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Prof. Dr. Jürgen Kuczynski System gegen die Menschlichkeit Was hat der Imperialismus der werktätigen Menschheit gebracht? 176 Seiten. 10 grafische Darstel lungen. 55 Tabellen. Broschur. 3,50 Mark. In dieser Publikation von Pro fessor Kuczynski werden anschau lich und überzeugend Grundpro bleme des imperialistischen Herr schaftssystems dargelegt. Kuczyn ski erreicht das, weil er theore tische Einschätzungen stets durch sehr aufschlußreiche Beispiele er gänzt. Ganz gleich, ob er den kapitalistischen Grundwider spruch, das Gesetz der ungleich mäßigen ökonomischen und poli tischen Entwicklung oder die all gemeine Krise 'des Kapitalismus behandelt, immer wird das Be mühen sichtbar, neue theoreti sche Einsichten zu vermitteln, den Hintergrund aktueller Einzeler scheinungen aufzuhellen und das Interesse eines breiten Leserkrei ses wachzuhalten. Kuczynski gliedert seine Arbeit in „Struktur und Charakter des Imperialismus“ und „Imperialis mus und werktätige Mensch heit“. Werden im ersten Teil das Wesen des heutigen Kapitalismus, seine Position im Hauptwider spruch unserer Epoche, die Er scheinungsformen der allgemei nen Krise, der kapitalistische Grundwiderspruch und der Cha rakter des Staatsmonopols analy siert, so im zweiten Teil die Aus wirkungen dieses Systems auf die verschiedenen Klassen und Schich ten. Dabei wird mit vollem Recht an den Anfang des zweiten Teils die These gestellt, daß der Impe rialismus den Menschen unseres Jahrhunderts Krieg, Unterdrük- kung, Mord, Grausamkeit. Hunger und Unsicherheit gebracht hat und nur eine wirkliche Verände rung der gesellschaftlichen Ver hältnisse diese Erscheinungen be seitigen kann. Der Autor geht bei seinen Darlegungen zu diesem außerordentlich wichtigen Fragen komplex von einer These von Marx aus. Dieser schrieb: „Die Akkumulation von Reichtum auf dem einen Pol ist also zugleich Akkumulation von Elend. Ar beitsqual, Sklaverei, Unwissen heit, Brutalisierung und morali scher Degradation auf dem Ge genpol, das heißt auf Seite der Klasse, die ihr eigenes Produkt als Kapital produziert.“ (Marx- Engels, Werke, Bd. 23, 1962, S. 675) Diese von Marx genannten sechs Faktoren werden von Kuc zynski, auf die Gegenwart bezo gen, sehr eingehend untersucht. Er schildert die Mängel im Bil- dungs- und Gesundheitswesen der kapitalistischen Länder (die An alphabetentum und teilweise völ lig ungenügende Gesundheitsfür sorge verursachen, den Arbeits kräfteverschleiß in der Produk tion, die Bedeutung von Rausch gift und Sex (Zehntausende Kin der im Alter von 7 bis 15 Jahren nehmen in bestimmten Regionen der USA regelmäßig Rauschgifte) und die Rolle des Krieges im Funktionsmechanismus des heuti gen Kapitalismus. Diese Darstel lungen sind repräsentativ und ap pellieren an das Bewußtsein je des Menschen, den Imperialismus / als ein System zu betrachten, das die Existenz der Menschheit ge fährdet. Nicht zuletzt deshalb verdient Kuczynskis Schrift eine weite Verbreitung. So organisieren wir den Wettbewerb zwischen den Arbeitskollektiven Im November vorigen Jahres gab die Sektionsge werkschaftsleitung den Startschuß zur Erarbeitung der Wettbewerbsprogramme für die Gewerkschaftsgruppen unserer Sektion. Basis der Kollektivverpflichtungen bildete die Aufgabenstellung der TH und der Sektion Wirtschaftswissenschaften für das Jahr 1973. g Anhand der .kollektiv ausgearbeiteten Programment würfe wurde Ende Januar von der SGL festgelegt, nach welchen einheitlichen Gesichtspunkten sie fertig zustellen sind. Davon versprachen wir uns eine — trotz teilweise unterschiedlicher Akzentuierung der Arbeit der einzelnen Kollektive — solche Einheitlichkeit, die die Voraussetzung für exaktere Ergebnisabrechnungen zwischen den Gewerkschaftsgruppen ermöglicht. Außerdem wurden die Wettbewerbs Programme von den Parteigruppen der Wissenschaftsbereiche beraten. Ein erster Erfolg dieser Vorgehensweise war bereits die Verteidigung dieser Programme vor dem Sektions direktor, der APO-Leitung und der Sektionsgewerk schaftsleitung, denn es wurde uns möglich, qualitative Unterschiede der Zielstellungen und Aufgabeninhalte der einzelnen Kollektive zu erkennen und bestimmte Veränderungen, Ergänzungen usw. zu erwirken. Anläßlich der Verteidigung wurden alle Kollektiv ¬ mitglieder verpflichtet, persönliche Pläne auszuarbei ten. Diese Verpflichtungen, die wir als persönliche Pläne zur Erfüllung des Wettbewerbsprogramms der Ge werkschaftsgruppe bezeichnen, enthalten den persön lichen Anteil (qualitativ, quantitativ und terminlich) jedes Mitgliedes der Gewerkschaftsgruppe zur Erfül lung und Übererfüllung der Kollektivverpflichtungen. Damit ist jeder gezwungen, sich schriftlich festzule gen und sich damit ständig mit der eingegangenen Verpflichtung des Kollektivs zu identifizieren. Wir er hoffen uns davon eine spürbare Qualitätsverbesserung der Arbeit und eine wirkliche Wettbewerbsatmosphäre. Anläßlich der Studententage wurden in den Kollekti ven die ersten Erfahrungen mit diesen persönlichen Plänen ausgetauscht. Der Initiative der FDJ-GOL — alle FDJ-Gruppen stellen sich an der Wandzeitung vor und geben damit ein anschauliches Bild ihrer Arbeit sowie Entwicklung auf allen Gebieten des Studiums — schließen sich die Gewerkschaftsgruppen an. Dieses Vorstellen der Wettbewerbsziele und -ergebnisse sowie der persönlichen Initiativen der Kollektivmitglieder soll nicht allein die Forderung nach öffentlicher Füh rung des Wettbewerbes verwirklichen, sondern’ zu gleich den Studentengruppen zeigen, wie die Mitarbei ter der Sektion an die Erfüllung der gemeinsamen Zielstellungen herangehen. Wir sind der Überzeugung, daß wir damit ein« echte Atmosphäre des Wettstreites zwischen den Ge werkschaftsgruppen schaffen können und uns auch im Jahre 1973 der Verleihung der Wanderfahne des Mi nisterrates und des Bundesvorstandes des FDGB wür dig erweisen. T. Leipardt, SGL-Vorsitzender der Sektion Wirtschaftswissenschaften Lebendige Gestaltung des FD J-Studienjahres Auf der 4. Tagung des Zentral rates der FDJ wurde u. a. festge stellt, daß die Vorbereitung der X. Weltfestspiele für uns vor allem heißt, den Marxismus-Leninismus intensiver zu studieren. Eine Mög lichkeit dazu ist das FDJ-Studien- jahr. Auch in unserer Sektion werden große Anstrengungen unternommen, das FDJ-S'tudienjahr so zu gestalten, daß es lebendiger Ausdruck der In itiative zum Festivalaufgebot ist. Schwerpunkt der Arbeit zur Quali- fizierung der Zirkelleiter ist das tie fere Eindringen in den Stoff und das Vermitteln von methodischen Hinweisen. Das macht sich deshalb besonders erforderlich, weil in den Zirkeln viele Altersgruppen vertre ten sind (9. und 10. Klassen bis Ma trikel 70), die auch über ein unter schiedliches Wissen verfügen. Ein wichtiger Bestandteil der Qua lifizierung unserer Zirkelleiter ist der Erfahrungsaustausch. Die Pro pagandisten treffen sich regelmäßig unter der Leitung des Sekretärs für Propaganda und werten die Zirkel aus. Dabei schätzt zunächst jeder Zirkelleiter kurz seinen eigenen Zir kel hinsichtlich Inhalt, Ablauf, Mit arbeit der Zirkelteilnehmer usw. ein. In der anschließenden Diskus sion werden dann solche Fragen be handelt: Wie erreichst Du eine ak tive Beteiligung? Welche Methoden der Wissensvermittlung bzw. zur Belebung des Zirkels benutzt Du (z. B. Tonbandaufnahmen, Schall platten, Vorträge, Zeitschriften) ? Wie können aktuell-politische Fra gen mit diskutiert werden? So berichteten Teilnehmer der inter nationalen Studentenbrigaden über die Jugendlichen anderer sozialisti scher Staaten, ihre Lebensweise, ihre Interessen usw. Zur Unterstüt zung ihrer Vorträge hatten sie meist Diapositive, Ansichtskarten usw. mitgebracht. Bei der Auswertung zeigte sich, daß gerade in diesen Zir keln ein sehr reger Gedankenaus tausch stattfand; hier konnte man über ein konkretes Beispiel diskutie ren. Zur Belebung des FDJ-Studien- jahres verwenden wir Schallplatten und Tondbandaufnahmen. Das wer den wir auch im Zirkel 5 tun. Ziel dieses Zirkels. soll es sein, den Kampf der fortschrittlichsten Jugend in der BRD gegen die Monopole, für die Grundrechte der Jugend darzu legen. Es ist vorgesehen, mitge schnittene Beiträge aus der Sendung „Der schwarze Kanal“ (z. B. Jugend und Gesellschaft, Schule in der BRD und Manipulation der Jugend) in die Diskussion einfließen zu lassen. Leider sind aber auch noch Män gel vorhanden. So ist die Teilneh merzahl nicht immer genügend und nicht alle Zirkelleiter zeigen die notwendige Aktivität zur Belebung des Studienjahres. Der Austausch von Erfahrungen über diese Probleme in der Zeitung könnte sicherlich für viele Gruppen eine wertvolle Hilfe sein. W. Sommer GOL Chemie und Werkstofftechnik Anmerkung der Redaktion: Wir fordern alle FDJ-Gruppen auf, in unserer Zeitung ihre Erfahrungen bei der Durchführung des FDJ-Stu- dienjahres darzulegen. Dabei sollte besonders gezeigt werden, wie es im mer besser gelingt, inhaltliche Fra gen zu klären und treffend zu argu mentieren, aber auch, wo noch bes sere Antworten gefunden werden müssen. Erlebnisreiche Exkursion Ein Beitrag in unserem Kampf um den Titel „Sozialistisches Studenten kollektiv“ war eine Exkursion in die Musikstadt Klingenthal. Wir besuch ten den Betrieb VEB Blechblas- und Signalinstrumente Klingenthal. Da bei lernten wir die Technologie der Fertigung von Blechblasinstrumenten und die volkswirtschaftliche Bedeutung des Betriebes kennen. Die Be triebsbesichtigung hatte auch Bedeutung für unser Studium: Wir konnten viele praktische Anwendungen für die Fächer Allgemeine Technologie, Technologie der Stofformung und Elemente technischer Systeme sehen, und die Besichtigung vermittelte uns Erkenntnisse für unseren späteren Beruf als Diplomlehrer für Polytechnik. Während der Tage in Klingenthal unternahmen wir auch eine Tageswanderung auf Skiern. Sie führte uns vom Aschberg über den Kiel bis Mühlleithen und wieder zur Jugendher berge zurück. Die gemeinsamen Erlebnisse dieser Tage trugen sehr zur Festigung un seres Kollektivs bei. Im Ergebnis eines solchen Erfah rungsaustausches führten z. B. zwei Gruppen ihr FDJ-Studienjahr ge meinsam durch. Damit wurde ein Beispiel für die bis dahin weniger aktive Gruppe geschaffen und auch die Zirkelleiter konnten voneinander lernen. Wir bemühen uns aber auch, die Erfahrungen und Erkenntnisse der einzelnen Zirkelteilnehmer anzu wenden. In diesem Jahr sind die Ziele der X. Weltfestspiele und der Kampf der fortgeschrittenen Jugend in aller Welt der Hauptinhalt der Zirkel. Es lag deshalb nahe, die Er fahrungen von Freunden, die schon im Ausland waren, auszuschöpfen. FDJ-Gruppc 70/071, Sektion Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen Prominente Gäste zur 5. TMP Vom 29. Mai bis 1. Juni dieses Jahres findet in Karl-Marx-Stadt die 5. Tagung über Probleme und Methoden der Mathematischen Physik statt, die die Sektion Mathematik in Zusammenarbeit mit der Mathematischen Gesellschaft der DDR veranstaltet. Behandelt werden u. a. Probleme der Strömungs-, Potential- und Elasti zitätstheorie, der Wärmeleitung, Schwingungen in nichtlinearen Systemen sowie spezielle Probleme der theoretischen Physik. An der Tagung werden u. a. teilnehmen: Prof. Gochberg, Mitglied der Akademie der Wissenschaf ten der Moldauischen SSR (Akademieinstitut Kischinjow), Prof. Michlin (Universität Leningrad), Prof. Przeworska-Rolewicz (Universität War schau) und Prof. Kral (Universität Prag). 1. Wehrspartakiade der TH 10 Meilen für die „X" In den Sektionen und FDJ-Grur- pen gibt es bereits gute Ansätze einer Verpflichtungsbewegung in Vorbereitung und Durchführung der 1. Wehrspartakiade. Zur Abschluß veranstaltung am Zeisigwaldbad werden die Einzelsieger und die, beste FDJ-Gruppe durch den Rektor ausgezeichnet. Wehrsportliche Höchstleistungen sind ein Teil der Verpflichtungen im Festivalaufgebot und tragen zur all- seitigen Stärkung und Festigung un serer sozialistischen DDR bei. Am 13. Juni werden die Studenten der Matrikel 71 ihre in der militäri schen und ZV-Ausbildung erworbe nen und gefestigten Kenntnisse im Rahmen unserer 1. Wehrspartakiade erneut unter Beweis stellen können. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung des Festival aufgebotes. Ein Sonderzug bringt zunächst alle Teilnehmer nach Flöha. Von dort aus wird über Euba bis zum Zeisigwaldbad in Karl-Marx-Stadt marschiert. Zusätzliche Übungen wie ein 500-m-Gelände-Lauf, Liege stütze, Hangeln am Tau, Handgrana tenweit- und -zielwurf, Überwinden der Eskaladierwand und Luft gewehrschießen sind Bestandteile des Marsches. Die gesamte Weg- strecke ist etwa 12 bis 13 km lang; einschließlich der zusätzlichen Übun gen und Hindernisse entspricht das einer physischen Belastung von etwa zehn Festivalmeilen. Die Wehrspartakiade zu einem vol len Erfolg zu führen, erfordert von jedem Teilnehmer ein ■ Höchstmaß an Einsatzbereitschaft und wehr sportlicher Leistung. Die Zentrale Leitung des Reser vistenkollektivs der TH, die für die Durchführung der Wehrspartakiade verantwortlich ist, bereitet in enger Zusammenarbeit mit den Leitungen der Reservistenkollektive der Sektio nen, den FDJ- und GST-Leitungen und den staatlichen Leitern die Spartakiade allseitig vor. . H. Bierhals, Hauptmann d. Reserve Spartakiade-Splitter In der Sektion Wirtschaftswissen schaften werden zur Vorbereitung der Wehrspartakiade Rundtischge spräche der Teilnehmer, u. a. mit Genossen der Militärischen Abtei lung, stattfinden. r ★ Die Sektion Rechentechnik und Datenverarbeitung wird die erfor derliche Technik für eine schnelle Auswertung der Spartakiade-Ergeb nisse bereitstellen. ★ Eine Wandzeitung wird in der Sektion Informationstechnik die Spartakiade vorbereiten helfen. ★ Ein wehrpolitisches Forum zu den 4. FDJ-Studententagen wurde in der Sektion Mathematik für eine erste Vorbereitung auf die Wehr spartakiade genutzt. ★ Am 8. Mai findet in der Sektion Wirtschaftswissenschaften ein Probe marsch über 15 km statt. ★ Eine Verpflichtungsbewegung ' in der Sektion Mathematik soll dazu beitragen, daß die FDJ-Gruppen mit klaren Zielstellungen an der Wehrspartakiade teilnehmen. Ein Kollektiv der DSF Wir, die Studenten und Studentinnen der Seimnargruppe 71/054 der Sektion Erziehungswissenschaften und Fremdsprachen, konnten kürzlich unseren Antrag auf Verleihung des Ehrennamens „Kollektiv der DSF“ er folgreich verteidigen. In den hinter uns liegenden Wochen und Monaten haben wir unsere Freundschaft zur UdSSR immer mit Taten belegt. Wir riefen einen Zirkel zur Auswertung sowjetischer Fachliteratur ins Leben. Wir gründeten in unserer Partnerschule einen Klub der internationalen Freundschaft, und wir beschäftigten uns mit Land und Leuten der Sowjetunion. Doch hier soll nicht im Vordergrund stehen, was wir geleistet haben, vielmehr soll darüber berichtet werden, warum wir um diesen Ehrennamen kämpfen und immer mehr zu Freunden der Sowjetunion wurden. Wir sind sozialistische Lehrerstudenten, und ein enges freundschaftliches Verhältnis zur UdSSR ist uns Herzenssache. Wir wollen später unseren Schülern Vorbild sein, und wir wollen sie ja auch im Geiste des prole tarischen Internationalismus erziehen. Das ist nur mit Erfolg möglich, wenn wir selbst über die Sowjetunion gut Bescheid wissen. Die UdSSR hat in ihrer 50jährigen Geschichte, die eine Geschichte harter Klassenauseinandersetzung war, viele wertvolle Erkenntnisse ge wonnen. Diese Erkenntnisse, z. B. auch auf pädagogischem Gebiet, müssen wir auswerten und in unserer Arbeit anwenden. In unserer Epoche, deren bezeichnendes Merkmal der weltweite Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus ist, kann man ohne diese Erfahrungen nicht bestehen. Natürlich werden wir auch künftig nicht nachlassen in unseren Anstren gungen, die Freundschaft zur Sowjetunion weiter zu vertiefen, denn wir haben ja nicht nur des Titels wegen diesen Weg eingeschlagen. Auch künftig und besonders in Vorbereitung der X. Weltfestspiele geht unser Weg gemeinsam, Seite an Seite mit der ruhmreichen Sowjetunion. Wolf-Dieter Gräf, FDJ-Gruppe 71/054 Wie steht es um das Verhältnis der Angehörigen des Lehrkörpers zu den Studenten ? In diesem Beitrag geht es mir als wissenschaftlichem Assistent um un sere Grundhaltung zur Zusammen arbeit mit den Studenten und der FDJ-Organisation. Insbesondere möchte ich einige Fragen des Ver trauensverhältnisses aufgreifen. Haben wir selbst genug getan? Stellen wir an den Anfang die von uns in der vorlesungsfreien Zeit geäußerte scherzhafte Feststellung, daß es ohne Studenten eigentlich auch ganz gut geht, und schließen wir an geringschätzige Einstellungen zu Studenten, die sich z. B. äußern in der Reaktion auf mangelhafte Prüfungsergebnisse oder unbefrie digende Übungsstunden; es wird nicht zuerst kritisch eingeschätzt, was wir zur Verbesserung der Leh rerveranstaltungen hätten beitragen können, sondern nicht selten wird eine ungerechtfertigte Verallgemei nerung des geringen Leistungsver- „Hochschuispiege!" Seite 4 mögen s und -willens bestimmter Gruppen oder einzelner Studenten vorgenommen. Was können wir besser machen? Ich glaube, es ist nicht wenig, was wir zur Verbesserung des Niveaus vor allem der Übungen und Prak tika tun können. Ich will das mit einem Beispiel aus unserem Bereich (Ingenieurpädagogik / Elektrotech nik) begründen: Vor kurzem haben wir an den Berufsschulen die Prü fungslektionen unserer Praktikanten der Matrikel 69 abgenommen. Sie mußten nachweisen, daß sie in der Lage sind, die laut Lehrplan vorge gebenen Bildungs- und Erziehungs ziele zu realisieren und solche Kri terien eines gutes Unterrichts wie Parteilichkeit, Praxisbezogenheit, Problemhaftigkeit, Anschaulichkeit, Selbstständigkeit der Erkenntnisge winnung durch die Schüler usw. zu erfüllen. Sind wir an der Hochschule über solche Forderungen erhaben? Sicher hat der Schulunterricht anderen Charakter als unsere Lehrveranstal tungen, aber ebenso sicher müssen alle oben genannten Kriterien auch bei unseren Vorlesungen, Übungen, Praktika realisiert werden. Machen wir uns schon genügend Gedanken über solche Probleme? In unserem Wissenschaftsbereich haben wir jetzt begonnen, alle Lehrveranstal tungskonzeptionen vom jeweiligen Lehrbeauftragten verteidigen zu lassen und dabei verstärkt auf die Fragen der erkenntnispro zeßgerechten Umsetzung einzuge hen. Wäre das nicht auch in anderen Bereichen sinnvoll? Es sollten aber auch regelrechte Probelehrveranstaltungen durchge führt werden. Solche „Prüfungslek tionen“ der Hochschullehrer und Assistenten könnten ein Gewinn vor allem im Hinblick auf die methodi sche Gestaltung, die Anschaulichkeit und Verständlichkeit ihrer Aussagen sein. Und in die Auswertung sollten Studenten einbezogen werden. Kluge Sprüche genügen nicht Solche Kontakte zwischen Wissen schaftsbereich und Studenten wären zugleich ein Beitrag, um das Ver trauensverhältnis zwischen beiden zu verbessern. Solche Erscheinungen wie zu den letzten FDJ-Wahlver- sammiungen in unserer Sektion, daß im Beisein von Hochschullehrern bzw. Mitarbeitern keine Diskussion zustande kam und erst eine offene Aussprache erfolgte, als diese ge gangen waren, kann keinesfalls be friedigen. Woran liegt es, daß hier offen sichtlich das Vertrauensverhältnis gestört ist? Ich will einen Aspekt verfolgen. Das Vertrauensverhältnis wird ge nährt durch gegenseitige Achtung. Geachtet werden die Mitarbeiter von den Studenten u. a. dann, wenn wir vorbildliche Haltungen oder Eigenschaften besitzen, wenn wir keine Aufgaben an sie stellen, die wir nicht in analoger Art und Weise selbst erfüllen und nicht zuletzt, wenn wir uns bemühen, ihre Pro bleme zu den unseren zu machen und persönliche Kontakte pflegen. Ich will hier einige Beispiele aus unserem „Sektionsalltag“ anführen, glaube allerdings, daß diese auch in anderen Sektionen zum Nachden ken anregen können. 1. Beispiel: Es ist leider eine Tat sache, daß das Auftreten von Ver tretern übergeordneter Leitungen gesellschaftlicher Organisationen, von Hochschullehrern oder von Assistenten zu FDJ-Gruppenveran- staltungen häufig durch einen allge mein gehaltenen Diskussionsbeitrag und eine Entschuldigung für das vorzeitige Verlassen der Versamm lung gekennzeichnet ist. Dadurch entsteht bei den Studenten der Ein druck, daß wir nur erscheinen, weil wir geschickt wurden und daß kein eigenes Interesse vorliegt — denn wir haben ja noch etwas Besseres vor. In der Einschätzung mancher Gruppen heißt das dann: „Sie waren da, haben ,kluge Sprüche abgesetzt und sind wieder gegangen.“ Ich will solche Beispiele nicht verallgemeinern, denn ich kann mir vorstellen, daß das Auftreten von zum Beispiel Dr. Riedel oder Prof. Helm nie so eingeschätzt wird. Das eigene Vorbild - ein wichtiger Erziehungsfaktor Die Ursachen für die genannte Einschätzung sind sicher vielschich tig, aber vier Schlußfolgerungen möchte ih nennen: • Es interessiert, wie ich beitragen will, Probleme der Studenten jetzt lösen zu helfen. Das muß immer ganz konkret sein. • Um glaubwürdig zu sein, muß unser Auftreten stets von offe nem und selbstkritischem Heran gehen gekennzeichnet sein. • Den Studenten muß bewußt ge macht werden, wie ihre Anstren gungen zu spürbaren Verände rungen beigetragen haben bzw. warum nicht. Bisher konnte bei ihnen häufig der Eindruck ent stehen, daß ihre Einschätzungen und dgl. nur Zuarbeit für zen- (Fortsetzung auf Seite 5)