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HOCHSCHULSPIEGELNF ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT mit Prominenten Unsere Fotos: Im Präsidium (linkes Bild) saßen v. I. n. r. Magnifizenz Prof. Dr. Jäckel, Mitglied des ZK der SED, Rudi Scharrer, 1. Sekretär der SED-Stadtleitung, Hermann Tschersich, Stellvertreter des Staatssekretärs für das Hoch- und Fachschulwesen, Paul Roscher, Mit glied des ZK der SED und 1. Sekretär der SED-Bezirks leitung, Kurt Müller, Oberbürgermeister von Karl- Marx-Stadt, Prof. Dr. Trumpold, Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Unter den zahlreichen Teilneh mern des Forums, vornehmlich Professoren und Dozen ten unserer TH, befanden sich (rechtes Bild) auch der Dekan der Fakultät für Mathematik und Naturwissen schaften, Prof. Dr. Vocke (r.) und Prof. Dr. Lasch (I.), der in der abgelaufenen Legislaturperiode als einziger Ver treter der Hochschule im Stadtparlament tätig war. Zur Wahl am 10. Oktober sind diesmal drei Mitarbeiter der Hochschule als Kandidaten für die Stadtverordneten versammlung nominiert worden. In Vorbereitung der Volkswahlen am 10. Oktober hatten der Oberbürgermeister von Karl-Marx-Stadt, Kurt Müller, und Magnifizenz Prof. Dr. Jäckel, die Angehö rigen des Lehrkörpers unserer Hochschule, Lehrkräfte der örtlichen Fachschulen und Mitarbeiter von Industrieinstituten zu einer Aussprache über den Wahlaufruf der Natio nalen Front des demokratischen Deutsch land und die Perspektiven unserer Stadt eingeladen. Neben den beiden Gastgebern nahmen an diesem Wahlforum noch wei tere prominente Persönlichkeiten teil, wie das Mitglied des Zentralkomitees und 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung, Paul Roscher, der 1. Sekretär der SED-Stadt- leitung, Rudi Scharrer, sowie der Stellver treter des Staatssekretärs für das Hoch- und Fachschulwesen, Hermann Tschersich. Die Aussprache wurde von Oberbürger meister Müller, der, wie auch der Genosse Rudi Scharrer, erneut für die Stadtverord netenversammlung kandidiert, mit einer kurzen Rede eingeleitet. Er verglich dabei die letzten Wahlen in Westdeutschland, wo letztlich die großen Monopole das Ergebnis bestimmten, mit den in der DDR bevor stehenden Wahlen, bei denen stärker denn je der Wille der Wähler zum Ausdruck kommt. Unsere Volksvertretungen, so er klärte der Oberbürgermeister, könnten nur existieren, wenn sie sich in Übereinstim mung mit den Interessen ihrer Wähler be fänden. Während in Westdeutschland mit großer Sorglosigkeit gegenüber den Haupt fragen der „großen Politik“ gewählt worden sei, wie die Zusammensetzung des neuen Bundestages ausweist, prüfen unsere Wähler auch bei Kommunalwahlen sehr ernsthaft ihre Kandidaten, wie sie zu den entscheidenden politischen Fragen stehen; denn sie wissen: eine erfolgreiche Kommu nalpolitik ist nur dort möglich, wo die „große Politik“ in Ordnung ist, wo diese vor allem dem Frieden dient! Der Oberbürgermeister gab dann einen Überblick über den weiteren Aufbau unse rer Stadt, die in der Größenordnung an vierter Stelle in der DDR steht. Als Haupt aufgaben für die kommenden Jahre be zeichnete er dabei die Fertigstellung der neuen Wohngebiete, des Hauptstraßen netzes und des Stadtzentrums mit dem zentralen Platz sowie die Rekonstruktion der Straßenbahn, die mit einem großzügi gen Programm der Werterhaltung in den kernnahen Gebieten verbunden sei. Hierfür stünden 340 Millionen MDN zur Verfügung, ein Budget, das gegenwärtig als das größte in Europa bezeichnet werden könne. In der folgenden mehr als zweistündigen Aussprache wurden die verschiedensten Fragen angeschnitten. Immer wieder wurde jedoch von Angehörigen der Hochschule vor allem zum Ausdruck gebracht, daß künftig eine noch engere Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und der örtlichen Volksvertretung für beide Seiten nützlich sei. Prof. Dr.-Ing. Harry Trumpold, Ab geordneter der Volkskammer, wies bei spielsweise auf die rasche Entwicklung der Technischen Hochschule hin, deren Haupt aufgabe die Ausbildung einer wachsenden Zahl von Diplom-Ingenieuren und Lehrern sei. Das habe aber bestimmte Konsequen zen. Die Zahl der Lehrkräfte und Assisten ten müsse notwendigerweise steigen, woraus sich Wohnungsprobleme ergäben, die nur mit Hilfe der Stadt zu lösen seien. Prof. Trumpold versicherte, sich dafür ein zusetzen, daß die Probleme der TH künftig in regelmäßigen Abständen auf der Tages Fotos: E. Dost Ordnung der Stadtverordnetenversammlung stünden. Er bat auch den Kandidaten Dr. Mehner, dies als Auftrag entgegenzu nehmen. Die Bedeutung der TH Karl-Marx-Stadt hob auch der Stellvertreter des Staatssekre tärs für das Hoch- und Fachschulwesen, Hermann Tschersich, hervor. Er erklärte, daß sie im Bereich der Hochschulen der DDR zu denen gehört, die an der Spitze der Erfüllung ihrer Planaufgaben stehen. In diesem Zusammenhang würdigte Ge nosse Tschersich auch den Anteil der Stadt Karl-Marx-Stadt, die in Vergangenheit bereits viel für die Entwicklung ihrer Hochschule getan habe. Daß die Hochschule nicht nur Wünsche habe, sondern auch mithelfen wolle, die Probleme der Stadt zu lösen, betonte Prof. Dr. Lasch. Er berichtete darüber,, daß zum Beispiel der Direktor des Instituts für Angewandte Thermodynamik, Prof. Dr. Häußler, bereit ist, an der Lösung be stimmter lufttechnischer Probleme mitzu arbeiten und Mitarbeiter dafür einzusetzen. Einen Höhepunkt des Forums bildete der Beitrag des Genossen Paul Roscher. Auf, die aktuellen politischen Hauptfragen ein gehend, betonte er vor allem die unbedingte Notwendigkeit, nicht müde zu werden, die Kriegspolitik der Bonner Revanchisten vor aller Welt zu entlarven. Ihre Absichten zu durchkreuzen sei die Mission der DDR. Zu den lokalen Problemen gab Genosse Roscher ebenfalls wichtige Hinweise. Zur Verbesserung der Zusammenarbeit schlug er vor, das Perspektivprogramm der TH in das der Stadt aufzunehmen. Dazu sollte eine Beratung der Stadtverordnetenver sammlung stattfinden, die- zweckmäßiger weise durch eine entsprechende Aussprache vorzubereiten sei. Der 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung kündigte an, daß er eine ausführliche Besichtigung der TH Ende Oktober durchführen werde, an der weitere Persönlichkeiten des Bezirkes und der Stadt teilnehmen würden. TH Karl-Marx-Stadt in die IAU aufgenommen Ernennungen Zusammenarbeit Chemie - Technologie Die Technische Hochschule Karl- Marx-Stadt wurde im September dieses Jahres auf Beschluß des in Tokio tagenden Verwaltungsrates der Internationalen Vereinigung der Universitäten (International Associa tion of Universities) als Mitglied in diese Organisation aufgenommen. Das teilte der Stellvertreter des Staats sekretärs für das Hoch- und Fach schulwesen, Hermann Tschersich, auf dem Wahlforum am 24. September mit. Die Aufnahme in die IAU bedeutet eine hohe inernationale Anerkennung der Leistungen und Erfolge unserer Hochschule in Lehre und Forschung. Bisher war die Deutsche Demokra tische Republik in der IAU nur mit den alten Universitäten vertreten. Die Aufnahme der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt stellt daher vor allem ein Ereignis von großer politischer Bedeutung im Hinblick auf die Anerkennung der von unserem Arbeiter-und-Bauern-Staat gegründe ten Hochschulen dar. Sie ist insofern auch besonders hoch zu werten, da sie der Ausdruck dafür ist, daß die gegen unsere neuen Hochschulen gerichtete diskriminierende Agitation gewisser westdeutscher Kreise die Anerken nung nicht verhindern konnte. Die Aufnahme unserer Hochschule be stätigt damit auch die Feststellungen des Wahlaufrufes des Nationalrates der Nationalen Front des demokra tischen Deutschland, der betont, daß unsere Republik bei den Völkern der Welt immer mehr Ansehen gewinnt. Es heißt dazu: „Der Besuch Walter Ulbrichts in der Vereinigten Arabi schen Republik brachte das diploma tische Kartenhaus des Bonner Allein vertretungsanspruchs zum Einsturz. Mehr- noch: Die Bonner Regierung, die uns isolieren wollte, geriet im Nahen Osten selbst in die Isolierung, weil die Völker mehr und mehr auf uns, auf das Deutschland des Frie dens blicken.“ Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen hat Herrn Dr. phil. Heinz Stützner, Institut für Marxismus-Leninismus, mit Wir kung vom 1. September 1965 zum Dozenten für das Fachgebiet Geschichte der deutschen Arbeiter bewegung am Institut für Marxis mus-Leninismus. Im Zusammenhang mit der Bestä tigung von Prof. Dr. Jäckel als Lei ter der Fachrichtung Mathematik trat ein Wechsel in der Leitung des Instituts für Mathematik ein. Mit Wirkung vom 1. September 1965 wurde Prof. Dr. Siegfried Dümmel als kommissarischer Direktor des Instituts für Mathematik eingesetzt. Zwischen der Abteilung Sonder gebiete der Fertigungstechnik des Instituts für Technologie des Maschi nenbaus und der Abteilung Physi kalische Chemie und Elektrochemie des Instituts für Chemie wurde kürzlich eine Vereinbarung über eine enge Zusammenarbeit bei den in Lehre und Forschung gemeinsam zu lösenden Aufgaben abgeschlossen. Die beiden Institute gehen dabei davon aus, daß die besonders in den letzten Jahren auf dem Gebiet der elektrochemischen Metallbearbeitung entwickelten Verfahren gleicher- maßen technologische als auch phy sikalisch-chemische und elektrotech nische Probleme beinhalten. In der von Prof. Dr.-Ing. Jano witz und Prof. Dr. rer. nat. habil. Forker, den Leitern der beiden Ab teilungen. unterzeichneten Verein barung, ist unter anderem vorgese hen, die Ausbildung der Studenten auf dem Gebiet der elektrochemi schen Metallbearbeitung zu verbes sern. Die dafür erforderlichen Maß nahmen, wie Betreuung von Diplom arbeiten. Übernahme von Sonder vorlesungen usw. werden künftig gemeinsam beraten und festgelegt. Weitere Punkte betreffen die Zusam menarbeit in der Grundlagenfor schung, den Literaturaustausch, die Koordinierung der Bemühungen, die neuen Verfahren in der Praxis durchzusetzen und anderes.