufs praktika erfolgreich zusammenar beiten, sowie das Auftreten von Mit gliedern des Gesellschaftlichen Ra tes unserer Hochschule vor verschie denen Gremien erhöhten das gegen seitige Verständnis für die spezifi schen und gemeinsamen Probleme und Aufgaben. Das 16. Konzil ist Anlaß, um al len Hochschulangehörigen und unse ren Praxispartnern für die vielfälti gen und interessanten Überlegun gen und Vorschläge zur künftigen Ausbildung von Ingenieuren und Ökonomen zu danken. Ausgehend von dem gegenwärti gen bereits anspruchsvollen wis ¬ senschaftlichen Niveau der Erzie hung und Ausbildung unserer Stu denten an den Hoch- und Fachschu len unserer Republik sowie den not wendig ständig erweiterten Ange boten an Weiterbildungsveranstal tungen, verfügen wir über solide Grundlagen zur Verwirklichung der neuen Ausbildungskonzeption. In die Aussprache hierzu traten wir be kanntlich im September 1983 mit einer Hochschullehrerkonferenz. Vor diesem Gremium wurden das Anliegen des Politbürobeschlusses vom 28. Juni 1983 sowie die Inhalte und Zielstellungen für die zu füh renden Diskussionen erläutert. Trotzdem liefen auch bei uns die Be ratungen nicht ohne Schwierigkei tik unserer Partei, den Grundten denzen der wissenschaftlich- technischen Revolution, der ökono mischen Strategie und dem Absol ventenbild, wie es der X. Parteitag formulierte, ergeben sich aus dem Verlauf der bisherigen Diskussionen auch erste verallgemeinerungsfä hige Standpunkte zu übergreifenden Anforderungen an die künftige Ausbildung, die wir in Fortsetzung der Diskussion als gegeben betrach ten sollten: 1. Eine solide mathematisch- naturwissenschaftliche Grundla genausbildung bildet die Basis für das Verständnis der Fachgebiete und ermöglicht, in die angrenzen den Disziplinen einzudringen. 2. In der technischen Grundla genausbildung ist weiter zu disku tieren, inwieweit traditionelle Lehr gebiete noch den neuen Anforde rungen künftiger Ausbildungsin halte gerecht werden und welche Gebiete sich im Ergebnis der Ent wicklung von Wissenschaft und Technik zu technischen Grundlagen gebieten entwickelt haben bzw. ent wickeln werden. 3. In der Ökonomieausbildung der Ingenieurstudenten sind in Ab hängigkeit von den Grundprofilen das Primat der Ökonomie sowie der Zyklus Wissenschaft — Technik — Produktion — Absatz \ im Zusam menhang mit den ökonomischen Ge setzen des Sozialismus sowohl aus volkswirtschaftlicher Sicht als auch aus der Betrachtung des Reproduk tionsprozesses der Kombinate und Betriebe bewußt zu machen. Be sondere Aufmerksamkeit ist auf den volkswirtschaftlichen Leistungs- und Effektivitätszuwachs durch um fassende Nutzung des Intensivie rungsfaktors Wissenschaft und Tech nik zu richten. 4. Die zunehmende Internationali sierung der Arbeitsteilung sowie der' wissenschaftlich-technischen und ökonomischen Prozesse stellt höhere Anorderungen an die Fremd sprachenkenntnis der Hochschulab solventen. Sie ist, wie unlängst auf der Wissenschaftlich-Methodischen Konferenz Fremdsprachenausbil dung beraten, an den mit der Kon zeption gestellten höheren Maßstä ben zu messen. 5. Mit der künftigen Ausbildungs konzeption ist ein höheres Niveau in der selbständigen wissenschaft lichen Arbeit der Studenten zu er reichen. In diesem Prozeß muß es uns wirksamer gelingen, das Lei stungsniveau der Studenten zu för dern und zu fordern. 6. Für die künftige Ausbildung der Ingenieure und Ökonomen sind die Qualität der Praktika und ihre zeitliche Einordnung bedeutsam. Das hohe Niveau des Ingenieur praktikums bildet eine gute Aus gangsbasis für die weitere Profilie rung dieses Ausbildungsabschnittes. Wir haben begonnen, erste inhalt liche Grundpositionen zu bestim men. Zur weiteren Förderung des Eindringens in die Inhalte der Kon zeption ist aber noch konsequente) i von den weitrechenden Aufgaber i der Universitäten und Hochschuler. ? in der entwickelten sozialistischer. : Gesellschaft auszugehen. Zusammen fassend seien für die nächste Etappe , der inhaltlichen Diskussion fol- 1 ' gende Schwerpunkte genannt: 1. Das Verständnis für das Anlie- ■ gen der Konzeption, für ihre strate- • gische Bedeutung ist bei allen Hoch-! schulangehörigen weiter zu vertie- [ fen. Unter der Verantwortung der ■■ Hochschullehrer ist der Dialog mit ■ den Studenten und unseren Pra- ' xispartnern zu vertiefen. 2. Die zu erwartende Wissen- ■ schaftsentwicklung und die Dyna- mik von Wissenschaft und Technik bis über das Jahr 2000 hinaus sind in ihrer vielfältigen Verflechtung in den Wissenschaftsdisziplinen noch tiefgründiger einzuschätzen und zum Ausgangspunkt der weiteren Präzisierung künftiger Ausbildungs inhalte zu machen. 3. Aus der objektiven Wertung des bereits hohen Niveaus der Aus bildung und ihrer notwendigen qua litativen Neugestaltung sind die künftigeff Ausbildungsinhalte noch deutlicher aufgaben- und zeitbezo gen zu differenzieren. Dabei ist eine spürbare Hinwendung zu den Aus bildungsanforderungen des Pro fils II zu erreichen. 4. Aus der Einheit von Aus- und Weiterbildung sind grundsätzliche Positionen zu künftigen Weiterbil dungsanforderungen zu erarbeiten. Dazu sind auch Vorschläge für eine Konrolle der Hochschulleiung und Weiterbildung sind grundsätzliche Positionen zu künftigen Weiterbil dungsanforderungen zu erarbeiten. Dazu sind auch Vorschläge für eine funktions- und tätigkeitsbezogene Weiterbildung erforderlich. 5. Die uns übertragene Erprobung in der Fachrichtung Angewandte Mechanik, die unter unmittelbarer Kontrolle der Hochschulleitung und der Fakultät Maschineningenieur wesen steht, ist für den Erfahrungs gewinn und seine schnelle Verall gemeinerung zu nutzen. Ähnlich werden wir mit der am 1. Septem ber 1984 beginnenden Ausbildung in der Vertiefungsrichtung Informatik verfahren. IIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIOIIililiIllilllIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIiIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlllilllillllIllllIIlilllIlIIlIlllllllllllllllHllllllllllilll Aus dem Diskussionsbeitrag des Genossen Prof. Dr. Erich Walther, Sektion Wiwi Zur Ausbildung von Ökonomen für die metallverarbeitende Industrie und für die Leichindustrie Aus den bisherigen Diskussionen haben wir erkannt, daß die Klärung von Grundpositionen vom vollen Erfassen des Inhaltes und des Zie les der beschlossenen Konzeption ausgehen muß, von ihrer politisch- ideologischen Fundierung, von der Fähigkeit, weitsichtig zu denken und von der Bereitschaft, subjekti vistische Vorstellungen, wie immer sie auch verpackt werden, zurück zustellen. Es geht nicht darum, so zu taktieren, daß „man sich selbst auf jeden Fall wiederfindet“. Ein einfaches, wenn auch modifiziertes Extrapolieren der jetzigen Ökono mieausbildung auf die Anforderun gen an den Ökonomen der 90er Jahre und des Jahres 2000 geht am Kern der Dinge völlig vorbei. Es geht uns um grundlegende Verän derungen nicht extensiver, sondern intensiver Art, vor allem qualitative inhaltliche Veränderungen unter Beachtung bildungspolitischer As pekte. Eine erste Grundposition ist das Ableiten der Anforderungscharakte ristik und der daraus resultierenden Einsatzgebiete des künftigen Öko nomen aus der langfristigen wis senschaftlich-technischen und volks wirtschaftlichen Entwicklung. Die auf der Grundlage des Marxismus- Leninismus unter den Produk tions- und Reproduktionsbedingun gen der 90er Jahre basierende Ein heit von Politik und Ökonomie ist die Grundlage für die Formulierung der politischen und fachlichen Ver antwortung des künftigen Ökono men. Als zweite Grundposition ist zu formulieren, daß der künftige Ökonom, der an der TH ausgebildet werden wird, ein zweigorientierter Ökonom sein muß, kein zweigneu- traler. Eine dritte Position betrifft die Wahl bzw. das Angebot des Grund profils. Unsere Sektion wird ent sprechend ihren Möglichkeiten künf tig Ökonomen vorwiegend nach den Erfordernissen des Grundprofils 2 ausbilden, d. h. Absolventen, die hauptsächlich Aufgaben der soziali- stischen Betriebswirtschaft in den Betrieben und Kombinaten eines Industriezweiges zu lösen haben. Eine vierte Grundposition ergibt sich aus der Klärung der Frage, in wieweit wir an unserer Hochschule einen Ökonomen ausbilden, der den Anforderungen des Grundprofils 1 entspricht. Wir können ihn ausbil den nicht als Volkswirtschaftler, sondern ebenfalls zweigorientiert, aber mit vertieftem volkswirt schaftlichem Wissen. Er sollte nur für die Zweige ausgebildet werden, für die bei uns auch ein Ökonom nach dem Grundprofil 2 ausgebildet wird. Das ist rationell. Wir haben in den letzten Wo chen begonnen, gemeinsame Posi tionen der künftigen Ausbildung von Ökonomen mit den Wissenschaftlern der TU Dresden zu erarbeiten. Be züglich der inhaltlichen Ausgestal tung der Ausbildung künftiger Öko nomen nach Grundprofil 2 stimmen wir weitgehend überein. Wir haben auch gemeinsame Grundpositionen bezüglich der inhaltlichen Schwer punkte für die künftige Ökonomie ausbildung der Ingenieure. Wir werden uns in unserer weite ren Diskussion an der Sektion und mit Praxispartnern zur Schaffung des bildungs- und wissenschaftspoli tischen Vorlaufes für die künftige Ausbildung der Ingenieure und Öko nomen auf folgende Aufgaben kon zentrieren : 9 Weitere Präzisierung der Be rufsbilder und des Inhaltes der Aus bildung für Ökonomen nach beiden Grundprofilen für die Leichtindu- strie und den Werkzeug- und Ver arbeitungsmaschinenbau. In der Sit zung des Rates unserer Sektion am 25. 6. 1984 wurde festgelegt, daß die verantwortlichen Hochschullehrer bis September ihre Lehrinhalte ent sprechend den Anforderungen des Grundprofils 2 konzeptionell aus- textieren und vorlegen. • Intensiver Gedankenaustausch mit der Sektion Sozialistische Be triebswirtschaft der TU Dresden mit dem Ziel der weiteren Präzisierung inhaltlicher Anforderungen für die Ausbildung der Ökonomen und die ökonomische Ausbildung der Inge nieure und • Übergabe der inhaltlichen Schwerpunkte der Ökonomieausbil dung künftiger Ingenieure an na turwissenschaftliche und an inge nieurwissenschaftliche Sektionen unserer Hochschule mit der Bitte um Intensivierung der Zusammen arbeit auf diesem Gebiet. Aus dem Diskussionsbeitrag des Genossen Axel Demmler, SG 80/30, Sektion FPM Zur Mitwirkung der Studenten an der Diskussion zur Ausbildungskonzeption Wir legten und legen unsere Meinung als Studenten im Rah men der FDJ-Mitgliederver- sammlungen, der APO-Versamm- lungen und nicht zuletzt direkt in Lehrveranstaltungen dar, wo uns Hochschullehrer dazu aufforder ten, unsere Hinweise und Vor schläge vorzubringen. Durch diesen regen Meinungs austausch kam es zu vielfältigen Diskussionen auch unter uns. Ge rade von den Studenten der 80er Matrikel, die also zur Zeit am längsten an der TH studieren, ist darauf verwiesen worden, daß bewährte Ausbildungsab ¬ schnitte und Lehrveranstaltungen ■auf alle Fälle beibehalten, wenn nicht sogar ausgebaut werden soll ten. So bewährt sich zum Beispiel die breite Anlegung der Wissens vermittlung durch das Grund lagenstudium. Gerade in späteren Studienabschnitten trifft man des öfteren auf Probleme, die nur verstanden und gelöst werden können mit dem dort vermittel ten Wissen. Des weiteren ist die Konfronta tion mit der Praxis — unter an derem im Rahmen des Ingenieur praktikums — sehr förderlich zur Erzielung hoher Leistungen auf wissenschaftlich - schöpferischem Gebiet und zur prakti schen Anwendung erworbenen Wissens. Ebenso sind auch Lehrveranstal tungen, wie zum Beispiel Spezial seminare, in denen zu ausgewähl ten fachlichen Aspekten Praxis partner auftreten, eine sehr gute Möglichkeit, derartige Probleme mal aus einer etwas anderen Sicht beleuchtet zu sehen. | Wir haben jedoch auch einige Hinweise zur weiteren Verbesse- | rung der Ausgestaltung des Stu- | diums. So müßte das Grundlagen- | Studium stärker als bisher mit | Beispielen und Verbindungen zur | fachspezifischen Ausbildung | durchsetzt sein, um dem Studen- ten gleich von Anfang an den Zu- | sammenhang von Grundlagen- | wissen und Fachwissen noch bes- Iser als bisher zu verdeutlichen. | Des weiteren ist es erforderlich, | den Studenten so früh wie mög- jlich zu eigenständiger wissen- I schaftlich-schöpferischer Arbeit I anzuregen. Neben allen guten I Erfahrungen auf diesem Gebiet | verbirgt sich hier noch | eine große Reserve, um einen | Leistungsanstieg und auch eine bessere Berufsmotivation der Stu- Identen zu erzielen. Dies kann ’u. a. dadurch geschehen, daß wir gleich im 1. Studienjahr kleine, lösbare Aufgaben gestellt bekom men, wie das an unserer Hoch schule schon zum großen Teil er folgreich gehandhabt wird. Das sollte vor allem im Rahmen von Jugendobjekten, wissenschaft lichen Studentenzirkeln u. a. m geschehen. Ein dort erzieltes Er folgserlebnis wirkt sich positiv auf das gesamte Studium aus. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist allerdings, daß im Stunden plan periodisch Tagte für wissen schaftlich-schöpferische Arbeit vorgesehen sind, so wie das schon mit der vorlesungsfreien Studien zeit zum Teil geschehen ist. In meinem Ingenieurprakti kumsbetrieb konnte ich feststel- len, daß die Ingenieure in allen Bereichen des Betriebes immer mehr mit mikroelektronischen Anlagen und Einrichtungen kon frontiert werden. Es muß deswe gen schon im Studium ein anwen derorientiertes Kennenlernen der Bedienung und Möglichkeiten dieser Einrichtungen erfolgen. Das ist meiner Meinung nach ein Erfordernis für alle Studenten. Absolventen werden in vielen Fällen als Leiter von verschie denartigen Kollektiven eingesetzt. Es. sollte deshalb nach unserer Auffassung schon frühzeitig auf Leitungsfragen eingegangen wer den. So sollte zum Beispiel die Lehrveranstaltung Sozialistisches Recht schon eher durchgeführt werden und ihre Wirksamkeit durch Seminare erhöht werden. In dieser Lehrveranstaltung, sind wir auch über unsere Rechte und Pflichten belehrt worden, und schon unter diesem Gesichtspunkt wäre eine Vorverlegung in das 1. oder 2. Studienjahr begrüßens wert Grundlagenwissenschaften) sehe Aus dem Diskussionsbeitrag des Genossen Prof. Dr. Horst Aurich, Sektion VT müßte in größeren Gebieten des Maschinenbaus disponibel möglich sein. 2. Konstruktionsingenieure für die Konstruktion von Maschinen, Bau gruppen und Bauelementen. Sie erfüllen vorrangig Aufgaben der Konstruktion und Berechnung von Baugruppen und Bauelementen sowie deren Gestaltung. In volks wirtschaftlich notwendiger Anzahl werden erzeugnis-systemorientierte Konstruktionsingenieure ausgebildet, wobei besonders gute Kenntnisse des im Erzeugnis zu realisierenden Verfahrens vorhanden sein müssen. Sie sind in der Lage, ökonomisch herstellbare und effektiv einsetzbare Konstruktionen mit der zugehörigen Konstruktionsdokumentation zu er arbeiten und die Überleitung der Erzeugnisse in die Produktion zu sichern. Sie betreuen die entwickel ten Erzeugnisse in der Serienpro duktion. Sie beherrschen zum ratio nellen Arbeiten das rechnerunter stützte Konstruieren. Da die organisatorische Form der Ausbildung auch weiterhin die Fach richtungen sind, sollten aus der Dis kussion bzw. aus den Überlegungen zur Ausfüllung der Formen der Konstrukteursausbildung diese abge leitet werden. Dabei wird es „reine“ Profil 1- oder Profil 2-Fachrichtun- gen geben, aber auch solche, die da zwischen liegen. Aus diesen Überle gungen muß sich zwangsläufig auch die Länge des Studiums ergeben. Positive Erfahrungen der Fachschu len sind einzubeziehen. Die Ausbildung der Konstrukteure sollte mehr individualisiert werden und der Problemausbildung ein grö ßerer Raum eingeräumt werden. Stu denten sollten gemeinsam mit Wis senschaftlern an der Lösung größe rer konstruktiver Aufgaben arbeiten und sich dabei bilden. Zur Ausbildung von Konstrukteuren für die metallverarbeitende Industrie und die Verarbeitungstechnik Das Konstruieren ist ein inge nieurwissenschaftlicher Komplex mit eigenen Begriffen, Gesetzmäßig keiten und Verfahren. Dabei werden die Erkenntnisse anderer Wissen schaftsgebiete (mathematisch-natur wissenschaftliche, gesellschaftswis senschaftliche Gebiete und techni- schöpferisch, spezifizierend und an passend in eine neue Qualität inte griert. Durch die Einführung der Fachspezifika — im Sinne eines Be zuges auf unterschiedliche Erzeug nissysteme — bildeten sich aus der Einheit von Verarbeitungs- bzw. Fertigungsverfahren und techni schem Gebilde konstruktive Wissen- schaftsgebiete, wie z. B. Verarbei tungsmaschinenkonstruktion, Werk zeugmaschinenkonstruktion heraus. Daraus ergeben sich in der Ausbil dung der Konstrukteure eine Reihe von Aufgaben wie • die Vermittlung von Kenntnis sen des in der Maschine zu realisie renden Verfahrens, e das Erwerben und Ausprägen von Fähigkeiten zur schöpferischen Entwicklung und Weiterentwicklung des zum Wissenschaftsgebiet gehö renden Erzeugnissystems, bei Kennt nis dessen Baugruppen und -ele- menten sowie • zur Einbeziehung von Erkennt nissen der Grundlagen- und anderer Wissenschaften, • das Darstellen und Erkennen von Möglichkeiten der Rationalisie rung der Konstruktionstätigkeit. Diese Aufzählung zeigt eine we sentliche Seite der Konstrukteurs ausbildung. Das Entwickeln und Trainieren von Fähigkeiten ist do minierend. Auf der Grundlage der Entwick lungstendenzen der Volkswirtschaft, aus bildungspolitischen und bil dungsökonomischen Erfordernissen sowie unter Berücksichtigung des in ternationalen Standes ist eine Aus bildung der Konstrukteure in zwei Profilen zu überdenken: 1. Entwicklungsingenieure für die Entwicklung und Konstruktion von Maschinensystemen und Maschinen. Sie erfüllen vorrangig die Aufga ben der Neu- und Weiterentwick lung in der Systemkonstruktion. Sie entwickeln bzw. optimieren Wirk- prinzipe zu neuen produktiveren Verfahren, indem dafür konstruk tive Lösungen gefunden werden. Sie sind in der Lage, Erzeugnisse und Baugruppen auf der Basis solider Grundlagenkenntnisse zu konstru ieren (CAD/CAM-Lösungen), opti mal auszulegen (Leichtbau, hoher Gebrauchswert) und anwender- und fertigungsbezogen zu gestalten. Die Entwicklungsingenieure des Maschinenbaus (Konstruktion) soll ten auf größere Fachkomplexe bezo gen ausgebildet werden. Ihr Einsatz