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Picasso: /Heine Kwnst ist (9affe Zum Werk des spanischen Malers Pablo Picasso (1881 -1973) I Über sieben Jahrzehnte rastlosen, fast besessenen Schaffens als Maler, Grafiker, Bildhauer, Illustrator, Kunsthandwerker, in Theaterdeko ration und Collage gingen am 8. April in Mougins mit dem Tode Pablo Picassos zu Ende. Von Churchill und dem damaligen US-Präsidenten Tru man als „Aufrührer“ erklärt, von den Kunstmalern und Museen in al ler Welt der Gefragteste unter den Lebenden, für dessen Werke schwin delerregende Preise gezahlt werden, mit seiner zum Fluge aufgestiegenen Taube Gestalter des weltweiten Frie denssymbols, ein Künstler, der den hellenistischen Geist ebenso gekonnt ausdrückte, wie er auch ständig neue Stile entwickelte — so reich wie sein Werk, so vielseitig und sich immer wieder erneuernd war die Persönlich keit Picassos. Vielseitig und widersprüchlich sind auch die Meinungen über sein Werk. Manche möchten ihn gern zu einem überzeitlichen Phänomen machen: „Picasso war eine Kunstperiode für sich“ — dieser Ausspruch Ilja Ehren- burgs, mit dem er die große Ver ehrung der sowjetischen Menschen für Picasso zum Ausdruck brachte, soll herhalten, Picassos Schaffen aus der sozialen Gebundenheit herauszu lösen und als eine Art Naturereignis darzustellen. Andere betrachten ihn als Stammvater des Modernismus, der die überkommenen Gestaltungs weisen durchbrach und anspruchsvol lere Sehgewohnheiten verlangte, manche nennen ihn einen Kubisten, weil er auch in dieser Stilart schuf. Am ehesten trifft die Bezeich nung „naiver Naturalist“ zu, der nach der Natur beginnt und dann viele Ausdrucksmittel sucht, immer wieder neue Entwürfe in anderer For mensprache, bis er die Übereinstim mung zwischen der Form und seinem Anliegen findet. Aber es soll Sadie der Spezialisten bleiben, Picassos Werk formal in Perioden, Stilarten usw. aufzuteilen, wenn das überhaupt möglich ist. In allen seinen Werken verkörpert sich eine ideologisch-ästhetische Position, die nur aus der immer stärkeren Par teinahme des Künstlers gegen die imperialistische Zerstörung des Le bens und für den gesellschaftlichen Fortschritt begriffen werden kann. Es ist das tiefe Eindringen in die Pro zesse der Auflösung einer alten Le bensweise und der Herausbildung einer neuen Widerspiegelung der unversöhnlichen Klassenauseinander setzung zwischen Kapitalismus und Sozialismus, das seinen Werken, den großen und den kleinen Themen, ihren Sinn und ihre ästhetische Schönheit verleiht. Picassos Partei- lichkeit erschöpft sich nicht in den gewählten Themen. Es ist zugleich eine philosophisch geprägte Partei lichkeit, die sich in der Dialektik seiner Betrachtungsweise offenbart, in der Unzufriedenheit mit ober flächlichem Abtasten, im Suchen nach der formalen Struktur, die den inne ren Wahrheitsgehalt der Aussage er lebbar und geistig spannungsreich macht. Versteht man sein Werk von dieser Position, begreift man besser die großen Entscheidungen seines Le bens, die aktive Teilnahme in der Resistance, die Verurteilung des Franco-Regimes, des imperialistischen Krieges, der Massaker in Korea und Vietnam, sein Wirken in der Welt friedensbewegung bis hin zur Unter stützung der Bewohner seiner süd französischen Wahlheimat durch den tatkräftigen Aufbau einer großen keramischen Industrie, die vielen Menschen Arbeit und Existenzgrund lage bietet. Er hat sich als Kämpfer verstanden und seine Kunst als Waffe für den Fortschritt gebraucht. „Mein Beitritt in die Kommunistische Partei ist die logische Folge meines ganzen Lebens, meines ganzen Werkes“, schrieb er 1944, als er Mitglied der FKP wurde, organisierter Mitkämp fer der Genossen, mit denen er im gemeinsamen Kampfe in der Resi stance zusammengewachsen war. Als „Darsteller einer Epoche, welche zum Kommunismus drängt“, so hat ihn Arnold Zweig treffend charakteri siert. Picassos frühe Schaffensperioden standen unter dem Einfluß van Goghs. Czezannes, Toulouse-Lautrecs und anderer. Die moralische Anteilnahme am Leben der Schwachen, der Parias der Gesellschaft dominierte in den Themen der Jahrhundertwende — arme Landbewohner, Artisten, Ruhe lose, gequälte Kreatur. Die Menschen wurden überschlank-zerbrechlich und mit einem Hauch Melancholie darge stellt. Die „Familie des Harlekin“ (1905) stammt aus dieser Zeit. Im lyrisch-heiteren, so scheinbar unbe- schwerten Grundton dieses Bildes spürt man die Anteilnahme, das Mit leid mit dieser Familie heraus, deren Glück unsicher wirkt, die für ihren Existenzkampf zu schwach erscheint. Anders das 1916 entstandene Bild „Harlekin mit Guitarre“, bei dem sich Picasso kubistischer Stilmittel bedient. Hier geht es nicht mehr um eine Kunst des Mitleids, hier wird die Figur eckig, hart, als Widerspruch aufgebaut, hier soll Bewegtheit in der Zirkusarena als Akteur deutlich werden. Man spürt, das Ringen um einen aufbegehrenden Ausdruck, den Protest, der trotz der dekorativen Wirkungen von dieser Gestaltung ausgeht. Es wäre vermessen, auf zwei Bei- Dr. R. Pakulla damit eine wesentliche Station der Weiterentwicklung Picassos markie rend. spiele eine umfassende Aussage über die ideologisch-ästhetische Entwick lung in dieser Zeit zu gründen. Die beiden Bilder können nur illustrie ren, daß sich hier das innere Bild vom Menschen wandelt, daß Mitleid in Zorn und Empörung umschlägt — Reiseland Sowjetunion Kürzlich informierte der Direktor des Werbe-Informations-Büros „Intou rist“ in der DDR, Genosse Latyschev, über die weiteren Vorhaben auf dem Gebiet des Tourismus. Er brachte u. a. zum Ausdruck, daß die DDR einer der bedeutendsten Partner der Sowjetunion auf dem Gebiet des Touris mus ist. So wird z. B. im Jahre. 1973 der millionste Tourist aus der DDR in der UdSSR erwartet. Genosse Latyschev informierte über die Bemühungen von „Intourist“, das Angebot an Reisen für DDR-Bürger und auch die Vielfalt der Reisen zu erhöhen. So sind 1973 z. B. Reisen in die Moldauische SSR neu im Angebot, und mehr Plätze werden auch in den Schwarzmeer-Kurorten zur Verfügung gestellt. Populär geworden sind auch die Reisen zur Wintererholung sowie Herbst- und Frühlingsreisen nach Mittelasien. Interessant waren auch die Informationen darüber, wie durch umfangreiche Baumaßnahmen den wach senden Wünschen ausländischer Touristen— darunter jenen aus der DDR — Rechnung getragen wird, die Sowjetunion kennenzulernen. Insgesamt wer den 1973 in der UdSSR 170 000 Touristen aus der DDR erwartet, im näch sten Jahr sollen es 200 000 und 1975 schon 230 000 sein. •MmmaMM Tage der Kultur und des Sports an der TH Die staatliche Leitung, die Kreisleitung der Freien Deutschen Jugend und die Hochschulgewerkschaftsleitung laden zum Besuch der Veran staltungen ein, die in Vorbereitung der X. Weltfestspiele anläßlich der Tage der Kultur und des Sports an der Hochschule stattfinden. 12. Juni 1973,19.30 Uhr, Mensa Filmdiskothek (CWT-Club) 13. Juni 1973, 19 Uhr. Mensa Manöverball (FDJ-Kreisleitung und GST) 14. Juni 1973, 19.30 Uhr, Mensa . Diskothek mit Überraschungen (MB-Club) 19. Juni 1973, 19.30 Uhr, Mensa Gastspiel „Die Pfeffermühle“ Leipzig (Karten über FDJ-Kreislei tung und Abteilung Kultur) 19. Juni 1973, 19 Uhr, Karl-Marx-Oberschule, Aula Collegium musicum (Karten über Sektion PEB und Abteilung Kultur) 21. Juni 1973. 19.30 Uhr, Klubraum Vettersstraße 64 „Ein neues Lied, ein besseres Lied ...“, musikalisch-literarisches Programm, WB Fremdsprachen (für geladene Gäste) 22. Juni 1973, 19.30 Uhr, Mensa Lateinamerikanischer Länderabend (FDJ-Kreisleitung und IS-) 23 Juni 1973 Estradenprogramm (Einladungen über FDJ-Kreisleitung)' ab 4. Juni 1973 im Foyer der Mensa Ausstellungen von Arbeiten des Fotoklubs 70 und des Zirkels für Malerei und Grafik. Viel Aufmerksamkeit schenken die sowjetischen Gastgeber Begegnungen und Treffen von DDR-Touristen mit den Werktätigen des Landes. In Tbilissi und Umgebung gibt es z. B. über 100 Betriebe und Genossenschaf ten, wo die georgische Gesellschaft für Freundschaft mit dem Ausland regelmäßige Freundschaftstreffen mit DDR-Touristen organisiert. Auch das ist ain Stück sozialistische Integration. Die Möglichkeiten, die Sowjetunion und ihre Menschen immer besser kennenzulernen, wachsen, und es dürften nicht wenige Angehörige un serer Hochschule sein, die von diesen Möglichkeiten nur allzu gern Ge brauch machen. Samarkand ist mit 2500 Jahren eine der ältesten Städte der Erde, und die historischen Bauwerke der Stadt sind architektonische Kostbarkeiten ersten Ranges. Des URANIA - Vortragszentrum lädt ein Dienstag, 19. Juni 1973 — 16.00 Uhr, Vortragssaal Museum am Theaterplatz Pflegeleichte Textilien Vortrag mit Anschauungsmaterialien von Dr. Helmut Petzold. Dienstag, 19. Juni 1973 — 19.30 Uhr, Vortragssaal Museum am Theaterplatz Vorwärts und nicht vergessen ... Musikalisch-literarische Veranstaltung anläßlich des 75. Geburtstages von Hanns Eisler, gestaltet von Df. Werner Kaden. Mittwoch, 20. Juni 1973 — 19.30 Uhr, Vortragssaal Museum am Theaterplatz Gibt es ein Ende der Gewalt? Die Brutalitätswelle in der imperialistischen Gesellschaft der BRD. Vortrag in Vorbereitung der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in Berlin, - von Staatsanwalt Dr. Peter Przybylski. Donnerstag, 21. Juni 1973 — 19.30 Uhr, Vortragssaal Museum am Theaterplatz Ein Streifzug durch die griechische Mathematik in der Antike Vortrag von Professor Dr. K.-H. 'Müller. Dienstag, den 26. Juni 1973 — 16.00 Uhr, Vortragssaal Museum am Theaterplatz Bildung, Eigenschaften und Anwendung neuerer Betonarten Vortrag mit Anschauungsmaterial von Profesosr Dr. O. Henning. Dienstag, 26. Juni 1973 — 19.30 Uhr, Vortragssaal Museum al. Theaterplatz Warum die „Gespenster“ der alten Welt weichen müssen (Begegnung mit Revolutionen in Lateinamerika) Vortrag in Vorbereitung der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in Berlin, von Dr. Herbert Buhl Mittwoch, 27. Juni 1973 — 19.30 Uhr, Vortragssaal Museum am Theaterplatz Technik im Dienste der Medizin Film Vortragsabend unter Leitung von OA Dr. med. Weber. Donnerstag, 28. Juni 1973 — 13.30 Uhr, Konzertsaal Interhotel „Chemnitzer Hof" Sozialistische Europapolitik - nicht nur eine Sache der Diplomaten Vortrag von Dr. Hans Ivens. Problemschach W. Lampka x M. Stange 47. Matt in zwei Zügen 48. Matt in zwei Zügen Weiß: Kh6, De6, Tb3, Lg5, Sc3, Weiß: Ka8, Dg8, Te2, Lc2. £6, Sbl, e5, Bd3 d3, Bd2, f2, g2 Schwarz: Kd4, Db7. Td2, d7, Le4, Schwarz: Ke4. Da3, Tdl, h3, Lg5, Bb4, c2, c5, e2, e7, g4 Sc5, f5, Ba7, d5, e3, h6, h7 Lösungen zu Ausgabe 10: Aufgabe 45: 1. S2:c4 Kf3/L:d5/Sd3 2. D:e4/D£5/Se3 matt Aufgabe 46: 1. Dg3 Lg4/Lg6 2. Dd3/Db3 matt. 1. ... Lb8/Le6 2. S:b6' Sf6 matt