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Abendstunde WeMti»ilL-Sttt«nq (iimkblM et, iß- -let er- :en ois cn. ka, reN dtS -it. !chs als ehl ist, rn- nr- ner in DlS rs- md eist mV ft-d >iet >rt. uf- use nec ten dis lrks zel- dis OaS rcht sch- neu gstS ge- and INN das rrH cht- nncr iner roch Herr der, ,ner stets oer oer aber oen inee Lpo- lbar ohol ites" dezn ient- iche, usw. dies als auf Mesalliance. aus der Gesellschaft von Joh. v. Dewall. Eine Erzählung L) (Nachdruck verboten.) Er machte im stillen Bemerkungen über die Baronin, welche in ihrem neuen Reitkleide, das ihre schönen, üppigen Formen fest umschloß, in langen Sprüngen über die Heide jagte, ein bestrickendes Weib. „Warte, schöner Dämon! Dir werde ich schon einen Strich-durch die Rechnung machen," sprach er zu sich selbst. „Eigentlich ist es doch jammerschade," fuhr er in seiner Selbstbetrachtung fort, „daß in einem fo vollkommenen Körper ein so intriganter, frivoler Geist wohnt. Und du, mein Onkel Franz, was hast du nur so eifrig mit der schö nen Frau zu verhandeln? Wir wollen doch einmal etwas näher heranreiten, vielleicht, daß man auch etwas von eurer Unterhaltung profitiert." — So denkend, trieb er fein Pferd mit den Schenkeln vorwärts. Es gelang ihm auch in der Tat, einige Bruchstücke aufzufangen von jenem Zwiegespräch, die der Wind ihm herübertrieb, er vernahm einmal die etwas unvorsichtig erhobene Stimme der Baronin, welche lebhaft ausrief: „Verliebt — verliebt wie ein Narr!" Und gleich darauf die Worte: „Nein, das wird ihnen wenig nützen, verlas sen Sie sich darauf!" Im nächsten Augenblick galoppierte er sehr unbefan gen an die Seite der Baronin, und an der finsteren Miene des Grafen sah er mit heimlicher Schadenfreude, daß er störte, und das war es gerade, was er wünschte. Er ließ sich durch die sauren Gesichter nicht einschüchtern und wich Nicht von der Stelle. ' Er verwickelte die schöne Frau auf die harmloseste Weise von der Welt in eine lebhafte Kon versation, und nach wenigen Minuten erreichte er es da durch, daß Graf Franz, der die ganze Zeit schweigsam da hingeritten war, sich von ihnen trennte und sie allein ließ. Die Baronin bekam nun mit einem Male eine außer ordentliche Jagdpassion und trieb sein Pferd mit Spo ren und Gerte vorwärts, aber der Fuchs und die Hunde hatten einen zu großen Vorsprung vor ihnen, und schon In der nächsten Schlucht gab sie das Rennen auf. * Gegen elf Uhr endete die Jagd. Der Fuchs, ein al tes, schlaues Tier, hatte einen der Steinbrüche erreicht und war hier plötzlich verschwunden, alle Mühe der Jäger und Pikörs, die Hunde wieder auf die richtige Fährte zu brin gen, war vergebens, und so endete dicht bei Malacza die Verfolgung — Meister Reineke war entwischt. Aus schweißbedeckten Pferden ritten die Fuchsjäger eine Weile noch suchend im Terrain auf und nieder, man ärgerte sich, man lachte und mußte sich schließlich zufrie den geben. Auch die Nachzügler und die Wagen kamen nach und nach heran, und nun waren heiteres Leben, Scherz -und Neckerei an der Tagesordnung, ein jeder berichtete von seinen kleinen Abenteuern. Südlich von Malaczka tritt der dichte Forst bis an die große Heerstraße heran, welche von Brünn nach Preßburg führt; dorthin lenkten nun Jäger und Jäge rinnen ihre Schritte. — Unter den hohen Bäumen brann ¬ ten lustig Vie Feuer, waren Zelte aufgeschlagen «nd lange Tafeln und Sitze aufgestellt, dort wartete ihrer et« prächtiges Jägerfrühstück. Lakaien und Reitknechte standen bereit, die Pserde ' abzunehmen und aus und ab zu führen, und bald ertt- wickette sich hier im Föhrenwalde ein lustiges, geräuschvol les Leben. Die frische Luft und der scharfe Ritt hatte al len Appetit gemacht, und niemand hatte sich durch den erfolglosen Ausgang der Jagd die Laune so sehr verder ben lassen, um nicht wacker zuzulangen. Graf Anton und seine Gattin waren die liebenswür digsten Wirte; sie schritten von Gruppe zu Gruppe, über all ein freundliches Wort spendend. Auf ihren Wink flo gen die Diener herzu mit Speisen und Getränken; sie sa hen ihren Gästen die Wünsche förmlich von den Augen ab, und ehe sie noch dieselben ausgesprochen hatten, waren sie schon erfüllt. Ein jeder suchte den frohen Augenblick nach besten Kräften zu genießen, und je nach Neigung oder Zufall sanden sich die einzelnen Gruppen zusammen, am Feuer oder unter den Zelten, das Glas in der Hand, in rosigster Laune. Nichts schien die Heiterkeit des Festes trüben zu wollen, und doch zog heimlich und unheilvoll schon eine schwere Wolke herauf, aus welcher der Blitz plötzlich und vernichtend herniederzucken sollte. Selbst in den Herzen der schlechtesten Menschen gibt es eine Stelle, die verwundbar ist, welche wider Willen oft das Gute hereinläßt in die umnachtete Seele. So war auch Graf Franz bei aller seiner Verdorbenheit noch einer guten Regung fähig. Die Güte seines Bruders, der so versöhnliche Brief desselben mit den Beweisen seiner wahrhaft fürstlichen Freigebigkeit, sein herzlicher Empfang hatten ihn erschüttert. Er fühlte seinen Groll sich ver kleinern und sich schwankend werden in seinen bösen Ent schlüssen. Dazu kam noch eine Spur von Scheu, einen öffentlichen Skandal herbeizuführen, dessen Ausgang im merhin ungewiß blieb, wie er selbst am besten wußte. Vielleicht hatte auch das bleiche, entsetzte Gesicht der Gräfin Eindruck gemacht aus sein verdorbenes Gemüt, sein Gewissen — ein seltenes Ereignis — hatte sich ge regt. Die Baronin hatte feine Unschlüssigkett herausge- fühlt und es für nötig gefunden, seine gefunkelte Energie auszustacheln. Was ihr aber nicht gelungen, das brachte jetzt der starke, heiße Punsch zuwege. Ziemlich abgesondert von den übrigen saß Graf Franz mit noch zwei Herren seiner Bekanntschaft, den Herren von Scekala. in der Nähe eines der Feuer und des Punschtopfes, schaute in die knisternde Flamme und war einsilbig, aber trank ein Glas nach dem anderen. Die junge Gräfin hatte zwei- oder dreimal den Fuß gehoben, sich dem Bruder ihres Gatten zu nähern und ihn anzureden, aber sie vermochte es nicht, es lag gar zu viel zwischen ihr und Yenern Menschen. Graf Anton hatte ihn' einige Male freundlich angeredet, aber seine Pflichten al?,