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unsere Rechtsecke Urlaubsvergütung anstelle des Urlaubs? Ein jungverheiratetes Ehepaar hat zur Ausstattung des Haushaltes vie lerlei anzuschaffen. Um die ihm zur Verfügung stehenden Mittel zu ver größern, schlug es dem Betrieb vor, einmal auf seinen Urlaub zu verzich ten, der Betrieb aber solle ihm die Urlaubsvergütung auszahlen. — Ein solcher Antrag muß abgelehnt wer den, weil er dem Sinn und Zweck der Urlaubsgewährung widerspricht. Das Recht auf Gewährung eines jährlichen Erholungsurlaubes ist ein Grundrecht jedes Werktätigen (Arti kel 34 der Verfassung). Der Urlaub, der zu vergüten ist, dient der Ge sunderhaltung der Werktätigen, der Reproduktion ihres Arbeitsvermö gens. Schon hieraus ist ersichtlich, daß eine Trennung in Freistellung Von der Arbeit einerseits und Aus zahlung der Urlaubsvergütung ande- rerseits grundsätzlich falsch ist und es ein Auswählen zwischen beiden nicht geben kann. Beides muß prin zipiell gleichzeitig verwirklicht wer den. Die Ausnahme von dieser Re gel ist im Paragraph 21 VO über Ar beitszeit und Erholungsurlaub (GBl. 11/1961, S. 263) erfaßt: Dort ist aufgezählt, wann anstelle des Ur laubs die Urlaubsvergütung ausge zahlt wird. Es trifft dies dann zu, wenn Invalidität eingetreten ist, wenn der Urlaub auch bis zum 31. März des folgenden Jahres we gen ärztlich bescheinigter Arbeits unfähigkeit, Quarantäne, Freistel lungen oder wegen Arbeitsbefreiung.' Alleinstehender zur Pflege des er krankten Kindes nicht angetreten werden konnte, oder wenn dies aus den gleichen Gründen im befriste ten Arbeitsrechtsverhältnis bis zu dessen Beendigung nicht möglich war. Nur in diesen Fällen hat der Werktätige einen Rechtsanspruch darauf, vom Betrieb, der alle Vor aussetzungen für die Urlaubsgewäh rung geschaffen hatte, die Urlaubs vergütung ausgezahlt zu erhalten. Ist dieser Geldanspruch auf die geschilderte Weise einmal entstan den, vom Betrieb jedoch aus irgend welchen Gründen noch nicht reali siert, und verstirbt der berechtigte Werktätige, so geht dieser Geldan spruch auf die Erben über, die ihn innerhalb von zwei Jahren beim Be trieb oder ggf. beim Kreisgericht geltend machen können. Verstirbt jedoch ein Werktätiger während des Urlaubsjahres bzw. des verlängerten Urlaubsjahres bis zum 31. März, ohne daß die Voraussetzungen des Paragraphen 21 der genannten VO für die Entstehung des Geldanspruches vorgelegen haben, erlischt der Ur laubsanspruch, der ein persönliches Recht des einzelnen ist und deshalb nicht auf andere Personen überge hen kann. Ließ sich der Betrieb Pflichtver letzungen in diesem Zusammenhang zuschulden kommen, gelten andere Grundsätze, die im nächsten Beitrag erläutert werden sollen. G. Gumpert Niveauvolles Wirken unseres FDJ-Studentenklubs Seit nunmehr einem Jahr besteht unser FDJ-Studentenklub. Er wurde praktisch aus dem Nichts geschaf fen, und es ist vor allem der Initia tive vieler Jugendfreunde der Ma trikel 69 und der sehr guten Unter stützung durch die Sektionsleitung zu verdanken, daß wir voller Stolz auf dieses Jahr zurückblicken kön nen. Die vergangene Tätigkeit un seres Klubs war durch viele Höhe punkte gekennzeichnet, wir denken dabei besonders an die Großveran staltung mit dem „Dresden-Septett“, an die Veranstaltungen zu den Stu dententagen, wie den Kulturaus scheid oder den Abend mit Barbara Arland; auch die Bar-Diskos fanden bei unseren Freunden großen An klang. Im Laufe der Zeit hat sich durch die gemeinsame Freude an der Klubarbeit ein zuverlässiger Stamm von Mitgliedern herausge bildet. Wir dürfen aber nicht ver gessen, daß unser Klub nicht Selbst zweck ist. Ich bin der Meinung, eine niveauvolle Freizeitgestaltung läßt sich nicht von politischer Aktivität und Klarheit trennen, sie bilden eine Einheit! Es gilt, ständig unseren Standpunkt als junge Sozialisten darzulegen und durch unsere aktive Arbeit im Klub unser eigenes Wissen ständig zu vertiefen. Die X. Weltfestspiele sind dafür der Maßstab, sie sind Treff punkt der Weltjugend und Mei nungsaustausch, auf den wir vorbe reitet sein müssen. Um auf ein solches Niveau zu kommen, muß unser Klub Bestand teil des gesamten FDJ-Lebens an der Sektion sein. Das erfordert eine verstärkte Zu sammenarbeit mit der FDJ-GOL und mehr Impulse von der GOL. Das erfordert aber auch eine stär kere Zusammenarbeit mit den FDJ- Gruppen. Dazu gab es bereits wäh rend der Studententage gute An sätze. Wir rufen deshalb alle FDJ-Grup- pen unserer Sektion Fertigungspro zeß und -mittel auf, die Arbeit des FDJ-Studentenklubs in Vorbereitung auf die X. Weltfestspiele nach be sten Kräften zu unterstützen. Das Arbeitsprogramm des Klubs sieht beispielsweise vor: • Vorträge zu politisch-ideologi schen Problemen, z, B. zu Fragen der Persönlichkeitsentwicklung; • eine Reihe „Unsere Musikge spräche“, z. B. über zeitgenössi sche Musik und die Entwicklung des Beat; • Gespräche mit prominenten Sportlern; • allgemeinbildende Vorträge; • eine Ausstellung über die Frei zeitbetätigung auf geistig-kultu rellem Gebiet der Sektionsange hörigen; • Tanzveranstaltungen und Kon zerte sowie regelmäßige Disko theken. Die Arbeit unseres Klubs wird nicht zuletzt dazu dienen, das Leben in unserem Wohnheim in Zusam menarbeit mit unserem . Heimaktiv so zu gestalten, daß sich dort alle noch wohler fühlen. M. Lang, FDJ-Gruppe 71/18 Enge Verbindung zu Künstlern Anfang November trafen sich die Studenten der FDJ- Gruppe 70/16 und Vertreter des Lehrkörpers der Sektion Maschinen-Bauelemente zu einem Einführungsgespräch in das Sinfoniekonzert klassischer russischer und zeitgenössischer sowjetischer Musik. Dieses Konzert wurde vom Städti schen Orchester zu Ehren des 50. Jahrestages der Gründung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken aufgeführt. Frau Bormann, Musikdrama turgin am Städtischen Theater, hielt die Einführung. Mit be sonderer Aufmerksamkeit ver folgten wir ihre Ausführungen zu der Sinfonie von Pärt, die vor etwa 10 Jahren entstanden ist. Die Erläuterungen wurden durch Tonbandausschnitte wirksam untermalt. Auch die klassische Sinfonie von S. Pro kofjew und die Pathetique von P. Tschaikowski kommen tierte Frau Bormann sehr in teressant. Ihre Ausführungen gaben zu einer regen Diskussion Anlaß. Die FDJ-Gruppe und ihre be treuenden Hochschullehrer ha ben damit die Verbindungen zu den Künstlern des Städti schen Theaters weiter gefestigt, nachdem sie bereits im Früh jahr geschlossen eine Auffüh rung von Schillers Drama „Die Räuber“ besucht und im Rahmen der Studententage mit Schauspielern ausführlich darüber diskutiert hatten. Prof. Dr. H. Hagedorn Vielseitige Stätten der Begegnung Ieeree IUCIBUC h Enge Freundschaftsbeziehungen zur UdSSR sind für unsere Künstler charakteristisch, das spiegelt sich auch in der Ausstellung wider, die am 7. Dezember anläßlich des Kol loquiums zu Problemen der interna tionalistischen Erziehung veranstal tet wurde. Die Ausstellung „Bildende Künstler erleben die Sowjetunion“ ist dem 50. Jahrestag der Gründung der UdSSR gewidmet. Neben vielen schon Bekannten, wie Klaus Neu bauer und Lutz’Voigtmann, entdek- ken wir zahlreiche neue Künstler unter den Ausstellern, so den Vor sitzenden des Bezirksverbandes Fritz Diedering, den weit über die Grenzen der DDR hinaus bekann ten Zwickauer Zeichner Klaus Mat thäi, die Bildhauer Harald Stephan und Frank Diettrich, Carl-Heinz Vestenburger aus Zschopau, R. An diel aus Plauen und andere. Die Stätten der Begegnung sind weit ge spannt, reichen vom kühlen Norden in Leningrad bis zur exotischen Landschaft in Suchumi, von der Ukraine bis Sibirien; die Themen umfassen den sowjetischen Men schen in der Arbeit, als Verteidiger des Friedens, im Studium, in seiner vielseitigen Freizeit. Aber auch die Landschaft hat viele Künstler zur Gestaltung angeregt. Die Stile und Handschriften sind ebenfalls viel seitig. So steht neben der stark ge genstandsbezogenen feinnervigen Zeichenkunst Klaus Matthäis die skurrile Malweise Lutz Voigtmanns, neben Walter Fischers klarer Farb gebung seiner Reiseeindrücke in Bu chara ein selten expressives Ölge mälde „Leningrad“ von Klaus Neu bauer. Eine der reizvollsten Arbei ten ist zweifelsohne die Plastik „Us bekischer Teetrinker“ von Frank Diettrich. Mit über 30 Arbeiten ist es die bislang umfangreichste Ausstellung im Foyer der neuen Mensa. Das zeigt die große Resonanz, die die regel mäßigen Kontakte mit Studenten und Hochschulangehörigen bei den bildenden Künstlern des Bezirks ge funden haben. Dr. Pakulla Die Ausstellung wurde in der Mittagspause des Kolloquiums eröffnet, und die ausländischen Teilnehmer der Veranstaltung waren mit die ersten, die mit großem Interesse die gezeigten Arbeiten in Augenschein nahmen. Urenkel der Revolution... nannte der Bildautor sein Foto, aufgenommen im Moskauer Leninmuseum. Seit September 1972: Die Verkaufsräume für Malerei und Grafik im 1. Stock der Genossenschaft „Kunst der Zeit“ be stehen seit vielen Jahren. Ab und zu wurden auch in Ausstellungen Künstler mit ihrem Schaf fen der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit der neuen Benennung „Galerie im 1. Stock“ soll diese Tä tigkeit kontinuierlicher werden. So fanden in den letzten Monaten eine Ausstellung zur Geschichte und zur Gegenwart des Ex libris, eine Ausstel lung zum Schaffen zweier junger, von der Leipzi ger Hochschule kommender Künstler, (Heinz Plank — Tomas Ranft) und eine Ausstellung, die Ergebnisse einer Studienreise der Genossenschaft nach Bratislava zeigte, statt. Zur Zeit werden Batiken des international bekannten Ehepaares Marga und Edgar Drechsel aus Zwickau gezeigt. Zu den Ausstellungen findet jeweils an einem Abend ein Gespräch statt, an dem die Künstler selbst teilnehmen. Für 1973 gibt es viele neue Ideen. So wird die bei den letzten Ausstellungen geübte Praxis, ein Verzeichnis der Werke, ver sehen mit ein bis zwei Abbildungen, erscheinen zu lassen, fortgesetzt. Im Januar und in der ersten Februar-Hälfte sind die Räume der Genos senschaft wegen Umbau- und Renovierungsarbei ten geschlossen. Neben dem Ausstellungsraum wird ein Klubraum entstehen, an einem Abend in der Woche bleibt die Galerie voraussichtlich bis 22 Uhr geöffnet, und in beschränktem Maß werden Getränke ausgeschenkt. Dadurch soll er reicht werden, daß Kunst in Ruhe betrachtet werden kann; über 100 Mappen mit Original arbeiten einheimischer und auswärtiger Künst ler werden zur Verfügung gestellt, Gespräche mit Künstlern sollen zum Verständnis ihres Werkes beitragen. Die Neugestaltung des Ausstellungsraumes bie tet die Möglichkeit, bis 80 Besucher aufzunehmen. Neben dem Gespräch zur Ausstellung des Mo nats wird zusätzlich eine weitere Veranstaltung mit neuen Werken, nicht nur der bildenden Kunst, sondern auch der Literatur und Musik, bekannt machen. Der Interessenkreis für Bildende Kunst der Hochschule unter Leitung der Malerin und Gra fikerin Dagmar Ranft-Schinke soll in Zukunft ebenfalls sein Domizil in unseren Räumen fin den. Alle diese Maßnahmen, die auch ihren Nieder schlag in einem Ratsbeschluß gefunden haben, sollen dazu beitragen, die Kunst in stärkerem Maße jedem zugängig zu machen. Über die eigene Ausstellungstätigkeit hinaus unterstützt die Genossenschaft, der 90 Künstler unseres Bezirkes angehören, die Ausstellungen in der „Kleinen Galerie im Schauspielhaus“, gestal tet die Studio-Ausstellungen im Museum und hilft mit bei den Ausstellungen, die in der Mensa der Hochschule gezeigt werden. Insgesamt werden im kommenden Jahr über 40 Ausstellungen in Karl-Marx-Stadt zum Gegen wartsschaffen gezeigt werden. G. Brühl