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KkiW» MMDklH Mm, s Montag den 12. März 1917 abends i 83. Jahrgang Was rostet der Krieg? i! 68 U Lavon entfallen ans uns und unsere Berbiindeten er tun versuchen werden. l» ü'. ie .St. -s. 7 Ich» l be« 40 Mark erhalten. Ter erhält z. B. jetzt 12 j 8 M, 58 litten son Red teilt, da rgar an r und a senkte das U-Boot etuen Wetzendampfer von 6000 Tonnen, einen Kohlendampser von 6000 Tonnen, einen anderen Tanipfer von 3000 Tonnen und ein Segel schiff. Tas U-Boot wurde oft von englischenTor- pedojägern verfolgt. Bet einer anderen Ge legenheit wurde ein bewaffneter englischer Handel-- »ampfer durch einen wohlgezielten Torpddoschuß tum Sinken gebracht, eh« auf dem Tampfer die ÄcsclMc schußbereit gemacht werden konnten." Non anderen englischen Abwehr-Versuchen dieser »rt hat man bislang nicht allein nichts gehört, son- )ern — was wichtiger ist! — auch nichts gemerkt. . Höhung von 2 Pfund --- Steuermann jenes Dampfers Pfund die Woche. Lloyd George brach die „Trene". '' dichter als Ostpreußen, Oesterrelch-Ungarn oder Frank reich besiedelt. Durch Eisenbahnballten usw. vollzog sich in den letzten Jahren eine schnelle Annäherung an die europäische Kultur. die na« lte Seif » unter Gram« )ere Sei danach belaufen sich unsere Kriegskosten auf dnrch- chnittlich 2,64 Milliarden Mark monatlich. Wir beobachten also ein ununterbrochenes allmäh- iches Anwachsen der Kosten. Tie Gründe liegen auf »er Hand: Erweiterung des Kriegsschauplatzes und «llgemeine Preissteigerung. Es ist bekannt, daß die .Kriegskosten bei unseren Feinden doppelt so hoch sind rls bei uns. Ohne weiteres war anzunehmen, daß )te Gründe, die bei uns zur Steigerung der Kriegs lasten geführt haben, auf der feindlichen Seite wirksam ein würden. Ter Reichsschatzsekrctar bestätigte diese Annahme in seiner ReichstagSredc: „Tas iin Oktober «ngegebene Verhältnis der Belastung zwischen den bei ten großen kriegführenden Gruppen hat sich nicht ge- indert; es steht auch jetzt wie 2 zu 1. Tie Kriegs- nlsgaben der Erde haben ini Augenblick schon 300 Milliarden Kark überschritten. Nach Aeußerungen der Mannschaft eines Ende Fe bruar von Loudon in Rotterdam angekommenen eng lischen Dampfers habe diese für das Befahren des Sperrgebiets eine wöchentliche Lohner- , Tie „Liller Kriegszeitung" gibt eine kurze, abe° erschöpfende Darstellung über die Kriegskosten. Sie beginnt mit der Frage, wie hoch die unsrtgen sind: ..Fast eine Mark täglich auf den Kopf der Be- Fohn Bulls „zweierlei Maß". Was er selber tut, ist gut, wenn ein anderer das- «lbe tut, ist es ein „Verbrechen". England nimmt jür seine bewaffneten Handelsschiffe nicht die Autorität von Kriegsschiffen in Anspruch, will seine bewaffneten Handelsschiffe, nur wenn sie Hilfs kreuzer sind, als Kriegsschiffe mit allen Rechts folgen angesehen wissen, behandelt aber bewaff nete Privatschiffe der Gegner ohne weiteres wie Kriegsschiffe, und zwar in der doppelten Richtung: Linmal, daß solche Privatschiffe des Gegners ohne weiteres in den Grund gebohrt werden kön nen, sodann, daß neutrale Güter auf solchen bewaff- neten Privatschiffen des Gegners der Perfällung als Prise anheimgegeben sind. — Unter diesen Verhält nissen gehört die starke Stirn dieses Weltausplün- ser-- :s dazu, sich über unseren U-Bootkrieg moralisch entrüsten. Daß er sich aus anderen Gründen, aus Ängst und Wut, darüber entrüstet, nehmen wir ihm zar nicht übel. Holland fährt durch den Panamakanal. Tie Dampfschiffahrtsgesellfchaften „Neederland", „Rotterdamscher Lloyd" und „Oceaan" teilen mit, daß jie ihre Frachtdampfer von Holland nach Niederlän- visch-Ostindien in Zukunft durch den Panama kanal fahren lassen werden. Hoffentlich sorgt Wilson dafür, daß der Panama kanal jetzt auch zuverlässig befahrbar und vor allzu häufigen und allzu langen Sperrungen geschützt ist. Die Seeleute Verlauge» ungeheure Löhne. se gefor rgskostei mß auf« emessew j «fh iftfetzun »ölkerung", antwortete der deutsche Reichsschatzsekretär licht mehr als 100, auf die Entente aber 200 Mil- iarden." Tie Rechnung verschiebt sich noch mehr zu un- lunsten der Feinde, wenn wir die gewaltigen Verluste ünstellen, die durch die Kampfhandlungen ans feind- tchem Boden, durch jahrelange Besetzung wertvoller Gebietsteile, durch Vernichtung unzähliger Schiffe ent- tanden sind. Auf 320 Milliarden Mark berechnet man das Na- ionalvermögen Englands, soviel also hat nahezu der Krieg bereits verschlungen. Ob den kaltherzigen Rech- rern an der Themse, die aus schnödem Handelsneid ms frevelhafte Spiel begannen, nicht bald die Er- enntnis aufdämmert, daß sie sich diesmal gründlich »errechnet haben? Ein „Geschäft wie gewöhnlich" ollte der Krieg werden: und nun Ist der Ein- atz nicht schon verspielt? S" die betrogenen Iren. Ter Nmndlungs- whlge, ehemalige Advokatenschreiber Lloyd George hatte ihnen einstens seine volle Unterstützung für alle berechtigten Wünsche zugesagt und oft laute Reden da- ttir gehalten. Jetzt verbrennt er, was er ehedem aus Parteiinteresse angebetet hat, indem er den Iren die berechtigten Homerule-Selbstverwaltuugs-Wünschc ab schlägt. Tie Iren zeige«! darob berechtigten Zorn: London, 0. März. Tie irische Partei ver öffentlicht eine Kundgebung, in der sie erklärt, daß die Haltung Lloyd Georges der irischen Partei und der irischen Nation nicht die Treue halte, das irische Mißtrauen gegen britische Versprechungen erhöhen and die revolutionäre Bewegung verstärken müsse. Während also die irische Partei auch weiterhin ihr Aeußerstes tun werde, um zu einein schnellen und erfolgreichen Ausgang des Krieges beizutragen, fühle jie sich gleichwohl verpflichtet, der Regierung mit aller« Mitteln entgegenzutrctcn. Deutschland und China. Eine chinesische Kriegserklärung wäre das Höchstmaß von Undankbarkeit. Ter „Frankfurter Ztg." wird aus Berlin ge meldet : „Tie besonderen Umstände gestatten jetzt zu sagen, vaS die Oeffentlichkeit bisher nicht wissen durfte: Tie wutsche Regierung hat dem deutschen Bankkonsortium n China im Spätsommer des verflossenen Jahres ge- tattet, der chinesischen Negierung die Zahlnngspflicht »er Boxercutschädigung bis zu einer gewissen Summe beschränkt abzunehmen. Tas kommt taktisch einer Stundung der Zahlung gleich. Deutschland hat also China aus Freundschaft bereits im verflossenen Jahre gewährt, was die Entente China jetzt ver bricht, ivenn es mit Tentschland bricht. Und wir können wohl sagen, daß die chinesische Negierung Deutschland gegenüber gewissenlos handeln würde, menn sie auf die plumpen Angebote der Entente ein geht. Tas wird sie hoffentlich nicht." ch * * Wie die Pressung zur Kr-egstcilnahm« vor sich geht. lieber England wird gemeldet: „Es verlautet, daß unter den alliierten Mächten völlige Einmütigkeit über die Lage in China besteht. Tie alliierten Mächte handeln in enger Zusammenarbeit und geben China jeden Rat, den es fordert. Bon einer Note der Ge- andten der Alliierten an China ist nichts bekannt, aber die Beratung über den finanziellen Beistand, der China gewährt werden soll, falls es sich zum Abbruch der Beziehungen zu Tentschland entschließt, wird fortgesetzt. Ter finanzielle Beistand wird wahrscheinlich in der Form geleistet werden, daß die aus dein Boxeraufstand an die Mächte zu leistende Ent schädigung bis nach dem Kriege aufgeschoben und der Zolltarif revidiert wird. TaS sind die beiden Punkte, die noch erörtert werden. Atte führenden Per sönlichkeiten Chinas sind fiir den 'Abbruch der Be ziehungen zu Deutschland, doch sind noch einige tech nische Schwierigkeiten vorhanden, deren Lösung der Präsident wünscht, bevor er seine Hnstimmung erteilt." * China «nd unsere Zukunft. TaS größte Volk der Welt spielte im Welthandel bisher eine ganz geringe Nolle, aber seine „Erschlie ßung" wurde von Tag z,« Tag erfolgreicher: Tas eigentliche China, ohne die Mandschurei, Mongolei und Tibet, umfaßt ein Gebiet von 3,9 Millionen Qnadrat- tilometern, die von ungefähr 320 Millionen Men schen bewohnt sind. Dichtigkeit der Bevölkerung beträgt 82 auf ein Ouadratkilometer. Ter Anschau lichkeit Wegei« se« ""s Flächeninhalt und Bevölkerüngs- zahl Deutschlands hiugew'^ 540 778 Quadrat kilometer mit einer Bevölkerung von 64 925 993 im Jahre 1910 uinfaßte. Ewna ist also i,n Durchschnitt Dönicke Reick», aber ifeis. iü«. Eine Aal-Eiufuhr-G. m. b. H. ist in Berlin gegründet worden. Ihr obliegt die Regelung der Ein fuhr von frischen (grünen) Aalen, die in nächster Zeit wieder erwartet wird, weil in Dänemark der Aalfay« minder beginnt. „Reue Aufgaben schwieriger Art." Marineminister Carson hielt in London eine Rede, n der er über den Unterseebootkrieg sprach und sagte, :r glaube nicht, daß irgend etwas dadurch gewonnen vürde, wenn man die Verhältnisse schwärzer male ,der sie als günstiger hinstelle, als sie in Wirklich- kit seien. Er glaube, daß der Mut des eyglischen Volksstammes sich in jeder Lage behaupten werde. Tie Marine habe sich ernstlich mit neuen Auf- laben schwieriger Art zu befassen, deren Ueber- vtndung nötig sei zur Aufrechterhaltung der briti schen Seeherrschast. England habe mit einem Feinde M kämpfen, der sich über alle Grundsätze der Mensch lichkeit hinwegsetze, die als das Ergebnis von Jahr- ;underten im Völkerrecht verkörpert seien. Tie Nation müsse zur Marine Vertrauen haben. Er glaube zwar, daß die Einfuhr noch stärker ein geschränkt werden müsse, aber das Polk solle sich daran krinnern, daß die Regierung alles tue, um der Nativ» p wenig wie möglich Unbequemlichkeiten zn machen. Wir werden, so schloß Carson, durchhalten bis «um Ende, was die Deutschen auch immer tun oder Zuchthaus sür Dienftverweigerer. John Bull militärischer als der Militarismus. Ten« „Vorwärts" werden auf dem Wege über Am sterdam allerlei seltsame Geschichten aus England mit geteilt, die da erkennen lassen, daß England in der Durchführung des Dienstzwanges allmählich auf der russischen „Moral" angerommen ist. Es heißt da: „Tas englische Ministerium des Innern hat be schlossen, das große Zuchthaus von Tartinoor in ei«« Spezialgefängnis für die aus Gewtssensgrün- den Dienst verweigernden zu verwenden. Diese Verfügung steht im Zusammenhang mit dem Plan des Prinzen von Wales, das 1200 Acres messende Moor gebiet des ihm als Herzog von Cornwell gehören- > den Waldes von Tartnivor urbar zu machen. Ein« j belgischer Ingenieur wird die Arbeiten leiten. Tie i Dienstverweigerer werden also zu Moorarbeiten j gezwungen. Wie der „Manchester Guardian" berichtet, werden ! demnächst vier- bis fünfhundert von ihnen dem Her- ! zogtum Cornwall zur Persügung gestellt werden. Dasselbe Blatt berichtet auch einiges aus der , Chronik des Gefängnisses, das zur Zeit Napoleons i Kriegsgefangene beherbergte: „Es wurde von der« Ge fangenen als das ärgste der britischen Gefängnisse angesehen. Tas Entkommen von dort war nicht leicht, und die Natur der Umgebung erleichterte die Ent- ! deckung. Vielleicht war es die durch diese Hoffnungs- ! losigkeit hervorgerusene Verzweiflung, die die Zahl - der Fälle von gewaltsamem Tod — Selbst mord, Mord oder Duell — so sehr vermehrte, daß die Letchenbeschauer der Orte nm eine Erhöhung von ! 8 Pence auf einen Schilling für den Kopf ansuchten. - Tie Revolte der nach dem Frtedensschluß von 1815 , widerrechtlich zurückgehaltenen Amerikaner wurde von > den Ueberlebenden des „horride massacre" — „grauenhaften Schlächterei" — dauernd ge feiert." Allgemeine Kriegsnachrichten. „Nutzt alles nichts." Tie Versuche der Engländer, die U-Boote abzu wehren, sind von den Gegnern stets mit einem dich ten Umhang verhüllt worden. Man deutete nur an und behauptete zugleich, man werde damit unfehlbare Erfolge haben. Inzwischen sind bald 6 Wochen ins Land gegan gen, ohne daß inan von dieser „unfehlbaren Wir- kilng" etwas gemerkt hätte. Zahllose englische und den Engländern dienstbare Schiffe sind in die Tiefe gewandert, ohne daß man von einer ernsthaften Ab wehr der U-Boote etwas gemerkt hätte. Allmählich aber fällt der Vorhang. Man kann erkennen, wie es gemacht werden soll. Tie Torpedojäger als Begleitschiffe sollen Retter sein. Man will die Handelsschiffe in Gruppen fahren und durch Torpedojäger beschützen lassen. Ein Hollander auf dem holländischen Tampfer „Grotius" berichtet, daß sein Schiff mit anderen an einer Stelle der englischen Küste auf Nachricht durch ein englisches Torpedoboot über Abfahrtzeit nnd Kurs ge wartet hätte. Tann heißt es weiter: „Bei schlechtem, unsichtigem Wetter und be wegter See führe»« ungefähr 12 Dampfer in der Richtung Hoek vai« Holland ab. Ai« der Spitze fuhr die „Copenhagen", nach ihr die „Kirkham Abbey", und dann folgten die übrigen Schiffe, alle beglei- tetvoneinigen Zerstörern. Nachdem ungefähr drei Viertel der Reise zurückgelegt waren, wurde die „Copenhagen" torpediert. Tie Passagiere der „Kirkham Abbey" sahen, daß die Besatzung in die Boote ging. Gleichzeitig tauchte»« von alle» Seilen neun englische Zerstörer auf und gaben Lichtsignale. „Kirkham Abbey" fuhr ohne Aufenthalt mit aller Ge schwindigkeit an der „Copenhagen" vorbei. Bor dem Schiff kreuzte jetzt tn Zickzacklinie mit riesi ger Geschwindigkeit ein großer Zerstörer." Also: Eine Anzahl Schiffe wird zusammengeführt, die See wird von Torpedobootszerstörern abgesucht, und im geeignete»« Angenblicke riskiert dann diese sonderbare Handelsflotte die Uebcrfahrt, dieweil die See ringsherum von TorpedobovtSzerstörcrn wimmelt. Nnd das alles nutzt nichts, wie der Fall der „Copenhagen" zeigt. — Auch andere Meldungen lassen erkennen, daß nicht allein mit Torpedojägern kein greifbares Ergebnis zn erzielen ist, sondern daß auch die n die »erb. ttnter 'adel- dem Hole! Zeit litten jehen litten mrrk- or Jahresfrist auf diese Frage: Tas ergab in« Monat ngefähr 2 Milliarden Mark. Bor wenigen Tagen hat - er Neicksschatzsekretär dte Zahlen für die Monate )ktober bis Januar im Reichstag bekanntgegeben. Bewaffnung der Handelsdampser wirkungslos ist. Tic Besatzung eines versenkten norwegische», Schif fes „Storskog" berichtet über ihren Aufenthalt aus dem U-Boote u. a. folgendes: „Man lebte wie Kameraden und teilte alles, was die Speisekammer bot. Vor der Versenkung der „Stors kog" Ware»« vier große Tampfer, darunter »ein eng lischer Munitionsdampfer, versenkt worden. Während ves Aufenthaltes der fremde«« Seeleute a" Bord v*r.