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HOGHSCHULSPIEGEL ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Nummer 16/17 August/Sept. 1983 20 Pfennig 3 24 •,w Kurz notiert ------ - — Besondere Förderung leistungs starker Studenten und Schüler In der Sektion Mathematik unserer Hochschule wurden von der staatlichen Leitung in enger Zusammenarbeit mit der FDJ- GOL konkrete Festlegungen ge troffen zur weiteren Förderung leistungsstarker Studenten der Matrikel 81 und 82. So ist vorge sehen, daß fünf bis sechs Jugend freunde das weitere Studium nach Sonderstudienplänen absol vieren. Des weiteren werden acht Studenten der Matrikel 80 sowie sieben der 81er Matrikel indivi duell von Hochschullehrern be treut werden. Schließlich wurden zwei Studenten für ein einjähri ges Teilstudium in der Sowjet union vorbereitet. Bei der Förderung mathema tisch begabter Talente wurden hervorragende Ergebnisse erzielt. So gelang es, sämtliche vordere Plätze bei den Bezirksolympia den Mathematik sowie Physik durch Schüler der Spezialklassen zu erringen. Ferner zählen zu den Erfolgen ein erster und meh rere zweite sowie dritte Plätze bei der DDR-Olympiade Mathe matik bzw. bei der zentralen Physikolympiade. Bemerkenswert auch, daß der Spezialklassenschüler Bernd Schmutzler Teilnehmer der dies jährigen Internationalen Mathe matikolympiade in Paris war und dort einen dritten Preis er ringen konnte und darüber hin aus für die originelle Lösung einer Aufgabe eine Anerkennung erhielt. Hochschul ausbildung für libysche Bürger anderTH Mit Beginn des diesjährigen Herbstsemesters nehmen an der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt 158 libysche Bürger ihr Studium auf, nachdem sie im Verlauf von zehn Monaten an der Ingenieurschule für Maschi nenbau der TH Karl-Marx-Stadt, Sitz Breitenbrunn, einen berufs theoretischen und -praktischen Vorkurs absolviert haben. Die dreieinhalbjährige Ausbil dung (mit jährlich 11 Monaten Studienzeit) erfolgt auf der Grundlage speziell dafür erar beiteter Studiendokumente an den Sektionen Fertigungsprozeß und -mittel, Wirtschaftswissen schaften und Technologie der metallverarbeitenden Industrie in den Fachrichtungen Fertigungs mittelentwicklung, Fertigungs prozeßgestaltung, Betriebswirt schaft und Betriebsgestaltung. Die insgesamt acht Seminar gruppen werden im rekonstruier ten Internat Thüringer Weg 3 untergebracht. Die Studenten Jürgen Piske und Hans Christian Weyke während ihres Produktionseinsatzes innerhalb des diesjährigen FDJ-Studentensommers im Karosserierohbau, einer Abteilung des VEB Sachsenring Zwickau. Foto: Gerd Meier Bewährungsprobe „drittes Semester" Ringen um hohe volkswirtschaftliche Effekte und sinnvolle Freizeitgestaltung Überall in unserem Lande helfen in diesen Tagen und Wochen Stu denten der Universitäten, Hoch- und Fachschulen, wichtige volks wirtschaftliche Aufgaben an der Seite der Arbeiter in den Betrieben, im Forst, auf dem Bau... zu erfül len. Sie tun. dies mit hoher Einsatz bereitschaft. So zum Beispiel nehmen Studen ten unserer Hochschule in diesem Jahr bereits zum fünften Mal am Studentensommer im Rahmen der „FDJ-Initiative Berlin“ teil. Wie das Mitglied der Teillagerleitung Berlin, Genosse Aribert Wisocki (Tmvl), be richtete, haben sie dabei die unter schiedlichsten Aufgaben in den ver schiedensten Einsatzbetrieben zu be wältigen, ob bei der Arbeit auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld oder bei der Herstellung elektrotechni scher Geräte im VEB EAW Berlin- Treptow. Ihre besonderen Anstrengungen gelten dabei der lOOprozentigen Normerfüllung — und die erzielten Spitzenwerte liegen bei 130 Prozent. Nach gemeinsam verbrachten Tagen bei der Arbeit und ebenso vielen in Erinnerung bleibenden Erlebnissen wurde Abschied genommen von den polnischen Studenten. Brigadeleiterin Alina Krogulec erhält für ihr Stu dentenkollektiv Erinnerungsgeschenke vom Bauleiter Haury überreicht. SRV-Botschaft dankt für bewiesene hohe Einsatzbereitschaft Kurz vor dem Abschluß des 17 Sommerlagers vietnamesischer Stu dierender in der DDR hatte die Bot schaft der Sozialistischen Republik Vietnam zu einem Empfang einge laden. In Anwesenheit der Genos sen Erwin Elster, Sekretär der SED- Bezirksleitung, Werner Krauß, Sekretär der SED-Stadtleitung, Prof. Dr. Hermann Nawroth, Sekre tär der ZPL unserer Hochschule, und weiterer Vertreter staatlicher Leitungen sowie von Massenorgani sationen übermittelte Botschaftsrat Genosse Dang Tran Ngoan allen An wesenden den herzlichen Dank für die bei der Sicherung der materiel len Voraussetzungen bewiesene hohe Einsatzbereitschaft. Sie habe wesentlich zum Gelingen des an der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt bereits zum zweiten Mal durchgeführten Sommerlagers beigetragen. Vor allem die Mitar beiter in den Wohnheimen sowie das Personal der Mensen hätten al les in ihren Kräften Stehende getan, beste Voraussetzungen zu schaffen. Mit herzlichen Worten dankte Botschaftsrat Genosse Dang Tran Ngoan (3. v. r.) für die Schaffung der guten Bedingungen für ihr diesjähriges Sommerlager vietnamesischer Studierender. Herzlichen Glückwunsch, Bettine Jahn! Weltmeisterin über 100 m Hürden der Frauen Bei den erstmals in diesem Jahr in Helsinki durchgeführten Welt meisterschaften der Leichtathleten sicherte sich Bettine Jahn — Stu dentin an der Sektion TLT unserer Hochschule — mit ausgezeichneten 12,35 s den Titel einer Weltmeiste rin über 100 m Hürden der Frauen. Diese Zeit liegt sogar ein Hundert ¬ stel über dem Weltrekord, konnte aber wegen zu starken Rückenwin des keine Anerkennung finden. Damit wurde das 83er Jahr für Bettine Jahn zum erfolgreichsten in ihrer bisherigen Laufbahn — so zum Beispiel errang sie den Titel einer Halleneuropameisterin über 60 m Hürden sowie den einer DDR- Meisterin über 100 m Hürden. Und nur wenige Tage nach den er folgreichen Hürdensprints stellte Bettine Jahn erneut ihr beachtli ches sportliches Können unter Be weis: Sie siegte beim Europacup- Finale der besten acht Leichtathle tikmannschaften in ihrer Spezialdis ziplin. In Kolloquien Große Belege verteidigt In allen Wissenschaftsbereichen der Sektion Informationstechnik wurden im Juni 1983 wissenschaft liche Kolloquien zur Verteidigung der Großen Belege durchgeführt. An diesen Veranstaltungen, die in dieser Form zum erstenmal erfolg ten, nahmen die zuständigen Be treuer, weitere Hochschullehrer, Mit arbeiter und Studenten teil. Die Kandidaten waren damit ge zwungen, die Ergebnisse ihrer wis senschaftlichen Arbeit einem größe ren Zuhörerkreis vorzutragen und sich so einem echten wissenschaft lichen Meinungsstreit zu stellen. Die hierbei gesammelten Erfah ¬ rungen erweisen sich als positiv und unterstreichen die Notwendig keit derartiger Kolloquien bei der Erziehung der Studenten zu erhöhter Selbständigkeit und Eigenverant wortung. Im Hinblick aut die Diplomver- teidigungen ist vorgesehen, trotz des relativ hohen Zeitaufwandes im Herbstsemester Zwischenverteidi gungen vorzunehmen zu bisher er reichten Arbeitsergebnissen bei der Erstellung der Diplomarbeiten. Auch die Studenten selbst beton ten, daß derartige Kolloquien wert voll sind für die eigene Persönlich keitsentwicklung. Die Friedenspolitik der sozialistischen Staaten ist Inhalt und Richtung unseres Wirkens Den Teilnehmern an der diesjäh rigen „FDJ-Initiative Berlin“ ist die Beteiligung am traditionellen Sub botnik ebenso selbstverständlich wie das Mitwirken an Friedens schichten — einer Initiative, die von der Bezirksorganisation Karl-Marx- Stadt anläßlich des Karl-Marx- Jahres ausgelöst wurde. Neben der Arbeit wird aber auch sehr viel fün eine sinnvolle Freizeit gestaltung getan. Konzerte, Disko theken, Foren bilden ein umfang reiches Rahmenprogramm für die drei Wochen im Studentensommer. Dampferfahrten auf der Spree, Besu che im Berliner Freizeit- und Erho lungszentrum, gemeinsam mit dem Gastgeberstadtbezirk Köpenick or ganisierte Solidaritätsaktionen so wie Pionierfeste für Köpenicker Schüler — all das bestimmt gleich falls den Alltag der FDJler in ihrem „dritten Semester“. Auch die im VEB Fahrzeugbau „Ernst Grube“ Werdau eingesetzten Studenten der Seminargruppen 82/18 und 82/19 (Sektion MB) leisten wichtige Arbeiten, indem sie den Ar beitern dieses Betriebes bei der Her stellung von Hängem sowie von Spe zialaufbauten für den Nutzkraftwa gen W 50 L zur Hand gehen. So ar beiteten Studenten — wie Brigadelei ter Arnd Kuchenbecher (82/19) mit teilte — zum Beispiel in der Bohrerei und Dreherei, der Schmiede, der Stanzerei sowie in der Endmontage für Achsen, Anhänger und Prit schen. Die vielseitigen und interes santen Arbeiten wurden nach den geforderten Normen und in guter Qualität erfüllt. Mit diesen Leistungen setzten die in Werdau eingesetzten Studenten gute Traditionen fort. In einer Zeit der skrupellosen Hochrüstung, der Mißachtung und demagogischen Verdrehung des Grundbedürfnisses der Menschen nach Frieden durch die Staaten des NATO-Paktes weisen die Repräsen tanten der Länder des Warschauer Vertrages in ihrer gemeinsamen Er klärung zum wiederholten Male al len Völkern den Weg zur Verhütung eines nuklearen Infernos. Der Appell enthält praktische und reale Schritte zur raschen Normali- sierung und Entspannung. Er ist zugleich aber auch eine ernste War nung vor illusionären Vorstellungen über die Folgen der verantwortungs losen, NATO-Strategie. Für mich als Erzieher ist es Ge nugtuung und Verpflichtung, auf je ner Seite zu stehen, die mit hohem Verantwortungsbewußtsein, mit Klarheit, Festigkeit und Entschlos senheit die Einheit von Frieden und Sozialismus in ihrer Politik reali siert. Dieses Bewußtsein verleiht unse rer täglichen Arbeit bei der Erzie hung und Ausbildung der Lehrerstu denten Inhalt und Richtung. Dr. sc. paed. Hempel, Sektion E MiIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIiIIIIIIIII mII in Magnifizenz Prof. Dr.-Ing- habil. Krauß Herzlich willkommen, liebe Studenten der Matrikel 83! Mit Ihrer Immatrikulation an der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt beginnt für Sie ein neuer bedeutsamer Lebensabschnitt. Nach einer intensiven Vorbereitung auf das Studium in der Abituraus bildung, in der gesellschaftlichen Praxis oder in den bewaffneten Organen wollen Sie sich in den nächsten Jahren die theoretischen und praktischen Voraussetzungen aneignen, um in den verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Le bens in unserem sozialistischen Staat verantwortungsvolle Aufga ben übernehmen zu können. Die vor Ihnen stehenden Ziele Werden von Ihnen eine hohe Lei stungsbereitschaft. politische Stand haftigkeit und ausgesprägte gesell schaftliche Aktivität verlangen. Sie sind Studenten einer sozialistischen Bildungseinrichtung unseres Landes und tragen damit eine hohe Ver ¬ antwortung für die Lösung der Auf gaben bei der weiteren Festigung der entwickelten sozialistischen Ge sellschaft. Das schließt neben her vorragenden Studienergebnissen vor allem das Bekenntnis zur Politik von Partei und Regierung und die Bereitschaft zur Verteidigung unse res Vaterlandes ein. Das Studium wird von Ihnen ein hohes Maß an Studiendisziplin ver langen, weil nur derjenige die An forderungen, die die Gesellschaft an ihn stellt, erfüllen kann, der ständig nach hohen theoretischen und prak tischen Fähigkeiten strebt. Studieren — das heißt doch „sich bemühen“. Wir verstehen das so, daß jeder Student selbst nach im mer neuen Kenntnissen suchen muß, daß er jederzeit bemüht sein muß. Probleme aufzuspüren und sie zu lö sen. Dieser Drang nach neuestem, anwendungsbereitem Wissen und seine initiativreiche, schöpferische schäft einordnen können. Gleichzei- Umsetzung im Knobeln um die. be- tig soll er die Einheit von wissen- ste Lösung — all das' ist für viele schaftlich-technischem und -geistig- von Ihnen neu. kulturellem Studium durchsetzen Die Hochschullehrer und wissen- helfen. Das erfordert von Ihnen schaftlichen Mitarbeiter unserer auch ein intensives Studium gesell- Hochschule werden Sie bei Ihrem schaftswissenschaftlicher Diszipli- Bemühen nach besten Kräften un- nen. Im Vordergrund steht dabei terstützen. Bewältigen müssen Sie das Studium der Weltanschauung jedoch ihre Aufgaben selbst in den der Arbeiterklasse, des Marxismus FD J-Kollektiven Ihrer Seminar- Leninismus, weil das Leben in unse- gruppen. Sie werden aber auch sehr rer Gesellschaft klare klassenmä- bald merken, daß das selbständige ßige Positionen verlangt. Finden von Lösungen auch das Sie beginnen diesen neuen Lebens- Selbstbewußtsein stärkt, die Person- a bschnitt in einer Zeit, die durch lichkeit formt und eine tiefe innere eine sehr ernste internationale Si- Befriedigung hervorruft. tuation gekennzeichnet ist. Es ist ein erhebendes Gefühl, selb- Noch in diesem Jahr will der ständig in die Geheimnisse der Wis- USA-Imperialismus durch die Sta- senschaft eindringen zu können, tionierung atomarer Mittelstrecken- Aber auch hier gilt ein altes Sprich- raketen in Westeuropa das an- wort, demzufolge vor dem Preis der nähernde militärische Gleichge- Fleiß steht. Das beginnt mit einem wicht in der Welt zu seinen Gun umfassenden Studium der Grundla- sten verändern. genwissenschaften, die die Voraus- Das beschwört eine ernste Gefahr Setzung für das Eindringen in die für die Erhaltung des Weltfriedens Fachwissenschaften sein müssen, herauf. Alle friedliebenden Kräfte Ein sozialistischer Wissenschaftler in der Welt setzen sich gegen das Be- muß jedoch allseitig gebildet sein, streben des USA-Imperialismus und Er muß gesellschaftliche Zusam- seiner Satelliten in der NATO zur menhänge begreifen und seine eige- Wehr, unseren Planeten in ein ato- nen Aufgaben in den Rahmen der mares Inferno zu stürzen. Immer Gesamtentwicklung unserer Gesell- stärker werden dabei die Friedens ¬ vorschläge der Sowjetunion und der sozialistischen Staatengemeinschaft zum Symbol dieses Kampfes. Es bedarf wohl keiner Frage, daß der Student einer sozialistischen Hochschule eine , große Mitverant wortung für den Erfolg in diesem Kampf hat. Im sozialistischen Ju gendverband haben wir uns im „Frie derisaufgebot der FDJ“ Ziele ge stellt, die. ein würdiger Beitrag für das Ringen um die Erhaltung des Friedens sind. Der Grundsatz, daß nur im Frieden ein erfolgreiches Studium absolviert werden kann, ist für uns oberstes Gebot. Den Frieden zu sichern heißt aber auch den Sozialismus zu stär ken. denn je stärker dieser ist, um so sicherer ist der Frieden. Darin be steht eine wichtige Verantwortung für Sie. Ihr Studium dient in erster Linie dazu, die Voraussetzungen zu schaffen, daß Sie in Ihrem künfti gen Einsatzgebiet in der Industrie, in der Schule und in anderen Berei chen des gesellschaftlichen Lebens zur Stärkung des Sozialismus bei tragen. Das bedeutet, durch den Einsatz aller schöpferischen Potenzen mit dafür Sorge zu tragen, daß die hu manistischen Ziele unserer Gesell ¬ schaft, die in der Einheit von Wirt schafts- und Sozialpolitik zum Aus druck kommen, rasch verwirklicht werden können. In diesem Sinne wird Ihr Stu dium die Vorbereitung auf eine wei tere wichtige Etappe in Ihrem Le ben, die Tätigkeit als Naturwissen schaftler, Ingenieur, Ökonom oder Lehrer sein. Es gilt für Sie, einen wesentlichen Grundsatz der Wis senschaftspolitik unserer Partei ver wirklichen zu helfen, das Wissen schafts- und Bildungspotential der Universitäten, Hoch- und' Fachschu len noch wirksamer für die Stär kung der DDR und als Faktor volks wirtschaftlichen Leistungswachstums einzusetzen. Wir erwarten von Ihnen, daß Sie sich des in Sie gesetzten Vertrauens würdig erweisen und durch hohe Studienleistungen, durch beispiel haften Fleiß vom ersten Studientag an sowie durch eine ausgeprägte Studiendisziplin und durch aktives gesellschaftliches Engagement den Auftrag unseres sozialistischen Staa tes ehrenvoll erfüllen. Ich wünsche Ihnen einen erfolg reichen Studienbeginn und beglück wünsche Sie zu Ihrer Immatrikula tion an unserer Technischen Hoch schule.