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Hierdurch hat er seine eigene Höchstleistung um 1,4 Sekunden verbessert. Bei der gleichen Veranstaltung be wältigte der deutsche Rückenmeister Frölich ein 50-AardS- Frei stil schwimmen in 26,2 Sekunden. rr In der Stettiner Waldlausmeisterschast, die am ver flossenen Sonntag auSgetragen wurde, siegte im Einzellauf der ehemalige Hamburger Boltze (Stettins tn 19:86,2 gegen seinen Klubkameraden Kapp (SO Meter zurück) DaS Ein- Mause» der Klasse B sah Mohnke (Polizei Stettin), das Laufen der Altersklasse Horn (Stettiner S. C.) an -er Spitze. rr Deutscher Sieg bei »Berlin—Sottbus—Berlin". Die klassische Straßenfernsahrt von Berlin nach dem Spreewald über 249I Kilometer bildete am Sonntag die Premiere der dieSsährtgen großen Kämpfe aus der Landstraße. Noch nie «ar das Interesse an der Fahrt so stark wie in diesem Fahre. Zunächst war daS Tempo der Berufsfahrer »icht besonders scharf, so daß fast alle von Defekten betroffenen Fahrer wieder aufschlteßen konnten. Tin schwerer Stur» kurz hinter Zossen warf den Franzosen Alancourt und den Berliner Nörenberg auS dem Rennen. DaS gleiche Ge schick ereilte später den Belgier Bermandel, der durch einen Zchlüsselbeinbruch zur Aufgabe gezwungen wurde. DaS Endergebnis war folgendes: 1. Richard Huschke 8:18:11; 2. Belloui N Lg.; 8. Heinrich Suter,- 4. H. Nebe: S. OSkar Lietz: 6. Getsdorf. rr Im Aachener Motorradrennen siegte am Sonntag * 24 Stunden laug stand bei einem Moorbrand in Cumberland ein Berg von annähernd 1000 Metern Höhe M Flammen und bildete in einem Umkreis von 80 Kilo metern einen schauerlich-schönen Anblick. * Ter verstorbenen Schauspielerin Sarah Bernhardt soll in Paris ein Denkmal gesetzt werden. » Eine Kunstseidenfabrik in Brescia (Oberitalien) wurde von einem Großfcuer vollkommen eingeäschert. * Beim Zusammenstoß eines Dampfers mit einem däni- ichen Motorfahrzeug kamen, nach einer Kopenhagener Mel- »ung, 12 Menschen ums Leben. * Anläßlich eines Streites verletzte ein Knecht in Wall- «awe bei Salzwedcl einen Mitknecht so schwer, daß er bald daraus starb. * In Bevern (Hannover) fuhr ein ehemaliger Gutsbe sitzer gegen einen Straßenbaum und brach sich das Genick. * Der frühere Pfarrer von Reinsdorf Herm. Dürre ist auS dem Dienst der auhaltischen Landeskirche ausgc- Weden, um als Geistlicher nach Chile zu gehen- * An einem ungesicherten Bahnübergang bei Karls- safen (Bezirk Kassel) wurde ein 24-jährigcr, tauber Ar beiter vom Zuge überfahren und getötet. * Das 6. Deutsche Brahmsscst sindet in Heidelberg von, 29. Mai bis 2. Juni statt. Die musikalische Leitung liegt in den Händen Wilhelm Furtwänglers. * Bei einer Gaskesselexplsion tu der Nahe vvn Buka rest büßten fünf Arbeiter däs Leben ein. mit einem Vorsprung von 385 Meter in 10:33,4, er mußte sich aber in der Klasse II, für die ein Enblauf von 30 Kilo- Meter vorgeschriebcn war, von Soenius tn 20:22 mit 24 Me ter schlagen lassen. rr 11:0 i« der Hockeyliga. Der vergangene Sonntag führte in Berlin-Dahlem den Berliner Sportklub und den Berliner Hockey-Club zusammen. Das Tressen endete mit einem, für Ligaverhältntsse ungewöhnlich hohem Torerged- i'.is, einem 11.0 (!) Stege des Sport-ClubS. Einen derart hohen Toruntcrschicb konnte man bis setzt bei Spielen der führenden Berliner Vereine noch nicht verzeichnen. rr Im Internationalen Schachturnier in Semmering war der Stand nach der 16. Runde folgender: Spielmann 12X-, Aljechin 11 (1), Vidmar 11, Tartakower 10k (1). Ntmzowitsch 10k, Tarrasch Sk, Rubinstein, Grünfeld v. rr 800 Kilometer in 3 Stunden 40 Miuntem. Nach einer llonboner Meldung ist der dänische Militärflieger Botved ««f seinem Ostasten-Flug tn Bagdad gelandet. Die zurück- »«legte Entfernung von Aleppo nach Bagdad beträgt 800 Kt- «meter, die in 3 Stunden 40 Minuten durchflogen worden ß«d. rr Cambridge besiegt Oxford. Im berühmten englische» Universitäts-Achter, der alljährlich auf der Themse zwischen -e» Mannschaften der Universitäten Cambridge und Oxford auSgetragen wird, siegte tn diesem Jahre unerwartet leicht die Mannschaft von Cambridge tn der hervorragenden Zeit »»« 19 Minuten und 29 Sekunden mit fünf Bootslänge» vor Oxford. Der F«ßballson»tag. Die Vorrunde um den Kampfspielpokal. Der letzte Märzsountag brachte die Vorrunde um den Pokal des Deutschen Fußball-BundeS, der diesmal als Sampsspielpokal ausgetragen wurde. Während Süddeutsch land erwartungsgemäß tn München Mitteldeutschland mtt 3:1 schlagen konnte und auch Norddeutschlaud in Hamburg mit dem gleichen Ergebnis den Baltenverband besiegte, gab «S i« Berlin eine große Ueberraschung, da Berlin gegen Nüdvstbeutschlanb 1:4 unterlag. Die Berliner Niederlage ist eine Folge der vollkommen unverständlichen Anordnungen deS Berliner BerbandeS. Verelne wie Wacker 04, Vorwärts und BSV W, die nur je einen Spieler stellten, erhielten den Sonntag spielsret. Tennis Borussia aber, das 8 Spieler stellen sollte, mußte zum Pokalspiel antretenl Ebenso Unton-Oberschöneweidr, -aS 2 Spieler stellte. Bereits am Sonnabend hatte Uuion-Oberschöneweide mtt 4:2 gegen Weißensee 1900 gewonnen, während Norden- NW. keine Mühe hatte, Concordia-Wittenau 8:0 zu schlagen. FSV. Frankfurt landete den ersten Sieg, FV Saar brücken sicher 4:2 schlagend Dagegen mußte sich BfN. Mann- heim gegen den Karlsruher FB. mit einem 2:2 begnügen. In Mitteldeutschland, Süobstdeutschland und im Bal- tcnverband fanden mit Rücksicht aus den Bundespokal keine Meisterfchastseudspiele statt. rr Treffe« Samson—Haymann verlegt! Wie beinahe vorauszusehen war, ist nunmehr auch der Ausscheidungs- kampf Samson—Haymann der Vertagung verfallen. Der BDF. teilt mit, daß infolge „technischer Schwierigkeiten" der AnSscheidungökampf Samfon—Haymann aus den 16. April, also zwei Tage nach dem 16. Berliner Sechstagerennen, ver schoben werden mußte! rr Prefsetagung der Deutschs»« Turnerschatt. Zu Ostern sindet in Hildesheim die diesjährige Prcssetagung der Deut schen Tiirnerschast statt. Sie dürfte die bisherigen erheblich an Umfang übertreffen. Die Tagung beginnt mit einer Stt» znng deS PresseausschusseS der D. T. Dann folgt die Ta gung der KretSpressewarte der 18 deutschen Tnrnkreisc. rr Berteidiguug seines Titels. Bei Sorau brachte aus einer zehn Kilometer langen Strecke der Südostdeutsche Leichtathletik-Verband seine Waldlaufmeisterschaft zur Durchführung. Der Verteidiger des Titels, Schneider- Hirfchberg gewann den Lauf wiederum, und zwar in 34:18,2. rr Dresdener Boxsteg über Prag. Bor 3500 Zuschauern hat dieser Tage eine Dresdener Voxmannschaft mtt 6:4 eine Prager Städtemannschaft geschlagen. Wiewohl die Prager über einen harten Schlag verfügten, waren die Dresdener doch ihren Gegnern erheblich überlegen. rr Deutsche Fußballer in Holland. Der erste SB. Jena wird zu Pfingsten eine Wettspielreisc nach Holland aus führen. Bisher sind Spiele vorgesehen in Vcnlve und Haar lem. rr Städtckampf im Degenfechten. In Hannover standen sich die Mannschaften vvn Berlin, Hamburg, Leipzig und Hannover gegenüber, die sich auS Fechtern des Bundes und der Turnerschaft znsaminensctzten. Allen Erwartungen zu wider unterlag Berlin und ging deS Max-Rtchter-Wander- pretseS verlustig. Hamburg trug mit 22,7 den Sieg diWM rr Die ErössnungS-Nadrennen in Leipzig gehen am ersten Ostcrfeiertag vor sich. Die Dauerrcnneu haben mit Miguel-Frankreich Wittig und Lcwanow-Bcrlin, Nvscllen- Köln und Rommel-Leipzig eine hervorragende Besetzung ge funden. Auch in den Fliegerrennen sind spannende Kämpfe zu erwarten, haben doch Lorenz, Hahn, Schrage, Kirbach, Henry Mayer usw. gemeldet. Von besonderem Interesse ist das Dcbnt des Neulings Lvngardt. Die Getreuen von Jever. Eine Bismarck-Erinnerung zum 1. April. Ziemlich pünktlich betreibt in diesem Jahre der Kiebitz sein Brutgeschäft. Doch das war nicht immer so. Es sind jetzt 51 Jahre her, seit die einstmals viel genannten „Getreuen von Jever", die alljährlich am i. April dem Fürsten Bismarck die berühmte Zahl von 101 Kiebitzeiern zu übersenden pflegten, ihre Absicht nicht aussühren konnten, weil der sehnlichst erwartete Vogel infolge der Launen eines übermäßig strengen Winters sich verzögert hatte. Erst gegen Mitte veS Monats konnte das fällige Präsent mit einer poetischen Entschuldigungsformel nach Berlin abgehen. Ein Jahr später, 1876, war es nicht besser. Und wiederum legte man der bereits längst berühmt ge wordenen Sendung eine plattdeutsch gereimte Epistel bet, diesmal mit einer gewissen Anspielung auf die den Kiebitzlaunen ähnlichen Gepflogenheiten der Diplo maten: „De Kiewit leevt de Winkeltög Just as de Diplomaten; Drum hett he trotz de Börjabrssünn Uns doch wäär luren laten. Mit diesen beiden Ausnahmen war allerdings die benötigte Menge auf den Feldern und Wiesen Olden burgs und Ostfrteslands sonst immer rechtzeitig -ü beschaffen gewesen. Freilich ließen sich die „Getreuen" die Mühen des nicht immer dankbaren Suchens nicht verdrießen. Unablässig durchstreiften sie mit ihren An- , gehörigen das Gelände, und oft war es bitter schwer, die festgesetzte Zahl zu bekommen. Warum es gerade 101 Eier fein mußten, die man Bismarck von Jever aus alljährlich stiftete, ist nie so recht bekannt geworden. Kiebitzeier sind aber eine Delikatesse für zahlungsfähige Feinschmecker, und da man wußte, daß der Kanzler die schwarzgefleckten appe titlichen Dinger sehr schätzte, so bildete sich in der klei nen oldenburgischen Stadt eine Grüppe von Verehrern Bismarcks, die sich ein Vergnügen daraus machten, ihm regelmäßig zu seinem Geburtstag am ersten April die leckere Spende zu übersenden. Daß gerade der nie derdeutsche Bezirk von Jever der Mutterboden dieser Huldigung wurde, ist kein Zufall; war es doch hier am ehesten möglich, rechtzeitig eine größere Anzahl von Kiebitzeiern aufzubringen. Bald nach der ersten Sendung entwickelte sich aus dem losen Zusammen schluß der Jeverschen BtSmarckschwärmer ein fester Ver ein, der seine Sitzungen in einem bestimmten Lokal abhielt und dort auch sein eigenes Bismarckzimmer einrichtete. Der ersten Sendung hatten die Absender der Kiebitzspende ein Zitat aus Schillers „Glocke" bei gelegt, nämlich die bekannten Zeilen: „Das Schönste sucht er auf den Fluren, womit er seine Liebe schmückt." Der also freundlich Beschenkte dankte den Spen dern nicht persönlich, sondern ließ tn der in Bremen erscheinenden „Weser-Zeitung" ein Inserat aufgeben, in dem er „an die Getreuen von Jever^ einige freund liche Worte richtete. Don dieser Redewendung Bis marcks stammt der Name des kleinen Bundes her, der auf seine Ktebitzeier-Berbindung mit dem Kanzler nicht wenig stolz war. T ndstmk. X Ter Brocken wnngen. Lange Zeit hindurch hat man sich vergeb! emüht, auf dem höchsten Gipfel des Harzes, dem B n, einen Radio-Empfang zu stande zu bringen. nmehr jedoch ist es endlich gelungen, auch diese: ..toten Punkt', deren es noch mehrere andere gibt, > bezwingen. Neber die Ur sachen freilich, die dc. Empfang bisher vereitelt ha ben, konnte noch nichts festgestellt werden. Vermutlich waren atmosphärische Störungen im Spiel. X Verschwörung vurch — Ravio. Aus Barcelona wird mitgeteilt: Etwa seit acht Lagen ist in Spanien eine geheime Funkstation in Betrieb, die sich in den Dienst der Opposition gestellt hat. Täglich erhalten die Radiotetlnehmer aus dieser geheimnisvollen Quelle die Nachrichten, die nicht gedruckt werden durften: über die Beschlüsse der Regierung, über die Ereignisse in Marokko usw. Die ganze spanische Polizei ist alar miert und sucht; bisher ist eö nicht gelungen, die inge niösen Verschwörer zu entdecken. Wenn das so weiter geht, liegt die Möglichkeit vor, daß die Regierung den gesamten Radioverkchr zeitweilig sperrt. X Ter Rundfunk im Dienste der Schiffahrt. Von nun ab wird die britische Admiralität die Schiffahrt funkentelegraphisch davon unterrichten, wo und wann von der englischen Kriegsmarine Hebungen, die der Handclsschiffahrt gefährlich werden können, abgehal ten werden sollen. X Rundfunk nn» Nordlicht. Nachdem bisher nur sehr spärliche Beobachtungen über den Einfluß von Nordlicht auf die Radiotiber,nittluna vorlaacn. konn- > ten nun kürzlich bei einem sehr stark äüftretenden Nord licht in England wertvolle Wahrnehmungen gemacht i werden. Namentlich der Norden Englands konnte die Station Daventrh nur sehr schwach hören. Auch meh- rere andkre Stationen, vordem noch sehr deutlich ver nehmbar, waren in ihrer Sendewirkung merklich beein trächtigt. Häufig stellte sich ein plötzliches Aussehen des Empfanges ein. Im Süden Englands dagegen ist es zu keinerlei Störungen gekommen. Daraus darf man wohl folgern, daß die Störungen umso geringer sind, je weiter das Nordlicht entfernt ist. Vom Monat April. Das rasche Fortschreiten des Frühlings gibt sich ' im April sehr deutlich in einem erheblichen Höhersteigen ! der Sonne zu erkennen. Die Tageslünge wächst in ! diesem Monat schon recht wesentlich über die Länge der Nacht hinaus. Während am 1. April die Sonne um 5.38 Uhr früh aufgeht und um 6.32 Uhr abends untergeht, erscheint am letzten Apriltag das Tages gestirn bereits um 4.36 Uhr früh, um erst um 7.20 Uhr abends hinter dem Nordwesthvrizont zu versinken. Mit dem neuen Monat beginnt die gesteigerte Arbeit in Feld und Garten. Dem Jäger beschert der April manche ersehnte Feierstunde, denn prächtiges Fe derwild hat tn diesem Monat Minnezeit. Vor allem ist es der Auerhahn, der die Sehnsucht zahlreicher Jäger bildet. Bedauerlicherweise steht dieser Sehnsucht ein arg gelichteter Bestand gegenüber, sodaß von Jahr zu Jahr die Zahl der Hahnjäger stets geringer wird. Vom Standpunkte der Witterung aus ist der April als garstig, launenhaft und tollpatschig verschrien. Gar zu üble Erfahrungen mit ihm haben auch seit je reichlich bestätigt, daß man ihm nicht mit Unrecht schwer mißtraut. Hoffentlich aber wetß sich der un- galante Geselle wenigstens während der Ostertage die notwendige Reserve aufzuerlegen, damit man am Auf erstehungstag einige Stunden wenigstens draußen im Gottesgarten der Natur verleben darf. was Kaudmöräer profitieren. Bon vr. I. R. Spinner- Berlin. In fast allen größeren Staaten Europas steht auf Raub mord noch die Todesstrafe, wird dieses Delikt neben de» Lustmord als di« schlimmste Art der verbrecherischen Tötun» überhaupt betrachtet, ja eine bei einem Raub zugefügte, erst später tödliche Verletzung wird wie Raubmord bestraft, oh« Rücksicht darauf, ob die Tötung beabfichtiot war oder nicht. Raub mit Tötung verbunden ist ein Qualifikationsfall fiir das Schafott, und nur selten überlegt man sich dabei, wie weit diese Taten von der Ueberlegung entfernt find, welche als Grundmoment fiir den Begriff des Vorsatzes gc- fordert werden. So sehr uns die Ausmerzung des Straßen- räuber- und Ranbmördertums angelegen sein muß, so läßt sich doch die Tatsache kaum verkennen, daß der fiir die Tat aufgewendete Energieverbrauch und das Risiko, dafür hin gerichtet zu werden, im Widerspruch mit dem wirklich reichten Gewinne steht. Der Raubmörder ist tatsächlich, mm verschwindenden Ausnahmen abgesehen, der unrentabelst« Lerbrecherberuf, den es gibt, denn nur selten werde« dabei Werte erbeutet, welche auch nur ein entferntes Aeqntvslent für vernichtetes Menschenleben und die Gefahr das Verlusts« ocs eigenen Kopfes rechtfertigen würden. Diese Auffassung kam mir zum erstenmal so recht äugen- fällig zum Bewußtsein, als Ich einen Raubmordfall nnt« Leuten von der Landstraße zu untersuchen hatte. Tief t» Winter auf einsamer Landstraße in schneeverwehte» Hoch, malde. Die Leiche eines Wanderarbeiters wurde »1t «d» geschlagenem Schädel tagelang nach dem erfolgte« Mor*» durch Zufall aufgefunden. Ein Mann von der Stratz» Erntearbeiter im Sommer, Vagant und Fechter 1» Wirrt«- zog er mit einem Koffer am Stock durch die Land«. L» Koffer fehlte und auch — die Schuhe. FeftgestelN «a«, daß er sie unmittelbar im letzten Dorfe hatte besohlen lassen n ? darauf gewartet hatte. Diese Schuhe waren weg, und u einer Bank unweit der Mordstelle fanden wir den s ,ev in den ein Paar alte Schuhe landfremder Machart e> ,rpackl war. Auch die Ausweispapiere fehlten. — Um c u Paa» alte, nur besohlte Schuhe und die armseligen Papiere de» Landstreichers hatte ihn ein anderer Fechtbruder mit eine» Tannenstrotzen über den Kopf gehauen. Die Tat: unzweifel. hast ein Raubmord, wie er im Buche steht; die Sühne: lebenslängliches Zuchthaus; der Täter: ein tschechischer Halb- idiot. Ein Paradigma der Raubmörder, die gedankenarm un impulsreich mit dem erstbesten Gegenstand jemand auf de« Kopf hauen, weil sie sich einbilden, der andere besitze über- Haupt etwas, das genommen werden könne. Es sind i» Durchschnitt nur die geistesärmsten Individuen, welche sich auf eine solche Tat vorsätzlich einlassen; bei allen andere» ist sie ein aus dem Moment erwachsender Totschlag, eine situationsbedingte Affekttötung. Der Durchschnittsraub mörder steht turmhoch unter dem Einbrecher, der mü Intelligenzaufwand und Geschick relativ stets mehr erbeut« und dabei ein ungleich geringeres Risiko läuft. Der durch seinen unerschütterlichen Hinrichtungswille u bekannte Berliner Raubmörder Leest hat knapp 100 Marl erbeutet und gehört damit noch zu den glücklicheren Ge> winnern seiner Gilde. Lin französischer Gelehrter hat eine Uebersicht üb^ 13 Raubmorde zusammengestellt, an denen 24 Täter beteilig waren. Der Durchschnittsgewinn war 98,40 Fr. pro Tat. d. h. pro Kopf des Täters nur 52,30 Fr. Dafür aber fiele» ihre Köpfe. In Algier waren drei Thafseurs d'afrique einem Bauer» als Heuschreckenschutz zugeteilt. Sie ermordeten ihn uns raubten ihm 2,75 Fr. Dafür bestiegen sie alle drei das Schafott Die Beispiele ließen sich hundertfach vermehren, um z» zeigen, daß sich gerade im Raubmord eine kopflose Desperado ieele austobt und in einem Gewaltakte ergeht, der weit ne» iedcr klaren Ueberlegung entfernt ist. So wird der Raubmord zum unrentabelsten aller Delikts um Bagatellen, die in der Form von Mu. ub zur Stilluuc des Hungers mit tageweisem Gefängnis gesühnt werde» könnten, Menschenleben unk fast stets auch das eigene ve« aichtend. Denn, so " * r es klingen mag, am Raubmorl profitiert nur... der Henker. "7 MM *