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Die Bedeutung der praxisorientierten wissen schaftlich-schöpferischen Tätigkeit für die Persönlichkeitsentwicklung des Studenten Diethard Kohl, Student in der Sektion Fertigungsprozeß und Fertigungsmittel Am Ende des 3. Studienjahres führte unsere Matrikel ein zwölf wöchiges Berufspraktikum, haupt- sächlich in Karl-Marx-Städter Be trieben, durch. Jeder erhielt von der Sektion eine konkrete, abrechenbare Aufgabe aus dem Betrieb, in dem er täig war. Darüber hinaus hatte jeder Student unserer Sektion vor Prakti kumsbeginn von der FDJ-GOL einen gesellschaftlichen Auftrag erhalten. Für viele von uns war es das erste Mal, daß sie über einen längeren Zeitraum in einem Industriebetrieb tätig waren. Für die meisten Studen ten bedeutet das gleichzeitig, aus dem FDJ-Studentenkoilektiv kurzzeitig in ein anderes, bereits geformtes Ar beitskollektiv überzuwechseln. Es be deutete weiterhin, sich an einen triebssituation erwuchs uns Verant wortungsbewußtsein gegenüber unse ren Auftraggebern. Die Erkenntnis „Auch die Lösung meiner Aufgabe ist für den Betrieb, für die gesamte Volkswirtschaft von Nutzen“ hatte bei uns zur Folge, daß das Bemühen um die bestmögliche Lösung der Auf gabe verstärkt wurde. Wir lernten während des Prakti kums auch die Zusammenarbeit zwi schen Ingenieur und Arbeiter ken nen. Aus dieser Zusammenarbeit er wächst gegenseitige Achtung und Vertrauen. Auch mir persönlich wurde im Berufspraktikum mehr mals und erneut bestätigt, welchen Wert der Rat bzw. Hinweis eines er fahrenen hochqualifizierten Arbeiters hat. Die Studenten Diethard Kohl (r.) und Hans-Jürgen Mäder (FPM) arbeiten gemeinsam am großen Beleg. festen Arbeitsrhythmus zu gewöhnen und sich voll und ganz dem Betriebs geschehen unterzuordnen. Zum ersten Mal wurde jeder ein zelne selbständig mit der Lösung einer , größeren, z. T. schon recht an spruchsvollen, Aufgabe beauftragt. Das hieß für uns, selbständig die Aufgabenstellung zu erfassen, die ge samte Problematik zu überblicken, Lösungsvarianten zu suchen und zu entwickeln, eigene Entscheidungen vorzubereiten und zu treffen, richtige Einschätzungen selbst vorzunehmen u. a. m. Uns wurde dort erstmals bewußt, was es eigentlich bedeutet, als Inge nieur in einem sozialistischen Indu striebetrieb bei der Erfüllung der hohen Planaufgaben mitverantwort lich zu sein. Wir wurden auch mit mehr oder weniger typisch inner betrieblichen Problemen in einer Deutlichke.it konfrontiert wie kaum zuvor: Kampf um die Planerfüllung, insbesondere um die Erfüllung der Exportverpflichtungen, Kampf um hohe Qualität, Lösung von Arbeits kräfteproblemen durch Maßnahmen der sozialistischen Rationalisierung u. a. m. — Probleme, deren Tragweite wir vorher kaum einschätzen konn ten. Nicht zuletzt aus dieser Einschät zung bzw. Kenntnis der realen Be ¬ wahrend dieses Praktikums er kannten wir auch recht deutlich, daß sozialistisch arbeiten vor allem auch kollektiv arbeiten heißt. Sich in ein bereits gefestigtes Be triebskollektiv einzuordnen, wo al tersbedingt unterschiedliche Interes sen und Anschauungen bestehen, ist wesentlich komplizierter als in einer FDJ-Gruppe von Gleichaltrigen, wie z. B. an der Hochschule. In einem langjährig bewährten Kollektiv sind bestimmte Regeln und Verhaltens weisen schon zur Selbstverständlich keit geworden, was in der Seminar gruppe, die sich erst zum Kollektiv formt, kaum der Fall ist. Bei der Erfüllung des durch die FDJ-GOL erteilten gesellschaftlichen Auftrages erkannten wir, daß die ge sellschaftliche Tätigkeit und speziell die politisch-erzieherische, propagan distische Arbeit unter zum Teil viel komplizierteren Bedingungen erfolgt als z. B. in einer Seminargruppe, in der durch das gleiche Alter, das ge meinsame Leben im Wohnheim u. a. Faktoren andere Voraussetzungen da für gegeben sind und daß sich hier aus für uns die Aufgabe ergibt, in unserem zukünftigen Einsatzbetrieb auch diesbezüglich gute Arbeit zu lei sten. Der Absolvent einer sozialisti schen Hochschule muß seine fach lichen und. gesellschaftlichen Auf ¬ gaben als untrennbare Einheit be trachten. Das Berufspraktikum wurde in un serem FDJ-Kollektiv ausgewertet. Es wurden entsprechende Schlußfolge rungen für die weitere FDJ-Arbeit gezogen. Zur Zeit nun ist wieder ein großer Teil der Gruppe schöpferisch produk tiv tätig. Beim Anfertigen des gro ßen Beleges „Entwerfen von Werk zeugmaschinen“ wurden größtenteils Aufgabenstellungen aus sozialisti schen Industriebetrieben vergeben. Der Vorteil dieser Form der wissen schaftlich-produktiven Tätigkeit ist, daß die Studenten, die an der Lösung betrieblicher Aufgabenstellungen mit arbeiten im Gegensatz zum Berufs praktikum, wo fast ausschließlich ein zeln gearbeitet wurde, in kleineren Gruppen tätig sind. Hierbei kann sehr gut das kollektive Erarbeiten einer Lösung geschult werden, das heißt unter anderem Vertrauen in die Arbeit der anderen, offene, sachliche Diskussion zur Ermittlung von Best lösungen oder auch von Fehlern bzw. Mängeln und eigene verantwortungs bewußte Arbeit. Als einen Mangel dieser Form der wissenschaftlich-pro duktiven Tätigkeit betrachte ich den geringen Kontakt zu den Betrieben, der bereits mehrfach zu Fehlentschei dungen in einzelnen Arbeitsgruppen geführt hat. Des weiteren möchte ich den Umstand bemängeln, daß diese teilweise recht umfangreichen Aufga benstellungen während eines Seme sters zu lösen sind, in dem eine kon tinuierliche Vorbereitung auf die Hauptprüfung erfolgen soll, wobei die Lösung dieser Aufgaben auch eine Form der Vorbereitung, allerdings eine recht spezifische, darstellt. Es sollte überlegt werden, ob die Lö sung dieser Aufgaben, die Verteidi gung der Ergebnisse nicht auch Be standteil der Hauptprüfung sein könnte? Seit Beginn des 3. Studienjahres arbeiten mehrere Mitglieder meiner Seminargruppe in einem SRKB bzw. in einem Jugendobjekt mit. Als we sentlichen Vorteil dieser Formen der wissenschaftlich-produktiven Tätig keit gegenüber den anderen betrachte ich, daß ein enger Kontakt zwischen Hochschullehrer und Student besteht. Die hieraus resultierende gleich berechtigte Partnerschaft zwischen Lehrenden und Lernenden stellt eine bedeutende moralische Stimulanz dar. Wenn der Inhalt der Aufgaben im SRKB bzw. Jugendobjekt mit dem Ausbildungsziel eines Beleges bzw. Unterrichtsfaches übereinstimmt, dann sollten auch die Möglichkeiten der Prüfungsordnung wie Anerken nung als Beleg bzw. Prüfung genutzt werden. Die wissenschaftlich-produktive Tätigkeit ist ein wichtiges Mittel zur Erziehung der Absolventen. Kommu nistische Eigenschaften und Verhal tensweisen entwickeln sich vor allem im Arbeitsprozeß. Die wissenschaft lich-produktive Tätigkeit entwickelt bei den Studenten die Erkenntnis, daß Wissenschaft und Technik nicht Selbstzweck, sondern entscheidende Mittel zur Erhöhung der Effektivität der Volkswirtschaft und damit zur Verbesserung der Arbeits- und Le bensbedingungen sind. Die Wissen schaft wird in immer stärkerem Maße zur Produktivkraft und hilft somit, die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik immer besser durch- zusetzen. Daraus resultiert die hohe Verantwortung der wissenschaftlichen Kader gegenüber unserer Gesell schaft. Der in der wissenschaftlich produktiven Tätigkeit hervorgerufene erzieherische Effekt, daß der Student schon während des Studiums bewuß ter Mitgestalter unserer Gesellschaft ist und zum Teil sogar an Brenn punkten der Entwicklung mitarbeitet, prägt solche Eigenschaften junger Kommunisten aus wie Verantwor tungsbewußtsein und Pflichtbewußt sein, Leidenschaft, Sachlichkeit, per sönliches Engagement, Zielstrebigkeit, Selbstbewußtsein, Selbständigkeit, Arbeitsfreude und Kollektivität. Die gewissenhafte, ehrliche, gesellschaft lich nützliche Arbeit wird als Herz stück der sozialistischen Lebensweise erkannt. ASS Man erkennt als Student, daß man um die eigenen Forschungsergebnisse auch kämpfen muß, daß man für diese die Verantworutng trägt bis-zu deren erfolgreicher Realisierung in der Praxis. Meines Erachtens wäre es günstig, wenn im Rahmen der wis senschaftlich-produktiven Tätigkeit insbesondere die Zusammenarbeit der Studenten mit den Arbeitern sowohl im Prozeß der Erarbeitung als auch im Prozeß der Überführung der Er gebnisse in die Praxis weiter ver stärkt würde. Daß sich die gemein same Lösung von wissenschaftlich- technischen Aufgaben durch FDJ-Stu- denten, junge Wissenschaftler und junge Arbeiter bewährt, wurde auch auf der Delegiertenkonferenz der FDJ-GO des Stammwerkes „Fritz Heckert“ eingeschätzt. Die beiden Ergebnisse der wissen schaftlich-produktiven Tätigkeit — der Beitrag zur Erhöhung der Effek tivität von Erziehung und Ausbildung und der erreichte Nutzen für die Volkswirtschaft — fordern gerade da zu heraus, die wissenschaftlich-pro- duktive Tätigkeit immer mehr als festen Bestandteil in die Ausbildung zu integrieren. Die FDJ-Kreisleitung stellt in ihrer Führungskonzeption für das Studienjahr 1976/77 als For derung, daß jeder Student in Vorbe reitung der 6. Zentralen Leistungs schau der Studenten und jungen Wis senschaftler eine anspruchsvolle wis senschaftliche Aufgabe vorrangig im Rahmen der normalen Ausbildung erhält. Ich bin der Meinung, daß kontinuierliche wissenschaftlich-pro duktive Tätigkeit während des ge samten Studiums sich fördernd auf die Persönlichkeitsentwicklung ' der Studenten auswirkt. Dabei tragen wir als Studenten mit dazu bei, den Be schluß des X. Parlaments der FDJ zu verwirklichen, in dem es heißt: „An den Universitäten, Hoch- und Fach schulen stellen wir uns das Ziel, daß sich alle FDJ-Studenten fundierte fachliche und politische Kenntnisse erarbeiten... Das wissenschaftlich produktive Studium, hohe Leistungen im marxistisch-leninistischen Grund lagenstudium, die Entwicklung der Fähigkeiten und des Willens, Verant wortung zu übernehmen und das er worbene Wissen in der fachlichen und gesellschaftlichen Tätigkeit anzu wenden, sind Aufgaben, denen sich jedes FDJ-Kollektiv widmen sollte!“ Illllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllinilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll^ Reibschweißen - Ergebnisse der Forschung aufbereitet Von einem überbetrieblichen sozia listischen Forschungskollektiv, dem Wissenschaftler verschiedener For schungszentren, der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt und der Industrie angehören, wurde auf der Grundlage umfangreicher Forschun gen auf dem Gebiet des Reibschwei ßens ein Handbuch mit Richtlinien für Technologie, Konstruktion und Anwendung herausgegeben. Reibschweißen ist ein Preßschweiß verfahren, bei dem die Berührungs flächen zweier bzw. mehrerer Werk stücke durch die Reibung auf die Schweißtemperatur erwärmt und un ter Anwendung von Druck ohne Zu satzwerkstoff verschweißt werden. Durch die Einführung dieses Verfah rens sind die . Voraussetzungen gege ben, in vielen Zweigen der metall verarbeitenden Industrie der DDR hochwertige Werkstoffe, besonders Stahl- und Walzwerkerzeugnisse so wie Buntmetalle, einzusparen. Richtlinien gibt das im verganenen Jahr erschienene Handbuch schweißen“. Mit ihm wird den In dustriezweigen und Kombinaten der metallverarbeitenden Industrie der DDR eine anwendungsreife Ausarbei tung für die Einführung des Verfah rens Reibschweißen zur Verfügung gestellt. Das Forschungskollektiv bereitet die Ergebnisse von entsprechenden Forschungsthemen des VEB WTZ Ge triebe und Kupplungen und der Tech nischen Hochschule Karl-Marx-Stadt zu verallgemeinerungsfähigen Unter lagen auf. Sie haben das Ziel, der Industrie eine komplexe Lösung zahl reicher Probleme der Materialökono mie zur Verfügung zu stellen. Des halb wurde neben den Verfahrens grundlagen vor allem der Techno logie des Reibschweißens, den zu er wartenden Festigkeitseigenschaften der Reibschweißverbindungen sowie den durch die Einführung des Ver fahrens erreichbaren ökonomischen Effekten besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Eine enge Zusammenarbeit im Rahmen des RGW-Koordinierungs zentrums „Schweißtechnik“, beson- Reib- iders mit der Sowjetunion, gewähr leistet eine breite Einführung des Reibschweißens in den sozialistischen Ländern. Genosse Dipl.-Ing. Wolfgang Krause, Dr. Dietmar Schober und Ingenieur Wolfgang Stuhr (v. 1.) haben einen maßgeblichen Anteil an der Erarbeitung des Handbuches Reibschweißen. E Unser Porträt Genosse Christian Meyer Genosse Christian Meyer ist Sekretär der FDJ-Grundorganisa- tion „Pablo Neruda“ der Sektion Mathematik. Bereits in der Ober schule und während seines Stu diums an unserer Hochschule, das er 1967 begonnen hatte, arbeitete er aktiv im Jugendverband'. Chri stian absolvierte von 1971 bis 1975 ein Forschungsstudium, das er mit der Promotion abschloß. Während dieser Zeit leitete er die FDJ- Gruppe der Forschungsstudenten. Er hat mehrmals das Abzeichen „Für gutes Wissen“ in Gold er worben (gegenwärtig arbeitet er in der Prüfungskommission sei ner Grundorganisation mit) und die Betriebsschule für Marxis mus-Leninismus erfolgreich ab solviert. Soweit die Fakten. „Hochschulspiegel" führte das folgende Gespräch mit Genossen Christian Meyer: „Hochschulspiegel“: Christian, aus welchem Grund engagierst du dich so stark im Jugendverband, zumal manche sagen könnten, du seist aus dem eigentlichen FDJ- Alter heraus? Genosse Meyer: Ja, das kann man sagen, ich werde im Juni 29. Aber erstens bin ich Genosse und kenne •natürlich schon daher meine Verantwortung für die Ver bandsarbeit (jeder FDJler weiß, wie wichtig die Unterstützung durch erfahrene Genossen ist), und zweitens macht mir die Ar beit mit den Jugendlichen, die po litische Arbeit sehr viel Spaß. Am meisten natürlich dann, wenn man merkt, daß einen die Freunde verstehen und entspre chend handeln. Idi halte politisch-erzieherische Arbeit für unbedingt notwen dig, weil unsere FDJler lernen müssen, sich selbst po litisch richtig zu entscheiden, und sie müssen erkennen, wofür sie arbeiten und leben. Und das ist schon eine wichtige Aufgabe. Da bei ist jedoch ohne Bedeutung, welche Funktion einer hat. Aber es kommt darauf an, daß man aktiv ist. Wenn wir auf politisch- ideologischem Gebiet Lücken las sen, dann werden wir die Rech nung dafür vom Gegner präsen tiert bekommen. „Hochschukspiegel": Nun kann man doch politisch-ideologische Arbeit nicht konkret abrechnen, wie das der Arbeiter an seiner Maschine tut. Wird das eigentlich sichtbar, was man erreicht hat? Genosse Meyer: Doch, ja. Natür lich läßt sich das nicht nach je dem Arbeitstag genau abrechnen. Aber unsere Erfolge werden eben deutlich, wenn man die. Entwick lung der einzelnen Matrikel ver folgt, wenn man sich erinnert, welche Schwierigkeiten die Freunde am. Anfang hatten, wie sie ihre Probleme mit unserer Hilfe nach und nach in den Griff bekommen haben. Und ich ärgere mich natürlich darüber, daß das noch nicht bei allen so ist. Zufrieden bin ich, wenn ich bei meiner Arbeit auch selbst was dazugelernt habe. „Hochschulspiegel": Was wür dest du als „alter Hase“ den jün geren FDJlern sagen, wie man im Jugend verband am erfolgreichsten arbeitet? Genosse Meyer: Ich glaube; daß unsere Arbeit dann wirkungsvoll ist, wenn jeder weiß, warum er dieses oder jenes macht. Und Er folg kann man in einer Sache nur haben, wenn man selbst von sei ner Arbeit überzeugt ist, wenn man Spaß daran hat. Und wenn man nahe genug an den Jugend lichen, ihren Interessen und Pro blemen und naturuch an irer Entwicklung dranbleibt, dann fühlt man sich verantwortlich, und dann gehört man auch selbst da zu. I Aus dem Programm I der FDJ-Studentenklubs |Februar 1977 = E 8. Februar, 19 Uhr, Reichenhainer Straße 37/VI (FPM) E URANIA-Vortrag über Familienplanung E 16. Februar, 19 Uhr, Reichenhainer Straße 37/VI (FPM) g Aus der Arbeit des Disziplinarausschusses der TH Karl-Marx-Stadt = 24. Februar, 18 Uhr, Vettersstraße 54/11 (VT) = Diskussionsabend über die Arbeit des FDJ-Studentenklubs = I Jugendstudio DT 64 | Hat die Erde Brot für alle? E Unter diesem Motto steht die = fünfte Folge der Sendereihe „Zur = Sache, Leute“ von Jugendstudio = DT 64. Haben wir in den bisheri- E gen „Zur Sache“-Beiträgen vor- E wiegend mit unseren Hörern dis- = kutiert, so wird diese neue Reihe E davon etwas abweichen. Denn, die E Versorgung der Bevölkerung mit = ausreichenden Nahrungsmitteln, = vor allem mit Eiweiß, ist für uns E keine unmittelbare, drückende E Frage. Also sollen die Beiträge im = wesentlichen Informationen und E Kenntnisse vermitteln — ausge- = hend von der heutigen internatio- = nalen wirtschaftlichen Situation E über zukünftige Möglichkeiten der E Erschließung von Reserven und = jn Auseinandersetzung mit bür- E gediehen Zukunftspessimisten. E Ausreichende Ernährung für je- E den Menschen auf der Erde — E ein Menschheitsproblem in der = Vergangenheit, in der Gegenwart = — ist das auch ein Zukunftspro- E blem? = Dazu laufen vier Beiträge unter E der Überschrift „Phantastik oder = Realität?“ — jeweils gegen 18 Uhr. = Der erste am 24. Januar 1977 be- = schäftigt sich mit Möglichkeiten = der zusätzlichen Eiweißgewinnung = auf chemischen Wege — sozusagen = Eiweiß aus der Retorte. Wir spre- E chen darüber mit Prof. Poppe, E Direktor der Sektion Tierproduk- = tion an der Universität Rostock. = Nummer zwei folgt am 28. Ja- E nuar 1977. „Kann das Meer noch E mehr?“ Nahrungsreserven aus = dem Meer sind realtiv leicht zu = erschließen. Noch heute liefern E Ozeane( die 70 Prozent der Ober- = fläche unseres Planeten bedek- = ken, nicht viel mehr als ein Pro- = zent der Gesamtmenge an Nah ¬ rungsmitteln, die von der Mensch heit benötigt werden. Und doch erzeugen die Pflanzen in den Ozeanen organische Substanz in gleicher Menge wie Landpflanzen. Also sollen sich die Menschen von Plankton ernähren? Genaue res erfahren wir bei einem Be such auf einem Forschungsschiff dtes Instituts für Hochseefischerei Rostock. „Phantastik oder Realität?“ Teil drei am 31. Januar 1977 ist dem Hauptproduktionsmittel der Landwirtschaft, dem Boden, ge widmet. Wichtigste Aufgabe ist die Intensivierung: In der DDR steigen zum Beispiel von Jahr zu Jahr die Mittel für Melioration, um bei größtmöglicher Witte rungsunabhängigkeit stabile Er träge zu erreichen. Darüber spre chen wir mit Prof. Breunig, Sek tion Pflanzenbau der Humboldt- Universität, der auch verantwort lich ist für die Vorbereitung des Welt-Grasland-Kongresses 1977 in der DDR. Und schließlich Nummer vier am 3. Februar 1977. Wir lassen unserer Phantasie etwas freien Raum für Vorstellungen über „Brot aus dem Kosmos“ — welche der bisherigen Ergebnisse in der Kosmosforschung lassen es zu, diese Frage für die Zukunft zu bejahen? Den Abschluß bildet auch dies mal wieder eine dreistündige Dis-, kussion aus dem Jugendtreff im Palast der Republik am 4. Fe bruar 1977. Soweit „Zur Sache — Ernäh- rung“. Honoriert wird jede Zu schrift zum Thema mit einer Ur kunde und einer DT-64-Keramik- plakette. A6SS