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zurückgetretenen Ministerpräsidenten), später wiederholt Ministerpräsident. Im Jahre >892 setzte er als Kabinett,leit« die liberalen kirchenpolitlschen Gesrtz« durch. Neue v-Boots «Erfolge. Berlin, 20. August. (Amtlich.) Durch unser- U-Boote wurden im Atlantischen Ozean und tn der Nordsee wieder um 5 Dampfer und 2 Segler versenkt, darunter der eng lische bewaffnete Dampfer „Rosemound" (3044 Tonnen) mit Holz von Archangelsk nach Cardiff. Die übrigen Dampfer wurden aus starker Sicherung oder aus Deleit- zügen herausgeschossen. Liner der versenkten Segler, eine Biermastbark, war mit 4 Geschützen bewaffnet.. Der Chef des Admiralstaber der Marine. Zum Brand von Saloniki. Basel, 2l. August. Die Agenzia Stephani meldet: Sonnabend nacht gegen 3 Uhr brach in Saloniki «in riesiger Brand aus, der die Hälfte der ganzen Stadt zer störte. In dem abgebrannten Teil befindet sich das Industrieviertel. Man schätzt die Zahl der Obdachlos gewordenen auf etwa 70000. Der größte Teil von ihnen sind Israeliten und Mohamedaner. Sonntag morgen gegen l l Uhr schien das Feuer abzulassen. Die Zahl der Opfer ist sehr gering. Schwerer Kampf mit der Petersburger Regierung. Haag, 21. August. Aus finnischer Quelle verlautet, daß der Zustand mit Finnland ein so ernster ist, daß ein schwerer Kampf Mit der Petersburger Regierung zu be- fürchten sei, fall» diese nicht noch im letzten Augenblick nachgtbt, so wie sie auch in der Ukraine eingelenkt hat. Vor der Antwort Wilsons. Amsterdam, 20. August. Der Londoner Korrespondent der nHandelsblad" berichtet: Präsident Wilson antwortet auf die päpstliche Friedenrnote, dem Korrespondent der „Morningpost" zufolge, im Laufe dieser Woche in Was hington. Es hat ein Gedankenaustausch über die Note zwischen den Alliierten stattgefunden. Meinungsverschieden heiten wären nicht vorhanden, man hält es jedoch für erwünscht, daß, die Antwort der Bereinigten Staaten un abhängig von der der europäischen Alliierten abgegeben werde. Der Präsident wird seine vollkommene Sympathie mit der von Menschenliebe beseelten Absicht des Papstes, den Krieg zu beendigen, aussprechen. Aber er wird weiter auseinandersetzen, daß die Vereinigten Staaten nicht auf der vom Papst angegebenen Basts in Friedens verhandlungen eintreten können. Der Korrespondent fügt hinzu, solange Deutschland auf dem offenen Meere Schiffe versenken werde, werde die amerikanische öffent liche Meinung sich jedem Frieden widersetzen, der nicht Vergeltung dafür bringe. Auch die Liga der Erzwingung de» Friedens, deren Vorsitzender der frühere Präsident Taft ist, wünscht die Ablehnung der päpstlichen Friedens oorschläge. Wettervorhersage. Trüb, kälter, Gewitterneigung, sonst keine erheblichen Niederschläge. Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Nächster Erpedltlonrtag: Mittwoch den 22. August nachmittag« von 2—5 Usr. ! Von morgen Mittwoch ab kommt eine Lori Schalgurken, Senfgnrken Einlegegurken vsknkos Svkmivrlvbong zum Verkauf. Hornei. j Aus aller Welt. ! * * 1« Mark für ein Pfund Butter. In dem Dorfs ! Alt-Schadow im Kreise Storkow wurde ein Ausflügler angehalten, der der Hamsterei verdächtig erschien. Man ! fand bei ihm u. a. sieben Pfund Butter, die er s tn der Umgegend ausgekauft und mit 16 Mark für das » Pfund bezahlt hatte. Die kostbare Hamsterbeute wurde ! natürlich beschlagnahmt, der Hamsterer selbst hat auch noch ein Strafverfahren zu gewärtigen. * * Am Moor versunken. Zwei Söhne des Oekono- - Miebesitzers Hermann Mager zu Leithenstein, Julius und Josef, wollten Moorrosen pflücken. Sie gingen ! dabei weit ins Moor hinaus. Plötzlich versanken si« vor den Augen der Mutter, die von weitem folgte. Bevor Hilfe kam, waren beide Knaben im Moor der- ! funken. Die Leichen kmnten noch nicht geborgen werden > * * Durch tollwütigen Hund gebissen. In Klein- ! beeren wurde die aus fünf Personen bestehende Fa. milie des Handelsmannes Bermck von ihrem Hund« ! gebissen. Ein hinzugerufener Arzt stellte fest, daß es sich um den Biß eines tollwütigen Hundes handelte, und ordnete die sofortige Ueberführung der Verletzten nach der Tvllwutstation Berlin an. Der Hund wurde erschossen. * * * Kleine Neuigkeiten. " Auf der elektrischen Straßenbahn Varese- Angara am Lago Maggiore sausten infolge Bremsen bruch- zwei vollbesetzte Personenwagen die abschüssige Straße hinab. Biele Personen wurden getötet und M verletzt. * * Eine glücklich« Gemeinde.für Steuerzahler ist! die Stadt Klingerberg a. M. Die der Stadt gehörigen Tonwerke erlitten durch den Km keine wesentliche Einbuße, so daß auch während s Krieges nicht nur volle Steuerfreiheit, sondern ... ßerdem noch an jeden Bürger 440 Mark aus der Gemeindenutzung gewährt werden können. Dabei kann das Bürgerrecht jeder Fremde erwerben, der ein Einzugsgeld von 1600 Mark entrichtet. * * Ehrvergessene Frauen. In Untersuchungshaft genommen wurden in Dessau eine Kriegerswitwe, zwei Krtcgcrsehefrauen und eine unverheiratete Person, die in der Kikchc und in der Kantine eines industriellen Großbetriebes beschäftigt waren und ihre Ehre an kriegsgefangene Franzosen und Nüssen wegwarfen. * * Eine Kahcnsteucr kommt mit dem 1. Oktober in Ronneburg bet Erfurt zur Erhebung. Die Steuer beträgt für das Jahr für eine Katze 3 Mark, für die zweite in einer Haushaltung 6 Mark und für jede weitere in derselben Haushaltung 10 Mark. Für landwirtschaftliche Gehöfte wird die Steuer für die erste Katze nicht erhoben. * * Gegen die Hamsterer. Das bayerische Ministe rium des Innern wies die sämtlichen Distriktsbehör- dan an, alle Fremden, die sich unerlaubten Lebens mittelhamsterns schuldig oder verdächtig (N) machen, unnachsichtig aus den Bezirken sofort aus zuweisen. Außerdem wird die Aufenthaltsdauer der Fremden allgemein auf eine Woche beschränkt. Das Gepäck auf der Eisenbahn, ebenso wie alle Post sendungen werden in Zukunft ausnahmslos kontrol liert. — In der gleichen Sache wird von zustän diger Stelld erklärt, daß eine Verletzung des Post geheimnisses durch Oeffnen der Postpakete ausgeschlos sen sei. Wenn Bayern solche Maßnahmen plant, dann kann sich das nur beziehen auf die Untersuchung der Pakete vor Eintritt in den Bereich der Post. morales. A Die Turmschwalben rüsten sich schon jetzt zur Ausreise. Es geschieht dieses früher, als in anderen Jahren, was mit der naßkühlen Witterung, hervor- zerufen durch die in großer Anzahl aufgetretenen star ken Gewitter zu erklären sein dürfte. Gegen Ende dieses Monats werden die Hausschwalben folgen. Volkswirtschaftliches. H Verfaultes Obst. Der „Tägliche Anzeiger" in Darmstadt veröffentlicht folgende Zuschrift aus Groß- Umstadt: „Infolge der Ob st beschlagnahme geht das Obst zugrunde. Vor vierzehn Tagen wollte ich Birnen hergeben, doch diese wurden nnr erst ab genommen, nachdem ein Viertel verfault war. Am Z1. Juli habe ich zirka 3—3Vs Zentner Frühäpfel j (Tafelobst) abgemacht, die heute nach vierzehn Tagen noch nicht abgenommen sind und stark faulen. Ist denn in den Städten ein solcher Ueberfluß an Obst?. Wrr bekommen hier Zucker und alles mögliche ent zogen, wenn wir einige Eier zu wenig abgeliefert haben und müssen dabei ruhig zusehen, wenn das Obst zugrunde geht. Da ich mich strafbar mache, wenn ich die Aepsel anderweitig verkaufe, so bleibt mir nichts übrig, als sie verfaulen zu lassen. H Berlin, 20. August. Die Haltung des Privat- ! Verkehrs kennzeichnete sich als zurückhaltend im Hin blick auf die in der Entwicklung begriffenen neuen . weittragenden militärischen Ereignisse. -9- Berlin, 20. August. Ware „handel. (Nicht amtlich.) Saatroggen 17—21,50, Saatweizen 19—22, Heidekraut 1,50—1,60. Richtpreise für Saatgut: Erb sen 42,50, Speisebohnen 47,50, Ackerbohnen 37,50, Pe- > luschken 37,50, Wicken 21,50—32,50, Rotklee 260 bis ' 278, Weißklee 160—176, Gelbklee 96-106, Schweden- ! klee 210—228, Timotee 96—106, Neygras 108—120 ! per 50 Kilo ab Station. Wiesenheu 11—12, Klecheu ! 13—14, Timoteeheu 13—14, Flegelstroh 4,75—5,25, Preßstroh 4,50, Maschinenstroh 4—4,25. Städtische Ver kaufspreise: Hafer 21,10, Strohkraftfutter 23,50, Heide- meblmellasse 13,50 per 50 Kilo frei Haus. Gegenrevolution in Rußland? Wachsende Nervosität Kerenskis. jr. In der Weltgeschichte spielt die Gegenrevolu tion eine beinahe ebenso große Rolle, wie die Revo lution selber. Für gewöhnlich wußten die zur Herr schaft gelangten Revolutionäre von ihrer Macht kei nen Gebrauch zu machen, trieben damit die Massen der Bevölkerung zur Unzufriedenheit und schufen für die vertriebene Negierung einen günstigen Agrtationsboden. In Rußland waren bisher Bestrebungen dieser Art nicht hervorgetreten. Die Situation war dafür bisher auch sehr wenig angetan. Die waffenfähigen Ange hörigen der alten Regierung standen im Heere und mußten dort weiter gegen Deutschland kämpfen. Die mannigfaltigen Mißstäntze, die das diktatorische Auf treten des Salonproletariers und Diktators, des Mini sterpräsidenten Kerenski, gezeigt hat, scheinen jedoch jetzt breite Volksmassen zur Abwehr zu bringen, und zwar unter Erscheinungen, die man wohl als Gegen revolution ansehen kann: Nach der „Köln. Ztg." berichtet „Woljia Naroda" über gegenrevolutionäre Umtriebe in Petersburg, daß in der Hauptstadt eine umfangreiche gegenrevolutio- » näre Organisation ayfgedeckt wurde, die eine eigene » Zeitung druckte, welche besonders an die Truppen der rumänischen Front verteilt werde. Die Organi sation habe eine stark antisemitische Tendenz und suche die Schuld an der Kriegsverlängerung auf jüdische Spekulation zu schieben. Nur die Rückkehr des Zaren könne Rußland den Frieden geben. Die Franzosen und Eng länder seien die s chltmm<- sten Feinde Rußlands. Man müsse deshalb Frieden schließen, koste es, was es wolle. Die große Hoffnung dieser Strömung seien die Kosaken, auf deren Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen System man rechne. Der Zar kommt nach Sibirien. Diese einstweilen ganz allgemeinen Andeutun gen finden eine Art Bestätigung in dem Verhalte, der Kerenskischen Regierung: Petersburg, 19. Aug. Nach einer Mitteilung der einstweiligen Regierung sind der ehemalige Zn und die Zckrin in Erwägung der StaatsnotwendiM unter allen nötigen Vorsichtsmaßregeln nach To bolsk gebracht worden, wo sie ynter Bewachung festgehalten werden. Ihre Kinder und einige Per. sonen ihrer Umgebung hätten sie aus freien Stücken begleitet. Tobolsk liegt in Sibirien. Man sieht wohl nicht mit Unrecht in der Persönlichkeit und in der Um. gebung des Zaren eine Gefahr für die Revolution und sucht sie daher möglichst gründlich auszuschalten, Der Zar wird in seiner Verbannung 40 Hof. beamte und 200 Soldaten um sich haben. * * * Der Zar ist offiziell aus der Liste der russischen Armee gestrichen worden, und es wurde ihm das Recht die Uniform der russischen Armee zu tragen, entzogen, * * * Auch die Kosaken meld«» sich. Die Kosaken sind kein Volksstamm, wie vielfach angenommen wird. Sie sind eine Heeresgruppe, deren Angehörige nach Ableistung einer langen, schweren Dienstzeit zur späteren Versorgung günstig angelj^ delt werden. Deren Nachkommen nennt man Wienen Kosaken. In diesen Leuten spielt das Zarentum nach wie vor eine erdrückende Rolle, und wenn der sakenkongretz neulich einen Beschluß faßte, der für die Revolution und das Zarentum ausgelegt werd« konnte, so war daraus jedenfalls zu folgern, dH diese Leute bei aller ihrer Einfalt im Falle ein« Gegenrevolution ein gefährliches Werkzeug der Regio rungsgegner werden können. — Inwieweit diese Befürchtungen über eine Gegen, revolution berechtigt sind, darüber läßt sich im Aug« blick nicht viel sagen. Die inneren Verhältnisse RchA lands sind eben allzu undurchsichtig. Die Meinung«« schwanken haltlos hin und her. Auf jeden Fall abM erscheint für die Anhänger des Zarentums der AugeM blick, wo die Maximalisten (die Bolschewiki, die gaq» Radikalen um Lenin) ihren ehemaligen Genossen KoV renskt als „Despoten der russischen Revolution" aM klagen und behaupten, seine Kriegsgerichte „schwämumg in Blut", mit alten Möglichkeiten zu rechnen. * * * Anarchistenherrschast im Kaukasus. I „Nowoje Wremja" in Petersburg berichtet, daß miI Kaukasus schwere Unruhen ausbrachen, dir von Anarchisten verursacht wurden. Gut bewaffn^ und organisierte Banden, welche Tausende von Mar nern zählen, sperren die Straßen, bedrohen die Trans porte, zerstören die Dörfer und plündern die Bevöl kerung aus. Der Kaukasus ist von einer völlige« Lahmlegung des Wirtschaftslebens 'b^ droht. , Lebensmittelnot nach dem Kriege - Ein Warnungsruf. ! D. K. Der kommende Friede wird die gesamt Welt in einer erheblich anderen Lage wiederfindo, als er sie bei Eintritt des ungeheuren WeltbraudS verlassen hat. Die Wirtschaft nicht nur der kricF führenden, sondern auch in nicht geringerem Maße dal! neutralen Mächte hat bereits so schwere Einbuße litten, daß ein Aufbau nicht von heute zu morger möglich ist. Deutschland wird demnach damit rechnen müsse», daß für eine geraume Zeit, vielleicht eine Anzahl voi Jahren, eine weitere Beschränkung des Verbrauchs und eine Rationierung der wichtigsten Lebensmitti notwendig bleiben wird, da es auch in den komme» den Friedenszeiten zunächst im wesentlichen auf d^ angewiesen sein dürfte, was in seinen und seines Verbündeten Ländern an Lebensmitteln hergestel( wird. Die Einfuhr aus allen Ländern, von den«^ wir früher bis zu einem gewissen Grade Wirtschaft lich abhängig waren, wird noch lange unterbleibe«) müssen, weil diese Länder selbst unter argen Mißveü hältnissen, u. a. dem fortgesetzt zu erwartenden RM gang der Welternte, zu leiden haben, ferner die aH gemeine Frachtraumnot dahin führen wird, daß fic - den Import dem Getreide zunächst andere nötige« > Rohstoffe vorgezogen werden müssen. Mangel an 'M beitskräften, geringere Ausnutzungsmöglichkeit de!' Bodens und zahllose andere Schwierigkeiten werde» die Völker zunächst an der Wiederherstellung eine! regelmäßigen Austauschverkehrs hindern. Wir sind da her darauf angewiesen, auch »»ach Friedensschluss dmi unserer Organisation der Rationierung uns selbst wer ter zu helfen, und es wird sich dann zeigen, daß, Deutschland, welches von seinen Feinden ausgehungert werden sollte, am Ende in seiner Versorgung mit de» wichtigsten Lebensmitteln, insbesondere mit Getreide, das relativ am besten versorgteste Land sein wird. Wir werden uns daher schon heute klar mache» müssen, daß es zunächst auch nach Abschluß eine! ehrenvollen Friedens nötig sein wird- den Riemer eng geschnallt zu halten. Es dürfte sich wohl ange sichts der aus Auslassungen der Vielverbandspress»! und den Reden ihrer Führer hinlänglich bekannte») Pläne einer wirtschaftlichen Zerschmetterung oder AM schließung Deutschlands erübrigen, auch nur anzudem ten, wie es kommen könnte, wenn uns ein schlechte» Friede in die Hände unserer Gegner liefern solltet Soviel steht jedenfalls fest, daß auch der für uns günstige Friede uns nicht mit freigebiger Hand sogleich aus der einstigen Uebersttlle Brot zu schenken vermag. Denn, wo sollte er es auch hcrholen? Darum wird eS für uns weiterhin heißen: „Gott vertrauen und, der eigenen Kraft!" - > 7 Lris lisch kam lich kuni von vorn <2S Vego die 1 keit Ang Mick Bert beseh plan, front gester termc erhöh zierst» und ! von « 8 sch« » kraftv, zähen tus-T< lon z« fange, worde H «Auf » Bahnh als 22 der R Skiffe i Di Die Jr bericht der fei» vorgenr engli „I haben Mr Ve dete de Mal der durch d We Flüge < Wesen; die Ma zahllose Im sercr u- Fm Sei, also seit Donnen Lieft Wi 's. G,! 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