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Hafen Lette und der Schweiz sind gleichfalls plötzlich Berkhrsstörungen einqeireten, die auf Truppentransport« rurückzuführen find. Täglich darf nur mehr ein einziger Zug von der Schweiz nach Lette abgeben. Infolge« dessen lassen die Zufuhren für die Schweiz sehr zu wünschen Hörig- vier Transportschiffe im Schwarzen Meer versenkt. Wien, 12. März. Da» „Neue Wiener Abendblatt" meidet au» Petersburg: Der Kommandant der Schwarzen- M«r-FIotte gibt bekannt, daß in der vorigen Woche vier Kriegrtrarrporte von Sebastopol nach Armenien unter« weg» durch Minen oder Torpedos versenkt worden find. Der planvolle deutsche Rückzug an der Ancre-Front. Lugano, >2. März. Die italienischen Korrespondenten schicken nach lange Berichte von der englischen Front. Der Korrespondent der „Stampa" schildert da» furchtbare Zerstörungsfeld, das die Deutschen hinterließen, sodaß nicht», aber auch rein nichts übrig blieb. Jeder Zoll de» Geländes sei ein Krater. Keine Höhle, kein Unter stand sei mehr von den englischen Truppen benutzbar. Der Korrespondent de» „Secolo" schreibt, es gelte jetzt, Hunderte von riesigen Kanonen durch Schlammgebiet zu schleppen, worin Menschen und Dinge versinken. Die englische Arm« erwarte in den nächsten Tagen an der Anne und der Somme unerhört schwere Arbeit. Wenn die Deutschen mit ihrem unleugbar vorbereiteten und ge« schickt durchgeiührten Rückzüge hauptsächlich Zett zu ge« wlnnen und da» englische Heer noch auszuhalten suchten, so hätten sie diesen Zweck erreicht. Dle Mlnifterkrise in Chinas Haag, I I. März. Reuter meldet aus Peking vom S März: Der zweite Ministerpräsident wurde beauftragt, die Krists zu lösen und den Ministerpräsidenten zu bitten, fein Entlassungsgesuch zurückzuziehen. Angeblich hat der Ministerpräsident eingewilligt. Lr kehrt heute abend nach Peking zurück Die entscheidende Stimme für Chinas Protestnote an Deutschland. Stockholm, 11. März. Laut „Nowoje Wremja" melden chinesische Blätter: In der S tzung des Ministerrate», wo di« sosyrtig« Absendung einer Protestnote an Deutschland beschlossen wurde, oab die Stimme de» bekannten Schrift steller» Liang Lhe Tsao, der unter der Reoolutionrregierung zeitweise Justizminitier war, den Ausschlag. Liang Lhe Tsao war von der Regierung besonder» zur Teilnahme an der Beratung etngeiaden worden. Laut „Nowoje Wremja" befürwortet die chinesisch« Presse mit einer Aus nahme den Bruch mit Deutschland, da die Teilnahme Qina» geeignet sei, die Republik au» ihrer diplomatischen Isolierung herauszusühren, die künftige Aufhebung der Fremdenkonsularrechte vorzubereiten, sowie China die Möglichkeit zu geben, sich durch die Teilnahme an der künftigen Friedenskonferenz dagegen zu sichern, daß weder die Steger noch die Besieg en den Versuch unternehmen, sich im Osten Linas Konzessionen zu verschaffen. Unterseeboot-Gefahr im Indischen Ozean. Stockholm, 12. März. Die „Rußkija Wjedomvsti" melden au» Wladiwostok: Au» Tokio wird berichtet, daß anläßlich der Gerüchte über da» Auftreten feindlicher O- Boote im Indischen Ozean dle japanischen Reedereien ihre Frachttarife erhöht haben. Amerikanische Sorgen. Das Staatsdepartement der Vereinigten Staaten rich tete an dte merikantiche Regierung eine Anzahl Beschwerden wegen unzureichender Eindämmung de» deutschen Ein fluss«» in Meriko. Nach dem „P-tit Partsien" finden in Vera Lruz und ,ln Montenry täglich Versammlungen von aus den Vereinigten Staaten ausgewanderten Deutschen statt. Ueberdies scheine sich das Gerücht zu bestätigen, daß im Golf von Meriko ausgedehnte Ver- pslegungestationen für deutsche Tauchboote befinden, deren Aufgabe die Verhinderung der Munitionszusuhr an dte Entente sei. Sieht aus, wie Revolution. Petersburg, H. März. (Reuter ) Der Kommandant der Petersburger Truppen, General Khawalosf, macht in einer Proklamation bekannt: Infolge der Unruhen in den «tzten Tagen, der Grwrittätigkeiten, der versuchten Angrisse auf Soldaten und Polizei und trotz de» Verbotes in den Straßen abgehaltenen Versammlungen wird die Bevöl kerung darauf aufmerksam gemacht, daß die Truppen Befehl haben, von der Waffe Gebrauch zu machen, und vor keiner Maßregel zurückschrecken, um die Ordnung in der Hauptstadt aufrecht zu erhalten. — Die Zeitungen «rfchetnen nicht. Die Straßenbahnen sind außer Betrieb. Nur 15 Stimmen betrug in der französischen Kammer bei der Abstimmung am Freitag die Mehrheit Briands. Sie ist seit N/r Jahren ständig mehr zusammeng,schrumpft und wer weiß, wa» die nächsten Tage bringen. Dte Opposition wirft Briand hauptsächlich vor, daß seine Regierung die Tauch- bootschwierigkeitrn nicht vorousges-hen hat. Chamberlain sagte, die englischen Werften seien nicht in der Lage, den Tauchböotverlust der englischen Handelsflotte ausreichend zu ersetzen. Eine Verschärfung de» Einfuhrverbote» sei deshalb unerläßlich. Deshalb konnten wohl auch die fran zösischen Aussuhrwünfche nicht erfüllt werden. Die Krankheit Lloyd Georges soll nach der „Times" schwer sein. E» handelt sich um ein alte» Leiden der Nieren. Wettervorhersage. Zeitweise heiter, wärmer, keine wesentliche Temperatur- änderung. Scherz und Ernst. Anbau von Frühkartoffeln. Ein möglichst um fangreicher Anbau von Frühkartoffeln erscheint tu die sem Jahre ganz besonders geboten. Maßnahmen, um die Schwierigkeiten bei der Beschaffung des Saat gutes nach Möglichkeit zu beheben, sind eingeleitet. Wie im vergangenen Jahre werden die früheren Sor ten, die in besonderen Kulturen gezogen sind, von der Festsetzung eines einheitlichen Höchstpreises für das Reichsgebiet und von der öffentlichen Bewirtschaftung — und zwar bis zum 3V. Juni — ausgenommen blei ben. Vom 1. Juli ab läßt sich die öffentliche Bewirt schaftung der Frühkartoffeln nicht vermeiden. Vom 1. August ab soll der Abbau der Kartoffelpreise mit der Maßgabe vorgenommen werden, daß der Preis für Herbstkartoffeln, der in nächster Zeit bekanntgegeben wird, am 15. September erreicht wird. W Lie Kältewelle und Kartoffelzufuhreu. De« schwere Frost, der im Osten TeutjchlandS bis nahe an 20 Grad ging, hat die Kartosfelzufuhr Meder un möglich gemacht. Während der wenigen milden Tage war es, obwohl sie auch regelmäßig starke Nachtfröste brachten, gelungen, dte tägliche Verladung bis aus 300 000 Zentner zu steigern. Leider ist eine größere Zahl von Wagen unterwegs von starkem Frost be fallen und beschädigt worden. Es ist aber dafür ge sorgt, daß diese Kartoffeln zur Herstellung von Trockenware Verwendung finden, wozu auch angefro rene Kartoffeln brauchbar sind. Tte Wärmezüge mit Kartoffeln verkehren nach wie vor. ES können damit aber naturgemäß nur geringe Mengen hauptsächlich zur Aufrechterhaltung der Massenspeisung befördert wer den. — Tie Anfuhr von Kohlrüben zum sofortigen Verbrauch und zur Trocknung für den Sommer kann auch bei Frost bis zu 6 Grad weitergehen, ist also durch den Kälterückfall nur wenig beeinträchtigt worden. 7x Preise für Sauerkohl. In diesen Tagen hat die Kriegsgesellschaft für Sauerkraut die neuen Be stimmungen für die Verteilung des Sauerkrauts, ins besondere auch dessen Absatzpreise bekanntgegeben. Wie schon früher mttgeteilt, war die Erhöhung des Prei ses deswegen notwendig geworden, weil der Weißkohl nicht in dem erforderlichen Umfang zu dem Preise zu beschaffen gewesen war, der der erstmaligen Preis berechnung zugrunde gelegt worden war. Hierbei wird jedoch ausdrücklich bemerkt, daß es sich nur um Preise handelt, die in keinem Falle überschritten werden dürfen, daß es aber selbstverständlich zulässig und erwünscht ist, daß die Abgabe unter diesen Prei sen erfolgt. Es wird vielen Betrieben, insbesondere in Süddeutschland, die sich zu geringeren Preisen mit Weißkohl hatten eindecken können, möglich sein, zum mindesten die bisher gültigen Preise für Sauerkraut (11 Mark Erzeugerpreis und 16 Mark Kleinhandels preis für je 50 Kilogramm) etnzuhalten. Es würde unter Umständen als übermäßige Preissteigerung an zusehen sein, wenn die Fabriken trotz billigeren Ein kaufs der Rohstoffe dte jetzt bekanntgegebenen Fabri- katspretse fordern würden. WilsonS Scharffchützengarde. Wie die Londoner „Morning Post" aus Washington berichtet, hatte man am Tage von Wilsons neuem Prästdentschaftsantritt beim Zuge zum Kapitol ein Attentat aus den Präsidenten befürchtet. Um jeden derartigen Versuch zu verhindern, waren überall auf den Hausdächern Scharfschützen aufgestellt. Längs des ganzen Weges, den die Prozession verfolgte, wurde Infanterie und Artillerie berettgehalten. Auf der gan zen langen Straße vom Weißen Hause zum Kapitol, die der Präsident durchfuhr, stand Infanterie zu bei den Selten in dichtem Spalter. Noch nie in der Ge-i HHtchte der Vereinigten Staaten war eine derartige Mauer von Soldaten zwischen dem Präsidenten und dem Publikum errichtet gewesen. Außer einer Ka- vallerieeskorte folgte eine Menge zivilgekletdeter De tektive Wllson. Der deutsche SchtachtenberichL Großes Hauptquartier, 10. März 1917. (WTB) Westlicher Kriegsschauplatz. Südlich der Avre griffen die Franzosen Teile um serer Gräben bet Laucourt und südlich von Crapeau meSnil an. Sie wurden im Handgemenge geworfen 12 Gefangene blieben in unserer Hand. Oestltch von Reims holten unsere Stoßtrupps 1< Mann aus den feindlichen Linien. Zn der westlichen Champagne gingen beiderseits von Prosnes Russen, geführt von französischen OM zieren, gegen unsere Stellungen vor. An einzelner Stellen etngedrungene Abteilungen wurden durch Go genstoß vertrieben. Südlich von RiPont entspannen sich westlich d« Champagne Fe, die mehrmals den Besitzer wechselte neue Kämpfe, die keine wesentliche Aenderung der Lagt herbetführten; dort wurden von uns 55 Gefangen» einbehalten. Auf dem Westufer der Maas blieb am Walde VW Chepph ein französischer Vorstoß ergebnisbos. Oestltch der Maas brachen unsere Sturmabteilun gen in den CaurriereS-Wald ein und kehrten mit k Offizieren, 200 Mann und 2 Maschinengewehren zu rück. Ter Rest der französischen Grabenbesatzung ent zog sich der Gefangennahme durch eilige Flucht. Auch bei Flireh, zwischen Maas und Mosel, ge lang eine Sturmtrupp-Unternehmung wie beabsichtigt dabei wurden 15 Gefangene eingebracht. Unsere Flieger schossen 6 feindliche Flugzeuge uni 2 Fesselballons ab: durch Abwehrfeuer wurde 1 geg nerischer Flieger zum Absturz gebracht. Leutnant Frhr. v. Richthofen blieb zum 25. Mab Sieger im Luftkampf. Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine Kampfhandlungen von Belang. Tie Zahl der bei Erstürmung des Magharos ge «nachten Gefangenen erhöhte sich auf 13 Offiziere 991 Mann, die Beute auf 17 Maschinengewehre und k Minenwerfer. Mazedonische Front. Nicht» Neues. Ter Erste Generalquartiermeister: Ludendorff. Großes Hauptquartier, 11. März 1917. (WTB.) Westlicher Kriegsschauplatz. Im Vorfeld unserer neuen Ancre-Front kam es gestern zu lebhaftem Artilleriekampf und bet Irl» zu Jnfanteriegefechten, nach denen die Nachhutabtei lungen befehlsgemäß auf die Hauptstellung auswichen Zwischen Avre und Oise blieben nach heftigen Feuer einsetzende französische Vorstöße erfolglos. In der Champagne erneuerten die Franzosei abends ihre Angriffe gegen unsere Stellungen au dem Südhang der Höhe 185 und beiderseits der Chand pagne Fe. Sie sind trotz Einsatzes starker Kräfte unt erheblicher Munition überall abgewiesen worden. Oestlicher Kriegsschauplatz. In räumlich beschränkten Abschnitten lebte zeit» wellig die Gefechtstätigkeit auf. An der Mazedonischen Front ist die Lage unverändert. Ter Erste Generalquartiermeister: Ludendorff. * * * Reue heftige Kämpfe am Tigris. Ter amtliche türkische Bericht vom 10. März mel det: Seit gestern ist die Kampftätigkett auf beide» Ufern des Tigris heftig geworden. Ein von fün feindlichen Bataillonen auf unsere Stellungen am SiU> ufer des Tigris gemachter Angriff wurde unter schwe ren Verlusten für den Gegner durch unser Feuer abgeschlagen. Ter Feind blieb zum Teil auf ungefähr 800 Meter Entfernung vor unseren Stellungen, zum Teil wurde er gezwungen, sich zurückzuziehen. * * * Wieder 42000 Tonne» versenkt Bon zurückgekehrten U-Booten find neuerdingi! wieder Dampfer und Segelschiffe von zusammen 4217' Brutto-Register-Tonnen versenkt worden; ferner ist ein/ Prise von 1100 Brutto-Register-Tonnen mit Salpete, eingebracht worden. Ter Chef des Admiralstabes der Marine. Sefterreichischer Kriegsbericht. Wien, 11. März. Amtlich wird verlautbart : Oestlicher und südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Tie lebhaftere Artillerie- und Fliegertätigkeit hiek namentlich in einzelnen Abschnitten der küstenländi- schen Front auch gestern an. Zn der vergangenen Nacht bewarfen italienisch« Flieger die Städte Triest, Muggia, Isola und Piranv mit Bomben. Ter Stellv, d. Chefs d. Generalst.: v. Hoefer, Feldm.