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Aber auch auf deutscher Seite wird jene Frage »rach unserer großen Offensive aufgeworfen. Als Ge- meral Kuropatkin während seiner Führerschaft im Rus- ffisch-Japanischen Kriege endlich den Entschluß gefaßt chatte, den Japanern ernstlich Widerstand zu leisten, geschah es mit einer Ueberlegenhett von 50 000 Mann amd 240 Geschützen. So erinnert Frehtag-Loringhoven an seinen „Beiträgen zur Psychologie des Krieges" fan die Tage von Laohan, und dann fügt er die Be trachtung eines vorzüglichen Beurteilers des Krieges Ihinzu. Oberstleutnant von Tettau schrieb über die Stimmung der russischen Truppen am 31. August 1904: „Die von allen Setten eingehenden ßstachrichten erweckten das Gefühl, daß man — wenn jauch mit großen Opfern — den ersten Erfolg errun- jgen habe." Ein kommandierender russischer General telegraphierte: „Die Verluste find ungeheure, aber auch die Tapferkeit ist ungeheuer. Alle sind überzeugt, daß wir niemals zurückgehen werden, aus allen Positio nen ist das Telegramm des Generals Kuropatkin (über abgeschlagene Sturmangriffe auf Port Arthur) verlesen. Alle rufen Hurra, auch ich rufe Hurra." Dieser kriegshistortschen Reminiszenz folgt die zu treffende Bemerkung Frehtag-Loringtzovens: „Ein sol ches in den Stellungen ausgebrachtes Hurra konnte freilich niemals ein Hurra im Angriff ersetzen." Das Deutsche Leer und in ihrer großen Mehrzahl auch Mittwoch den 11. Juli 1917 abends 83. Jahrgang die deutschen Männer unserer Nation denken noch heute ebenso. Unser Hurra in den gehaltenen Stellungen un serer Westfront bedeutet zwar unseren Steg über den Angriffswillen des Feindes, aber ein Hurra im An griff bleibt unser Wunsch. In der Heimat spähen wir nach solchen Zeichen des Angriffs und halten die Fahnen bereit. Wohl verdient jeder solcher deutsche Sieg im Gegenstoß gegen die breite Durchbruchsfront der Feinde das ehrende Flaggenzeichen. Aber im Rahmen des gewaltigen Krieges, und auch gemessen an den früheren Erfolgen an anderen Fronten und in vergangenen Kriegen, erscheint der taktische Sieg doch dem bürgerlichen Auge, das nun schon fast drei Jahre nach dem Ende ausschaut, zu klein. Kuropatkin machte damals in seiner strategischen Abwehrschlacht, die sich im großen Gegenstoß bei Liaoyan ausdrückte, die Erfahrung, daß „Truppen, die durch Verluste in zweitägiger Abwehr geschwächt und auf das Aeußerste ermüdet, bei Nacht zurückgeführt waren, keine eigent liche Angriffskraft mehr besaßen". Wie steht eS bei unS im Westen? Gegen Millionenheere von überlegener Zahl haben wir uns in jahrelanger und jetzt wieder in monate- ! langer Abwehrschlacht strategisch behauptet. Da müssen ' wir dann doch fragen, ob wir jene zahlenmäßige Ueberlegenhett an einer Front zurzeit ansetzen könnten, eine Ueberlegenhett, die doch erforderlich ist, Würden wir nicht unter Umständen Gefahr laufen, „ermüdet" und „ohne eigentliche Angriffskraft" vor dem Ziele stecken zu bleiben? Wir lieben nicht Angriffe, die nicht Aussichten auf Erfolg sicher in sich tragen. Wir enden nicht gern mit einem Rück zug, wie einst die russischen Millionenheere und wie das englisch-französische Heer gegenüber seiner An griffsabsicht im Jahre 1914. Wir schließen unsere i Operationen strategischen Charakters lieber mit einer ! Verfolgung ab, wie in Masuren, Polen, Li- I tauen, Serbien, Albanien, Rumänien. Darin wolle ! man nicht Mangel an Wagemut erblicken. Der ist i auch heute noch, in dem großen Kriege der Technik, den die ganze Welt gegen uns führt, immer die Grund- laae des Kampfes, in Abwehr und Angriff. Auch legen wir keinen Wert auf einen sogenannten „unö^ heiligten Rückzug", wie ihn die Russen nach englische Anweisung dauernd auf ihrer Flucht im Jahre 191. melden mußten. ' / Ist uns niemals die Verteidigung Selbstzweck so ist es auch nicht der A n g r i f f. Wir suchen duro ihn ein militärisches und militär-politisches Ziel zi erreichen. Ehrenzipselstrategie zu treiben liegt aber dem Ernste und doch Verantwvrtungsfreu digen Wesen unserer Obersten Heeresleitung gänzlici fern. Was dabei herauskommt, wenn der Angrif Selbstzweck bleiben mußte, zeigt das Geschick des Früh jahrsangriffes, den General Nivelle östlich und west lich Reims ausführte. Er hat dem Feinde nicht eingebracht, als Berge von Leichen und einem Führe den Schandnamen: „Blntsäufer". Hunderttausende des Heeres, wie sie für Frankreick England, Italien im letzten Vierteljahre blutete: möchten wir nicht auf dem Gewissen haben. Wi schätzen den Gegner richtiger ein, als er uns un unsere Verbündeten. Und wenn man jetzt im feint lichen Lager die grüßte Not hat, das gesunkene Ve> trauen auf die Führung zu beleben, so hat da Vertrauen der Mittelmächte auf Hindenburg uu Ludendorff sich nur vergrößert. Wir wissen sie fr, von dem Fehler der Ueberschätzung unserer Kraft. Entschloß sich nun die Oberste Heeresleitung bi, lang nicht zur großen Offensive im Westen, so wir sie sich gesagt haben, daß vor allen Dingen unfei Gesamtlage den entscheidenden Angriff zu Lande noch nicht erfordert. Den Angriffskrieg führt unsere Marine mit gerades vernichtendem und durchschlagendem Erfolg. Auch ai politischen Gründen bedürfen wir keiner Hals üb« Kopf in Bewegung gesetzten Offensive. Tas wä Würfelspiels und das deutsche Volk kann den lc tenden Heerführern nur dankbar sein ob des Hoh: Verantwortlichkeitsgefühls für die Erhaltung den schen Blutes.